Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

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Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

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Sie hatten Glück, und es ging weiter auf diesem dünnen Pfad, der einen Bogen um den Hang mit Brombeergeflecht schlug. Geldis fühlte sich froh über ihre Entdeckung und raffte vor ihnen das Kleid, um hüftschwingend den Hang zu nehmen. Hauke sah ihr sehnsüchtig aufs Hinterteil und heftete sich leichtfüßig an ihre Fersen.

Ulrike bemerkte es durchaus und sah sich an Eikes Aussetzer erinnert. In der Hinsicht schienen die Männer alle gleich zu sein. Außer Dirk, überlegte sie, oder erweckte sein höfisches Benehmen bloß den Anschein, er könnte anders sein? Nein, einmal wollte er sie umarmen und ging brav auf Distanz, bei ihrer Reaktion. Sie sehnte sich auf einmal nach ihm…

Oben erstreckte sich ein mit blühender Erika bewachsener Damm. Vereinzelte Birken leuchteten schneeweiß im Sonnenlicht, und zahlreiche Wespen kreisten aufgeregt um eine von gelbem Blattwerk verhangene Astgabel. Im Nachhinein kam Ulrike in den Sinn, Hauke könnte es demnächst darauf anlegen, Geldis auf dem Flur zu begegnen, der zum Schlafraum des Gesindes führte. Soviel Stärke, seiner Schmeichelei mit der nötigen Kühle entgegen zu treten, also Sillschweigen über ihr Geheimnis zu bewahren, traute sie ihr früher zu, heute weniger, nachdem sie Geldis besser kannte.

„Seltsam“, bemerkte Hauke. „Warum ist hier niemand?“ Überall fand sich zu Pyramiden gestapelt, feuchter Torf, um in der Sonne zu trocknen, und Ulrike registrierte, von der hiesigen Heide, zuletzt mit sechs gesehen, blieben einzig und allein diese Dämme im Moorsee übrig. Sie setzte tapfer den nackten Fuß an die Kante und blickte hinab, da glänzte unten tiefbraunes Kolkwasser. Am Gegenufer des Kanals begann ein weites Feld mit Schilf und Rohrkolben. „Wir sollten uns auf dem Rückweg ein paar Lampenputzer mitnehmen“, überlegte Birte.

„Ich kann mir denken, weshalb hier niemand arbeitet, obwohl gar nicht Sonntag ist“, fiel Ulrike ein. „Der Frondienst ist schuld. Alle sind auf der Rodung am Hemmelskamper Wald, oder bei der Säge am Berne-Kanal, um Holz zu verladen.“

Die letzte Meile über den Torfdamm forderte Ulrike das Äußerste an Willenskraft ab. Bei jedem Auftreten fuhr der Schmerz durch ihren Leib wie ein Messer und trieb ihr Tränen in die Augen, und eine befremdende Angst stieg in ihr auf, angesichts der sie umgebenden kargen Moorlandschaft mit ihren Birken und Sträuchern und den unwirtlichen Wasserlöchern. Ein Rudel Rehe hob sich zwar anmutig, fern und reglos lauschend aus weißen Schleiern ab, aber die nahm sie nur oberflächlich wahr, so heiß war ihr im Kopf, und so hundeelend fühlte sie sich von innen her.

Wenigstens gelangten sie über eine lückenlose Astmatte zu einem Wäldchen aus herbstlichen Birken und Erlen, wo sich unter welk gekräuseltem Blattwerk ein mit Schindeln gedeckter Schuppen verbarg, auf dessen Schattenseite Knöterich wucherte. Die Kate und der angebaute kleine Pferch umschloss ein Kleid aus Ranken, überschneit mit weißen Blütenrispen, ein Dutzend bunte Hühner suchten empört gackernd vor den Besuchern das Weite. Es war längst noch nicht Mittag, und sie bereits am Ziel, doch Ulrike klopfte das Herz zum Zerplatzen, und Birte, als würde ihr Mut schwinden, zog betreten die Unterlippe über die Zähne. „Wer geht vor?“, fragte Geldis. Sie schauten verzagend den Knecht an.

„Auch das noch“, knurrte Hauke, klopfte derbe an und erblasste, kaum öffnete sich tatsächlich die Tür. Ein uraltes Weib mit eingefallenen Wangen schaute sie aus Triefaugen misstrauisch an und forschte in Ulrikes Gesicht. Die schluckte einen Kloß herunter.

„Was wollt ihr?“, fragte die alte Agnes unwirsch, und Ulrike verfiel ins Stottern.

„Es ist… wir sind Frauen.“

Fast hätte sie sich verplappert - Hauke wurde gleich hellhörig. Und die Hexe lachte meckernd. „Hast du deine Zunge verschluckt?“ Sie ließ die Mädchen durch die halb geöffnete Tür in ihre Kate schlüpfen und verwehrte dem mitgekommenen Mann mit einem Schlag auf die Brust resolut den Einlass. „Du bleibst draußen.“

Für sie war ohne Belang, wie der Knecht sich draußen die Zeit vertrieb. Von Männern drohte ihr Unheil, was Besuche aus der Zivilisation angeht, hatte sie üble Erfahrungen sammeln müssen. Allerdings protestierte Hauke. „Ich führte sie... Das ist nicht dein Ernst, Alte.“

Sie schlug kurzerhand die Tür zu, hob mit ihrer verknöcherten Hand einen Eisenhaken auf, um die Rundplatte von ihrem Ofen zu hebeln, entnahm mit einem Splitter Holz eine Flamme aus der Glut und entzündete die Öllampe, die über dem alten Tisch in der Mitte des Raumes hing. Birte stieß Ulrike sanft an, und sie schnappte nach Luft, als von draußen Hauke mit den Fäusten an die Tür trommelte. Die Alte antwortete mit einem heftigen Gegenschlag von innen. Darauf kehrte Totenstille ein. Ulrike bemerkte einen getigerten Kater, der Agnes schnurrend um die Beine strich, ehe sie mit einem gedehnten Seufzer in den Schaukelstuhl am Ofen sank und anfing, knarrend hin und her zu wippen. Ohne Aufforderung setzte sich Ulrike auf einen der tristen Stühle am Tisch. Birte entschied sich für den anderen mit gedrechselter Lehne, während Geldis sich nörglerisch an die Bretterwand lehnte und die Arme verschränkte.

Verunsichert schaute Ulrike sich um. An Fäden befestigt reihten sich Trockensträuße über dem Ofen, verwelkte Molche, grobe Säckchen mit verblassten Blüten und gedörrte Pilze. Ihr wurde ganz schwumrig von dem intensiven Kräutergeruch, der in dem kleinen Raum hing, und Ehrfurcht erfüllte sie, bei dem Versuch, in dem verwitterten Gesicht der Alten zu lesen.

Die Katze lag schnurrend auf Agnes Schoß, und die kraulte ihr mit Daumen und Zeigefinger Hals und Nacken. Dann neigte sie sich aus dem Sitz über den Ofen, um vorsichtig das kleine Türchen zu öffnen und ein Stück Torf in die Glut zu schieben, schloss die Ofenklappe geschwind wieder und ließ sich ermattet in die Lehne zurück sinken. Ein unheimliches Funkeln wohnte ihren Augen inne, das von einem wachen Geist zeugte. „Wir sind unter uns“, stellte sie fest, was darauf anspielte, ihr Führer und männlicher Zaungast wäre ausgesperrt. Wie meist übernahm Ulrike es, alles zu erklären. „Vor etwa drei Jahren ließen die Grafen von Oldenburg bei uns Burgen erbauen. Wir duldeten das, obwohl keiner verstand, warum, und die Rittersleute, die einzogen, wurden immer unverschämter und zudringlicher. Was uns widerfuhr ist sicher schon anderen vor uns passiert, aber das ist kein Trost. Wir befanden uns auf einem Fuhrwerk und wollten zum Sonntagsgottesdient, und ein Achsenbruch zwang uns, den halben Weg nach Berne zu Fuß zu gehen. So sind wir den Leuten von Burg Lechtenberg genau in die Arme gelaufen. Sie hoben uns auf ihre Rosse und…“

Agnes verstand sie besser, als die Mädchen ahnten. „Sie haben um euch gewürfelt sagst du?“

„Ja, im Rittersaal der Lechterburg, und es verfolgt mich in den Schlaf, was sie taten, denn…“ In Ulrikes Augen erwachte der Hass, als sei es eben geschehen. Die Alte musste sie mit abwiegelnder Hand bremsen. Mit einem Seufzer, der eigene Erfahrungen der gleichen Art verriet, nickte Agnes.

„Wenn sich ein lieber Kerl in der Ehe als Scheusal erweist und nur noch grob ist, das ist auch ein hartes Los, das glaub‘ mal. Die meisten Männer sind plump und selbstsüchtig, bevor sich ein Weibsbild die Mühe macht, ihnen Anstand beizubringen... aber ich bin an einen geraten, der sich irgendwann in ein selbstsüchtiges Scheusal verwandelt hat.“

Ihre Lebensgeschichte war erfüllt von Bitterkeit, Traurigkeit und Enttäuschungen, und sie verfügte über ein großes Herz. Was man gern über die böse Hexe mit dem Buckel berichtete, die im Maybusch, dem entlegensten Winkel des Huder Moores, ihr Unwesen trieb, waren alles Lügen und Märchen. Die Alte kochte Wasser und bereitete ihnen einen Badezuber vor. In den mussten sie nacheinander steigen und für eine volle Stunde ein Sitzbad nehmen. Zuvor zerrieb sie eine Handvoll Alantblätter, streute Eichenrinde und Brombeerblätter in das heiße Wasser, gemahlenes Mutterkorn, Gartenraute und eine Handvoll Rosenblätter für den Duft, und sie tat viel Salbei hinzu.

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