Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

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Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

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Sie schmeckte die Rostbratwurst noch auf der Zunge und glaubte, aus allen Wolken zu fallen. „Oh“, rutschte ihr betrübt heraus.

„Ich möchte dich wiedersehen“, beruhigte er sie galant. „In einem Monat ungefähr könnte ich wieder nach Berne. Ich klopfe einfach an und bringe dann ein wenig mehr Zeit mit.“

„In der Schmiede würdest niemanden mehr antreffen. Wir sind umgezogen zum Aumundhof. Der rückt in Sicht, sobald man die große Huntebrücke überquert.“

„Führst du mich hin, zeigst mir das Haus der Aumunds? Ich weiß nicht, ob ich es andernfalls finde, verstehst du?“

Ulrike fühlte sich in ein wahr gewordenes Märchen versetzt. Es war dunkel geworden. Hinter dem letzten der Stände am Palisadenzaun brannte ein heftig räucherndes Lagerfeuer. Zahllose Fackeln und Talglichter erleuchteten die von Blumengirlanden überhangene Festtafel, während die beiden sich über die Holzbrücke entfernten in Richtung Deich. Dort wollte er sie in den Arm nehmen, und sie entwand sich ihm. So ziemlich jeder Edelmann wäre eingeschnappt gewesen, nicht so Dirk von Keyhusen. „Ich stamme aus dem Ammerland“, ging Dirk im Plauderton darüber hinweg. „Bei uns gibt es einen See, der ist einfach riesig, deshalb nennen wir ihn das Zwischenahner Meer. Sehe ich im Sommer zum Abendrot aus dem Kaminzimmer, schaue ich auf eine Bucht, die ist blau, zugewuchert von blauen Lilien. Du wärest entzückt. Aber was rede ich. Nächstmal nehme ich dich einfach mit, du wirst schon sehen, was ich meine.“

„Du willst mich mitnehmen nach Rastede?“

„Nach Burg Keyhusen“, berichtigte er sie. „Ja, das nächste Mal möchte ich dich meinen Freunden Godeke und Ekhard vorstellen und dir die Burg zeigen… eine Burg aus Stein, mit einem Bergfried, zwischen zwei Auen. Das Dorf Zwischenahn vor unserer Haustür hieß früher einmal Zwischenauen.“

Lange verweilten sie auf der Huntebrücke, hörten den Fluss unter sich rauschen. Über allem blinkten die Sterne, und bei den Feuchtwiesen des anderen Ufers wurde es merklich finsterer. Ulrike konnte kaum noch die eigene Hand erkennen und wies ihm das im blauen Mondlicht liegende Gehöft der Aumunds.

Er hielt Wort und brachte sie zum Festplatz am Rathaus zurück. Wenn er nun seinen Rappen bestiegen hätte, wäre ihm einiges an Ärger erspart geblieben. Doch beschlich ihn das Gefühl, sie damit im Stich zu lassen. „Ulrike“, sagte er leise und wartete geduldig, bis sie den Mut aufbrachte, ihm noch einmal in das Gesicht zu schauen. „Gerne lasse ich dich nicht allein, ohne zu wissen, wie es mit deinem Vater weitergeht. Unser Heiland hat einmal gesagt, wer Zeuge wird bei einem Unrecht und einfach wegsieht, ist ebenso verantwortlich wie die, die es begehen. Wer das begreift, hat nie mehr das Recht, einfach wegzusehen. Und das behaupte ich nicht, um zu gefallen. Ich habe durchaus meine Fehler und Schwächen, aber, wenn ich meinen Schutz anbiete, stehe ich dazu, egal welche Kreise das zieht. Ich muss zwar jetzt zur Burg, aber wir sehen uns wieder - bin ein Edelmann mit Grundsätzen, das halte ich mir zugute.“

Er zog sich einen Goldring mit einer filigran umrankten Blüte aus Granatsplittern vom Finger. „Gib mal deine Hand“, forderte er.

Ulrike schüttelte abwehrend den Kopf, immerhin warf sie ein Auge darauf. „Bitte, kein Geschenk“, sagte sie mit Nachdruck.

„Kein Geschenk?“, wiederholte er enttäuscht. „Gut, bewahre ihn für mich auf. Und sende ihn mir, falls du einmal Hilfe brauchst.“

Sie rang mit sich, lächelte ihn darauf an. „Also gut, aber ich stecke ihn erst auf den Ringfinger, wenn wir uns wiedersehen“, stellte sie zur Bedingung. Keine Frage, dieser Junker meinte es gut mit Ulrike, und er machte sie traurig, weil er es plötzlich eilig hatte. Wenigstens versprach er: „Ich werde in etwa einem Monat auf dem Hof der Aumunds erscheinen. Versprochen. Leb‘ wohl.“ Zum Abschied gab er ihr aus dem Sattel einen Handkuss und sprengte über die Bernebrücke davon, denn das Ross des Freundes, mit dem er in Berne weilte, fehlte mittlerweile und ihn trieb ein ungutes Gefühl nach Burg Keyhusen. Ulrike schluckte trocken, als sie ihn nicht mehr sah. Dann fuhr sie sich verwirrt über die Stirn und fragte sich, ob sie die Stunden mit ihm geträumt hatte.

Der volle Mond war unterdessen ein gutes Stück gewandert, leuchtete in seinem unheimlichen Glanz zwischen dem Kirchturm und dem Rathaus. Ulrike fühlte sich auf einmal allein wie ewig nicht. Sie musste sich eingestehen, sie hatte ihre Schwestern, den Vater und die neue Freundin über diesen jungen Mann vergessen - an den zu denken ihren Puls schneller schlagen ließ. Timke wenigstens nach dem Ausgang des Sackhüpfens zu fragen, wäre das Mindeste gewesen. Niemals zuvor geriet ihre Fürsorge für die jüngeren Geschwister so gründlich in Vergessenheit, und sie beschleunigte beschämt ihren Schritt. So kam sie mit beunruhigt umherstreifenden Blicken am Lagerfeuer vor dem Palisadentor vorbei, wo die Holzbrücke über den kleinen Wasserlauf führte, der hieß wie die Ortschaft Berne. Hier, wo viel junges Volk ihres Alters in die Flammen stierte und Männlein und Weiblein zu fortgeschrittener Stunde noch miteinander scherzten und lachten, traf sie Birte wieder. Die saß bei Eike von Bardenfleth in einer bunten Runde, aus der Ulrike sonst niemand kannte, und freute sich, die Freundin in den Feuerschein treten zu sehen. „Dein Vater ist mit Wibke und Timke zu unserem Hof aufgebrochen“, beruhigte Birte sie, und für den Rest des Festes blieb Ulrike bei Eike und der Freundin. Ein hochbetagter Knecht, der einmal ein Auge verlor, weil eine Kuh gedeckt werden sollte und der Bulle wild wurde, brachte unversehens Neuigkeiten vom Nachbarhof. „Gestern besuchten Renke van Hartjen Waffenknechte. Sie haben ihn vom Gut gescheucht wie einen Bettler und drohten dem Gesinde, jeden in den Turm der Lechterburg zu sperren, den es zurückzieht.“

Eike ballte eine Faust, so erschütterte es ihn. „Renke van Hartjen verlor vor zwei Monaten seine Frau. Und jetzt das… Das hat er nicht verdient“, raunte er. „Ach, was rede ich… Insgesamt 17 Bauern brachte es um Haus und Hof, was unser Graf da in Stedingen veranstaltet hat. Das ist eine Sauerei.“

Ulrike bekreuzigte sich bei der Vorstellung, wie rasch man alles verlieren konnte. Sie widerstand nicht lange, der Freundin von ihrem ritterlichen Verehrer und einer fernen Burg bei Rastede zu berichten und flüsterte nicht leise genug. Offenbar hatte Eike sie beobachtet. Er biss sich auf die Lippe und sprang unvermittelt auf. Ein Blick aus anklagenden Augen, dann hob er hochmütig das Kinn, als habe er Besseres vor. In ihrem inneren Konflikt schaute Ulrike ihm nach und begegnete den heiteren Augen einer zierlichen Frau, ihr gegenüber am hochschlagenden Feuer, die sie für gleichaltrig einschätzte. Sie verbarg sich unter einer Decke aus Katzenfellen, die sie fröstelnd über Kopf und Schulter zog. Ein Gesicht mit Lachgrübchen, herzförmigen Lippen und hellen, forschenden Augen schaute unter der Felldecke vor, während das Mädchen knackend von einer Möhre abbiss und gedankenvoll kaute. Birte stellte sie vor. „Das ist Geldis, meine Freundin im Kreis unserer Mägde.“

Ein Gefühl wie Eifersucht schlug bei Ulrike an, doch machte es Birte eher liebenswürdiger, pflegte sie eine freundschaftliche Beziehung zum Gesinde. Allerdings ergab sich keinerlei Unterhaltung mit Geldis, als ob für die andere Dinge zählten. Wie sie waren die meisten Menschen und wendeten scheu das Gesicht ab, begegnete man ihnen in Augenhöhe, oder sie brachen blinzelnd den Blick ab. Birte hingegen lachte die Welt an. In der Kirche hatte sie die Freundin beim Beten beobachtet. Die nahm das wichtig wie sie, und genau wie sie vergaß sie niemals ihr Gebet vor dem Einschlafen, als wären ihre Seelen aus einem Holz. Auch Birte überlegte nie lange, ehe sie antwortete, war offen, so wie Lüder, so wie sie. Kein Wunder, wenn sie sich zu ihr hingezogen fühlte. Sie erwog, Birte anzuvertrauen, wie schäbig sie sich wegen Eike fühlte, aber sie wusste genau, was die ihr dazu sagen würde. So wirkte Ulrike auf alle, als wäre sie einfach nicht zu einer Nacht am Feuer aufgelegt. Ihr ging Dirk nicht aus dem Kopf. Sie hätte sich nicht träumen lassen, ihn wiederzusehen... Während des Tanzes schlug ihr das Herz bis in den Hals, sie verspürte eine eigenartige Erregung in seinen Armen, die ihr noch fremd war. Wie er sehnsüchtig auf den Ausschnitt ihres Kleides äugte, ging ihr durch und durch. Nie fühlte sie sich einem Mann körperlich näher. Es weckte beunruhigende Fantasien. Und sie fragte sich, ob sie ihn bloß mochte oder sich verliebt hatte. Sie seufzte schwermütig, die Einsicht folgte, wie wenig das ihrem stolzen Vater gefiele. Dirk war ein Blaublütiger, und ihr Vater hasste alle Edelleute, Grafen und Ritter. Der hatte sich ja längst darauf versteift, Eike von Bardenfleth solle sein Schwiegersohn werden.

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