Kathrin Thiemann - In der zweiten Reihe

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Die Geschichte einer Frau.
Die Geschichte einer Familie.
Die Geschichte einer Nation.
Das Leben in Nazi-Deutschland war nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn man nicht der Meinung der Diktatur war. Diese Geschichte ist die Biografie einer Frau die sich durchbeißen musste, ihre Kinder versorgen und ihren Mann wiederbekommen wollte. Eine Geschichte fernab der heutigen Normalität, damals aber nicht.

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»Da hinten ist Herr Franke«, sagte ich zu Vater und Martha, die mich an die Bahn gebracht hatten. Vater nickte.

»Der Kommilitone aus der Theologie.«

»Ist das dein Schatz?« fragte Martha. Die Antwort sparte ich mir, weil Vater schon den schweren Koffer aufnahm und für mich bis zum letzten Wagen schleppte. Dort nahm Ernst ihn entgegen. Die beiden musterten sich kurz und wortlos. Eine Weile schauten wir gemeinsam aus dem Fenster dem Bahnsteig hinterher und sahen Martha mit Vaters großem weißen Taschentuch winken. Sie trug zum Glück leicht daran, dass ihre große Schwester schon wieder davon fuhr.

Wir berichteten uns von unsern Familienerlebnissen. Er hatte nicht viel zu erzählen, seine Weihnachten waren eher karg gewesen. Seine Eltern starben früh, er war bei seinen alten Großeltern gewesen, die auch nicht mehr gesund waren. Doch freute er sich mit an meinen Erzählungen über Marthas noch kindliche Begeisterung für das Weihnachtsfest. Erst recht jetzt, wo er diesen Wirbelwind kurz hatte erleben können.

Als wir in Barmen ausstiegen, hörte ich einen Pfiff, den Ernst erwiderte. Er richtete sich auf und ließ seine Blicke über den Bahnsteig schweifen. Er erblickte Wilhelm und beide winkten. Ich hatte noch beide Hände am Gepäck, als Wilhelm meine Hand vom Griff löste, in die seine nahm und sie vor Freude drückte. Die beiden Freunde begrüßten sich ebenso herzlich. Wilhelm hob meinen Koffer an, zog mit mir los zum anderen Bahnsteig und wir drei bestiegen den Zug in Richtung Bonn. Wir erzählten uns von den Ferien und sangen wieder, dass die Reise im Nu verging.

In Bonn versprachen mir die beiden, meinen Koffer später abzuholen und zu mir in die Reuterstraße zu bringen. Nachdem sie ihr eigenes Gepäck in ihren Zimmern ausgepackt hatten, zogen sie wieder los und schleppten den schweren Koffer herbei. Oben saß ich schon am geöffneten Fenster und hielt nach ihnen Ausschau. Die Nachmittagssonne schien so warm, ich hatte fast den Eindruck, dass ein Frühlingsahnen zu spüren war. Für einen Moment schloss ich die Augen und genoss die Wärme. Wie sollte ich den beiden bloß danken für ihre Mühe?

»Kann ich denn nicht auch einmal etwas für Sie tun? Ich könnte Ihnen doch einmal Ihre Strümpfe stopfen. Sie könnten dabei sitzen und lernen, wie man es macht.«

Sie lachten.

»Das haben wir in unserm Soldatenleben mehr als genug lernen müssen. Wir können es längst.«

Vergnügt zogen sie ab.

Vokabeln und Freundschaft

Jemand hatte ein Foto von der Krippenszene gemacht. Ernst und ich beschlossen, es zu vervielfältigen und an die Kommilitonen als Gruß zu verschenken. Als Gruß schrieben wir auf die Rückseite:

»Zur Erinnerung an unser Weihnachtsspiel von Helene Schmidt und Ernst Franke.«

Seinem Freund schrieb Ernst einen besonderen Gruß:

»Meinem Wegbruder!«

Das Semester ging weiter. Ich stürzte mich hinein in das Hebräische, eine Sprache mit den fremden und ungewohnten Buchstaben, ähnlich wie im Griechischen. Es machte mir große Freude, sie zu malen, und wenn ich es schaffte, einen Text zu übersetzen, war ich glücklich über meinen Erfolg. In meiner Tasche trug ich stets kleine Zettel mit Wörtern in beiden Sprachen und in Deutsch mit mir herum. So konnte ich in jeder freien Minute schnell ein paar Vokabeln lernen.

Wilhelm traf ich fast täglich im Kolleg und wir plauderten stets miteinander. Neulich erzählte er mir von seiner Freundschaft zu Ernst. Sie wohnten inzwischen zusammen in einer kleinen Zweizimmerwohnung, so dass sie abends oft lange zusammen saßen und sich das Herz gegenseitig ausschütteten. Sie hatten in ihrem Leben viel gemeinsam, zum Beispiel waren beide die Ersten in ihrer Familie, die studierten. So konnte ein tiefes Verständnis füreinander entstehen und die Notwendigkeit, einander zu unterstützen.

Eine solche Freundin hatte ich leider nicht. Im Gegenteil. Es gab nicht viele Frauen an der Universität und ich musste mich meistens alleine durchschlagen. Ich freute mich mit den beiden und für sie.

»Das ist fein, wenn man sich mit einem Menschen so gut versteht.«

Ernst dagegen sah ich leider nicht so oft, wie ich es gerne hätte, denn er gefiel mir ziemlich gut. Ich erinnerte mich immer wieder an unser Wiegenlied und seine Hände an der Krippe, ganz dicht an meinen. Er war außerdem so ein lustiger Vogel. Wir hatten einen ähnlichen Humor und er brachte mich oft zum Lachen. Ich ertappte mich dabei, dass ich bei den Andachten nach ihm Ausschau hielt und oft versuchte, mich neben ihn zu setzen.

Spaß oder Ernst

Als Wilhelm mich eines Tages zur Universität begleitete, lud er mich auf seine Bude ein, einen Kaffee zu trinken, bevor wir weiter ins Kolleg gingen. Ich lehnte es ab.

»Ich darf es nicht. Es könnte zu leicht falsch aufgefasst und beurteilt werden. Ein Mädchen darf nun einmal bei einem jungen Mann, der alleine wohnt, keinen Besuch machen. Und ich darf auch auf meiner Bude keinen empfangen.«

»Dann dürfen wir also auch nicht zu Ihnen kommen?«

»Lieber hätte ich es, Sie kämen nicht. Ich sage das nicht Ihretwegen. Wohnte ich hier bei meinen Eltern oder Verwandten, dürften Sie so viel kommen, wie Sie wollten. Dann würde ich mich freuen. Aber nicht hier, wo ich alleine bin in meinem Zimmer. Wenn es andere erfahren, können sie leicht Verkehrtes denken und erst recht, wenn ich es Ihnen gewähre und anderen nicht. Es sind nicht alle Menschen wie Sie beide. Man kann eben nicht allen jungen Männern so trauen wie Ihnen. Ich wollte das auch Ernst Franke sagen, weil auch er mich besuchen möchte. Erzählen Sie es ihm doch schon, damit es mir nicht so schwer fällt.«

»Das wird ihm sicher leidtun«, meinte er.

»Ja, das habe ich auch gemerkt und ich habe deshalb lange überlegt, wie ich Ihnen das sagen sollte. Aber ich finde keinen anderen Ausweg und sagen muss ich es. Es ist das Schlimmste für eine junge Frau, wenn sie ihren guten Ruf verliert.«

»Gut, ich gebe es an ihn weiter, aber es wird ihm weh tun. Sehen Sie, ich treffe Sie fast täglich im Kolleg und kann mit Ihnen sprechen. Er sieht Sie doch so selten. Darauf freut er sich immer. Es hat sich nun einmal unsere Bekanntschaft so entwickelt und da tut es weh, wenn sie droht abzubrechen. Machen Sie ihm doch die Freude, lassen Sie sich von ihm nach Hause begleiten oder setzen Sie sich in den Andachten neben ihn. Dann sieht er Sie auch zuweilen.«

Ich hörte es gerne, dass Ernst ein Interesse an mir hatte. Er gefiel mir, weil bei ihm mein Humor ein Echo fand. Wie Bälle flogen unsere Scherze manchmal zwischen uns hin und her. Er lachte oft laut über meine Witze von Tünnes und Schääl. Da ich in Köln aufgewachsen bin, habe ich diese beiden verinnerlicht. Mein Lieblingswitz ist:

»Guck mal, da is dinne Aahl. – Für dich immer noch das Fräulein Schmidt.«

Oder den, den meine Schulfreundin Gerti so gerne erzählte:

»Was gucken Sie mich so an? Ich habe mich heute für lange Ärmel gewaschen und musste dann kurze anziehen.«

Eines Tages wurden Ernst und ich von Elisabeth Dauner, der Frau unseres Professors, zum Kaffee eingeladen. Sie schaute mit prüfenden Augen zwischen uns hin und her. Ich fühlte mich nicht ganz wohl dabei. Was dachte sie und wie dachte sie über mich? Das Gespräch verlief jedoch sehr freundlich und ebenso verabschiedete sie uns auch.

Anschließend machten wir einen langen Spaziergang am Rhein entlang, meinem Rhein, der mir von Kindesbeinen an ein guter Freund war. Stundenlang konnte ich dem Vorbeiziehen des Wassers zusehen, ich hatte das Gefühl, meine Sorgen spülte er von mir und nahm sie mit sich fort. Im Moment allerdings hatte ich keine Sorgen, jetzt war ich zufrieden mit Ernst an meiner Seite.

Am nächsten Tag bekam ich eine Nachricht von Frau Dauner, dass sie mich gerne besuchen wolle. Das überraschte mich, doch natürlich empfing ich sie. Ich hatte mich in ihrem prüfenden Blick also doch nicht getäuscht. Zunächst sprach sie ganz allgemein.

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