Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

Здесь есть возможность читать онлайн «Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Ehre der Stedingerin: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Ehre der Stedingerin»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

Die Ehre der Stedingerin — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Ehre der Stedingerin», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

3. Kapitel

Jeden Sonntag läutete die Kirchenglocke, ob sie zur Predigt in Elsfleth rief oder zu Pfarrer Wilke Holms – es war immer so. Wer zu Haus blieb, bekam es daheim mit dem Gefühl zu tun, etwas unaufschiebbar Wichtiges zu versäumen. Fehlte tatsächlich jemand beim Gottesdienst, so gewöhnlich eine Frau, um auf den sonntäglichen Kohltopf aufzupassen.

Die meisten Menschen strömten zu Fuß zum Gottesdienst. Die Familien der großen Höfe brachen am Sonntagmorgen nach dem Erntedankfest mit dem Fuhrwerk auf. So auch die Aumunds, und vorn auf den Kutschbock setzte sich breitbeinig Schorse, der Großknecht. Klaas, der zehnjährige Sohn des Hauses, trieb mit der Peitsche die beiden vorgespannten Ackergäule an. Wie ihre Schwestern und Geldis gab sich auch Ulrike mit einem Platz auf dem hinteren Leiterwagen zufrieden, denn zu laufen wäre mühsamer. Schließlich war sich auch Birte nicht zu gut dafür.

Als die Huntebrücke eben hinter ihnen blieb, kaute Geldis in Gedanken versunken an einer Mohrrübe, da brach das Gefährt seitwärts aus und rammte mit dem Radlager eine einsame Birke. Ulrike wurde mit dem Schwung der jäh unterbrochenen Fahrt zu Birte und Geldis nach vorn geschleudert, und den alten Schorse überraschte der Unfall total. Er wurde vom Sitz katapultiert, überschlug sich in der Luft, und stürzte halsüberkopf auf die Deichsel. Dann erst krachte die Achse einseitig zu Boden und der Wagen kippte, während das Vorderrad in ein Eichgebüsch am Feldweg rollte.

Birte, Geldis und Wibke hatten instinktiv Halt am Leiterrahmen gefunden und Wibke mit der freien Hand nach der kleinen Schwester gefasst, sonst wäre die in hohem Bogen auf die Binsenwiese am Fluss geworfen worden. Soweit kamen die Mädchen mit einem Schreck davon, aber Klaas, nach dem Tod des Knechts der einzige Mann in der Schar, sprang behände vom Sitz, da wurde er den verrenkt von der Deichsel hängenden Knecht gewahr. Die abgestürzte Achse hatte ein Stück weit die Grassoden umgepflügt, und sein langes Haar berührte soeben das Erdreich. Mit einem Schreckenslaut schauderte der Junge vor dem Verunglückten zurück, wurde blass und senkte erschüttert die Stirn. Ulrike vermied es, dem Mann ins Gesicht zu sehen und begutachtete mit Herzklopfen den Schaden.

„Heute wird Wilke Holms auf uns vergeblich warten“, bemerkte sie halbwegs gefasst, als sie die Tragweite des Unfalls überschaute.

Birte, die im ersten Schreck die Hand in den Ausschnitt des Kleides krallte, wirkte wie gelähmt und brachte so schnell kein Wort über die Lippen. Lediglich Ulrike bewahrte einen kühlen Kopf. „Niemand stiehlt eine Kutsche, der das Vorderrad fehlt, und für Schorse kommt eh jede Hilfe zu spät. Wir sollten langsam zu Fuß aufbrechen nach Berne. Irgendwer hilft uns schon weiter“, schlug sie vor.

„Ja“, raunte Birte tonlos. Also schirrten sie die Gäule ab und machten sich mit denen im Geleit zu Fuß auf den Weg zur Kirche, in der Hoffnung, im Ort einen hilfreichen Mann zu treffen.

Gewöhnlich verfügte Birte über ein lebhaftes Wesen, das Ulrike guttat, und es lag eine Leichtigkeit in ihren Schritten, als würde sie auf Wolken wandeln. Nach dem Unfall zog sie eine grantige Miene. „Tut mir leid, das hat Schorse verbockt“, rechtfertigte sie sich kleinlaut und bedachte den kaum noch zurechnungsfähigen kleinen Bruder mit einem stechenden Blick. Ulrike wunderte sich, verzichtete jedoch darauf, ihr auf die Nase zu binden, für wie überflüssig sie Schuldzuweisungen hielt, ist ohnehin nichts mehr zu retten.

Durchhaltevermögen war der Freundin nicht in die Wiege gelegt, und sie ließ sich das ungehemmt anmerken, aber Ulrike sah es ihr nach, wenn sie der Umstand launisch machte. Birte gehörte zu denen, die ihre Gefühle auskosteten bis zur Neige, nicht nur die guten. Ein geringer Rückschlag genügte, sie in ein Stimmungstief zu stürzen, schnell und überraschend wie zuweilen das Wetter umschlägt. Ulrike mochte sie dennoch, ihres flatterhaften, lebensfrohen Gemüts wegen, das dem der blauen Schmetterlinge glich, die in Wolken aufstiegen, sobald man in den reifen Roggen eindrang und in die Hände klatschte, wo rot der Klatschmohn unter den Halmen blühte. An diesem Sonntag zeugte von dem wogenden Kornfeld, das vor einer Woche noch von der Anhöhe am Brookdeicher Holz überschaubar war, bloß noch ein abgeräumtes Stoppelfeld, und die Stämme der Birken schimmerten weiß im grellen Licht der Vormittagssonne. Als sich die fünf jungen Mädchen und ein zehnjähriger Knabe über den zerfurchten Feldweg näherten, marschierte Ulrike mit Birte voran und hielt plötzlich inne wie vom Donner gerührt. „Hört ihr das Getrappel?“ hielt sie die anderen mit erhobener Hand an. „Aus dem Wald kommen Pferde.“

Birte hob das Kinn, die Hand hinter das Ohr gelegt. „Na du hast gute Ohren.“

„So klingt es, nahen Reiter“, bekräftigte Ulrike beunruhigt.

Auch Birte begann heftig das Herz zu klopfen. Der Gedanke an die hohen Herren, die zur Lechterburg gehörten, blitzte in ihr auf und weckte Ängste. Seit langem war davon die Rede, es sei von Seiten der Burgbesatzungen zu Übergriffen auf Frauen gekommen, und sie blickte ratlos in die Runde. Ulrike nickte alarmiert. „Los wir verschwinden ins Gehölz.“

„So weit kommt es noch“, widersprach Birte, weil es dafür eigentlich zu spät war. „Ich bin die Tochter von Sibo Aumund. Das wollen wir mal sehen.“

Ernüchtert fasste sich Ulrike an den Kopf. „Wie alt bist du, Birte?“ Sie erschrak selbst über den ungeduldigen Ton, den sie gegenüber der Freundin anschlug.

Der Wortwechsel dauerte zu lange. Im gleichen Augenblick sprengten acht Reiter aus der Weglaube. Ein Ritter führte sie an, über seinen Knieplatten glänzten goldene Spangen, und sein Ross trug eine scharlachrote Schabracke mit dem rotgelben Burgwappen von Oldenburg. Er riss am Zügel und wäre fast abgeworfen worden, so steil stieg das Tier auf die Hinterbeine. Der gelbrote Helmbusch auf seinem Silberhelm wippte mit, und kaum berührten die Vorderhufe wieder den Feldweg und das Pferd schüttelte wiehernd die Mähne, betrachtete der Ritter des Zuges prüfend die Mädchenschar und den Jungen.

Der neuere Schreck saß tief – auch bei Ulrike. Plötzlich umringten sie acht Gewappnete und zwei Ritter. Konrad von der Lechterburg fasste Birte in die Augen und fragte mit kehliger Stimme: „Na Täubchen, wollt ihr zur Kirche?“

Der andere Ritter hob sich durch einen blau und gelb schimmernden Seidenrock farblich von den übrigen ab, der schwarze Löwe auf gelbem Grund wies ihn als flämischen Edelmann aus, und Häme lachte in seinem Narbengesicht. „Ich hätte einen Gegenvorschlag“, fügte er in einem unheilvollen Unterton hinzu. „Wie wäre es mit einem Abstecher nach Burg Lechtenberg?“

Ulrike merkte, auf was es die Reiter anlegten und stemmte aufbegehrend die Fäuste in die Hüften. Durch das Leinenkleid, das sie Birte verdankte, wirkte sie vornehmer als sie war; das steigerte ihr Selbstbewusstsein vor den Männern, und sie versuchte, sich entsprechend zu verkaufen. „Werte Herren“, drückte sie sich aus. „Könntet ihr uns behilflich sein? Wir erlitten einen Achsenbruch und verloren ein Rad… unweit von hier, nahe der Hunte.“

„Von so etwas verstehe ich nichts“, erwiderte der Ritter mit dem flämischen Löwen auf der Brust und kraulte sich verunsichert den blonden Kinnbart.

„Meinst du, ich?“, erwiderte Konrad lachend, ritt kurzentschlossen zu Ulrike hin und hob sie mit einem Griff unter ihre Achseln zu sich auf das Ross, mochte sie auch quietschen und nach ihm schlagen. Er setzte sie vor sich, langte ihr um den Bauch und wickelte sich geschickt den Lederzügel ums Handgelenk, während die Hand Ulrike eisern festhielt. Der flämische Ritter folgte seinem Beispiel und setzte Birte vor sich auf den Sattel. Zwei der Reisigen übernahmen Wibke und Geldis. An Timke und Klaas zeigten sie so wenig Interesse wie an den Ackergäulen, ließen sie einfach zurück, wo sie die Mädchen aufgegabelt hatten und ritten mit den Jungfrauen zu dem neuen Deich, der an Dreisielen und Bettingbühren vorbeiführte, um über eine Holzbrücke die Olle zu überqueren, die Ulrike noch nie überschritten hatte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Ehre der Stedingerin»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Ehre der Stedingerin» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Ehre der Stedingerin»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Ehre der Stedingerin» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x