Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

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Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

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Er klatschte sich die Reste Stroh von den Händen und hob das Kinn. „Das ist ein gehöriger Marsch, bis zum Abend kaum zu bewältigen. Ich kann da nichts versprechen.“

„Nehmt euch Zeit, und ist die Agnes zugänglich, schlaft eine Nacht in ihrer Kate“, empfahl ihnen Antje Aumund. Sie schnürte ihnen ein Bündel. Darin befand sich eine geräucherte Mettwurst und eine Seite Speck als Zugabe für die Kräuterfrau, um sie milde zu stimmen, ebenso Schmalz, und ein Stück Gekochte zum Verzehr unterwegs. „Deine Hand“, forderte sie von Hauke, und da er sie öffnete, legte sie ihm ein Markstück und einen Kupferpfennig darauf.

„Du weißt, Hauke, das ist viel Geld“, gab sie ihm auf den Weg. „Aber wir wollen was von der Agnes, und ich lasse mich nicht lumpen. Den Backofen heize ich jetzt nicht an. Kaufe für den Kupferpfennig auf dem Markt einen ofenfrischen Laib Brot und gebe das Silberstück dem Kräuterweib, dann wird es sein Bestes geben.“

Somit führte sie der Weg über Berne, um am Backkarren ein heißes Brot zu kaufen. In der Nacht fiel reichlich Regen, und sie wanderten auf einem zu Matsch aufgeweichten Weg, der neben dem Bächlein verlief, das hieß wie die Ortschaft Berne. Die Tage wurden schon spürbar kürzer, und sie kamen im Halbdunkel des grauenden Tages an Weiden vorbei, auf denen Rinder gelassen wiederkäuten. HHinter einem Graben erhob sich der Neuenkooper Wald aus Birken und hintergründigen Buchen und Eichen. Das hell- und vollgelbe Herbstkleid der Birken hob sich in der aufgestiegenen Sonne malerisch ab vom flammenden Rot der hohen Buchen, und der Wald wirkte bunt wie niemals vorher im Jahr. Den Wegesrand säumten halb verrottete Überbleibsel eingezogener Stauden sowie kreuz und quer geknickte Stängel und Schäfte. Krause, braungelbe Reste der Blütenkerzen des Blutweiderichs ragten heraus und deuteten an, das Jahr neigte sich dem Winter zu. Ulrike spürte die Vergänglichkeit an allem, was sie umgab und besann sich schmerzlich des vermissten Vaters. Sie wünschte, der stumm voraus trottende Knecht könnte sich zu einem Gespräch ermannen. Als der sein brütendes Schweigen brach, klang es vorwurfsvoll. „Auch, wenn ich bloß ein Kerl zweiten Ranges für euch bin, fände ich es angebracht, mir für den Weg wenigstens einen Kupferpfennig zuzustecken, wirft man schon der Hexe nobel eine Mark in den Rachen. Überhaupt frage ich mich, wofür eine Mark…?“

Ulrike verzog herablassend den Mund. „Für was braucht ein Knecht einen Kupferpfennig? Du isst den gleichen Gerstebrei wie dein Bauer und lebst sorglos auf dem Hof.“

Die Entgegnung machte Hauke erst recht unzufrieden. „Es sind zehn Jahre ins Land gegangen, seit ich ein Weib zur Huder Hexe führte. Damals war es die Liese. Ihr mögt für euch behalten, um was es geht, aber dann gehe ich davon aus, bei euch ist es aus dem gleichen Grund.“

„Na du folgerst allerhand“, versetzte Geldis flapsig. „Und warum zügelst du dann nicht deine Schritte? Wir sind nicht mit den Waffenknechten des Kaisers unterwegs. Es verursacht Schmerzen, muss ich so große Schritte machen.“

„Aha“, raunte Hauke und nickte bei sich. Ulrike fuhr sich entsetzt durchs Haar, über Geldis Dummheit. Die trieb es auf die Spitze, indem sie trotzig anhielt und sich unter Haukes ernst werdender Miene mit einem Schmollmund an den Feldrain setzte.

„Berne ist ja noch in Sicht“, bemerkte er ärgerlich. „Wir können nicht so früh rasten. Ich dachte eigentlich, gegen Mittag bei der Kate zu sein.“

„In meinem Unterleib ist die Hölle los“, klagte Geldis und streckte die Füße von sich, die Augen schweiften in den Himmel, wo Krähen flatterten und das auf sie wartende Birkenwäldchen anflogen. Hauke musterte sie mürrisch und blies sich eine Strähne aus der Stirn. „Ich habe es mir ja gedacht.“

Ulrike spitzte die Ohren. „Was?“, warf sie ihm zu. „Hast du dir gedacht?“

Ein leises Beben um die Mundwinkel verriet, es rutschte ihm heraus, und er war verlegen um eine Ausrede. „Ich weiß vor allem, seit Sonntag bin ich verantwortlich für alle vom Gesinde, ob Kerle oder Weib. Schorse ist verunglückt…“

Nachzuhaken wirkte auf Geldis kleinlich. Ulrike gefiel es, wie Birte sich einschaltete. „Du folgerst, wo es wenig zu folgern gibt“, gab sie dem frischgebackenen Großknecht Wind von vorn. Ihre Hände fingerten über das Kleid, um sich zu fangen, ehe sie die in die Hüften stemmte und das Kinn richtete wie ihre Mutter, galt es, Schelte zu verteilen.

„Ich will es dir nicht verübeln. Männer denken ja selten über die eigene Hutschnur hinaus. Doch ein gestandener Mann sollte eines wissen: Erreicht ein Weibsbild das heiratsfähige Alter, verändert es sich, reift zur Frau und lernt, damit umzugehen, wenn es in den Tagen, die der Mond wechselt, blutet. Das ist bei manchen kaum der Rede wert, bei anderen schlimmer… Und damit genug. Das muss dir genügen, um deine Neugierde zu stillen.“

Das weckte bei Ulrike Bewunderung für die Freundin. Geldis hatte sich eine Möhre als Wegzehrung mitgenommen, biss den Wurzelfaden ab wie ein Hase und erhob sich widerstrebend. Hinter dem Birkengehölz öffnete sich das Gelände zu einer überschwemmten Wiese, gelb gesprenkelt von Hahnenklee, bis an ein Schilffeld, das früher ein Teich war. So sah es aus, nahe der Schlenken, die dem Moor anheimfielen. Frühnebel wallten über Sonnentau und hellgrünen Torfmoospolstern, ein buntes Gemisch aus flockigem Wollgras und Zwergsträuchern schwebte über der Landschaft wie ein filigranes Muster. Für Ulrike ein eher vertrauter Anblick, sie hatte den Eindruck: Birte wollte dem Knecht noch mehr dazu sagen und gesellte sich ihrerseits mit ein paar schnelleren Schritten zu Geldis. „Du hast wie ich von der Liese gehört“, hielt sie die an. „Auch Liese hat Hauke derzeit ins Moor geführt. Welche Schuld sie trifft, dass ein Bettler am helllichten Tag über sie herfiel, und warum sie das entehrte, geht für mich über den Verstand. Aber ein Schandmaul ist schuld an der Tragödie. Von irgendwem bekamen die Leute in Berne Wind davon, weshalb sie bei der Hexe gewesen ist. Es liegt nahe, sie verdankt es Hauke.“

Geldis zuckte unbekümmert mit den Schultern. „Ach was… Jeder könnte getratscht haben.“

„Unfug, die Liese sah zwar irgendwie komisch aus, mit ihren mädchenhaften Zöpfen, aber redselig war die weiß Gott nicht und wird die Peinlichkeit für sich behalten haben. Es sei denn, sie hat‘s dem Pfaffen im Beichtstuhl geflüstert.“

„Na dann war’s der eben“, bemerkte Geldis schnippisch und zog belustigt die Brauen hoch. „Ist doch wurscht.“

„Bist du arglos“, zischte Ulrike sie an. Bald erreichten sie den Erlenbruch in der Nähe des Torfstichs. Hohe Birken mit Buschwerk beschatteten eine Sandkuhle und einen Hang mit hellbraun in der Sonne leuchtendem Torfmull. Zwei davor gestapelte Pyramiden aus frisch gestochenen Torfstücken muteten noch feucht an, und ein leises Rascheln aus den Birken verriet den aufkommenden Wind von der Weser. Hauke spähte suchend umher, tat einige halbherzige Schritte am Torfhang und blieb wie angewurzelt stehen.

„Was ist?“, fragte Ulrike verwundert. Hauke atmete tief durch, der kleine Finger deutete warnend auf die halbdurchsichtigen, silbrig in der Sonne schillernden Schlangenhäute zu seinen Füßen. „Hier sonnen sich sonst die Kreuzottern, aber scheinbar halten die schon Winterschlaf.“

Er erstieg ohne Umschweife die Höhe mit den Birken, und Ulrike fragte irritiert, „was suchst du?“

„Irgendwo befand sich ein kleines Gestrüpp“, erklärte er, so leise als sei ihm egal, ob er verstanden wurde. „Ich meine, es war ein Busch mit roten Beeren. Eine Matte aus Ästen beginnt an der Stelle, und über den Pfad erreichen wir gefahrlos den Torfstich.“

Geldis folgte ihm neugierig auf den Hang und wies ihm eine Eberesche, gut acht Schritt hoch und schwer von Vogelbeeren. „Dort vielleicht?“

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