Es war nicht einmal sehr sauber. Ordentlich in dem Sinne allerdings, als nicht viel herumlag und das Zimmer offensichtlich nicht wirklich bewohnt wurde. Keine Blumen und nichts an persönlichen Dingen. Eine ganze Menge militärischer Kinkerlitzchen. Eine kleine Messingkanone auf einer eichenen Lafette stand auf dem Tisch, auf Wandkonsolen einige Segelschiffmodelle, darunter die 1958 in Dienst gestellte, als Bark getakelte, Gorch Fock II. Ein offener Kasten aus Mahagoniholz, in dem auf grünem Filz ein Paar Duellpistolen aus dem 18.Jahrhundert lagen. Auf dem anderen Wandbrett befanden sich ebenfalls Waffen: eine silberbeschlagene Muskete, Arkebuse oder dergleichen sowie ein hölzerner Humidor. Leer. Offensichtlich hatte sein Besitzer das Zigarrenrauchen aufgegeben. Allerlei Stehrümmchen. Keine Bilder an der Wand. Das Fenster ging zur Mainseite. Auf einem kleinen Beistelltisch stand ein großen Schiffsteleskop aus Messing. Es war ein recht wohnliches Zimmer. Bemerkenswert schön hätte es niemand genannt.
Warum war dieser Raum so nichtssagend?
Die Tür zum angrenzenden Schlafzimmer stand offen. Auch dort wenige Möbel und nichts, was den persönlichen Geschmack verraten hätte, es sei denn die Vorliebe für gymnastische Übungen.
Ein Bett, ein Kleiderschrank, ein Spiegel.
Eine an der Decke befestigte und freischwingende Strickleiter aus Hanf-Seil und Bambussprossen. Ein Springsein, ein paar Hanteln, ein Punchingball …
Allerdings wurde der Raum von einem Tisch beherrscht, der um all seine Ausziehmöglichkeiten erweitert worden war. Darauf lag ein Brett und auf dem Brett ein Puzzle, das einem schon beim bloßen Ansehen Kopfschmerzen bereitete. < Die Skyline von Frankfurt in dreitausend Teilen > stand auf der Schachtel.
Schritte auf dem Flur rissen Lilo aus ihren Gedanken. Sie kamen näher, die Stimme von Eugen Hofer wurde lauter, gefolgt von unterschiedlichem Gemurmel.
Verzweifelt suchte sie nach einem Fluchtweg. Lilo entdeckte eine weitere Tür, öffnete sie und wollte eintreten um sich zu verstecken, blieb allerdings auf der Schwelle stehen.
Auf einmal bekam sie wahnsinnige Kopfschmerzen. Ein penetranter Geruch aus Lack und Farben raubten ihr den Atem.
Ein Kabuff, klein wie eine Schuhschachtel und … was sie erblickte warf sie vollkommen aus der Bahn. Sie ging einen Schritt zurück und schlug die Tür mit einem lauten Knall wieder zu. Ihr wurde von der Duftwolke ganz schwindelig.
Die Migräne klopfte bereits an ihre Schädeldecke, ihre Schmerzen wurden unerträglich. Sie halluzinierte. Lilo fiel in Ohnmacht, sank der Länge nach auf den Boden. Diagnose: Leichte Gehirnerschütterung!
Nur ein paar Minuten später wurde sie von Eugen und den Jungs, bepackt mit weiteren Hochzeitsgeschenken, gefunden.
Er wirkte sehr wütend als er den Notruf absetzte. Was hatte Lilo hier zu suchen und was hatte sie gefunden?
Mit einem Nervenzusammenbruch, Gedächtnisverlust rund um das traumatische Erlebnis, wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert und musste die Nacht dort verbringen.
Lilo hatte für den Abend der Hochzeitsfeier ein wasserdichtes Alibi.
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