Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

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Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

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Sie seufzte. Endlich wagte sie vorsichtig zu fragen: „Woher kennt Ihr den Grafen von Oldenburg?“

Dirk rieb sich andächtig das Kinn und beschloss ehrlich zu sein. „Dieser Schweinehund ist seit einem halben Jahr mein Lehnsherr. Nach dem Fall Heinrichs des Löwen hielt man es für klug, das Lehen Sachsen zu beschneiden, und Moriz von Oldenburg war zur Stelle, um den Erzbischof zu umgarnen. Heinrich hätte ihm beinahe den Garaus gemacht, aber bei Hartwich scheint er gute Karten zu haben. Jedenfalls überließ ihm sein neuer Landherr aus dem ehemaligen sächsischen Lehen Zwischenahn und Stedingen, und ich habe das hinzunehmen.“ Er blickte ihr tief in die unruhigen Augen.

Sie wich ihm irritiert aus.

„Und… wenn wir uns so unterhalten“, flüsterte er über den Tisch. „Sag‘ bitte Du zu mir. Ich hasse Standesdünkel.“

Ulrike schmunzelte verlegen, wusste nicht mehr, wie sie sich zu verhalten hatte. Sie rang sich zu einem Blinzeln durch, um ihn wenigstens zu ermuntern, es nicht aufzugeben. Warum, fragte sie sich befangen, vertiefte er das Gespräch so? Der Standesunterschied forderte, nach diesem Abend unterschiedliche Wege zu gehen…

Er schien sie ohne Worte zu verstehen. „Ich kenne Konrad von Burg Lechtenberg“, erklärte er. „Wir tranken auf einem Turnier in Lüneburg einige Maß Burgunder zusammen und schlossen Freundschaft. Er lud mich ein nach Berne, und nachdem Graf Moritz überraschend abgereist ist, wohne ich wieder bei ihm, auf Lechtenberg.“

Ulrike nickte zögernd.

„Du bist eine sehr stille, habe ich den Eindruck. “

„Warum?“

„Na, ich erzähle dir aus meinem Leben, und du guckst mich an, als hättest du deine Zunge verschluckt. Wortkarg ist gar kein Ausdruck dafür. Oder ist es, weil ich Graf Moritz von Oldenburg kenne?“

„Möglich“, gestand sie. Dann brach heraus, was sie für sich behalten wollte. „Mein Vater hat dem Grafen von Oldenburg öffentlich widersprochen, und es ist besser, dem nicht aufzufallen.“

„Das kommt nun etwas überraschend für mich“, gestand ihr der junge Ritter.

„Ja“, sagte Ulrike gedämpft. Ihr Vater würde ihr dazu den Spruch auftischen, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, und seine Freundlichkeit wunderte sie. Dirk ließ sich nicht beirren, schaute ihr aus ehrlichen Augen in das Gesicht, das ihn so seltsam anzog. Sie hob vorsorglich die Hand und fing damit seine Hand ab, die ihr zärtlich über die Schläfe streichen wollte, wie einem kleinen Mädchen, um dessen Vertrauen er kämpfte. „Bitte glaube mir, Ulrike, ich mag dich und will das Beste für dich.“

Ulrike presste die Lippen aufeinander wie unter Schmerzen, überlegte – und nickte ihm einverstanden zu. Nicht, weil ihr sein Gesicht gefiel, sondern weil seine Stimme angenehm klang und etwas in ihr bewegte.

„Warum hast du solche Angst vor dem Grafen von Oldenburg?“ Der Ton, in dem er fragte, klang vertraut, und sie erzählte ihm endlich, was ihr das Blut in Wallung brachte. „Ich frage mich, was muss das für ein Mensch sein, der so mit seinem Volk umspringt. Da beobachten die Bauern mit Argwohn das Wetter, um im richtigen Augenblick die Ernte in die Scheune zu holen, und ist es so weit, erklärt der Vogt, es gäbe wichtigeres und käme nun auf jeden Arm an, ganz schnell würden Unmengen an Holz benötigt. In meinen Augen ist das hundsgemein und schäbig, da beißt die Maus keinen Faden ab. Für ein Herrenhaus in Berne, heißt es…“

Dirk räusperte sich. „Hmmn“, brummte er. „Dazu kann ich dir was erzählen, das die Sache für dich verständlicher macht. Worum es dem Mann geht, ist nämlich für mich kein Geheimnis. Da ist zum einen ein Handelsweg… der verbindet Bremen mit Friesland und verläuft genau durch Berne. Die Bernebrücke ist der Knotenpunkt, an dem sich leicht ein ergiebiger Zoll erheben lässt. Begreifst du, Ulrike?“

Sie hob die Brauen. „Na und ob.“

Dirk lächelte, und er ahnte, wie heftig ihr das Herz schlug. „Zum anderen“, fuhr er fort, „besteht über die Olle eine Verbindung mit der Weser, und ein Herrenhaus, oder besser, eine Burg aus massivem Stein, wie es Graf Moritz vorschwebt, dient einem Zweck. Steht die, kontrolliert sie die Weser und wird von jeder Kogge, die nach Bremen will, Zoll verlangen. Der Witz ist, ein Teil davon fließt in die Kasse des Erzstifts, und er nimmt es den Bremer Kaufleuten ab.“

Ulrike stutzte. „Sagt ihr das jetzt, weil ihr das tätet?“

„Nein“, entgegnete er entschieden. „Ich musste mir nur anhören, er möchte zu Weihnachten seinen neuen Sitz in Berne beziehen… und Unmengen Geld aus diesem Land herausholen. Mir ist das zuwider. Jeder, der Zoll erhebt, treibt die Preise in die Höhe. Das trifft immer die Ärmsten.“

Ulrike fragte sich, ob er ernsthaft so denken könnte. Bolke von Bardenfleth wollte eigentlich Birte zum Tanz auffordern und ließ sich neugierig an ihrem Tisch nieder. „Und das erzählt Ihr hier ganz unverhohlen, Herr Ritter?“

Dirk hob lächelnd das Kinn. „Ich weiß nicht, wie Euch das geht, werter Herr. Ich rede über das, was mich empört, und es tut wenig zur Sache, ob ich ein Edelmann bin.“ Seine Gelassenheit sagte Bolke von Bardenfleth zu. „Ich auch“, raunte der. „Und doch werdet ihr nie und nimmer verstehen, was ein armer Bauer fühlt, wird der Nachbar über Nacht von seinem Hof vertrieben.“

Dirk nickte, ohne es als Angriff zu werten. „Und doch bin ich auf eurer Seite“, erwiderte er leise. „Ob Ihr mir das nun glauben wollt oder nicht.“

„Habt Ihr eine Burg, Herr Ritter?“

„Ja, warum sollte ich das bestreiten. Aber bei uns in Zwischenahn und Elmendorf leben nicht annähernd so viele Menschen wie hier. Das Ammerland besteht aus Moor, Erlenbruch und Birkenwald. Große Weiden und Höfe wie hier gibt’s da nicht. Aber mein Vater handhabt das mit den Steuern äußerst ungezwungen. Der Graf von Oldenburg lebt in dem Glauben, wir hätten 54 Untertanen und 37 Hunde.“

Dirk grinste. Er strich sich andächtig über das Kinn und fühlte sich als Hahn im Korb, da ihm inzwischen alle am Tisch atemlos zuhörten. „Wird es euch hier allzu ungemütlich, wandert doch aus. Wir haben einen Aufruf in Groningen und Utrecht aushängen, dass wir Siedler suchen. Auf ein paar mehr kommt es nicht an. Zehn Jahre totale Steuerfreiheit und dann… na ja, jeder das, was er erübrigen kann. Ist ein Unwetter Schuld an der Misere, geht es auch mal ohne Abgabe. Der gute Wille zählt mit… Mein Vater zeigte sich nie versessen auf Geld. Ich werde es so beibehalten… versprochen. So kriegt der Graf von Oldenburg wohl nicht ganz, was ihm zustünde, aber fragt unsere Leute, die sind zufrieden.“

Plötzlich erhob sich Dirk. „Komm“, sagte er sanft zu Ulrike, „es ist angenehm lau. Lass uns über den Rummel gehen, mal sehen, was die Buden so anbieten.“

Sie blickte misstrauisch hoch, und es war ihr nach Lachen zumute. In seinen Augen lauerte ein Glanz, der ihr galt; und sie hob die Nase - der Abendwind trug Düfte von den Garküchen am Palisadenzaun herüber.

Er versuchte, sie an der Hand mitzuziehen, und Ulrike musste sich beherrschen, nicht zuzugreifen. Doch sah es besser aus, ohne seine Hand zu halten, an den Ständen entlang zu bummeln, die sich am Palisadenzaun der Warft reihten. Über einen Tisch bot ein orientalisch gekleideter Händler mit verwittertem Gesicht und blankem Hinterkopf Öllampen feil, und bei einem hellblauen Zelt in Form eines Hausdaches handelte es sich um eine Garküche. Es gab gebrannte Mandeln und kandierte Früchte vom Rost. Dirk kaufte für zwei Kupferpfennige zwei Bratwürste. Ulrike machte einen Knicks, als er ihr eine abgab und biss im Weitergehen vorsichtig ab, bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie heiß der Bissen im Mund brannte. Sie hatte den Eindruck, er wollte ihr etwas kaufen, da er bei einem Händler aus Flandern auf ein blütenweißes Leinenkleid mit fantasievoller blauer Stickerei auf den Borten aufmerksam machte. Nie hätte sie sich dazu überreden lassen, aber die Bratwurst aß sie mit sichtlichem Appetit und schlang, ausgerechnet, als er sie ansah, das letzte Stück herunter. Dadurch verschluckte sie sich. Dirk klopfte ihr sachte die Schulter, führte sie zu einem sechseckigen Zelt, das wirkte wie ein Pavillon aus weißem Leinen, wo ein Paar junger Leute Lederarbeiten ausstellte: Taschen, Schnürmanschetten, Lederbeutel, Gürtel in hellem Rindleder oder auch in dunkel eingefärbtem, und dazu Eisenschnallen. Ulrike fragte sich, um was es ihm hier ging, und er eröffnete ihr: „Ich werde morgen früh auf Burg Keyhusen erwartet – zu einer Saujagd. Und es ist ein Mordsritt zur Burg. Ich muss mich dringend auf den Weg machen.“

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