Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

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Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

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Erneut galt es, sich von der harten Bank zu erheben und nach weiterem Lobgesang auf den Herren breitete sich Unruhe im Hauptschiff aus. Während Birte in der Beichtkammer verschwand und die Leute lautstark schwatzend aus der Kirche schwärmten, hob Ulrike den Blick zu der Madonna, die in Kerzenschein gehüllt milde zu ihr herab lächelte, und sie vertiefte sich in ein stilles Gebet. Ein Luftzug von der Kirchenpforte ließ die Kerzenflamme am Marienaltar zittern, und Ulrike dachte an die schwere Entscheidung, die der Graf von ihrem Vater forderte. Sie fühlte sich dem lieben Gott an diesem Ort nahe. Glaube kann Berge versetzen, klang es zuweilen von der Kanzel. Sie wusste das zu deuten, so sehr, niemals einzuschlafen, ohne ihr Nachtgebet. Da der liebe Gott bekanntlich alles sah, bemühte sie sich von Herzen, ein guter Mensch zu sein, aber ähnlich erging es wohl den meisten. Nur heimlich, ohne es jemals vor Timke oder Wibke zuzugeben, glaubte sie daran, für Gott eine gewisse Rolle zu spielen, und sie fügte mit feierlichem Nachdruck das „Amen“ hinzu. Hinter den Pfeilern, am Rand der Sitzreihen, steckten die Frauen mit Haube leise tratschend die Köpfe zusammen. Die schwer über den Steinboden schlurfenden Schritte eines Handwerksmeisters nahmen sich wie ein Poltern aus im Gemurmel. Nach der Andacht fühlte sie sich wundersam befreit und mit sich im Reinen, ganz so, als sei ein heimliches Abkommen aufgefrischt, welches ihr von klein auf viel bedeutete. Die meisten verließen die Kirche hingegen, ohne ihr schweres Herz erleichtert zu haben. Die Masse strebte schiebend, in winzigen Schritten dem Ausgang zu, um sich draußen auf die festgetretene, freie Lehmfläche und die Wege mit Buden und Ständen zu verteilen, wo nur zum Rand hin noch Gras gedieh.

Draußen flötete eine Amsel in der Linde, und sie musste an Eike denken. Wie früher ärgerte sie seine ungestüme Art, die Dinge anzupacken. Die Freundin stieß eben wieder zu ihr, und Ulrike bemerkte leise: „Eike regt mich auf. Bolke stellt klar, es sei gefährlich, Renke van Hartjen zu helfen, und der lässt es glatt darauf ankommen, will beweisen, was er für ein Kerl ist. Das war dumm, ich frage mich, was geschehen wäre, hätte das Unwetter nicht alles umgeworfen.“ Sie ahnte, Birte würde es nur missverstehen; eigentlich fand sie es anfangs ja auch tapfer, wie Eike seinem Vater nacheiferte. Und Birte blinzelte überrascht. „Durch dich steige ich nicht durch. Uns hast du begeistert geholfen, bei Renke van Hartjen nennst du es dumm. Weshalb?“

Ulrike lachte trocken. „Das Gerangel auf dem Wertherhof hätte sich Ocko besser verkniffen. Der Werther könnte noch leben, und es hat den Vogt verärgert. Sowas tönt man doch nicht heraus wie Eike und treibt es noch toller.“

„Na gut, Eike handelt mitunter unüberlegt. Aber das trifft auf die meisten Kerle zu.“

Ulrike schnitt ein leidgeprüftes Gesicht und seufzte, als sei es ihr zu unwichtig, sich deswegen zu streiten. „Schon, aber sicher ist, der Bessere der beiden will dich.“

Lüder trug zur Feier des Tages ein Hemd mit dem Ansatz eines Kragens, darüber einen langen braunen Leinenmantel mit Ledermanschetten; man hätte ihn für einen Zunftmeister halten können. Ulrike war stolz auf ihren Vater. Ihre Augen streiften hinüber, zu dem Bühnengerüst mit Stiege, an dem zwei Zimmerleute ihre letzten Handgriffe ausführten und noch gehämmert wurde. Davor reihten sich Sitzbänke und acht Fuß lange Schanktische. Nahe dem Halbschatten der Linde errichteten kräftige Burschen einen Erntebaum, fast so hoch wie das Rathaus. Ein aus Ähren gebundener Kranz schmückte die Spitze, umweht von bunten Bändern. Die Umstehenden jubelten und beklatschten heftig die aufgepflanzte Erntekrone aus Rogge, Gerste und Hafer, die einen Vergleich mit der von Elsfleth nicht zu scheuen brauchte. Für Ulrike war es diesmal mehr als nur der übliche Rummel, der alle Jahre wiederkehrte, fand sich unter der Erntekrone die Jugend zusammen. Schausteller und ein dressierter Bär waren angekündigt, ein Barde sollte zum Tanz aufspielen. Vor allem aber hatte sie heute ein wunderschönes Kleid an. Diesmal würde sie nicht allein hingehen und freute sich, eine Freundin gefunden zu haben. Plötzlich bemerkte sie, ihr Vater fehlte, und das ließ ihr keine Ruhe. Timke wollte unbedingt am Sackhüpfen teilnehmen, überlegte sie und sah sich beunruhigt nach dem Vater um. Wibke machte sie im Gedränge des Standes aus, der heiße Pfannkuchen mit Marmelade anbot, und sie zog Birte mit sich, um nach Lüder zu suchen. In Gedanken überflog sie den Kreis der Freunde, zu denen es ihn verschlagen haben könnte. Der Kreis begrenzte sich auf einen eigenbrötlerischen Köhler, den sie aber nicht antrafen, und einen Freund, den er schon vor der Auswanderung aus Westfalen kannte. Der machte kürzlich von sich reden, durch den Bau einer Gerberhalle, die allen anderen Gerbern das Wasser abgrub. Sie mussten durch das wenig vornehme Westviertel, wo Fischer, Gerber und Färber ihrem anrüchigen Handwerk nachgingen. Auf ihrem Weg scheuchten sie in einem engen Durchgang ein entlaufenes Schwein auf, das im Schweinsgalopp vor ihnen her zuckelte und sich, als sie schneller ausschritten, durch ein Hundeloch unter einem Bretterzaun verdrückte. Früher oder später würde es in einem Vorgarten beim Räubern im Rübenbeet erwischt werden und doch noch auf dem Tisch landen. Ulrike seufzte - so war es nun einmal in der Welt. Ein Feldweg, von dem aus man die Hunte hörte, führte zu Fordolts Mühle, von der die Aumunds ihr Korn mahlen ließen. Die Grillen zirpten, und wo sich klappernd das Wasserrad der Mühle drehte und es immerzu plätscherte, tollten einige Kinder auf der Badewiese umher. Das Brausen vom Wehr wurde lauter und schwoll an, während sie sich langsam Eikes Angelstelle näherten. Sie entdeckte Eike schon von weitem. Keinen Steinwurf entfernt saß er am Ufer, und Ulrike rief die vorausgepreschte Freundin vom Wehrgang zurück, um ein paar Worte mit ihm zu wechseln und ihn nicht völlig zu übergehen. Eike von Bardenfleth lehnte an seinem Stammplatz an der Weide und beschäftigte sich gerade mit der Angel. „Nein, dein Vater ist hier nicht vorbei gekommen“, klärte er sie auf, wickelte Schnur ab, tat ein kleines Schrotkorn daran und ließ forschend die Augen über das sie umgebende hohe Hafergras schweifen, auf der Suche nach einem Köder. Flink fasste er zu und erwischte eine grüne Heuschrecke, die er dann konzentriert auf den kleinen Haken spießte. Erst dann widmete er sich den Mädchen. „Setzt euch zu mir“, forderte er, und als Ulrike sich zu ihm hockte, lachten seine Augen anzüglich. „Ich finde Lüder großartig. Der traut sich was“, gab er zu. „Aber was hat jemand wie er mit diesem Gnatterpott von Gerber zu schaffen? Das wüsst‘ ich gern.“

Von den in der Sonne verrottenden Feldern her lag dumpfer Heu- und Öhmdgeruch auf dem Land, und Ulrike rieb sich die Nase, eigentlich schien es wichtiger, ihren Vater aufzustöbern, aber sie bezähmte sich und erklärte es ihm geduldig. „In Soest, wo Vater aufwuchs, arbeiteten sie zusammen in der Saline. Salinen sehen aus wie riesige hölzerne Bienenhäuser mit Türmen, hoch wie unser Erntebaum und vollgestopft mit Reisig. Im Reisig sammelt sich Sudsalz, und im Eifer des Gefechts stieß Hinnerk oder Lüder einen vollen Sack um. Auf wessen Kerbholz es tatsächlich ging, darüber haben sie sich nie einigen können. Hinnerk nahm es auf seine Kappe, und das verbindet.“ Sie wollte ihm nicht die Fische verscheuchen und ließ sich nicht länger aufhalten, warf aber ein Auge auf den Melkbottich am Schilf. Drei Rotfedern schwammen darin, die hin und wieder leise plätscherten. Eike deutete mit dem Kinn stumm auf das klare Wasser. Die Weißfische, auch die ältesten und größten lockte die Wärme empor, um sich zu sonnen, und einige umkreisten die in der Strömung wippende Federpose.

„Wie ich Lüder einschätze“, gab Eike ihr auf den Weg, „hockt der in der Schmiede und hadert mit sich und der Welt. Ich will eine Nacht in einem Bett voll Brennnesseln schlafen, sollte ich mich irren. Aber Lüder wirkte nie wie jemand, der sich bei Freunden ausweint.“

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