Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

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Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

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„Ähm“, raunte Dirk. „Von wem geht das aus?“

Frederik zog eine leidgeprüfte Miene. „Ich weiß nicht, wer die Befreiung vom Frondienst aufhob. Aber ein Abt, der zweiunddreißig Brüdern ein Vorbild sein sollte, findet es offenbar wenig verwerflich, sich an dem Hab und Gut seiner eigenen Landsleute zu bereichern! Die Klöster saugen sich mit Ländereien voll und treiben das Tun munter voran dadurch. Mir kommen da erhebliche Zweifel, ob so jemand im Sinne Gottes handelt… und ich fühle mich mitschuldig, bin schließlich auch ein Benediktiner.“

Ekhard strich sich mit dem Handrücken übers Kinn, nahm sich die geschulterte Laute ab, legte sie vorsichtig über sein Knie und zupfte prüfend an den Saiten, als langweile ihn derlei Konversation. Ihr Freund in der Kutte blickte Ekhard an, bis der die Finger streckte und ihm mit aufgestütztem Kinn auf die Lippen schaute. „Ende August kommt es manchmal auf jede Woche an, die das Korn noch reift, und jeder Vogt hat schnell den Bogen heraus, im letzten Augenblick die Arbeitskräfte von der Ernte wegzuholen für das Roden einer Waldung, das Ausheben von Entwässerungskanälen, oder - wenn sonst nichts geht - wird zum Neubau einer Brücke gerufen.“

Dirk nickte hastig. „Und zu Erntedank ist dann der Zehnte fällig. Graf Moritz lässt die enteigneten Familien vom Hof scheuchen und überwacht selbst den Verkauf der Ländereien. Kaufen tun es dann die Klöster.“

Frederik hob die Braue. „So leicht kann ein Lehnsherr einen Bauern ruinieren.“

Ekhard strich wie aus Beifall geräuschvoll über die Saiten der Laute, und Frederik holte tief Luft. „Willst du mich ärgern, Ekhard?“

„Nein, aber ist etwas Wahres an dem Gerücht, ihr hättet unter dem Speisesaal des Abtes einen Weinkeller im Kloster Rastede?“

„Es gibt einen Vorratsraum und eine Räucherkammer. Die zweite Tür des Flurs führt hinab in ein kaltes Kellergewölbe.“ Frederik zeigte auf seine Füße. „Das liegt genau unter uns. Dort hängt viel Schinken, unter der Treppe lagern haufenweise pralle Säcke voll Gerste und Roggen, und um das Gerücht zu entzaubern, von dem du hörtest: Ja, wir bewahren außerdem ein paar Fässer guten Burgunder in dem Gewölbe auf.“

Ekhard griff wie erlöst in die Saiten und sang ein Lied, das dem Wein gewidmet war und in Gastsälen oft gewünscht wurde.

„Ich geh‘ ja schon“, gab ihm Frederik zu verstehen. Dirk nutzte die Gelegenheit, sich Einblick zu verschaffen, was dieses Kloster einem bildungshungrigen Mönch bieten konnte. Bei der Buchreihe, deren Titel er überflog, handelte sich um den Nachlass eines Siward - des 4. Abtes: Amtsbücher für Bischöfe, ein Messbuch und ein Morgengesangbuch in einem Band und ein liturgisches Gesangbuch. Auszüge aus dem Kirchenrecht, die vier Evangelien einzeln, ein Kräuterbuch und ein Steinbuch. Ein Edelstein der Seele, und die Regeln des heiligen Benedikt, daneben ein Buch über den Streit der Laster und der Tugenden, von Plato und ferner die Werke des Arator, Juvencus, Sedulius und Prosperus. Dirk fragte sich, ob Frederik all das gelesen hatte, und schreckte ertappt hoch, als der alte Haudegen mit einer Kanne Wein unter dem Arm und vier Silberpokalen wieder zu ihnen stieß, die er von plötzlicher Ruhe überkommen auf seinem Schreibpult füllte und jedem einen Pokal in die Hand drückte. „Trinken wir also auf diesen Tag und den Sinn des Lebens“, stellte er in den Raum. „Was darunter zu verstehen ist, lasst uns klären.“

„Denke ich so über das alles nach“, fiel Dirk auf, „sind das für einen ausverschämten Lehnsherren wie Graf Moritz jedesmal zwei Fliegen mit einem Schlag. Er hat die Ländereien nicht länger zum Lehen, sondern wird selbst der Landherr. Obendrein verlieren die Enteigneten ohne ihren Besitz alle Rechte, werden zu Leibeigenen. Ja jetzt, wo es in Stedingen die fettesten Weiden gibt und das Moor zurückgedrängt ist, wurmen sie die fetten Weiden der freien Bauern.“

Dirk senkte finster die Stirn und blickte unentschlossen auf den halbvollen Pokal. „Ich möchte einschreiten, dagegen vorgehen, und ich frage mich wie.“

Beipflichtend nickte Godeke. „Ja, was können Bauern tun… dagegen?“

Ekhard hob andächtig das Kinn und zwirbelte sich den Bart. „Wäre ich ein Bauer und hätt‘ nichts mehr zu verlieren, würde ich nach Goslar oder Gelnhausen pilgern.“

Dirk schlug sich lachend auf den Schenkel. „Zum Philipp? Also ich weiß nicht, wo der gerade residiert. Auch in Eger, Kaiserslautern, Wimpfen und Hagenau ließ Barbarossa prächtige Pfalzen erbauen. Also ich würde auf eine so vage Hoffnung hin nicht spornstreichs nach Goslar reisen?“

Frederik, der Älteste und Klügste in ihrer Runde, seufzte vernehmlich. „Freunde, eine Reise nach Schwaben ist auf alle Fälle zu weit für einen verarmten Bauern. Und an wen sollten sie sich wenden, wenn nicht an Philipp von Schwaben? Der jedoch hat andere Sorgen. Seid ihr im Bilde? Otto zieht im Raum Köln ein Heer zusammen.“

Verblüfft sah Dirk ihn an. „So ein Kind“, war alles, was ihm dazu einfiel. Lächelnd hob er den Kelch und nippte vom Wein. „Ein guter Tropfen, Frederik. Ich komme zu dem Schluss, je tiefer ich die Nase in die Angelegenheit stecke, desto mehr stinkt sie“, kehrte er sogleich zum Thema zurück. „Es juckt mir in den Fingern, dem Moritz eins auf die Finger zu geben. Könnte sein, ich sympathisiere für einen angehenden Burgherren mit der falschen Seite, aber etwas in mir sträubt sich hartnäckig, ihn als unseren neuen Lehnsherren anzuerkennen, und den Stedingern ergeht es ja ebenso.“

Dirk betrachtete den fein ziselierten Rand des Kelches, ehe er trank und ihn leer neben seinen hohen Lederstiefeln abstellte, und Frederik hob anerkennend die Brauen. „Weißt du“, riet er Dirk, „ich habe die Bibel gelesen und Verstand genug, Gottes Wort selbst zu deuten. Wollen die Pfaffen Gerechtigkeit, wie sie so gern beteuern, dürfte kein Dorfpfarrer aus dem Alten Testament seine Predigt zusammenstellen. Das Testament beruht auf der Kabbala der Juden und dem noch älteren Talmud, und der geht zurück auf das alte Babylon und den König Hamurabi. Auge um Auge, Zahn um Zahn ist seine Botschaft. Das Neue Testament hingegen ist die Lehre von Jesus Christus, die uns auffordert, liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wir sollen barmherzig den Gescheiterten die Hand reichen, so wie der Heiland es uns vorgelebt hat.“

„Mir schwirrt der Kopf“, unterbrach ihn Ekhard und fing an, wüst seine Laute zu schlagen. „Fass‘ dich kurz Frederik.“

Der bemühte sich ernsthaft, es allgemein verständlich auszudrücken. „Gilt das Alte Testament und auch das Neue, haben wir in Wahrheit zwei sich gegenseitig wiedersprechende Religionen. Das Alte Testament ist eigentlich überholt, durch das, was unser Heiland uns vorlebte, denn Jesus lehrte uns, zum Guten in das Schicksal einzugreifen. Genau das tat er nämlich, wenn er Kranke heilte, oder übereifrige Leute dazu aufrief, Mitleid für Menschen mit einem verfehlten Leben zu zeigen. Darum geht es: Sich verantwortlich zu fühlen, für das, was um einen her geschieht und sich einzumischen. Das Übel zu erkennen genügt nicht. Wahrhaftigkeit heißt, ernst zu machen, mit unseren schönen Worten.“

„Du fängst ja schon wieder an“, fiel ihm Ekhard ins Wort. „Langsam begreife ich, warum du ins Kloster gegangen bist.“

Gelassen winkte Frederik ab. „Ach, die hier leben, sind meist nicht besser als die Menschen außerhalb der Klostermauer. Ein Mensch kann nur mit Würde sterben, ist er mit sich und seinen Taten im Reinen. Man muss das leben und sich stets bemühen, den Schwachen beizustehen, ob hier drinnen, oder draußen. Es erspart den Katzenjammer auf dem Sterbebett. Das, sagt dir Bruder Frede vom Kloster Rastede, ist nicht der Papst oder ein Kirchenfürst, das ist die Stimme in deinem Herzen, auf die du lernen musst zu hören. Es geht um Wahrhaftigkeit. Dahin zu kommen, ist ein weiter Weg zu sich selbst. Seltsam, das wird mir soeben selbst erst richtig bewusst.“

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