Kathrin Thiemann - In der zweiten Reihe

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Die Geschichte einer Frau.
Die Geschichte einer Familie.
Die Geschichte einer Nation.
Das Leben in Nazi-Deutschland war nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn man nicht der Meinung der Diktatur war. Diese Geschichte ist die Biografie einer Frau die sich durchbeißen musste, ihre Kinder versorgen und ihren Mann wiederbekommen wollte. Eine Geschichte fernab der heutigen Normalität, damals aber nicht.

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»Ein Mädchen kennt keine Kameradschaft zwischen Mädchen und Jungen«, erklärte sie mir. »Zumindest im Unterbewußtsein spricht das Sehnen eine Rolle, das auf eine innigste, dauernde Verbindung zugehen will. Wenn es einmal durchbricht, gibt es kein Zurück mehr. Dann ist es, als hätten sie ihr Herz nicht mehr in Händen. Sie haben es jemand anderem gegeben. Will er es nicht, dann fällt es hin und zerbricht. Mädchen haben nicht die physische Kraft, über solch einen Bruch hinweg zu kommen. Sie brechen dann zusammen und sind für ihr Leben unglücklich.«

Worauf wollte sie hinaus? Ich hörte ihr aufmerksam weiter zu.

»Herr Franke muss sich sehr hüten im Umgang mit Ihnen, damit er nicht die Verantwortung für einen Zusammenbruch tragen muss.«

Das überraschte mich.

»Wie kommen Sie darauf, dass er es ernst oder auch nicht ernst mit mir meinen könnte?«

Darauf antwortete sie ganz eindringlich.

»Herr Franke hat eine ganz eigene Ansicht über das Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen. Ich hörte, dass er in Ihnen einen guten Kameraden sieht, mit dem er ein paar Schritte Wegs gemeinsam gehen möchte. Wollen Sie das auch, ein paar Schritte Wegs gemeinsam?«

Ich überlegte schweigend. Noch bevor ich antworten konnte, fuhr sie fort.

»Es gibt jemanden, der nicht ein paar Schritte, sondern durch das ganze Leben mit Ihnen gehen möchte. Sie wissen, von wem ich spreche?«

Ich nickte.

»Schlafen Sie noch einmal darüber.«

Wie kompliziert plötzlich alles wurde. Ich wollte doch einfach bloß mit den beiden befreundet sein und ansonsten vor allem studieren. Warum sollte ich mich entscheiden müssen? Welch eine Sackgasse. Ich fand doch beide so klug, so belesen und fleißig. Ernst war außerdem sehr witzig, Wilhelm dagegen eher besonnen, allerdings auch ein Romantiker.

Ich fühlte mich überrumpelt und war auch erschrocken. Hatte ich etwa beiden Anlass gegeben, über eine nähere Verbindung nachzudenken? Hatte ich gar geflirtet? Ich wusste doch nicht einmal, wie das geht.

Ja, Ernst konnte flirten. Durch sein helles Lachen und intensives Strahlen hatte er mein Herz tatsächlich ein bisschen erobert. Es klopfte deutlich, wenn ich ihn sah. Ich musste es mir eingestehen. Aber auch Wilhelm war ich zugetan. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr gefielen sie mir. Beide.

Wieder tauchte die Frage auf, warum ich mich überhaupt entscheiden sollte? Frau Dauner war bei dem Gespräch sehr eindringlich gewesen. Fürchtete sie um den guten Ruf der Fakultät? Sollte es wirklich keine Freundschaft geben können?

Ich überlegte und wägte ab.

Ich sei zwar lustig, aber auch sachlich, nüchtern und unromantisch, hörte ich manchmal. Vielleicht war mir das jetzt hilfreich in meiner Ratlosigkeit. Also entschied ich mich.

Am nächsten Morgen traf ich an der Tür zum Kolleg Wilhelm, der mich erwartungsvoll ansah. Mir schoss das Blut in den Kopf, als ich ihn sah. Ich reichte ihm die Hand zum Gruß und wir gingen hinein. Ich hatte eine Ahnung, dass die beiden Männer sich darüber unterhalten hatten, für wen ich mich wohl entscheiden würde. Es bedeutete also das Glück des Einen das Unglück des Anderen. Was für eine Verantwortung.

Wilhelm setzte sich eine Reihe hinter mich. Seine Anwesenheit so dicht hinter mir machte mich nervös, immer wieder hatte ich das Gefühl, mich umdrehen und ihn aufmunternd anlächeln zu sollen, denn nach vielem Abwägen hatte mich für Ernst entschieden. Das tat mir für Wilhelm wirklich leid. Im Anschluss ließ er sich nicht nehmen, sich mit mir auf die Suche nach meinem verloren gegangenen Schlüssel zu machen, den wir sogar fanden. Er begleitete mich noch ein Stück zum nächsten Kolleg. Wir plauderten über das Wandern und als er Ernst erwähnte, schwieg ich lieber.

Am Nachmittag besuchte mich unerwartet Frau Dauner.

»Nanu«, sagte ich, »Sie kommen ja schon wieder.«

»Ja, ich bin geschickt worden, aber ich wäre ohnehin gekommen. Es muss nun Klarheit geschaffen werden. Die Herzen Ihrer Freunde sind zum Zerreißen angespannt. Wem werden Sie nun Ihr Herz schenken?«

Ich zögerte.

»Ich bin doch noch so jung und weiß nicht, ob es sich um die große Liebe handelt.« Ich hielt inne, atmete tief durch und fuhr fort: »Aber ich denke, es ist Ernst Franke. Deshalb muss ich wohl mit ihm sprechen.«

»Und Herr Simon?«

»Herr Simon ist mir ein lieber Freund und Bruder. Ich habe ihn als Ernst Frankes Freund auch für den meinen gehalten. Das soll er mir auch bleiben. Oder glauben Sie, dass er mehr erwartet hat als Freundschaft?«

»Ja«, sagte sie darauf.

Ich schwieg. So viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Dann richtete ich mich auf und sagte: »Er soll mir ein Freund bleiben. Ich will ihm immer mit der entsprechenden Liebe entgegen kommen.«

Eine folgenschwere Entscheidung

Also ließ ich mich nach der nächsten Andacht von Ernst nach Hause begleiten und so kam eines zum anderen.

Von ihm bekam ich neben einem wild klopfenden Herzen meinen ersten Kuss, der mir erstaunlich gut schmeckte. Allerdings erzählte er mir auch, wie sehr Wilhelm für mich schwärmte. Mein etwas schlechtes Gewissen beschloss ich damit gut machen, dass ich Wilhelm das Du anbieten wollte, wenn ich ihn das nächste Mal sah. Ob ihn das wohl versöhnlich stimmen oder gar trösten könnte? Zumindest zeige ich ihm damit seinen Platz, dass er mein Freund bleiben könnte. Ich bat Ernst, es ihm auszurichten.

Am nächsten Abend fand ich vor meiner Tür ein kleines Maiglöckchen-Sträußchen, gebunden mit einem blau-seidenen Bändchen. Daneben lag eine Karte mit den Worten: »Glück auf den Weg! Wilhelm«

Er hatte es verstanden. Ich sah ihn nach der Vorlesung am nächsten Morgen, ging auf ihn zu und bat ihn in eine Fensternische.

»Komm, komm«, begrüßte ich ihn dabei und bot ihm meine Hand. Als er einschlug, sagte ich leise:

»Ich danke dir, Wilhelm«, und huschte davon zur Garderobe. Er kam hinter mir her und half mir in den Mantel.

»Helene, ich danke dir. Du schenkst mir viel Vertrauen.«

In seinem Gesicht stand geschrieben, dass er litt, aber auch, dass er sich Mühe geben wollte, mir ein Freund zu sein.

Am Sonntag ging ich mit Ernst in die Kirche. Wir hielten uns nicht an den Händen, das hätte sich nicht gehört. Dass Wilhelm erbleichte, als er uns zusammen kommen sah, bekam ich nicht mit.

Später erzählte Wilhelm mir von seiner zerstörten Hoffnung nach meiner Entscheidung und zeigte mir ein Gedicht aus diesen Tagen. Schwärmerisch wie er war, gab er so oft seinen Gefühlen Ausdruck.

»Nun muss ich schweigen und stille sein,

Darf heimliche Tränen dem Glück nun weihen,

Das ich verloren.

Muss schweigen und warten auf bess’re Zeit,

Bis mir der Himmel in Gnaden verleiht,

Was er erkoren.

Euch aber will ich als treuer Freund

Zur Seite stehen. - Doch wenn es scheint,

Dass ich genesen,

Denkt, dass dem Herze sein Liebstes geraubt,

Was ich erhoffte, was ich geglaubt,

Ist nie gewesen!«

Er hatte aber auch feststellen müssen, dass der Wettbewerb mit Ernst um mich ihn angespornt hat.

»Wer mich wohl lieber hatte? So hat sich die aus Selbstsucht mitbestimmte Liebe ins Unendliche gesteigert«, bekannte er. »Nach deiner Entscheidung hat sich eine Mattigkeit eingestellt. Was soll ich noch mitlaufen? Ernst hat das Ziel bereits erreicht. Ich frage mich, ob er ohne mich als Mitstreiter noch genauso laufen kann wie vorher?«

Er empfand sich zu der Zeit als einen mächtigen Einspanner, wie er später erzählte. Der Frühling zeigte ihm Menschen, die zu zweit zusammen waren, überall ein Knospen und Blühen. Und er war noch immer allein. Auf der Suche nach einem Inhalt für sein Liebe suchendes Herz machte er sich auf dem Papier Luft:

»Mein Herz ist von Liebe so übervoll,

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