Michael G. Wilson (1), der nach seinem Schwiegervater Albert R. Broccoli die James-Bond-Filme produziert, hatte seinen ersten, wenn auch nicht hundertprozentigen Cameo-Auftritt ebenfalls in „Goldfinger“. Als 21-jähriger Student war er das Double für Harold Sakata 729und fuhr in Kentucky den Lincoln Continental, der später in einer Schrottpresse landen sollte. Nicht hundertprozentig belegt ist Wilsons Auftritt als Soldat, als die Gruppe zum Stehen kommt. Andere Quellen nennen Wilson als einen der gefesselten Männer, die James Bond am Ende des Films hätten zum Präsidenten der Vereinigten Staaten fliegen sollen. Wilson soll noch einen dritten Auftritt im Film gehabt haben, nämlich als Double für einen Koreaner. Diese Aussage machte Regisseur Guy Hamilton in einem Interview.
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Er hat von allem Ahnung - Produzent Michael G. Wilson
Erwähnenswert ist noch Lenny Rabin (1): Er ist neben Wilson einer der Rekordhalter bei den Bond-Cameos. In „Goldfinger“ hat er seinen ersten Auftritt als einer der Gangster, die von Goldfinger mit Giftgas getötet werden. Rabin war ein guter Freund der Familie Broccoli und saß oft mit Albert R. Broccoli am Spieltisch.
Stuntman George Leech 730 (1)lässt sich als Mitarbeiter in „Qs“ Labor mit einer Maschinenpistole beschießen.
„Feuerball“ (1965):In „Feuerball“ ist Charles Joseph Anthony Russhon (2)zu sehen, als Moneypenny „M“ eine Nachricht von James Bond im Besprechungssaal übergibt.
Unterwasserkameramann Jordan Klein (1)hat seinen Cameo als Fahrer des Transport-U-Bootes für die Atombomben.
Anthony Dawson (2)sitzt hinter einer Jalousie und zeigt als Ernst Stavro Blofeld seine Hände.
Zahlreiche Millionäre, die bei den Dreharbeiten auf den Bahamas dabei waren, wurden Statisten auf der Party, bei der Bond mit Fiona Volpe tanzt, und auch bei der Junkanoo-Parade.
Im Kasino auf den Bahamas bläst Kevin McClory (1), der Produzent dieses James-Bond-Films, Zigarettenrauch in die Luft. Der Maskenbildner hat ihm lediglich einen schmalen Oberlippenbart aufgeklebt.
Die Band, die auf einer Party in Nassau 731Musik macht, als Fiona Volpe in den Armen von James Bond erschossen wird, ist die „King Errison Combo“ (1). King Errison 732ist in Großaufnahme an den Congas zu sehen.
Diane Hartford (1)tanzt mit Bond, bevor sie von Fiona Volpe abgeklatscht wird. Ihr Mann Huntington Hartford stellte seinen Besitz „Paradise Island“ (als Palmyra) für die Dreharbeiten zur Verfügung.
Cutter Peter Hunt (1)ist zwar im Film nicht zu sehen, sein Name jedoch zu lesen: Auf der Rückseite des Fotos von Domino steht: „Hunt Photo INC.“ und die Adresse „Bay Street Nassau“. Dies am 19.9.1965 geschossene Foto mit der Aufschrift ist ein kleiner Gag.
Willie Myers (1)aus Nassau spielte in „Feuerball“ einen Piloten.
Zahlreiche Cameos in diesem Film sind übrigens auf Drängen von Produzent McClory entstanden, der sich von Auftritten der High Society (besonders in den Partyszenen) einen Bonus erhoffte.
George Leech (2)gehört zu den Crewmitgliedern von Largos Disco Volante.
„Casino Royale“ (1967):Der inoffizielle Bond-Film „Casino Royale“ strotzt geradezu vor Gastauftritten.
Peter O' Toole (1), der die Rolle als James Bond in diesem Film abgelehnt hatte, erscheint kurz als Dudelsackpfeifer, Sir Stirling Moss 733 (1), der ehemalige britische Rennfahrer, der als bester Formel-1-Fahrer gilt, jedoch nie Weltmeister wurde, spielt einen Chauffeur, und William Holden 734 (1)bekam eine Gastrolle als CIA-Chef. Jean-Paul Belmondos 735 (1)Auftritt als französischer Legionär kann ebenfalls als Gastauftritt gewertet werden, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch kein Star war. George Raft 736 (1), der in den 30er Jahren vor allem durch seine Rollen in Kriminalfilmen ein Star wurde, war zufällig in London und bekam eine besondere Gastrolle: Er spielte sich selbst. Ebenso ließ sich der Darsteller Charles Boyer 737 (1)zu einem Cameo-Auftritt als Chef des französischen Geheimdienstes überreden.
„Man lebt nur zweimal“ (1967):Der Sumo-Ringer Sadoyanama (1)spielt sich selbst. Erst scheint er mit 007 zu kooperieren, dann muss Bond gegen ihn kämpfen, und der Filmcharakter „Sadoyanama“ stirbt mit großer Wahrscheinlichkeit durch Genickbruch. Wie erfolgreich der Sumo-Ringer war oder aus welchen Beweggründen die Produzenten ihn einsetzten, ist ungeklärt.
Oscargewinner David Lean (1), Regisseur der Erfolgsfilme „Die Brücke am Kwai“ (1957), „Lawrence von Arabien“ 738(1962) und „Doktor Schiwago“ 739(1965), hat einen weitgehend unbekannten Cameo im Hintergrund. Er sitzt in der Sumo-Arena hinter James Bond und Aki (Akiko Wakabayashi). Experten streiten bis heute darüber, ob Leans Anwesenheit beabsichtigt war oder nicht. Die Aufnahmen fanden während eines Sumo-Kampfes statt, und die Zuschauer sind keine Statisten. Bisher hat sich keiner der Bond-Macher zu diesem Thema geäußert.
Immer öfter übernehmen auch Stuntmen kleinere Gastrollen. So ist Richard Graydon (1)neben seiner Tätigkeit als Stuntman auch als sowjetischer Kosmonaut zu sehen.
In einer kleinen Rolle taucht - im wahrsten Sinnes des Wortes - Sean Connerys damalige Frau Diane Cilento 740 (1)im Film auf. Sie doubelte Mie Hama, die weder eine besonders gute Schwimmerin war noch Ambitionen beim Tauchen hatte. Cilento sprang kurzerhand ein und bekam für ihren Einsatz lediglich eine schwarze Perücke aufgesetzt.
„Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969):Im sechsten offiziellen James-Bond-Film gab es wieder einen lange Jahre umstrittenen Cameo-Auftritt. Zu Beginn des Films ist ein Mann mit einem Hut zu sehen, der sich im Firmenschild von „Universal Exports“ spiegelt. Es handelt sich um Regisseur Peter Hunt (2). Hunt bestätigte seinen Auftritt im Jahre 1999.
Lenny Rabin (2)sitzt am Spieltisch, als neben ihm Tracy di Vicenzo erscheint.
Richard Graydon (2)ist kurz als Dracos Fahrer zu sehen.
Zum dritten Mal ist George Leech (3)dabei. Er wird als Spectre-Mann von Bond mit einem Ski gewürgt und stürzt dann einen Abhang hinunter.
„Diamantenfieber“ (1971): Sammy Davis jr. 741 [1]Cameo-Auftritt ist der Schere zum Opfer gefallen. Er verliert in der geschnittenen Szene sein Geld an einem Spieltisch im Casino vom Whyte House. Diese Szene ist als Bonusmaterial auf der DVD-Special-Edition enthalten.
Harry Saltzmans Sohn Steven Saltzman [1]hatte seinen Cameo-Auftritt, in dem er als Passagier eines Schiffes in Amsterdam neben Jill St. John saß, schon abgedreht. Die Aufnahmen wurden herausgeschnitten.
Man könnte auch Joe Robinsons (1)Auftritt als Peter Franks als Cameo werten, denn er bekam die Rolle, weil er Sean Connerys Judo-Lehrer war. (Es handelt sich um keinen Einzelfall: Toshirõ Suga (1)kam zu seiner Rolle als Chang in „Moonraker - streng geheim“ (1979) weil er der Karate-Lehrer von Michael G. Wilson war.)
Der Besitzer von „Circus Circus742“ (1)stellte die Einrichtung für die Dreharbeiten zur Verfügung und wollte unbedingt im Film mitspielen. Er hat seinen Cameo-Auftritt als Schausteller, der als Wissenschaftler verkleidet eine Frau in einen Gorilla verwandelt.
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