Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

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Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

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Jürke von Keyhusen erschrak erwartungsgemäß bei diesem Bericht, und Dirk beschloss es mit einem Kopfnicken, das unterstrich, wie sehr ihn das aufregte. „Wer Menschenkenntnis sucht, lernt nie aus.“

Sein Vater lehnte sich zurück, als sei er den weiten Weg von Berne geritten und nicht sein Sohn. „Na die Bremer werden sich freuen. Das wäre ja dreist… und dazu aus Stein. Damit kommt er nicht durch.“

„So sehen jedenfalls seine Pläne aus, und glaube mir, ich bin enttäuscht von Konrad. Vogt und Richter über tausende von Bauern zu sein, hat ihn hartherzig und überheblich gemacht.“

„Mag sein“, wechselte der Alte unvermittelt das Gesprächsthema. „Du wirst einen Tag vor Weihnachten 26 Jahre alt, und ich möchte den Leuten in Zwischenahn und Elmendorf endlich ihren zukünftigen Burgherren vorstellen. Du hattest ausreichend Zeit, dir die Hörner abzustoßen, aber jetzt zähle ich auf dich. Ich habe Arnd zum neuen Truchsess bestimmt und mit einem der Burgmannschaft zu Heinrich von Hoya geschickt, um in deinem Namen um die Hand von Heinrichs ältester Tochter Adelheid vorzusprechen. Ihre Mutter ist eine von Wölpe, sie soll mehr Verehrer haben als wir uns Bedienstete leisten können, überbrachte Arnd, aber sie kennt dich vom Lüneburger Stadtfest Letztjahr und ist dir geneigt.“

Sein Vater schien glücklich, ihn bei sich sitzen zu haben. Wie, um sich zu vergewissern, ob nichts schieflaufen konnte, äugte er nach Dirks Ringfinger. Dirk streckte mit einem gedehnten Seufzer die Beine unter den Tisch. Auf einmal verstummte Jürke. Ihm schwoll die Ader über der starken Nase, sein ohnehin fleischiges Gesicht glühte vor Zorn. Die Hand schlug auf den Tisch, es krachte und Dirk zuckte zusammen.

„Gütiger Himmel, was hast du wieder verbockt“, wetterte er los. „Wo ist der Rosenring, den ich dir zum letzten Geburtstag auf den Finger schob?“

Dirk schluckte betreten. „Ich gab ihn einem Mädchen in Berne.“

„Wem?“, wollte Jürke von Keyhusen wissen. „Der Tochter von Graf Moritz?“

„Nein, der gewiss nicht.“

„Wem?“

„Vater, gib mir einen Moment, es zu erklären.“

„Wem??“

„Ich habe mich auf einem Erntedankfest in Berne…“

„Wem???“

„Sie ist die Tochter des Schmieds von Berne, einem einfachen doch ehrbaren Mann. Nach einem scharfen Ritt verlor Adalbert einen Huf. Ich musste absteigen, und in meinen neuen Stiefeln lief ich mir Blasen an die Füße, ehe ich in Berne ankam. Stockdunkel war’s, außer Katzen und einem Marder niemand mehr unterwegs, da traf ich drei Mädchen. Die wiesen mir einen brauchbaren Schmied.“

„Interessiert mich nicht“, fuhr ihn sein Vater an. Jürke zeigte sich fassungslos über so wenig Einsichtsvermögen. „Der Tochter eines Schmieds gabst du meinen Rosenring, den Ring den mir deine Mutter in ihrer Sterbestunde vermachte? Habe ich das richtig verstanden, Dirk?“

Aus Dirks Gesicht wich alle Farbe, er zog tief über die Zähne Atem ein. Doch fiel ihm keine vernünftige Erklärung ein, den Vater zu beschwichtigen.

„Wir beide, mein Sohn, wir speisen jetzt“, sagte Jürke von Keyhusen, und es klang wie eine Drohung. „Wir speisen zusammen, weil der Koch bereits den Hirsch zubereitet und sich viel Mühe gibt mit diesem Essen, und weil du lange auf dem Ross gesessen hast. Doch morgen früh, mein Guter, lässt du dir den Adalbert erneut satteln und reitest schleunigst noch einmal nach Berne, um das zu richten. Und komme mir ohne den Rosenring nicht wieder unter die Augen.“

Dirk hätte einiges mehr berichten können, doch die Stimmung gefror zu Eis. Der Hirschbraten mit Weinsoße schmeckte bitter, obgleich der Koch bei der Zubereitung nicht mit Würze geizte oder sonst etwas die Speise verdarb. Es war mehr als eine Laune für seinen Vater, und Dirk nahm allen Mut zusammen, um noch einmal nach dem Stein des Anstoßes zu treten: „Vater, du erwähnst gern den Ball auf Burg Stotel, an dem du Mutter kennenlerntest: Der Herzog von Lüneburg, dem sie ursprünglich angetraut werden sollte, goss ihr vor versammelter Gesellschaft gehässig Wein über die Brust. Mutter entschuldigte sich artig und immer noch freundlich, sie müsse sich kurz umkleiden - der Stoteler brüllte vor Lachen. Du bist heut‘ noch stolz darauf, dich eingemischt zu haben. Oft belehrtest du mich, Heiratsabreden wären eine Unsitte. In solchen Ehen gebärdet sich der Mann wie ein Auerhahn, es ist Uso, seine Angetraute grün und blau zu schlagen, wenn es einem beliebt... Das waren deine Worte.“

„Sicher Dirk. Doch ich verschwieg nicht, deine Mutter entstammt dem Grafenhaus Stotel. Es endete mit einem bösen Krach, aber die Verlobung ließ sich abbrechen, und für mich war sie standesgemäß.“

„Stellen wir klar“, wehrte sich Dirk. „Du hast mir empfohlen, auf meine innere Stimme zu hören. Nichts Anderes tat ich zum Erntedank, als ich die zum Tanz einlud, die mir in der Not geholfen hat. So Vater, prüfe ich ein Herz.“

„Du wirst den Ring von ihr zurück fordern, mein Sohn, sonst…“

„Was sonst, Vater?“ Ein Lächeln umspielte Dirks Lippen. Ulrikes Gesicht im Geiste vor Augen verzog er träumerisch das Gesicht, und er wusste, was er zu tun hatte. „Wenn ich täte, was du mir aufträgst, könnte ich nie wieder in einen Spiegel sehen. Ich kann Rike nicht einfach sagen, das war ein Versehen, ich habe das nicht so gemeint.“

„Kannst du es nicht“, gab ihm der Vater zu verstehen, „hast du das zu lernen. Selbstzucht, mein Sohn beginnt, wo wir uns selbst etwas auferlegen. Gefühle sind ein Luxus, den wir uns bei Mädchen aus dem Bauernstand nicht erlauben dürfen. Kein Ritter, welcher etwas auf sich hält, würde die Tochter eines Schmieds an deiner Seite wie eine Hofdame grüßen. Da ist eine Barriere, die gab es schon, bevor du geboren wurdest. Wir haben das zu respektieren.“

„Mir kommen da Zweifel“, gestand Dirk. „Wir sind doch alle Menschen aus Fleisch und Blut. Reicht dir ein Bauer die Hand, fühlt sich die kaum anders an als die eines Edelmannes. Zur Jahreswende trieb es mich zum Kloster. Ich war in Rastede und habe Frederik besucht, der den Benediktinern beitrat. Er beherrscht das Latein der Bibel wie die Pfaffen und behauptet, im neuen Testament steht geschrieben: Vor unserem Heiland, der für die Christenheit starb, sind alle Menschen gleich. Wer sich für besser hält, wird tief fallen. Was den Adel ziert, ist reiner Hochmut und verächtliches Getue, eine eitle Sünde. Mir dämmert allmählich, was er meinte.“

„Die, die sich ins Kloster verkriechen, leiden an derlei Grillen, ich weiß. Dabei ist es verboten, bei privaten Zusammenkünften aus der Bibel zu lesen. Auch wenn das Frederik behauptet, lass dir keinen Bären aufbinden, von wegen, es ist aus der Bibel!“

„Grillen? Du kennst ihn. Er verstand schon gut Latein, bevor er ein Benediktiner wurde.“

„So ein Unfug!“ gab sein Vater ruppig zurück, und der Streit schaukelte sich erneut hoch, sodass Dirk Zähne knirschend aufsprang und ohne ein weiteres Wort aus dem Rittersaal floh, um ausgeschlafen zu sein am nächsten Morgen. Nichts schien weniger reizvoll, als später wie sein Vater auf der Burg zu versauern. Er nahm sich vor, den Sonderling ihrer Familie im Kloster Rastede aufzusuchen. Die Sache um Ulrike bewegte ihn mehr als sein Vater es sich vorstellen konnte. Der Einblick in das sorgenvolle Leben im Schatten der Burgen führte zu dem Schluss, rückständigen Ansichten anzuhängen. Er kam nicht mehr damit zurecht, bei der Schwertleite geschworen zu haben, den Bedrängten beizustehen, fing an, sich für seinen Stand zu schämen und kämpfte mit dem unbestimmten Gefühl, den Mund kürzlich in Berne sehr voll genommen zu haben.

Für seine neuen Freunde in Berne war er ein Edelmann, der für das, was er sagte, einstand… und Ulrike glaubte an ihn. Das erfüllte ihn mit Stolz. Er mochte sie nicht enttäuschen. Die heimliche Hoffnung, Lüder zum Burgschmied der Keyhuser zu machen, konnte er vergessen. Vor dem Tischgespräch hätte er es anschneiden müssen… und was das Leben anging, musste er sich eingestehen, er hatte die Karre übel in den Dreck gefahren. Der einzige Mensch, mit dem er darüber reden konnte, war Frederik. Erinnerungen an eine gemeinsam durchgefochtene Fehde stiegen auf, dachte er an den guten alten Frederik. Es ging damals um einen Turm auf der Straße von Oldenburg nach Leer, die durch Elmendorf ins Östringer- und Rüstringerland reichte. Die Ritter von Specken hausten am nördlichen Ende des Zwischenahner Meeres auf ihrer Burg und fädelten es schlau ein, indem sie einige entlegene Güter mit Landwirtschaft erwarben, und zwar zwei Häuser mit Weiden und Äckern und eine Mühle nahe dem Moorpass, der durchs Ammerland führte, mitsamt dem Haus des Meiers. Sie gaben den Ländereien den Namen Loie und pochten auf ihre Zuständigkeit, um eine Zollschranke zu errichten. Das hielt die Händler aus Aurich, Leer und Jever ab, weiterhin auf dem Markt von Zwischenahn ihre Stände aufzubauen, darum schritten die Keyhuser Ritter ein und steckten zur Nachtzeit den Turm bei Loie in Brand. Huno von Specken kam um bei diesem Handstreich, und Frederik musste sich auf Betreiben der erbosten Sippe vor dem zuständigen Gericht zu Godensholt wegen Landfriedensbruch rechtfertigen. Er überraschte die Kläger auf seine Weise, denn er fand zwei Zeugen, und die reichten aus, um Huno von Specken Wegelagerei nachzuweisen und ihn in drei Fällen posthum des Mordes schuldig zu sprechen; die Ländereien von Loie wurden der Ortschaft Elmendorf eingemeindet. Dirk bewunderte Frederik dafür, bewies er doch, es lohnt sich, für sein Recht einzutreten, und er vermisste seine abgeklärte Art. Ausschlaggebend für sein Untertauchen im Kloster war ein Strafgericht, eingeleitet vom Grafen von Hoya. Er durfte nicht ablehnen und verachtete sich selbst dafür, seine Hände mit dem Blut von Frauen und Kindern besudelt zu haben. Darum versteckte er sich seit Jahren im Kloster Rastede. Dirk konnte das nie verstehen. Nun war er selbst so weit, alles in Frage zu stellen... Seine beiden Freunde erreichten Tage vor ihm Burg Keyhusen, und es trieb ihn zu dem Haus aus Backstein, das dem Bau, in dem der Rittersaal lag, gegenüberstand. Der Abstecher zum Kloster dürfte unterhaltsam werden in der Gesellschaft von Godeke und Ekhard.

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