„ Die werden schon nicht gleich zuschlagen.“
„ Dann kannst du ja fragen“, meinte Udo, „oder?“
„ Ich schlage vor, wir gehen zum anderen Eingang raus“, war die Erwiderung des Grafen.
Sie gingen durch das Schnellrestaurant. Der Graf war für dieses Etablissement eindeutig zu elegant gekleidet, von den Gästen wurde seine elegante Erscheinung neugierig angestarrt, wahrscheinlich hielten sie ihn für schwul. Allerdings passte sein Partner Udo mit seinem (für Münchner Augen) typischen „Kapitäns-Outfit“ so ganz und gar nicht in dieses Schema. Das mussten „die“ erst einmal verarbeiten.
Das Lokal selber fand der Graf einfach nur scheußlich: Alles war in Dunkelbraun und Ocker gehalten, sogar die Lampen strahlten trübes Licht in Ocker ab, ein paar an den Wänden auch karmesinrotes Licht – die Mischung war... nun ja, gewöhnungsbedürftig , die Sitze bestanden aus einem schlechten Lederimitat mit vielen Löchern, die Tische waren längere Zeit nicht abgeräumt, unter dem einen oder anderem Tisch standen verdächtige Lachen.
An den Wänden wurde für „besten Kaffeegenuss“ im Pappbecher oder für einen „Heißen Erdbeertraum“ für 2,19€ oder für die „leckeren Winterdesserts Caramel&Chocolate“ für 2,49€, geworben.
„ Nichts wie raus hier“, zischte der Graf, der penibel darauf achtete, dass sein schwarzer Pique-Mantel keinem Tisch zu nahe kam, geschweige denn ihn berührte. Die Flecken hätte er nie wieder entfernen können, befürchtete er. „Puh“, sagte er, als sie draußen waren, „das ist nichts für uns, oder?“
„ Nee“, bestätigte Udo aus vollem Herzen, „bestimmt nicht. Aber was sagen wir Hanna und Sarah?“
„ Dass es hier nichts für uns zu holen gibt!“
„ Und in den Kneipen rund um den Bahnhof?“
„ Da hängen im Zweifel dieselben Typen rum, wie dahinten vor der anderen Tür!“
„ Also keine Chance?“
„ Keine Chance!“, bestätigte der Graf, „also, glaube ich... Komm lass uns gehen, Sarah wartet bestimmt auf Dich.“
Udo schaute ihn an: „Was soll das denn heißen, Sarah wartet auf Dich?“
„ Nichts“, lächelte der Graf, „aber sie ist eine tolle Frau, die auf Dich steht, glaube ich.“
„ Ach was“, winkte Udo ab, „die wartet gerade auf mich, was? Man, ich bin Werftarbeiter. Und sie?“
„ Eine Göttin.“
„ Eben, die wartet gerade auf mich... Nee, lass die Kirche man schön im Dorf, Graf.“
„ Ich würde mir an Deiner Stelle etwas Mühe um sie geben, könnte sich lohnen für Dich. Glaub´ mir Udo, sie mag Dich!“
„ Ach was, Spinnkram“, winkte Udo ab, um nach einer Weile zu fragen: „sag mal, glaubst Du das wirklich?“
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