Kathrin Thiemann - In der zweiten Reihe

Здесь есть возможность читать онлайн «Kathrin Thiemann - In der zweiten Reihe» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

In der zweiten Reihe: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «In der zweiten Reihe»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Geschichte einer Frau.
Die Geschichte einer Familie.
Die Geschichte einer Nation.
Das Leben in Nazi-Deutschland war nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn man nicht der Meinung der Diktatur war. Diese Geschichte ist die Biografie einer Frau die sich durchbeißen musste, ihre Kinder versorgen und ihren Mann wiederbekommen wollte. Eine Geschichte fernab der heutigen Normalität, damals aber nicht.

In der zweiten Reihe — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «In der zweiten Reihe», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Ihr Hirten, all mein Leben lang

weise ich für eure Lieb‘ euch Dank.«

Bei der nächsten Probe fielen mir natürlich bei dem Satz die Briketts ein und ich verhaspelte mich lachend.

In einem schlichten hellblauen Kleid und geschmückt mit einem zarten weißen Schleier stellte ich eine in den Proben vergnügte, später jedoch ernsthafte Maria dar, die sich lächelnd über eine Porzellanpuppe mit blauen Augen neigte.

Ernst gefiel mir gut in der Rolle des Josef, als Stiefkinds-Vater ganz dicht neben mir. Vor der Geburt des Jesuskindchens stützte er mich sanft und war anschließend sehr fürsorglich für die Puppe und mich da. Wir saßen auf beiden Seiten der Krippe und er legte seine Hände ganz dicht neben meine an das Holz, als ich sang:

»Josef, lieber Josef mein,

hilf mir wiegen mein Kindelein.

Gott, der wird dein Lohner sein

im Himmelreich der Jungfrau Kind Maria.«

Auch Wilhelm war ganz versunken in sein Spiel. Er kam als ein sehr aufrechter Hirte zu uns, mit einem kleinen Lämmchen auf dem Arm, dem Stab und einem großen Hut. Er fiel vor mir auf die Knie und drückte mir inbrünstig das Tierchen aus Wolle in die Hand.

Nach dem Spiel stiegen wir schnell aus den Kostümen und feierten. Der Saal war liebevoll geschmückt mit Tannenzweigen, Kerzen und sogar einem großen Weihnachtsbaum. Wilhelm war mein Tischherr, Ernst saß mit seiner Tischdame auf meiner anderen Seite.

Bei Tee und Gebäck hatten wir einen vergnügten Abend, wir plauderten zusammen, alles war ganz leicht. Es wurde zwei Uhr, als die meisten aufbrachen. Wilhelm bestand darauf, mich nach Hause zu bringen. Vor der Tür hielt er mir mit leuchtenden Augen ein Päckchen hin, mit blauem Band und etwas Tannengrün. Ich war überrascht. Ein Geschenk für mich? Das hatte ich nicht erwartet. Ja, ich mochte ihn, in seinem Blick lag so viel Tiefe, aber auch etwas Drängendes. So bin ich noch nie angesehen worden. Obwohl, Ernst und ich waren eben beim Krippenspiel auch so innig verbunden gewesen. Ich war verwirrt. Ich packte das Geschenk im Zimmer gleich aus. Es war Der wartende Acker von Sophie Renschel. Ich kannte es noch nicht, kroch in mein Bett und begann gleich zu lesen.

Schweben über der Wupper

Am nächsten Tag begannen die Weihnachtsferien. Zum Glück hatte ich meine Siebensachen schon zusammen gepackt, denn wir wollten früh aufbrechen. Ich hatte in der Nacht wenig Schlaf bekommen, ich hatte gelesen. Einen Teil des Heimweges konnten wir zu dritt reisen. Wir fuhren zu unseren jeweiligen Familien in die Weihnachtsferien. Ich freute mich auf meine jüngeren Geschwister, ich freute mich aber nach diesem Abend noch mehr auf unsere gemeinsame Fahrt. Am Morgen holte mich Ernst schon früh ab. Wie immer trug er keinen Hut. Dass er nicht fror?

Wir schellten bei Wilhelm.

»Bist du soweit? Beeil dich, wir frieren.«

Gemeinsam schlitterten wir auf vereisten Straßen zum Bahnhof. Das war diesmal kein Vergnügen, zumal wir mit schwerem Gepäck unterwegs waren. Ernst hatte auch noch seine Laute umhängen, die natürlich nicht zu Bruch gehen sollte.

Endlich im Zug kamen wir ins Plaudern und ich erzählte von meinem Geburtstag neulich, am 13. Dezember.

»Sie sind schon einundzwanzig Jahre alt, Fräulein Schmidt?« fragte Ernst.

Sie schauten sich erstaunt an.

»Wir haben Sie für deutlich jünger gehalten, höchstens achtzehn.«

Meinte er es ernst? Oder wollte er mir schmeicheln? Vorsichtig fragten sie mich nach meiner Kindheit und Jugend aus. Ich erzählte ihnen, dass ich aus einem Soldatenhaushalt stammte und deshalb statt mit Puppen lieber mit Pferden und Zinnsoldaten gespielt habe. Ich erzählte von Erich und Martha, meinen jüngeren Geschwistern.

Auch über Wilhelms Büchlein konnte ich schon berichten. Es waren Tagebuchaufzeichnungen, die in diesem Jahr gerade erst herausgegeben worden waren. Sie hatten mich so gefesselt, dass ich es noch in derselben Nacht in einem Rutsch durchgelesen hatte. Ernst kannte es auch bereits. So konnte er mitreden.

Für Ernst und mich gab es einen Aufenthalt von mehr als zwei Stunden, so dass Wilhelm uns zum Frühstück in sein Elternhaus einlud. Wir gaben unser Gepäck ab und machten uns auf den Weg durch die hügelige Stadt. Ganz oben auf den Sedansberg mussten wir laufen, dort wohnte seine Familie. Mir wurde beim Aufstieg so warm, dass ich ganz rote Wangen hatte, als Frau Simon uns die Tür öffnete. Ich konnte ihr den Gedanken förmlich ansehen, als sie mich musterte: »Wilhelm bringt einen Studenten mit – und eine Studentin, aha.« Ihr Sohn war der erste in der Familie, der studierte. Sie war sichtbar stolz auf ihn.

Ernst und mich platzierte sie auf ihr Sofa und verschwand in der Küche, um uns schnell etwas zum Frühstück zu zaubern. Wilhelm holte eine Gitarre und Ernst packte seine Laute aus. Wir sangen aus Herzenslust, das konnten wir von Anfang an gut zusammen. Wir begannen bei Vom Himmel hoch und endeten sogar bei Wie schön blüht uns der Maien. Ernst hatte eine sehr schöne Tenorstimme und Wilhelm sang den Bass. Ich ergänzte sie mit meinem Alt, ich konnte zu vielen Liedern die zweite Stimme, denn zuhause hatten wir mein Leben lang viel gesungen.

Schnell verrann die Zeit und wir mussten schon wieder los. Ein besonderes Erlebnis hatte Wilhelm noch für uns, eine Fahrt mit der Schwebebahn zurück zum Zug. Erstaunt betrachtete ich dieses seltsame Fortbewegungsmittel. Wir stiegen die Stufen hoch zur Haltestation, und zumindest ich stieg mit großem Interesse hinein. Zunächst war es ein ungewohnt schaukelndes Gefühl, aber sehr schnell fand ich es großartig. Wir konnten von hoch oben in die Fenster der Wohnungen schauen, unter uns das kleine Flüsschen, die Wupper. Ich hatte meine helle Freude daran, zeigte den beiden die schön mit Schwippbögen geschmückten Fenster und konnte mich nicht satt daran sehen. Wilhelm war natürlich schon als Kind mit der Bahn gefahren, Ernst dagegen war weniger begeistert und etwas blass um die Nase. Ihm war es unheimlich, keinen festen Boden unter den Füßen zu haben, vor allem wenn die Bahn sich in den Kurven auch noch neigte. Viel zu schnell war die Fahrt vorbei, ein beeindruckendes Erlebnis, jedenfalls für mich. Noch im Zug sprach ich immer wieder von dieser besonderen Art des Reisens. Während Ernst meine Freude daran nicht teilen konnte, merkte ich einmal wieder, wie groß meine Neugier und die Freude am Lernen und Ausprobieren von noch nie Erlebtem war.

In diesem Jahr hatte ich die Weihnachtsluft eindeutig schon vor den Feiertagen geatmet. Das bewegende Weihnachtsfest mit Schnee, mit Baum, Geschenken und der entsprechenden Stimmung hatte für mich schon in Bonn stattgefunden. Es waren die Proben für das Krippenspiel, die Aufführung gestern zusammen mit Ernst und Wilhelm, die innig-vertraute Stimmung und vor allem das Gefühl der Erwartung. Als ob etwas Schönes, Helles und Freudiges auf mich zukommen würde. Adventus, aus dem Lateinischen, heißt Ankunft, die Zeit der Erwartung und des Lichtes. Vermutlich wird es nicht der Sohn Gottes persönlich sein, aber vielleicht etwas ganz anderes?

Zuhause in Paderborn regnete und stürmte es heftig am Heiligen Abend. Durch das strahlende Gesicht meiner kleinen Schwester kam dann bei mir trotzdem eine kleine Weihnachtsfreude auf.

»Ist das dein Schatz?«

Am Ende der Weihnachtsferien, so hatten wir beschlossen, wollten wir auf gleichem Weg wieder gemeinsam nach Bonn fahren. Herr Franke und Herr Simon, im Stillen nannte ich sie schon lange Ernst und Wilhelm, waren mir nicht aus dem Kopf gegangen. Was für eine unbeschwerte Freundschaft hatte sich da entwickelt. Dass es so etwas zwischen Männern und Frauen geben konnte, ja, geben durfte, überraschte mich. War so das Studentenleben?

Ernst saß im letzten Waggon. Als der Zug in Paderborn einfuhr, sah ich ihn schon aus dem Fenster heraus winken. Seinen Kopf ohne den Hut erkannte ich sofort.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «In der zweiten Reihe»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «In der zweiten Reihe» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «In der zweiten Reihe»

Обсуждение, отзывы о книге «In der zweiten Reihe» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x