Kathrin Thiemann - In der zweiten Reihe
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Die Geschichte einer Familie.
Die Geschichte einer Nation.
Das Leben in Nazi-Deutschland war nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn man nicht der Meinung der Diktatur war. Diese Geschichte ist die Biografie einer Frau die sich durchbeißen musste, ihre Kinder versorgen und ihren Mann wiederbekommen wollte. Eine Geschichte fernab der heutigen Normalität, damals aber nicht.
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Um Studentin an der Rheinischen Friedrich- Wilhelms-Universität in Bonn zu werden, musste ich mich mit Handschlag an Eides statt verpflichten, die Gesetze und die Vorschriften treu und gewissenhaft zu beachten. Damit wurde ich unter die akademischen Bürger der Universität aufgenommen. Ich war aufgeregt und stolz. Wie schön das Leben doch war.
Ein kleines Zimmer fand ich in der Reuterstraße 55. Heimelig war es nicht, die Tapete war dunkel und die kleinen Fenster ließen nicht viel Licht und Sonne herein. Die einzige Lichtquelle war eine riechende Petroleumlampe, nicht mehr als eine Funzel. Aber es war günstig. Als Erstes hing ich meine Ahnengalerie an die Wand. Unser letztes Familienbild von 1915, als Mutter noch lebte. Das, auf dem meine kleine Schwester so keck auf der Balustrade sitzt. Und das Foto von 1903, ich war drei Jahre alt und saß mit meiner Puppe auf dem Schoß vor meinen Eltern auf einem kleinen Hocker. Mein ganzer Stolz, der neue Puppenwagen, war auch zu sehen. Schließlich das von 1905. Ich war fünf Jahre alt und stand bei meiner Tante Angelika, Vaters Schwester. Meine Großmutter hielt den kleinen Erich im Taufkleidchen auf dem Schoß. Meine Eltern waren im Hintergrund zu sehen.
Seit Mutters Tod freute ich mich über jedes Bild, das ich von ihr habe.
An meinem ersten Tag in der Theologischen Fakultät war mir bange zumute, aber ich atmete tief durch und lief im Strom mit den jungen Männern auf die Tür des Hörsaales zu.
Es gab zwar einige Frauen an der Universität, doch in der Theologie schien ich die Einzige zu sein. Mit klopfendem Herzen betrat ich das Hebräisch-Seminar, das ich mir aus dem Stundenplan herausgesucht hatte. Es war ein seltsames Gefühl, von so vielen, noch dazu männlichen Augenpaaren gemustert zu werden. Aber ich tat so, als sei das völlig normal, nahm meinen Platz ein, zückte Heft und Stift und machte ein möglichst unbeeindrucktes Gesicht. Der Professor betrat den Hörsaal und meinte nach einem kurzen Gruß: »Fahren wir dort mit der Übersetzung fort, wo wir letztes Mal aufgehört haben.« Ich hielt die Luft an, was meinte er? Es ging der Reihe nach, einer nach dem anderen übersetzte einen Text und bald war wohl auch ich dran. Ich konnte doch noch gar kein Hebräisch. Anscheinend saß ich hier gründlich falsch.
»Was mache ich bloß?« war mein einziger Gedanke. »Ich falle ohnehin auf, weil ich eine Frau bin, noch dazu eine ohne Kenntnisse.«
Mir wurde abwechselnd kalt und heiß. Die Gedanken tobten in meinem Kopf.
»Soll ich, wenn ich an der Reihe bin, sofort beichten, dass ich hier falsch sitze? Oder einfach schweigen und den Part ganz selbstverständlich an meinen Nachbarn weitergeben?«
Der Professor hatte mich sehr wohl schon bemerkt, alle anderen auch. Nur noch ein einziger Student saß zwischen der Blamage und mir – als die Glocke schellte und das Seminar vorbei war. Was für ein Glück! Aufrecht verließ ich den Hörsaal, wieder unter vielen Augen, die mir folgten.
Josef, lieber Josef mein
Ich fand allmählich die Seminare und Vorlesungen für das erste Semester, ich lernte Kirchengeschichte und büffelte hebräische Vokabeln. Das machte mich glücklich, dabei flog die Zeit an mir vorbei. Meinen Kopf und meinen Verstand zu füllen, war genau das, was ich mir gewünscht hatte. An die einsamen Wege als einzige Studentin hatte ich mich allmählich gewöhnt. Es war eben so. Ich blickte, wie ich es immer tat, auf das Gute in allem, dass ich studieren konnte.
Zwei Studenten bemerkte ich im Laufe der Zeit, die mich immer wieder besonders aufmerksam beobachteten. Ob sie dachten, dass ich es nicht merke? Ihre Gesichter leuchteten auf, wenn sich unsere Blicke trafen. Die beiden kamen und gingen oft zusammen und schienen Freunde zu sein.
Nach einer Weile traten sie auf mich zu und stellten sich mir mit einer angedeuteten Verneigung vor. Sie hießen Ernst Franke und Wilhelm Simon, beide studierten wie ich evangelische Theologie. Auch ich sagte meinen Namen: »Helene Schmidt, angenehm.« Wir reichten uns die Hände und wussten nicht so recht weiter. Ein gestammelter Satz über das schöne Wetter und wir gingen wieder auseinander. Ich hatte das Gefühl, die beiden hatten sich einen Ruck gegeben, um mich kennen zu lernen. Mit der Zeit begegneten wir uns häufiger, und damit entspannte sich die Situation. Manchmal wie zufällig auf dem Weg oder im Treppenhaus, sowohl in der Universität als auch in der Argelander Straße. Dort, im Studienhaus der Evangelischen Studentengemeinde, verbrachte ich wie sie nicht nur die Lernzeiten, sondern auch einen Teil meiner Freizeit.
Ich freute mich, die beiden auch in der dort tagenden Christlichen Studentenvereinigung wieder zu sehen. Sie diskutierten oft leidenschaftlich und auch gegeneinander, immer wieder ging es um den Einfluss der Marburger Richtung. Die besagte, dass Christus gar nichts war, der Mensch Jesus dagegen die herrlichste Gottesoffenbarung. Mich beeindruckte diese Art zu denken und auch die Diskussion darüber, so etwas hatte ich noch nie gehört.
Im Advent studierte diese Gruppe ein Krippenspiel für die Weihnachtsfeier ein und suchte dringend eine Maria. Das war endlich die Gelegenheit, sich gezielt mit mir zu verabreden. Theater, herrlich! Für so etwas war ich immer zu haben. Schon früher in der Schule versetzte ich mich gerne in andere Menschen hinein, hatte großen Spaß am Verkleiden und war auf Anhieb eine ganz andere Person. So auch bei diesem Krippenspiel. Auf diese Weise war es ganz leicht, den Mitstudenten zu begegnen, denn unsere Rollen waren klar.
Nach einer der Proben gesellte sich Herr Simon zu mir und bat darum, sich mein Kollegheft von Prof. Goeters ausborgen zu können. Er hatte eine Vorlesung verpasst, weil er in Wuppertal bei der Hochzeit seines Bruders gewesen war. Nun wollte er den versäumten Stoff nachholen. Natürlich gab ich ihm das Heft gerne, er schien eine ehrliche Haut zu sein und ich hatte nicht den Eindruck, dass dies ein aufdringlicher Kontaktversuch sei. Ich holte es aus meiner Tasche. Er streckte seine Hand aus, dabei blieb mein Blick an ihr hängen. Nur vier Finger und eine große Narbe. Kurz irritiert drückte ich ihm das Heft schnell in die Hand.
Am nächsten Morgen gab er es mir mit einem beeindruckten Blick zurück und den Worten:
»Sie haben die Vorlesung ja sehr gründlich mitgeschrieben. Vielen Dank. So habe ich wirklich gar nichts verpasst!«
Kein Wort zu meiner Reaktion. Dafür war ich ihm dankbar.
Eines Nachmittags, es war ein klirrend kalter Tag mit einer Menge Schnee, hörte ich es im Flur laut poltern. Ich saß im Mantel an meinem Schreibtisch, denn ich musste mir meine Kohlen gut einteilen. Was spielte sich da vor meiner Tür ab? Ich hatte keine Ahnung, lieber versuchte ich weiter, mich auf meine Vokabeln zu konzentrieren. Jetzt klopfte es laut an meiner Tür. Ich bekam einen Mordsschrecken. Das Gepolter hatte ich nicht einordnen können und ich befürchtete ... Ja, was befürchtete ich eigentlich? Vorsichtig öffnete ich die Tür einen kleinen Spalt. Zwei dick verpackte Männer standen keuchend vor meiner Tür, zwischen ihnen ein großer Sack.
»Fräulein Schmidt?« sagte der eine.
»Sie erkennt uns nicht«, erwiderte der andere.
Sie zogen lachend die Mützen vom Kopf und öffneten ihren Schal, da erkannte ich Wilhelm und Ernst, wie ich sie für mich schon nannte. Gemeinsam hatten sie den Sack zu mir und die Treppe hoch geschleppt, um mir ein Geschenk zu machen. Ich sah neugierig hinein. Briketts. Einfach so. Was für eine Freude.
Natürlich bat ich sie herein, damit sie sich wenigstens etwas aufwärmen konnten. Ein Brikett legte ich gleich in den Ofen, der bald schon seine Wärme verbreitete. Die beiden sahen sich um. Ernsts Blicke blieben an den Eisblumen am Fenster, Wilhelms an den Bildern hängen. Ich nahm sie von der Wand und stellte ihnen meine Eltern und Geschwister vor. Bald zogen sie wieder ab, sie sahen ja, dass ich lernte. Keck verabschiedete ich sie mit den Worten der Maria:
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