Kathrin Thiemann - In der zweiten Reihe
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Die Geschichte einer Familie.
Die Geschichte einer Nation.
Das Leben in Nazi-Deutschland war nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn man nicht der Meinung der Diktatur war. Diese Geschichte ist die Biografie einer Frau die sich durchbeißen musste, ihre Kinder versorgen und ihren Mann wiederbekommen wollte. Eine Geschichte fernab der heutigen Normalität, damals aber nicht.
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Mein reger Briefwechsel mit Wilhelm tat mir gut. Er schrieb so viel über sein Studium, ich konnte mich in seine Überlegungen, seinen Glauben und auch seine Zweifel gut hineinfühlen. Manches Mal versuchte ich auch mein Wissen mit einzuflechten, das schien er anzuerkennen. Dieser Austausch war vor allem für meinen Verstand eine Wohltat.
Anlässlich meines nächsten Besuches bei Tante Gerda ließ ich es darauf ankommen und ging auf dem Weg von der Bahn auf gut Glück bei ihm vorbei. Einen ganz anderen Wilhelm fand ich so vor. Ich entdeckte ihn auf dem Schulhof beim Turnen, bei seinen Freiübungen, in Hemd und Hose. Das war ihm ein bisschen unangenehm, doch was ich sah, gefiel mir. Ein durchtrainierter, stattlicher Mann, dem die Bewegung sichtlich Freude machte. Ich konnte nicht lange bleiben, es wurde nur ein kurzer Gruß, den ich ihm geben konnte.
Wenig später kam er wieder nach Paderborn. Vater hatte nichts dagegen und so wurden es einige Besuche, oft sogar zwei im Monat.
Erst nach einer Weile begriff ich es. Vater hatte nichts gegen eine Verbindung zwischen uns und hoffte sogar, dass ich so endlich unter die Haube käme. Dass Wilhelm bei ihm sogar schon um meine Hand angehalten hatte, wusste ich allerdings nicht. Beide schwiegen dazu.
»Die Milch!«
Über Pfingsten kam er wieder zu Besuch. Zwischen uns war eine immer deutlichere, durchaus angenehme Spannung gewachsen. Entgegen seiner Art schwieg er oft an meiner Seite, wenn wir uns nicht gemeinsam mit einem Bild oder Buch beschäftigten. Ob er sich nicht stürmisch zu meinen Füßen werfen wollte, sich lieber zusammen riss? Ob er Sorge hatte, frühere Fehler zu wiederholen? Diese Frage stellte ich mir immer wieder.
An den Feiertagen hatten wir viel Zeit und wenig Arbeit. Obwohl er mitten in seiner Examensarbeit steckte, hatte er gut vorgearbeitet, damit er diese Tage freihalten konnte. Wir saßen am Nachmittag in der guten Stube auf dem Sofa und lasen in alten Briefen meiner Brieffreundinnen. Ich war in der Küche gewesen und hatte Milch für einen Kakao aufgesetzt. Walters rechter Arm lag wie zufällig hinter mir auf der Sofalehne und wir saßen recht dicht beieinander. Da fand ich die Postkarte von Ernst und ihm, die sie mir zum ersten gemeinsamen Neujahrstag geschrieben hatten. Dort stand zum ersten Mal dieser Satz Glück auf den Weg!
»Kennst du die noch?« fragte ich ihn und sah ihn an.
»Aber natürlich«, antwortete er und blickte mir tief in die Augen.
»Hast du denn damals mit einem Gruß von uns gerechnet?«
»Ich hatte schon Weihnachten darauf gewartet«, erwiderte ich. Es klang wie ein Bekenntnis.
Da spürte ich seine Hand an meinem rechten Arm und wie er meine linke Hand mit seiner linken nahm.
»Ach du, jetzt kommt es also heraus.«
Eine Weile saßen wir so ganz still, ohne ein einziges Wort. Mir wurde eng um die Brust. Plötzlich sprang ich auf.
»Die Milch!« rief ich und lief hinaus in die Küche.
Zum Glück kochte sie noch nicht über, ich kam im allerletzten Moment, um sie vom Feuer zu ziehen. Damit war auch der Zauber vorbei. Es war noch einmal gut gegangen. Blitzschnell flogen die Gedanken durch meinen Kopf. Die Verlobung mit Ernst war schief gegangen. Bitte nicht nochmal diese Schmach. Ich wusste nicht, ob ich überhaupt in der Lage war, richtig zu lieben. Wilhelm war so unglaublich romantisch. Würde ich ihm geben können, was er haben wollte, vielleicht sogar brauchte? Wenn ich es wagte, wenn ich mich ihm hingab, wurde vielleicht auch klarer, was aus mir werden sollte, nämlich doch eine Pfarrfrau.
Ich musste schon viel zu früh selbstständig sein, jetzt würde ich die Verantwortung für mein Leben teilen können. Mit diesem klugen Mann an meiner Seite, der schon viel erlebt hatte und über das Leben Bescheid wusste, bliebe ich auch dicht an der Theologie. Das alles sprach für ihn. Wie oft hatten wir über biblische Texte gesprochen und uns gegenseitig inspiriert. Wilhelm schien mir zwar ein schwärmerischer, aber auch ein ernsthafter Partner auf Augenhöhe zu sein.
Am nächsten Spätnachmittag fanden wir uns erneut auf dem Sofa wieder. Zog es uns so stark dorthin? Diesmal zeigte ich ihm einen kleinen selbst gefalteten Papierball. Draußen regnete es ununterbrochen und warm war es auch nicht. Er nahm meine linke Hand, um sie zu wärmen, und ich hielt mich spielend an dem kleinen Papierball fest. Als er mir wieder seinen rechten Arm umlegte, hatte ich nur den einen Gedanken. Soll ich oder soll ich nicht? Lange saßen wir ganz still. Da fasste sich Wilhelm ein Herz: »Helene«, sagte er, »dass wir nun hier so sitzen, was hat das zu bedeuten? Ich wage nicht, dich zu fragen ...«
Weiter kam er nicht. Ich gab mir den letzten Ruck und ließ mich in seine Arme sinken.
»Wenn du mich nehmen willst, wie ich bin, wenn du noch Geduld mit mir haben willst?«
»Natürlich«, flüsterte er.
In der nun folgenden Ruhe, Herz an Herz und Wange an Wange, verschwand die Zeit. Bis wir die Augen hoben und Walter mich bat:
»Helene, gib mir den Brautkuss.«
Unsere Lippen fanden sich. Er küsste anders als Ernst, seine Lippen waren viel weicher, aber auch fordernd.
Anschließend saßen wir lange schweigend umschlungen und hörten den Glocken der Franziskanerkirche zu, die unsere Zeugen wurden.
Marthas Gesicht hellte sich auf, als sie hereinkam und uns so sitzend fand. Auch Erich tat ganz überrascht, als er abends kam und uns Hand in Hand sah.
»Na endlich«, brummelte er.
Am nächsten Morgen gingen wir gemeinsam zu Vater und standen Arm in Arm vor seinem Sessel.
»Was wollt ihr denn?«
»Das, was Sie sehen, Ihnen sagen«, meinte ich.
Vater hob seinen Blick und musterte uns. Seine Augen blieben an unseren Händen haften.
»Ach, das ist mir gar nicht aufgefallen. Ich dachte schon, was ihr wohl Besonderes habt.«
So war er, aus allem machte er einen Scherz oder stellte sich so dumm, dass es ein Scherz werden musste.
Nun setzten wir uns hin und schrieben auch einen gemeinsamen Brief an Wilhelms Eltern nach Barmen. Auch für sie war es vermutlich keine Überraschung, meinte er.
Die feurige Mor
Nun kam er offiziell jeden zweiten Samstag am Nachmittag nach Paderborn und fuhr am frühen Montagmorgen wieder zurück. Er brauchte die restliche Zeit dringend für sein Examen. Deshalb war ich überrascht und auch erschrocken, als er eines Morgens schon früh um sieben Uhr in meinem Büro auftauchte. Was war passiert?
»Wilhelm!« entfuhr mir und die Kolleginnen sahen auf.
Er zog mich kurz hinaus und erklärte mir, warum er gekommen war. Er hätte die Chance bekommen, noch ein Semester in Dänemark anzuschließen, und müsste sich dazu schnell entscheiden. Aber ohne eine Zusage von mir würde er diese Möglichkeit ausschlagen. Für das Examen könnte und müsste er natürlich auch dort lernen.
»So viel Schönes darfst du doch nicht ausschlagen. Nein, fahr bloß hin. Ich freue mich für dich!«
Mit einem Kuss und einer Umarmung bedankte sich der frohe Student und sprang winkend vor Freude um die Ecke auf den Weg zum Bahnhof. Ich ging zurück an meine Listen und merkte erst jetzt, was das für mich bedeutete. Kaum hatten wir uns gefunden, sollte er schon wieder weg. Schade. Ich hatte es dennoch ernst gemeint, was ich ihm sagte, denn seine Freude über die Chance blitzte ihm aus den Augen.
Bevor er fuhr, war mir wichtig, ihn meiner Familie vorzustellen, auch Mutters Verwandtschaft in Rheda. Wir zeigten ihm ihr Grab. Auch von hier musste er bald wieder zurück an den Schreibtisch.
Dann war er weg.
Er schickte mir regelmäßige Briefe und erzählte von seinen Erlebnissen und Gedanken. Wie gut, dass ich auch selbst so gerne Briefe schrieb, so blieben wir in Verbindung. Er war in einer Pfarrfamilie untergebracht und nannte den Pastor und seine Frau Mor und Far, wie in Dänemark Kinder ihre Eltern nannten. Er tat es deren kleinen Kindern nach und fühlte sich schnell heimisch. Zwischen kleinen Aufgaben für die Gemeinde von Pastor Severinsen musste er auch dort natürlich fleißig lernen. Das Examen wartete nicht. Von Mor bekam er viel Mutterliebe, schrieb er, bei Pastor Severinsen erlernte er auch das Buchbinden mit großem Eifer. Für seine eigene Zukunft als Pastor fand er eine Menge Anregungen.
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