Karis Ziegler - Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist

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Die verriegelte Tür hinter dem Paradies. Ein Roman frei nach Heinrich von Kleist: краткое содержание, описание и аннотация

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"…Doch das Paradies ist verriegelt…" – da steht der Engel mit flammendem Schwert und verwehrt uns die Rückkehr.
Wenn nun aber einer sich aufmachte nachzusehen, ob sich nicht doch noch irgendwo eine «Hintertür» fände?
Johannes Reiser ist einer, der dieses Gedankenspiel Heinrich von Kleists unwissentlich mit seinem ganzen Lebenslauf in die Tat umsetzt.
Aufgeweckt und wissensdurstig wächst er Anfang des letzten Jahrhunderts in ärmlichen Verhältnissen auf. In seiner Clique gleichaltriger Großstadtgassenkinder macht er erste Erfahrungen mit Freundschaft, Rivalität und Liebe, mit Geltungsdrang und Ehrgeiz, mit Schuld und Reue. Dank seiner leichten Auffassungsgabe und mithilfe fremder Förderung eröffnet sich ihm die Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg und die Aussicht, seinen Kindertraum von Abenteuer und Neugier auf Welt und Menschen leben zu können.
Dann aber löst der Schrecken über die Erfahrungen, die mit dem ersten großen Krieg über ihn hereinbrechen, die naive Entdeckerlust als treibende Kraft seines Handelns ab. Er wird zum Ahnenforscher der besonderen Art und nimmt uns mit auf eine weite Reise:
durch den größten Teil eines uns selbst noch in den Knochen steckenden Jahrhunderts;
durch ferne Kontinente auf der Suche nach den Wurzeln unserer Spezies und ihrer verstörenden Abgründe;
nicht zuletzt aber durch ein besonderes Leben, das bestimmt ist von der Sehnsucht nach Verstehen, nach Frieden und der Kraft der Liebe.

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Die unruhige Flamme seiner Laterne warf ihm eine ständig die Form wechselnde mattgelbe Lichtinsel vor die Füße; mal rutschte sie an einer fleckigen Hauswand nach oben, mal sprang sie durch Torbögen in Hofeinfahrten, strich über Mauerecken und Zaunlatten, schoss an Baumstämmen empor bis in die Kronen und zeichnete zuckende, quicklebendig scheinende Schattenrisse aus den vordergründigen Zweiggeflechten auf die dahinter und darüber liegenden Blätter, streifte über Gräser und struppiges Kraut am Boden, holte das Weidenbäumchen aus der Dunkelheit, fand den Stein, den Strauch daneben, und da - zitterte sie über der Kante eines rechteckigen Gegenstandes.

Er setzte die Laterne ab und zog zwischen nassem Laub, aufgeweichtem, matschigem Boden und tropfenden Zweigen das Buch hervor. Dreimal so schwer war es geworden, und dicker schien es auch in dem unsicheren Licht. Unter dem Druck seines Zugriffs gab es ein leises Schmatzen von sich und Tropfen pressten zwischen den Seiten hervor. Er nahm es auf, so vorsichtig es ging, griff die Laterne und ging zurück. Nun ließen sich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Wut, ungerechte Wut auf die Kameraden, dass sie ihn nicht hatten in Ruhe lassen können, Zorn auf sich selbst, und Reue, unerträgliche Reue und der heiße Wunsch, die Zeit zurückdrehen zu können - warum hatte er das Buch nicht zuerst nach Hause gebracht? Wie konnte er es einfach so im Gras liegen lassen? Wie sollte er das bloß Herrn Mäuthis erklären? Was würde der sagen? Er sah schon vor sich, wie dessen wohlwollende, freundliche Miene erstarrte und Enttäuschung und kalte Ablehnung sich darauf malten. Wie gut er es mit ihm gemeint hatte und wie er ihm vertraut hatte - das wäre nun für immer vorbei - das Vertrauen hatte er nicht verdient, das Wohlwollen verscherzt...

Schluchzend, das Buch mit einem Arm an sich gedrückt, trat er in die Stube.

„Hannes, was hast du denn? Was ist denn passiert?“ Stumm hielt er der Mutter das Buch hin, die ihn verständnislos anblickte.

„Aber Kind, du musst mir schon erklären, was los ist!“

Als er fertig war mit dem kurzen Bericht und gleich wieder in Tränen ausbrach, sagte sie: „Aber, es ist doch nur ein Buch! Ich dachte wunder, was Schreckliches geschehen sei!“

„Aber verstehst du denn nicht? Er hat es mir doch geliehen, ich hätte es ihm doch heil wieder zurückgeben müssen. Und: ‚nur ein Buch’! - es ist doch so ein schönes und wertvolles, und er hat es so gern gehabt!“

Viel Schlaf bekamen beide nicht in dieser Nacht, denn als ihr die Ernsthaftigkeit von Johannes’ Verzweiflung und auch die Tragweite des Missgeschicks klar wurde, bot ihm die Mutter an zu versuchen, was man irgend vielleicht doch noch reparieren könne.

Die genauere Bestandsaufnahme der Schäden war allerdings niederschmetternd: vollgesogen wie ein Schwamm sperrte das Buch die Deckel auseinander, so dass es am Vorderschnitt das Zwei- bis Dreifache der ursprünglichen Stärke aufwies; die Blätter hatten sich gewellt, und das Wasser, das zwischen ihnen austrat, war verdächtig bunt gefärbt und ließ für den Zustand der prächtigen Farbdrucke das Schlimmste befürchten; die Buchdeckel selbst waren verquollen und hatten sich konkav aufgewölbt, streckten die aufgebrochenen, filzig ausgefaserten Ecken von sich. Vielfach klebten Seiten aneinander und bildeten dicke Blöcke, und beim ersten zaghaften Versuch, eine am Rand zu fassen und umzublättern, riss die Ecke einfach weich und geräuschlos aus. Da verließ Johannes schon der Mut, und er wollte gleich aufgeben. Die Mutter aber hatte Ideen, wie man vorgehen könne, und so arbeiteten sie eine ganze Weile konzentriert und angespannt zusammen.

Schlammspritzer und Grasfetzen entfernten sie vorsichtig mit feuchten Lappen. Sie ließen das Buch sich so öffnen, wie es die zusammenhaftenden Blätter erlaubten, und versuchten von da aus, die übrigen Seiten mit einem Messer voneinander zu trennen; das ging nicht immer ohne weitere Schäden ab; an manchen Stellen war das Papier so weich geworden, dass es sich einfach in kleinen Fetzen löste; es blieben Stücke an der einen Seite hängen, und die andere behielt ein Loch; oft auch hinterließ der Druck der einen Seite eine schattenhafte Spur auf der anderen, so dass ein unentzifferbares Zeichenwirrwarr entstand. Besonders Johannes passierten diese Dinge immer wieder, zu sehr zitterten ihm die Hände in seiner Aufregung und Ungeduld, den Schaden ungeschehen zu machen. Irgendwann meinte die Mutter, es hätte so doch keinen Sinn, zuerst müsse das Papier etwas trockener werden. Sie steckten einen Holzstab vorsichtig zwischen Rücken und Block hindurch und hängten das Buch so, die Seiten nach unten, in die Nähe des wieder entfachten Herdfeuers.

Nun schickte die Mutter den Jungen ins Bett und versprach, selbst aufzubleiben und ihr Bestes zu tun. Nach einigem Widerspruch gab er nach und legte sich hin. Doch verbrachte er die Stunden bis zum Morgen zwischen wachem Gram und aufgeregten, ereignisreichen Träumen. Da sah er hilflos zu, wie Fritz, behindert durch ein dickes, schweres Buch, das er mit einem Arm festhielt, an einer Mauer hinaufkletterte, den Halt verlor und in die Tiefe stürzte; dabei entglitt ihm das Buch und löste sich in Hunderte einzelner Blätter auf, die alle nach und nach hinabtaumelten und in den Kanal fielen; er rannte hin und konnte nur noch zusehen, wie sie langsam tiefer und tiefer unter das Wasser sanken, wobei Schrift und Bilder sich allmählich auflösten, Blumen, Vögel, Bäume ihre Konturen verloren und schließlich nur noch als formlose Farbschlieren im Wasser schwebten. - Er stand mit furchtsam aufgerissenen Augen vor Herrn Mäuthis, der mit böse entstelltem, immer höher, größer und bedrohlicher über ihm ragendem Blick zurückstarrte, während sich sein Gesicht in dasjenige seines Vaters verwandelte, dann mit verurteilender Ablehnung den Kopf schüttelte und ihn schließlich, sich auflösend wie vorher die Bilder aus dem Buch, allein zurückließ. - Er stand unten am Ufer, aber anstelle des Kanals lag da das Meer vor ihm, um ihn her ein Wald aus unvertrauter Vegetation; in einiger Entfernung ein rasenbewachsener, baumbeschatteter Platz; zwei Kinder machen sich dort mit etwas zu schaffen, ein Junge und ein Mädchen; er geht zögernd auf sie zu, da erkennt er Fritz in dem Jungen, das Mädchen aber ist ihm fremd, nur lange dunkle Haare kann er ausmachen; die beiden legen etwas ab auf dem Gras, nehmen sich bei den Händen, drehen sich halb nach ihm um, lächeln ihm zu und gehen zwischen den Bäumen davon; er läuft zu dem Gegenstand und hebt ihn auf, da ist es das Buch, ganz wiederhergestellt und wie neu. Er durchblättert die Seiten, und sie erscheinen ihm nun noch viel schöner, viel leuchtender, viel beglückender als sie es je gewesen waren...

Als er aus diesem versöhnlichen Traum erwachte, war er umso verzweifelter im Bewusstsein von der Unmöglichkeit eines solchen Wunders. Vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben erfuhr er die unerbittliche Notwendigkeit, die Konsequenzen des eigenen Handelns auszuhalten und durchzustehen. Bitter wurde ihm das, sehr bitter, und schweren Herzens kroch er unter der warmen Decke hervor - wenn er doch über Nacht todkrank geworden wäre! Dann hätte die Sache mit dem Buch doch sicher gleich eine geringere Bedeutung? -, machte sich im Morgengrauen fertig und hoffte, dass Mutter nicht wach würde - er war heute viel früher auf als sonst, und sie hatte sicher noch bis tief in die Nacht hinein gearbeitet.

In der Stube war es zu dunkel, um sich ein Bild vom Resultat der nächtlichen Bemühungen zu machen; aber er war sowieso sicher, dass, was immer Mutters Geschicklichkeit bewirken konnte - und der traute er schon einiges zu - das Buch ruiniert bleiben und nichts ihm die Notwendigkeit einer Beichte bei Herrn Mäuthis abnehmen würde.

Er war heute der Erste bei der Abholstelle der Zeitung, erledigte das Verteilen in fiebriger Hast und erreichte das Schulhaus lange vor Beginn der ersten Stunde. Es gelang ihm auch, obwohl dies gegen die Regeln verstieß, sich bereits Zutritt zum Gebäude zu verschaffen. Er wusste, dass Mäuthis immer schon früh da zu sein pflegte, und bat den Pedell, ihm auszurichten, dass er ihn sprechen müsse.

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