Karis Ziegler - Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist

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"…Doch das Paradies ist verriegelt…" – da steht der Engel mit flammendem Schwert und verwehrt uns die Rückkehr.
Wenn nun aber einer sich aufmachte nachzusehen, ob sich nicht doch noch irgendwo eine «Hintertür» fände?
Johannes Reiser ist einer, der dieses Gedankenspiel Heinrich von Kleists unwissentlich mit seinem ganzen Lebenslauf in die Tat umsetzt.
Aufgeweckt und wissensdurstig wächst er Anfang des letzten Jahrhunderts in ärmlichen Verhältnissen auf. In seiner Clique gleichaltriger Großstadtgassenkinder macht er erste Erfahrungen mit Freundschaft, Rivalität und Liebe, mit Geltungsdrang und Ehrgeiz, mit Schuld und Reue. Dank seiner leichten Auffassungsgabe und mithilfe fremder Förderung eröffnet sich ihm die Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg und die Aussicht, seinen Kindertraum von Abenteuer und Neugier auf Welt und Menschen leben zu können.
Dann aber löst der Schrecken über die Erfahrungen, die mit dem ersten großen Krieg über ihn hereinbrechen, die naive Entdeckerlust als treibende Kraft seines Handelns ab. Er wird zum Ahnenforscher der besonderen Art und nimmt uns mit auf eine weite Reise:
durch den größten Teil eines uns selbst noch in den Knochen steckenden Jahrhunderts;
durch ferne Kontinente auf der Suche nach den Wurzeln unserer Spezies und ihrer verstörenden Abgründe;
nicht zuletzt aber durch ein besonderes Leben, das bestimmt ist von der Sehnsucht nach Verstehen, nach Frieden und der Kraft der Liebe.

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Er sah beschämt zu Boden - so besonders viel hatte er sich in letzter Zeit ja gar nicht um den Fritz gekümmert.

„Ich weiß nur, dass er noch was zu erledigen hatte, deshalb ist er nicht gleich mit uns zurückgegangen. Wir...“ Er hielt inne - von dem Straßenbahnfahren erzählte er vielleicht doch besser nichts - „... wir waren in der Innenstadt, für eine Schulaufgabe. Und als wir nachhause wollten, hat Fritz gesagt, er muss noch was machen, er käme dann nach. Wissen Sie denn nicht, was er noch besorgen sollte?“

„Nein, ich hab ihm nichts aufgetragen“, sagte der Vater; auch die Mutter schüttelte den Kopf.

„Wir dachten bloß... Also, wir hatten mal wieder... Streit gehabt, gestern“ - jedem der Anwesenden war klar, wofür diese beschönigende Umschreibung stehen sollte - „und da dachten wir ... vielleicht wollte er nicht mehr heimkommen - ausreißen eben.“ Nach einer Pause fuhr er fort: „Ich hätt ja auch noch nichts unternommen heut Nacht. Der wird schon sehen, dass er nicht klarkommt, und von alleine wieder heim kriechen. Die Mutter hier hat aber keine Ruhe geben wollen...“ Die stand da mit zusammengepressten Lippen im bleichen Gesicht, und dem Mann merkte man an, dass er mit seiner demonstrativ groben Unbekümmertheit nur überspielen wollte, wie beunruhigt er selbst doch eigentlich war.

„Also, wenn du auch nichts weißt, dann gehen wir wieder. Vielleicht fragen wir noch bei Köhlers nach, und Gulachs, mal sehen.“

Was war nur geschehen? Was hatte Fritz angestellt? War ihm etwas zugestoßen? Oder war es tatsächlich so, dass das mit der Erledigung nur eine Ausrede gewesen war und irgendwelche Fluchtpläne hatte decken sollen? Andererseits passte das überhaupt nicht zu Fritz, viel wahrscheinlicher und typischer wäre gewesen, dass er in irgendeinen Schlamassel geraten war. Aber gleich einer, der ihn bis in die Nacht am Heimkommen gehindert hätte? Vielleicht war es ja diesmal so schlimm, dass er sich wirklich nicht mehr nachhause getraut hatte?

Unter all diesen Grübeleien konnte er ein Bild vom vergangenen Abend nicht vergessen: Er sah Fritz neben der weiterfahrenden Bahn unter dem Gelächter der Kinder sich umdrehen, ihm in sein eigenes lachendes Gesicht schauen (‚aber nun bist du es, mein Gefährte, mein Freund...‘), sah den Schrecken in seinem Blick und sah - das vor allem - sah die in Niedergeschlagenheit erlöschenden, grenzenlos müden Augen...

Dies Bild verfolgte ihn bis in die überwachen Träume des Halbschlafs, in den er schließlich fiel, und er hatte es vor Augen, es schnürte ihm den Leib zusammen und die Kehle zu, während am nächsten Morgen in der Schule - mit dem Lehrer in der Klasse, untereinander auf dem Pausenhof, oder getuschelt mit dem Pultnachbarn während des Unterrichts - aufgeregt über Fritz’ Ausbleiben debattiert wurde.

Zuerst dominierten noch Rudolphs überzeugt vorgetragene hoffnungsvolle Erklärungsversionen - es sei doch schließlich kein Wunder, er an Fritzens Stelle, mit diesem Vater, wäre sowieso schon längst ausgerissen, das lasse man sich doch nicht ewig bieten; und wenn dies nicht, so sei er bestimmt bei irgendetwas erwischt und über Nacht eingesperrt worden - sie wüssten doch alle, was für ein Unglücksrabe er sei. Wahrscheinlich habe man ausgerechnet ihn beim auch noch missglückten Straßenbahnspiel beobachtet und sich dann, weil der Rest der Bande schon weggegangen war, als die Polizei kam, an ihn gehalten... So wenig plausibel das auch klang, man wollte doch gerne glauben, dass es so oder ähnlich gewesen war...

Dann, am späteren Vormittag, das Rascheln an der Tür, das zaghafte Klopfen, das zögerliche Öffnen auf Herrn Mäuthis’ „Ja bitte!“, das Raunen durch die Schülerreihen „Da ist ja Ralph! - Das ist ja sein Bruder!“; die in festgefrorener Ungläubigkeit aufgerissenen Augen des Jungen. Die eigentliche Nachricht, die Johannes gar nicht mehr richtig hört, so klar ist es mit einem Mal, und so laut das Pfeifen und Rauschen in seinen Ohren, alles andere übertönend und die Welt zum Verstummen bringend... Die Stille in der Klasse, das Schweigen von fünfzig Kindern, die den Atem anhalten... Herr Mäuthis, der sich auf seinen Stuhl sinken lässt und den Kopf in die Hand stützt, das Gesicht in ihr birgt...

Und nun die Zeit der Eiseskälte, des schreckensstarren Frierens inmitten des Festes der Wärme und des Lichtes, mit dem die langen, hellen Tage die beginnende Hoch-Zeit des Sommers feierten, die Zeit der verstörten, der ratlosen Blicke in schnell abgewandte Augen. Er ging umher wie jemand in Trance, kroch förmlich in sich zusammen, sobald er angeredet wurde; immerzu stand ihm das unauslöschliche Bild vor Augen, kalter Schweiß brach ihm aus und ihn fröstelte. Seine Mutter sah seine Qual und fand den Mut nicht, ihn darauf anzusprechen.

Ein paar Tage später hatte er eine seiner Lernsitzungen mit Herrn Mäuthis. Verängstigt, in sich gekehrt saß er da und versuchte vergebens, seine Aufmerksamkeit auf den Text im Buch und die gestellte Aufgabe zu richten. Dann gab er auf und warf sich - „es geht nicht!“ - resigniert im Stuhl zurück.

Herr Mäuthis hatte dem Kampf zugesehen, unschlüssig, wie er ihm helfen sollte, nun sagte er: „Es ist wegen Fritz, oder?“

Stummes Nicken.

„Du bist sehr traurig, furchtbar erschrocken auch, nicht wahr?“

Nicken mit noch tiefer gesenktem Kopf.

„Nun sag doch was, Junge, sprich es aus!“

Er zog sich noch enger in sich zusammen, als wolle er so wenig Raum wie irgend möglich in der Welt einnehmen.

„Johannes! Rede mit mir, lass dir doch helfen. Du tust dir ja nur unnötig weh!“

Heftigeres Atmen, ein Schlucken schien anzuzeigen, dass er darum rang, endlich sein Schweigen zu brechen. Herr Mäuthis drängte ihn jetzt nicht weiter, er sah ihn nur an und wartete.

Da hob der Junge den Kopf halb an und formte Worte, fast ohne einen Laut hervorzubringen:

„Es ist meine Schuld!“

Totenstille herrschte im Raum.

„Was sagst du da? Hab ich das richtig verstanden? Woran bist du schuld?“

Die Antwort kam wieder nur flüsternd: „Dass Fritz ... dass er ... tot ist!“

Dem Lehrer graute es.

„Um Gottes willen! Was redest du dir denn da ein?! Wie kommst du denn bloß darauf, du warst doch gar nicht dabei, als es passiert ist?“

„Trotzdem. Ich wollte, es wär nicht so!“ Er schauderte.

„Aber... Das musst du mir erklären, bitte!“

„Ich hab doch gelacht.“

„Nun versteh ich gar nichts mehr. Fritz hatte doch einen Unfall, was soll denn das mit dir zu tun haben?“

Es bedurfte noch einiger Rück- und Nachfragen, bis Herr Mäuthis ein Bild von den Abläufen an jenem Abend und den Zusammenhängen hatte, wie Johannes sie sich deutete.

„Aber, soviel ich weiß, ist doch gar nicht sicher, wie es geschehen ist. Er kann doch ebenso gut beim Überqueren der Straße nicht aufgepasst haben und erfasst worden sein.“

Johannes schüttelte den Kopf. „Leute haben ihn ja gesehen. Er ist einmal kurz gefahren und gleich wieder abgesprungen. Und beim zweiten Mal ...“ Seine Augen rissen voll Entsetzen auf, er schlug die Hände vors Gesicht.

„Ich kann’s mir einfach gar nicht vorstellen von Fritz. Im Turnen ist er doch immer so ängstlich.“

„Ja, eben. Rudolph hat ja auch gesagt, es muss eine Verwechslung sein, das war niemals unser Fritz, der hat sich doch gar nicht getraut, als wir gespielt haben. Aber wenn die Leute ihn doch gesehen haben... - sie haben’s der Polizei gesagt, und die hat es seinem Vater erzählt. Er hat üben wollen, ohne dass wir dabei sind, ich weiß es ganz sicher. Und wenn wir nicht gelacht hätten...“

„Da siehst du, du sagst ja selbst, ihr habt gelacht - alle haben gelacht, nicht nur du!“

„Aber er hat doch geglaubt, ich bin sein Freund, ich steh zu ihm und nehm ihn in Schutz!“

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