Hans-Jürgen Kampe - Vatter - es passt schon

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Zwei Kulturen – zwei Geschichten
Am Schluss verbunden in Andalusien
Nabil und Laila, die beiden marokkanischen Romeo und Julia, entfliehen der Armut, Unterdrückung und Perspektivlosigkeit in Marrakesch und suchen ihr Glück in Spanien.
Und die deutsche Familie Thaler, die in Südspanien ein Ferienhaus besitzt, muss sich unfreiwillig mit den Problemen des hilflos gestrandeten jungen marokkanischen Paares auseinandersetzen.
In dem Buch werden zwei ort- und zeitversetzte Geschichten entwickelt, die sich unaufhaltsam aufeinander zubewegen und in einem scheinbar unlösbaren Konflikt enden.
Der Leser wird in ein berührendes, «marokkanisches Märchen» mitgenommen, welches in vielen komischen Situationen ein Spannungsfeld zweier sehr unterschiedlicher Kulturen aufzeigt.

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Heute Morgen hatte Anton auf seiner dreiteiligen Matratze verschlafen. Gestern Abend war es bei der „Fidelia“, einer schlagenden Verbindung, wieder hoch her gegangen und sehr spät geworden. Der Jurastudent sprang aus dem Bett, wusch sich sehr flüchtig an dem Fünf Liter Boiler auf dem Gang, sparte sich den Gang auf die nur achtzig Zentimeter breite Toilette, schnappte sich zuerst hektisch seine Unter­lagen und dann den alten grünen Parka, der schon in der Ecke stehen konnte und rannte die Barfüßerstraße zwischen den restaurierten Fachwerkhäusern runter. Sein Ziel war das „Landgrafenhaus“, in dem seit über hundert Jahren tausende Studenten mit öffentlichen und zivilen Rechts­fragen gelangweilt wurden.

Als er keuchend vor der Tür des großen Vorlesungssaals L 100 angekommen war, hörte Anton schon, wie von innen ein Schlüssel ins Schloss geschoben wurde. Hastig riss Anton die Tür auf und stand Auge um Auge Professor Fuchs gegenüber. Grauer Anzug mit Weste, Fliege auf weißem Hemd mit verblichenem Kragen, graue Haare und bereits jetzt schon ein hochrotes Gesicht, das auf eine gewisse Reizbarkeit schließen ließ.

Professor Fuchs las Strafrecht, dessen Auswirkungen er durch Überschreitungen der Gesetze regelmäßig bei Selbst­versuchen zu spüren bekam.

Denn Wotan Ignaz Egon Fuchs war ein ausgemachter Choleriker vor dem Herrn. Der Pate des kleinen Egon hatte auf dem zusätzlichen Namen Wotan bestanden, weil das Baby bereits in seinen ersten Lebenstagen extreme Schrei­krämpfe und plötzlich auftretende, nicht zu bremsende Wutanfälle zeigte. Egons Mutter hatte zwar immer be­schwichtigt: „das sind nur Blähungen“, oder „das verwächst sich noch“. Aber als der erste Zahn kam und das Kleinkind aus purer Bosheit seine Mutter heftig beim Stillen gebissen hatte, stimmte sie resigniert dem Namen des germanischen Kriegsgottes zu.

Der Kleine blieb hochcholerisch.

Aus Sicht der meisten Studenten war der Professor, der kurz vor der Emeritierung stand, ein Fall für die „Klapsmühle“. Und ein klassisches Beispiel für die Anwendung des Paragraphen 51 des Strafgesetzbuches.

„Schuldunfähigkeit aufgrund Unzurechnungsfähigkeit wegen Alkoholgenuss“.

Fast wöchentlich stürmte der Professor ins Foyer des Landgrafen- oder des Savigny Hauses und riss wutentbrannt die Büchertische der Studenten um. Am Anfang waren die Tische der Marxisten, Leninisten, Spartakisten, oder der Maoisten das Ziel seiner Attacken. Auf die Farbe Rot reagierte der Professor wie ein spanischer Kampfstier in der Arena. Später hatte sich der Choleriker auch auf Grün eingeschossen und rammte die Tische der strickenden Vertreter der Umweltbewegung. Seit Neuesten verschmähte er noch nicht einmal die Farbe Gelb, der liberalen Gattung, und sogar der Tisch der Schwarzen, des Rings Christlich Demokratischer Studenten, flog in seltener Einigkeit mit den anderen Fraktionen durch den Flur.

Weitere, bei den Studenten immer wieder gern erzählte Beispiele seines Jähzorns, waren das Eintreten einer Tür des Stadtbusses, weil der Fahrer nicht da hielt, wo der Herr Professor gerade mal aussteigen wollte. Oder das hilflose Zusammensacken seines Architekten, weil der krachend in der Linken des Gelehrten gelandet war, dem die neue Garage doch nicht hundertprozentig gefallen hatte. Auch die junge Frau, die bei Dunkelgelb nicht noch über die Ampel gefahren war, sondern sich erdreistet hatte, zu bremsen, sodass der Wissenschaftler ebenfalls nicht mehr über die Ampel, sondern vier Minuten zu spät zum Mittagessen nach Hause kam, konnte ein Lied von der Tobsucht des Strafrechtlers singen. Sie rettete in letzter Sekunde der Verschlussknopf an der Tür ihres „Käfers“, die der Erzürnte aufreißen wollte, um die „total unfähige“ Fahrerin vom Lenkrad zu entfernen. Der prügelnde Welfenprinz Ernst August war dagegen ein Musterknabe an selbstbeherrschter Zurückhaltung.

Deswegen schaute Anton sehr betreten nach unten, als er an der Lehrkraft vorbei auf einen der hinteren, noch freien Plätze schlich. Im Vorlesungssaal nahm Anton wieder den betäubenden Geruch nach Bohnerwachs, abgestandener Luft und saurem Angstschweiß vor Professor Fuchs wahr. Er hatte sowieso keinen guten Stand bei Professor Fuchs, denn die Ergebnisse seiner letzten Strafrechtsklausur waren „serbisch“, sehr beschissen.

Wie jeden Morgen holte der Professor seine Taschenuhr aus der Westentasche, schaute missmutig auf das Ziffernblatt und verschloss um Punkt neun Uhr fünfzehn, cum tempore, die Tür des Vorlesungssaales. Kein/e Student/in kam ab jetzt mehr in den Saal und keiner kam mehr raus. Auch die Fenster mussten geschlossen bleiben. Nichts durfte die geistigen Ergüsse des Professors stören. Lutscher grinste seinen Freund fünf Reihen unterhalb wissend an. Anton musste jetzt schon austreten.

2

„Salve Studiosi“, begrüßte Wotan Fuchs wie üblich die fast zweihundert Studenten vom Katheder, die teils mit über­müdeten Augen auf ihren Laptop oder auf den Bildschirm hinter dem Professor starrten. In der ersten Reihe saßen die üblichen „Verdächtigen“, die „Speichellecker“, die mög­lichst nah bei der Lehrkraft ein Gesichtsbad nehmen wollten. In der Mitte, nur zwei Meter vom Pult entfernt, hatten Olaf, das „Fressbrett“ und Berti, der „Käse“, ihren Stammplatz belegt. Beide hatten bereits schon gegen halb neun vor der grauen Doppeltür des L 100 rumgelungert, um dem Strafrechtler möglichst nahe zu kommen.

Olaf wurde von den meisten Kommilitonen nur als „Fressbrett“ bezeichnet, weil seine Unterlippe unnatürlich groß war und sehr weit nach vorne hing. Und Bertis Teint und sein Körpergeruch erinnerten alle an einen überreifen französischen Brie. Beide hätten als Bekannte bei Anton und Lutscher niemals landen können, wenn sie nicht Mitglied in einer der wenigen Verbindungen gewesen wären, die Anton und sein Freund noch nicht zum kostenlosen Abendessen beehrt hatten.

Für heute Abend hatte Olaf die beiden zu einer fröhlichen „Kneipe“ mit Offizium und Inoffizium eingeladen. Will heißen, nach dem Abendessen sollte sich höchst akade­misch zugedröhnt werden.

Während Herr Fuchs alle nur denkbaren Straftaten bei Vorsatz, bedingtem Vorsatz, Fahrlässigkeit und Unterlassen erläuterte, ruhte sein Blick wohlwollend auf dem „Fressbrett“.

Denn Wotan Fuchs war „Alter Herr“ in Olafs und Bertis schlagender Verbindung „Rheumania“ und bemerkte mitfühlend und begeistert das große Pflaster auf Olafs linker Wange. Gestern Abend war „Mensur“ Nacht. Ein Fechten von Studenten aus unterschiedlichen Verbindungen mit messerscharf geschliffenen Klingen. Der Höhepunkt von Olafs und Bertis monatelangen Paukübungen mit stumpfen Waffen.

Obwohl die Probanden an Körper, Hals und Kopf ge­schützt waren, blieb doch sehr bewusst der Wangenbereich frei, um den Klingen wenigstens eine kleine Möglichkeit zu eröffnen, den Gegner mit einem gekonnten Nachfedern des Schlägers im Gesicht zu zeichnen. Berti hatte sehr viel Pech und überstand alle zwanzig Gänge der Mensur leider unverletzt. Ein schöner breiter Schmiss, möglichst tiefrot durchblutet, hätte seinem quarkähnlichem Aussehen erst die richtige Note gegeben. Berti hatte sich deshalb gleich für die nächste „Mensur“ Nacht eintragen lassen.

Olaf befürchtete schon, dass ihn das gleiche herbe Schicksal wie Berti ereilen würde und er ohne akademische Aus­zeichnung das Lokal verlassen müsste. Gott sei Dank senkte Olaf bei der letzten Quart der zwanzig Fechtgänge etwas zu früh den Schläger, sodass die Spitze der gegnerischen Waffe tief in Olafs Wange drang. Sofort sprangen die beiden Sekundanten dazwischen. Nach einem kurzen Moment hatte Olaf den ersten Schock schnell überwunden und bemerkte stolz, wie sein Blut in den Kragen sickerte. Um den anderen Burschenschaftlern eine kleine Freude zu machen, drückte der Gezeichnete seine Zunge durch die offene Wunde und winkte mit der Zungen­spitze durch die Wange. Herzlicher Applaus und allseits Begeisterung für diese gelungene Einlage. „Das gibt einen richtig schönen Schmiss“, motivierte ihn der Paukarzt.

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