Cathrin Sumfleth - 12 fette Frauen

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Nachdem Paula erfährt, dass ihr Partner bereits verheiratet ist und nicht nur ihr Goldfisch Waldi, sondern auch die Mutter ihrer besten Freundin tragisch ums Leben kommt, gerät Paulas Leben komplett aus den Fugen. Sie verliert nicht nur ihren Job in einer Werbeagentur und erhält, entgegen ihrer Prinzipien, versehentlich eine Premium-Mitgliedschaft im Fitnessstudio, sondern wird auch noch unerwartet vom schwergewichtigen Hamburger Morddezernatsbeamten Clausen mit in die Ermittlungen im Mordfall um die Mutter ihrer Freundin verstrickt. Können sie gemeinsam mit Clausens charismatischem Sohn Claas, der plötzlich auf der Spielfläche auftaucht, den Täter fassen? Wird jemals ein anderes Haustier Waldi ersetzen? Und was stimmt nicht mit Paulas neuem Fitnesstrainer Sven, der eigentlich Alex heißt?

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„Paula!“, sagt sie und blickt dabei auf den toten Goldfisch in meiner Hand. „Ich habe dich schon erwartet. Komm rein.“ Ich betrete den bunten, mit Batiktüchern tapezierten Flur und bin doppelt irritiert: Nie hätte ich bei dieser Frau eine Art Wohnstil vermutet – und warum erwartet sie mich? Das frage ich sie auch direkt, als wir uns auf runden, orientalischen Sitzkissen in der Küche niederlassen. Die Katzenfrau streicht der schwarzen Katze, die sonst auf ihrer Schulter sitzt, liebevoll über den Rücken und sagt: „Karl hat es mir ins Ohr geflüstert.“ Karl – so heißt ihr schwarzer Kater. Ich habe das Gefühl, dass er mich mit einem bestätigenden Blick ansieht, während sie das sagt, aber ich bin mir nicht sicher. Ich frage, ob sie Alkohol im Haus hat – Waldi immer noch in meiner Hand. Sie steht tatsächlich auf und kommt mit einer Flasche Ouzo und einem Glas zurück. „Trink, so viel du willst“, sagt sie. „Du brauchst es in so einer schweren Zeit.“ Ich trinke zwei Gläser auf ex. Dann sammle ich mich kurz und sage „Ulla, ich wollte dir eigentlich nur den Fisch bringen, für deine Katzen. Ich gehe auch gleich wieder.“

Mittlerweile schnuppert Karl sehr interessiert an Waldi und ich befürchte, er hat gerade eine mächtige kosmische Eingebung: Hunger. Ulla schüttelt den Kopf. „Liebes“, sagt sie, „Liebes, meine Katzen werden deinen Fisch nicht anrühren. So kann seine Seele nicht wandern, verstehst du. Er braucht eine Beisetzung.“

Der Alkohol ist mittlerweile in meinem Hirn angekommen und ich sage, was ich denke: „Ulla – er ist ein Goldfisch.“ Sie versteht den sarkastischen Unterton in meiner Stimme nicht und entgegnet nur: „Oh ja, und was für einer! Er wird dir sicher fehlen. Genau wie der Mann.“

„Der Mann?!“ Ich spucke einen Schluck Ouzo aus. „Waren wir … waren wir so laut?“

„Nein“, lächelt sie. „Ich wusste, dass es nicht halten würde. Er war nicht aufrichtig.“

Gut, denke ich, wir waren schon laut. „Aber er wird kommen, der richtige Mann“, spricht sie weiter. Sie schwebt kurz in ihrem grünen Gewand zur Küchenablage und macht sich einen Tee. „Weißt du, ich hatte neulich eine Vision.“

Ich kippe noch ein paar Schlucke Ouzo in mich hinein und frage mich, warum mein Leben so verkorkst ist. Wie konnte es nur soweit kommen? Ich hatte doch immer gute Noten in der Schule. Ich habe mir Mühe gegeben. Auch mit dem Studium. Mit den Männern. Und nun sitze ich bei einer Verrückten, weil ich will, dass ihre Katzen meinen Goldfisch fressen. Weil mein Goldfisch sterben musste. Weil mein Freund mich betrogen hat und zwar mit seiner eigenen Ehefrau. Anscheinend war er nicht mal mein Freund. Es ist ja auch immer alles Definitionssache heutzutage. Und ich hasse Definitionssachen. Definitionen von Gefühlen sind doch total unpassend. Man versucht etwas in ein Wort zu übersetzen, wofür es eigentlich gar kein Wort gibt. Und dann ist man in einer Beziehung, verlobt, verheiratet, geschieden und unglücklich. Oder man ist total glücklich und denkt, es wäre nicht nötig den Gefühlen einen Namen zu geben – und findet heraus, dass man an eine eigentlich total stupide Sexaffäre sein Herz verloren hat.

Ich spüre, wie Ulla mich in ihre esoterischen Arme nimmt und sagt: „Lass es einfach raus.“ Und ich schluchze wie ein Teenager nach der Trennung einer Boygroup. Nun wird nichts mehr sein wie es mal war.

Nach einer Weile habe ich mich in etwa wieder unter Kontrolle und nippe an einer Tasse von Ullas Tee. Ich bin mir nicht sicher, was genau ich überhaupt trinke, aber ziemlich sicher, dass es kein gewöhnlicher Tee ist. Ich bin allerdings zu geschafft um nachzufragen. Waldi liegt mittlerweile auf einer silbernen Platte auf der Küchenablage, als würde er zum Dinner serviert werden, und um ihn herum brennen mindestens zehn Kerzen. Ulla hat klassische Musik dazu aufgelegt, ich tippe auf einen russischen Komponisten. Aber auch das ist mir eigentlich relativ egal. Sie hat ihre Hände gefaltet und murmelt etwas vor sich hin. Es erinnert ein wenig an Beten, wirkt aber eher so, als beschwöre sie sämtliche Geister herauf. Die Katzen sitzen dabei wie in Trance um sie herum. „So,“ sagt sie abrupt und dreht sich zu mir um, „es ist soweit, die Beisetzung kann jetzt beginnen.“

Ich trage Waldi auf dem Silbertablett, Ulla die schwarze Katze auf der Schulter und in jeder Hand eine Kerze. In dieser merkwürdigen Konstellation (toter Fisch auf Platte, dicke verlassene Frau im Negligee, durchgeknallte Hellseherin, übernatürliche Katze mit Appetit auf Fisch) schreiten wir erst durchs Treppenhaus und dann in den Vorgarten. Überraschenderweise treffen wir dabei absolut niemanden. Als könne Ulla meine Gedanken hören, sagt sie zu mir: „Ich habe uns einen günstigen Zeitpunkt ausgesucht.“ Dann kniet sie sich hin, platziert eine Kerze links, eine rechts und beginnt genau in der Mitte ein Loch zu graben. Mit bloßen Händen. Ich stehe einfach nur da. Ungläubig. Verwirrt. Und irgendwie auch in tiefer Trauer. Ich blicke auf Waldi hinunter und muss weinen. Wir hatten schon schöne Momente. Er war ein guter Fisch. Nicht zu anderen Fischen, aber zu mir. Was mache ich nur mit all meinem auf Vorrat gekauften Fischfutter? Und mit dem ganzen Couscous? Und all diesen merkwürdigen arabischen Gewürzen? Warum nur habe ich so unglaublich viel Geld in Unterwäsche investiert, die ich nun vermutlich nie wieder tragen werde, weil sie mir selbst nicht mal gefällt? Wie geblendet ich war. Wie … verstrahlt. Ich knie mich nieder und berühre Waldis toten Fischkörper mit der Fingerspitze. Seine leeren Augen glubschen mich an, als wolle er mir sagen: „Selber schuld, ich hab’s kommen sehen. All die Jahre, die ich allein und glücklich in deinem Aquarium geschwommen bin, hast du alle möglichen Männer ausprobiert: groß, klein, dick, dünn, schlau, dumm, reich, arm, deutsch, marokkanisch. Und immer wieder waren wir am Ende zu zweit. Nur mit dem Unterschied, dass ich zufrieden war. Und du, du warst unglücklich. Jedes verdammte Mal. Und nun, nun bin ich tot. Wegen deines bescheuerten Optimismus. Nun bist du ganz allein. Allein, allein, allein.“

„Paula?“. Zum Glück befreit Ulla mich von einer Sekunde auf die andere aus meinem inneren Dialog mit einem toten Goldfisch. „Du kannst ihn nun niederlassen.“ Ich knie mich hin und versenke Waldi in dem von Ulla gegrabenen Loch im Vorgarten. Als die Beisetzung erfolgt und das Grab mit Erde versiegelt ist, sagt Ulla noch ein paar Worte, die meinen Fisch sehr ehren und gießt parallel mit Kerzenwachs ein mir unbekanntes Symbol auf die über ihm festgeklopfte Erde.

„Er wird dich nie vergessen.“, sagt sie. Und ich hoffe innerlich, dass ich vergessen kann. Aber erst mal brauche ich was zu essen.

Ulla bietet mir an, auf eine gute Portion Indisch mit hochzukommen, als hätte sie ebenfalls Kontakt zu meinem Magen aufgenommen. Ich lehne dankend ab, schließlich hatte ich heute bereits eine halbe Portion Marokkanisch und möchte mich erst mal von Länderküchen und Nationalitäten jeglicher Art distanzieren. Und ehrlich gesagt auch von Ulla.

Ich schließe die Tür und atme tief durch. Meine Küche sieht nach wie vor chaotisch aus: Scherben und Algen – nur ohne Waldi. Ich trample mit meinen uneleganten Latschen mittendurch und bin begeistert, dass sie mit ihren festen Sohlen wenigstens praktisch sind. Ich schiebe eine Tiefkühlpizza in den Ofen und schalte das Radio an: Nachrichten. Tote, vergewaltigte, in Klimakatastrophen umgekommene, politisch verfolgte Menschen mit Behinderung und ohne Obdach, die ihre eigenen Säuglinge ermorden. Wer nur, wer, frage ich in die Welt hinaus, – will das bitte wissen? Wer verliert seinen Lover, seinen Goldfisch, seinen Stolz bei einer Beisetzung im Vorgarten und kann all das auch noch ertragen? Ich stelle das Radio aus und gehe unter die Dusche. Kein Satin, kein Birkenstock. Nur das Geräusch von Wasser und Tränen – als Wasser getarnt. Ich wasche mir Schweiß und Gefühle herunter. Es wird schon gehen, irgendwann. Ich wünschte nur, es würde etwas Gutes passieren. Etwas fürs Ego, fürs Herz, für meinen verlorenen Stolz. Für die Kinder, die ich nicht habe, weil er sie schon hatte. Für den Job, den ich zum Glück behalten habe, weil er sowieso nie genügend verdient hätte. Für meine Eltern, die seit fast 30 Jahren verheiratet sind und nie streiten. Hier bin ich, Paula Groß, 29 Jahre alt und Single. Eigentlich bin ich schon längst wieder auf dem Markt, denn die Beziehung, die ich hatte, war nur eine billige Sexaffäre. Also, Universum, hab Mitleid und schicke mir ein Zeichen, aber bitte nicht auf spirituellem, sondern auf irdischem Wege.

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