Karis Ziegler - Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist

Здесь есть возможность читать онлайн «Karis Ziegler - Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"…Doch das Paradies ist verriegelt…" – da steht der Engel mit flammendem Schwert und verwehrt uns die Rückkehr.
Wenn nun aber einer sich aufmachte nachzusehen, ob sich nicht doch noch irgendwo eine «Hintertür» fände?
Johannes Reiser ist einer, der dieses Gedankenspiel Heinrich von Kleists unwissentlich mit seinem ganzen Lebenslauf in die Tat umsetzt.
Aufgeweckt und wissensdurstig wächst er Anfang des letzten Jahrhunderts in ärmlichen Verhältnissen auf. In seiner Clique gleichaltriger Großstadtgassenkinder macht er erste Erfahrungen mit Freundschaft, Rivalität und Liebe, mit Geltungsdrang und Ehrgeiz, mit Schuld und Reue. Dank seiner leichten Auffassungsgabe und mithilfe fremder Förderung eröffnet sich ihm die Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg und die Aussicht, seinen Kindertraum von Abenteuer und Neugier auf Welt und Menschen leben zu können.
Dann aber löst der Schrecken über die Erfahrungen, die mit dem ersten großen Krieg über ihn hereinbrechen, die naive Entdeckerlust als treibende Kraft seines Handelns ab. Er wird zum Ahnenforscher der besonderen Art und nimmt uns mit auf eine weite Reise:
durch den größten Teil eines uns selbst noch in den Knochen steckenden Jahrhunderts;
durch ferne Kontinente auf der Suche nach den Wurzeln unserer Spezies und ihrer verstörenden Abgründe;
nicht zuletzt aber durch ein besonderes Leben, das bestimmt ist von der Sehnsucht nach Verstehen, nach Frieden und der Kraft der Liebe.

Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Also los, Fritz, du als nächster!“, trieben Rudolph und ein paar der anderen Jungen ihn an. Hilflos und unsicher blickte er Johannes an, der ihm aufmunternd zunickte. Eben kam Karl von seiner Fahrt zurückgelaufen, da fuhr die nächste Bahn heran. Von ein, zwei Kindern in die Richtung geschubst und auf die Schulter geklopft, machte Fritz ein paar unentschlossene Schritte auf das bereits wieder Tempo aufnehmende Fahrzeug zu, blieb kurz stehen, lief noch einmal los, um es einzuholen, setzte zu einem Sprung an, zu dem ihm dann aber doch der Mut fehlte und der dadurch so komisch ins Leere ging und sich verstolperte, dass die ganze Kindergruppe hell auflachte.

Johannes hatte im entscheidenden Moment gar nicht hingesehen; ihm war ganz plötzlich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Mädchen ins Auge gefallen, das in diesem diffusen Zwielicht ihm einen kurzen Wiedererkennungsschrecken versetzt hatte; er versuchte, nachdem sie kurz von einem Radfahrer verdeckt worden war, sie wieder auszumachen und Gewissheit zu erlangen. In eben diesem Moment fingen die anderen an zu lachen, er sah gerade noch Fritz’ ungeschickte Bewegungen zum Abfangen des Stolperns und lachte unwillkürlich mit. Fritz schaute sich um, beschämt wie immer über seine Unsportlichkeit, da sah er, dass auch „sein“ Johannes ihn auslachte. Er erbleichte, seine Augen blickten erschrocken und verletzt, er senkte den Kopf, trat wortlos zur Gruppe zurück und lehnte sich an die Litfaßsäule. Johannes tat es nun leid wegen des Gelächters, er ging zu ihm und sagte: „Mach dir doch nichts draus, das nächste Mal klappt’s schon besser. Du musst einfach früher aufspringen, wenn sie noch langsam genug ist.“ Fritz sah ihn traurig an und nickte nur stumm. Da drehte der andere sich schon wieder nach der gegenüberliegenden Seite: gerade war das Mädchen von eben in einer längeren Lücke zwischen den Passanten wieder aufgetaucht. Fritz sah das Mädchen, sah den Blick und das enttäuschte Gesicht, verstand vollkommen, was vorgegangen war, und schaute wieder zu Boden. Ein müder Trotz kam in ihm auf, und als die anderen nicht lange danach aufbrachen, behauptete er, er habe noch etwas zu erledigen, er komme später nach.

* * *

Was für ein schöner Tag war das doch gewesen!

Alles hatte gestimmt: Das warme, lachende Sommerwetter, die gelockerte Schuldisziplin, die originelle, sportlich herausfordernde Aufgabe, die Bewegung im Freien in ungewöhnlich verträglichem und gutgelauntem Einvernehmen zwischen den Freunden. Zwei, drei Kinder außer Fritz (aus tiefer Not ... so müde vom Seufzen!) hatten sich abgesetzt, um noch irgendwelchen Plänen oder Verpflichtungen nachzugehen. Der größte Teil der Gruppe aber zog nun geschlossen nachhause, aufgedreht und ausgelassen lachend (Spieße und Pfeile sind ihre Zähne), schwatzend (und ihre Zungen scharfe Schwerter), mal hüpfend, mal trödelnd; und mehr als ein Passant gesetzteren Alters oder nüchternerer Stimmung blickte sich missbilligend (ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute) nach ihnen um.

Auch Johannes beteiligte sich am allgemeinen Geplauder und Palaver, am Resümieren der Erlebnisse, am Gelächter; und doch wurde er ein unterschwellig rumorendes, unbequemes Gefühl (aber nun bist du es, mein Gefährte, mein Freund...) nicht los, das all diese Aufgeräumtheit beständig unterminierte; es war, als ob er, ohne zu wissen warum, (...die wir freundlich miteinander waren) zutiefst unzufrieden mit sich selbst wäre.

Dabei hätte er doch allen Grund zum Gegenteil gehabt: Endlich wieder voll angenommen in der Gruppe, einbezogen und seinen Beitrag leistend zum Gelingen der heutigen Unternehmung (mein Herz verdorrt wie Gras); dazu die Aussicht, in ein paar Tagen mit einem ausgezeichneten Zeugnis aus der Schule auszuscheiden und sich mit neuem Elan (Asche esse ich wie Brot) der auf ihn wartenden Herausforderung stellen zu wollen und zu können - und dennoch: Wer wird bestehen?

Längst hatten die Kinder den Bereich des Stadtzentrums hinter sich gelassen, auch die bürgerlichen Wohnviertel zwischen diesem und ihrem eigenen Stadtteil durchmessen (sei nicht ferne, denn Angst ist nahe!). Der Himmel des Sommerabends, an dem immer zahlreichere Sterne das tiefer werdende Nachtblau durchbrachen, warf nun schon fast nichts mehr von seinem abnehmenden Leuchten in die dunkelnden Straßen herab. (Du gibst meinen Schritten weiten Raum, dass meine Knöchel nicht wanken, und stellst mich auf meine Höhen. Gelobt sei mein Schild und meine Stärke!)

Plötzlich fuhren alle mitten in ihrer fröhlichen Unbeschwertheit zu Tode erschrocken zusammen: Wie ein gellender Schrei zerriss das Warnsignal eines Vorortzuges, dessen Übergang nur noch wenige Meter vor ihnen (ich schreie, aber Hilfe ist fern) die Straße querte, die Stille, die um ihre Lebhaftigkeit herum wie um eine isolierte eigene kleine Welt eingekehrt war (deine Schrecken erleide ich, dass meine Seele vor Angst verzagt) und die mächtige schwarze Lok stampfte, ihre klappernden Waggons im Schlepptau, dröhnend und erderschütternd vorüber, schlug ihnen kohlen-, teer- und rauchgeschwängerte heiße Luft um die Ohren.

„Du meine Güte, hab ich mich erschrocken!“, ließ sich Elsas Stimme (Furcht und Zittern und Grauen hat mich überfallen) kleinlaut hören , woraufhin ihr mit „Und ich erst!“, „Mir klopft jetzt noch das Herz bis in den Hals!“, „Und mir zittern ordentlich die Knie!“ von allen Seiten beigepflichtet wurde (Aus der Tiefe schrei ich... warum hast du mich verlassen?)

Nach und nach beruhigten sie sich wieder und lachten über den unnötigen Schrecken, aber (wer so daliegt, wird nicht wieder aufstehen), als sie nun weitergingen, um den Rest des Heimwegs zurückzulegen, wollte die überschäumende Laune von vorhin nicht mehr aufkommen. Das letzte Stück gingen sie schweigsam, den Blick (o hätt ich Flügel wie Tauben, dass ich wegflöge und Ruhe fände!) auf den lange verweilenden rötlichen Schein gerichtet, mit dem sich das scheidende Licht nach Westen hin zurückzog.

Er weidet mich auf grüner Aue und führet mich zum frischen Wasser.

In Frieden leg ich mich nieder und schlafe ein....

12. Fritz

„Hannes!? - Hannes, wach auf!“

Ein milchiger Lichtschein, Fransen und Fusseln, die vor seinen halbgeöffneten Augen zitterten.

„Wach doch auf, Hannes!“ Die Mutter lehnte über ihm, ein Wolltuch über ihr Nachthemd geworfen, die Küchenlampe in der entfernteren Hand von ihm weg haltend, mit der anderen vorsichtig, aber nachdrücklich an seiner Schulter rüttelnd.

„Was ist denn?“ murmelte er, widerwillig zu sich kommend, „Ist denn schon Morgen?“

„Nein, Hannes. Du musst noch mal richtig aufwachen. Die Eltern von Fritz sind hier. Du musst mal rauskommen und mit ihnen sprechen.“

„Fritz? Wieso? Was ist denn mit ihm?“ Er setzte sich auf, hängte sich seine Decke um und folgte seiner Mutter nach nebenan.

In der Küche standen Herr und Frau Schabach. Johannes sah sie fragend an.

„Der Fritz ist noch nicht nachhause gekommen“, erklärte Herr Schabach den späten Besuch, „Ihr seid doch alle zusammen weggegangen heute Mittag. Weißt du vielleicht, wo er stecken könnte?“

„Aber - wie spät ist es denn?“

„Schon nach Mitternacht.“

„Oh!“, machte Johannes nur.

Eine Hälfte von ihm war noch benommen vor Schläfrigkeit, aber die andere war blitzartig hellwach geworden, mit einer Helligkeit, die in den schlafbenebelten Teil heftig hineinfuhr und ihn zittern machte. Er zog die Decke enger um die Schultern. Das ungute Gefühl, das ihn den ganzen Heimweg über begleitet hatte, wuchs an zu einer unerklärlichen Furcht.

„Also weißt du auch nichts?“ fragte Fritz’ Mutter.

„Wir dachten bloß, weil du doch anscheinend sein spezieller Freund bist“, fügte der Vater hinzu, „Er redet ja von nichts anderem - wenn er mal redet - als von Johannes hier, Johannes da. Deshalb haben wir zuerst dich gefragt.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist»

Обсуждение, отзывы о книге «Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x