Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

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Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

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Godekes Gesicht wirkte nackt, ohne den gewohnten Vollbart. Er war ein Schwerenöter, und Dirk brannte es auf der Zunge, ihm von Ulrike zu berichten. Seine Kammer sah erbärmlich aus, enthielt zwei Stühle, einen winzigen Ecktisch aus Buchenholz und ein Bett. An Einrichtung im feineren Sinne enthielt sie noch eine Truhe aus Eichenholz, in deren rundem Deckel Ornamente eingeschnitzt waren, mehr nicht. Das unaufgeräumte Schreibpult wies von der Nacht her etwas Verstörtes und Wüstes auf. Der Freund schrieb mitunter Briefe, bis er darüber einnickte, die er aber niemals absandte; damit überbrückte er die Einsamkeit, wenn er gern mit einem Menschen reden wollte und niemand sich fand. „Ich glaube“ eröffnete Dirk ihm, „ich habe mich verliebt.“

Godeke amüsierte es, wie er von Ulrike schwärmte. „Na wunderbar Dirk. Genieße das Gefühl, höre auf dein Herz. Du musst nur wissen, wie weit du gehen darfst, bei einem Bauernmädchen.“

Dirk ärgerte es, sich ihm anvertraut zu haben, doch Godeke klopfte ihm schmunzelnd die Schulter. „Koste es aus. Lass dich von deinem Vater nicht einschüchtern. Jürke hat keinen Erben außer dir. Ich würde einfach ein Jahr nichts von mir hören lassen. Dann wird dich der Alte mit offenen Armen wiederaufnehmen.“

Ekhard war zwar ein Ritter, so wie Dirk und Godeke, allerdings vor allem ein Spaßvogel, und nebenbei ein Spielmann aus Freude an der Sache. Er hatte Talent, kannte einige Strophen des Nibelungenliedes und die geläufigen Volkslieder, dazu einiges vom Kürenberger und den Künstlern der Minne: Dietmar von Aist, Walther von der Vogelweide, Hartmann von Aue und Hinrich von Veldeke. Und er beherrschte die Laute, als wäre sie ein Teil von ihm. Manchen, der sein Brot so verdiente, hätte er auf dem Instrument an die Wand gespielt. In seinen grünen Augen lauerte immer ein wenig der Schalk, brünette Locken flossen ihm füllig auf die Schulter, und mitunter, wenn er überlegte, zwirbelte er unbewusst an seinem Schnurrbart. Es brauchte einen trefflichen Grund, ihn zu überzeugen. Was er nicht wollte, dazu ließ er sich nicht herab. Aber ein Grund war gegeben, galt es doch, den an das Kloster verlorenen Freund von früher aufzusuchen. Nur was voranging warf einen düsteren Schatten auf ihr Vorhaben, Dirk litt an dem Bruch mit seinem Vater. Wutentbrannt wie er sich nach dem Speisen zurückzog, tat er kein Auge zu in dieser Nacht. Auch Jürke mied ihn seinerseits und hielt sich vom Pferdestall fern, während die drei Freunde die Sattelgurte ihrer Schlachtrösser überprüften und sich gemeinsam aufmachten, über den langen Bretteranleger von Burg Keyhusen. Sein Vater blickte ihm vom südlichen Eckturm aus traurigen Augen nach.

Eine Woche lag der erste Nachtfrost zurück, und die Moorwälder des Ammerlandes, die sich vor dem Kloster Rastede erstreckten, verloren ihre letzten, gelblich verfärbten Blätter. Die meisten Vögel fehlten in Wald und Flur - es trieb sie nach Italien; obwohl durchaus hier und da eine Amsel flötete, ein Eichelhäher schnarrte, ein Raubvogel schrie, oder das lautstarke Hämmern eines Buntspechts die Stille zerriss. Dirk spürte die eigenartige Stimmung des Herbstes, während Godeke und Ekhard hinterher trabten. Sie folgten dem sonnigen Feldweg, auf dem sie immer ritten, wenn sie von Zwischenahn in die Welt aufbrachen - Anlass genug, sich plaudernd alter Zeiten zu besinnen, in denen Frederik bei keiner ihrer Unternehmungen fehlte.

Nahe der Klosterpforte stand ein hoher Kastanienbaum, den vor einem halben Jahrhundert ein Pilger in Form einer Frucht aus dem Heiligen Land mitbrachte, auch der trug schon bräunlich welke Blätter. Zu seinen Füßen lagen verstreut im Gras und am Wegesrand hunderte von stacheligen Früchten, wo Dirk leichtfüßig aus dem Sattel seines breiten Schlachtrosses sprang und an das Eichentor klopfte. Ein pausbackiger Mönch in Kutte und Strick blinzelte den Junker aus dem Schatten der Kapuze forschend an, und Dirk riss sich das Barett von den krausen Locken und verneigte sich höfisch.

„Edelmänner?“, stellte der Benediktiner in fragendem Ton fest und schien zu überlegen, ob er sich an einen aus der Gruppe erinnerte. „Was treibt euch her? Wollt ihr dem Kloster beitreten?“

Dirk schmunzelte, nichts lag ihm ferner. „Vier Jahre gingen ins Land, seit ein Freund von uns der Welt entsagte und ein Benediktiner geworden ist.“

„Hat er das getan, weiß er sicherlich weshalb und möchte nichts mehr mit weltlichen Sorgen zu schaffen haben“, belehrte sie der Mann und schlug sich die Kapuze aus der Stirn. Er war ein Geschorener und sein Schädel glänzte zur Mitte hin, wie üblich bei denen, die sich Gott verschrieben.

„Er wird den Wunsch äußern, uns sehen zu wollen. Erzählt ihm, drei Keyhuser Ritter möchten ihn besuchen, die einmal seine Freunde waren. Dirk sei um den Rat eines Schriftgelehrten verlegen und braucht Hilfe.“

Den Namen zu nennen genügte. „Ach der Frede“, sagte der Klostervorsteher, zog quietschend die Eisenpforte auf und geleitete sie in den Innenbereich im Schatten der Klostermauer. Dirk fielen Volieren mit Rotdornsträuchern auf - darin umher hüpfende Buchfinken schlugen aufgeregt an, als vier Menschen nahten. Sie betraten einen Weg, der durch eine Laube aus blutroten Rosen führte. Am Ende des Klostergartens erhob sich vor der Bibliothek eine uralte Linde mit einem mächtigen, aufgerissenen Stamm. Wein gedieh üppig auf der Sonnenfassade, und eine mit Eisenlilien beschlagene Eichentür öffnete einen kühlen, gekalkten Flur, der in das Empfangszimmer mündete. Drei Stühle mit gedrechselten Lehnen standen an der Außenwand, die anderen Wände nahmen volle Bücherregale ein. Sie blickten vertröstet auf ein leeres Schreibpult, während der Bruder in grauer Kutte sie warten ließ. „Er ist in der Messe. Bitte geduldet euch, ich melde euch Bruder Frede.“

Die Messe war längst zelebriert. Lange brauchten sie nicht zu warten. Frederik, früher schon ein herzlicher Geselle, nahm einen nach dem anderen die Freunde in den Arm, klopfte jedem die Schulter und setzte sich ihnen gegenüber an das Pult. Sein breites Lächeln deutete an, wie wohl Frederik ihr Besuch tat. „Erst erzählt, was euch herführt, sagte er im altvertrauten, tiefen Bass. „Dann habe ich euch auch etwas mitzuteilen.“

Dirk berichtete ihm von seiner Reise ins Stedinger Land und der Woche auf Burg Lechtenberg… und natürlich von Ulrike: Dass er Godeke vorausritt und sein Rappe mitten in der Nacht mit einem Huf nicht mehr auftreten wollte… „Sie hat so eine Art zu reden und zu lachen, und ich muss immer an sie denken. Es zieht mich zu ihr zurück, selbst wenn Jürke mich dafür verstößt.“

„Ja, das klingt nach einer kessen Maid“, bestätigte Frederik. Schöne Augen genügten bekanntlich nicht, um Dirk den Kopf zu verdrehen, und er freute sich, weil er schon dachte, der wolle als ewiger Junggeselle durchs Leben gehen. „Was mich nun hellhörig macht“, fügte er hinzu, „du erwähntest Graf Moritz von Oldenburg. Mir fällt dazu eine Vereinbarung ein, zwischen ihm und Meinrich, unserem Abt, der übrigens aus Elsfleth stammt…“

Dirk strich sich die Locken aus der Stirn, fasste ihn neugierig werdend in die Augen. „Lass hören.“

Ein hintersinniges Lächeln um Frederiks Mund verriet eine grenzenlose Bereitschaft, sich auf das, was Dirk zaghaft ankündete, einzulassen. Er war sich bewusst, als Mönch hatte er Einsicht in die hiesige Chronik und saß an der Quelle, wollten sie mehr erfahren über die gegebenen Vorfälle.

„Unser Kloster besitzt Ländereien im Ammerland, in Rüstringen, Lüneburg und sogar im westfälischen Lüdenscheid und Soest, und das auch im Umland von Bremen und in dem von dir erwähnten Land der Stedinger. Es werden immer mehr, ebenso wie jedes Jahr mehr Bauern um ihr Land gebracht werden. Schuld daran ist ein Gesetz, das auf Barbarossa zurückgeht, danach kann ein Vogt in seinem Lehen nach Bedarf Bauern zum Frondienst heranziehen. Die stedingischen Siedler sind nach dem Hollerrecht davon ausgenommen, aber Graf Moritz setzt es neuerdings mit brutaler Härte ein.“

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