Eike Stern - Die Ehre der Stedingerin

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Norddeutschland Anfang des 13. Jahrhunderts. Die junge Ulrike führt ihrem Vater den Haushalt und bemüht sich, den jüngeren Schwestern die zu früh verlorene Mutter zu ersetzen, bis die Grafen von Oldenburg ihre Fühler nach dem Stedinger Land ausstrecken und Zwingburgen errichten. Als am Rathaus von Berne eine Proklamation verlesen wird und man das Recht auf den vergessenen Zehnten einfordert, ahnt Ulrike noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. Aber dann wollen sie und ihre Freundin mit einem Fuhrwerk zum Gottesdienst, und die Mädchen werden von den Schergen des Vogtes auf Burg Lechtenberg verschleppt…
Die beiden sind danach keine ehrbaren Frauen mehr, aber Ulrike kämpft um ihren Ruf. Zu ihrem Glück lernt sie auf dem Erntedankfest den Ritter Dirk von Keyhusen kennen, und der bringt es fertig, dass sich der Deichgraf von Bardenfleth der Sache annimmt. So rotten sich im Brokdeicher Holz vierhundert Bauern zusammen, und man entledigt sich der beiden jüngst erbauten Zwingburgen. Doch hinter dem Adel stand das mächtige Erzbistum Bremen, und das war auf die Dauer nicht gewillt auf seinen Zehnten zu verzichten…

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Die Freundinnen, zum Zusehen verurteilt, rangen um Atem. Ulrike wurde vom Zuschauen übel, und was sie der Freundin antaten, drohte ihr selbst. Die heimlich gehegte Zuversicht, die Tür müsse gleich auffliegen und Dirk von Keyhusen erscheinen, war abgebrannt wie ein Strohfeuer, und sie schaute gebannt zum Tisch. Wieder klackerten die Würfel über die Eichenplatte. „Würfel richtig Knolle“, befahl Konrad.

„Tu ich doch.“

„Nein, du schummelst. Du musst die Würfel werfen, nicht fallen lassen“, wies ihn sein Nebenmann zurecht. Konrad fasste ihn tadelnd in die Augen. „Nun aber anständig, Knut. Hier wird es auch anderen langsam eng in der Bruche.“

Er warf erneut, und Ulrike wurde angst und bange. Diesmal gewann Bruno, und der Fettwanst unter den Gewappneten rückte stürmisch den Stuhl zurück, um sich Ulrike zu holen. Ihr Vorsatz, die Flucht nach vorn anzutreten und sich freiwillig auf das Bett zu werfen, um es schnell hinter sich zu bringen, wurde von einem Sturm des Widerwillens hinweggefegt. Nein, lieber wollte sie sterben!

„Wie ihr Mund zuckt“, hörte sie Knolle raunen. „Muss die eine Angst haben…“

Alle am Tisch verfielen in grölendes Gelächter über ihre entgeistert herabfallende Miene. Bruno packte Ulrike derb am Handgelenk und schleuderte sie in Richtung Bett, wo sie an dem Pfosten Halt fand, der das schleierartige Dach trug. Schwankend wie ein Halm im Wind weigerte sie sich, den Pfosten loszulassen und spürte die Bettkante an den Kniekehlen. Der Dicke schubste sie mit dem Bauch auf das zerwühlte Lager. Sie riss die Knie an sich und schlang die Arme darum.

„Soll ich dir auch das Kleid bündeln?“, drohte er.

Sie zog eine Flappe, als wollte sie sagen, kommt doch…

„Setz dich mal vernünftig hin“, forderte Konrad.

Ulrike hatte das unbestimmte Gefühl, es könnte besser sein, ihm zu gehorchen und ließ die Beine vom Bett baumeln, sodass ihre Pantinen leicht den Holzboden schabten, als sie sich aufsetzte und trotzig den Kopf hob. Wie ein armer Sünder sah sie Konrad in die Augen. „Helft mir doch. Ihr seid doch ein Mann von Ehre, Herr Vogt.“

Konrad schüttelte stur das Haupt. „Pech gehabt Mädchen. Sei tapfer“, riet er ihr.

„Los, raff dein Kleid, mein Täubchen“, verlangte Bruno.

Als sie trotzig die Unterlippe hochzog, schubste er sie um. Natürlich strampelte sie nach Kräften, aber viele Hände streckten sie lang auf das Bett. Unbarmherzig schlug Bruno ihr Kleid hoch. Sie glühte vor Scham, weil sie einen Anblick bot, der die Herzen der im Rittersaal versammelten Männer höher schlagen ließ. Schlimmer als die Scham vor all den Gaffern war seine tölpelhafte Grobheit. Mit seiner ganzen Masse warf er sich auf sie und quetschte ihr die Brust, dass sie fürchtete, ihre würden die Rippen brechen. Und das war noch erträglich, gegen das Gefühl, gewaltsam geöffnet zu werden. Ein weißglühender Schmerz durchpflügte ihren Leib und sie versteifte sich, riss atemlos den Mund auf. Doch der Laut erstickte in Kehle und Rachen. Wie besessen rührte sie mit dem Kopf auf den Kissen, während ihr Peiniger unablässig in der brennenden Wunde herumfuhrwerkte, so weh tat es. Speichel triefte auf ihren Hals, und schlotternd vor Ekel wünschte sie ihm den Teufel an den Hals. Etwas in ihrem Herz zerbrach in einer Wolke aus Qual und Enttäuschung.

Sich von der Notzucht zu erholen, blieb wenig Zeit. Ulrike rang um Atem, fühlte sich hundeelend und beschmutzt. Durch die verfliegenden Schleier des Schmerzes klang erneut das Klappern von über Holz rollenden Würfeln an ihr Ohr. Die quakende Stimme von Knolle meldete sich wieder. „Jetzt um die Kleine?“

„Um die Kleine“, bestätigte Konrad vom Kopf der Tafel.

Eben noch wünschte Ulrike, der Boden möchte sie gnädig verschlingen, da ging das Temperament mit ihr durch. In blinder Raserei sprang sie vom Bett, griff nach dem rußgeschwärzten Schürhaken und stellte sich vor die Schwester, am ganzen Leib bebend. „Meine Schwester ist keine zwölf!“, schrie sie den Burgvogt an. „Wage es nicht… du wirst es büßen! Mein Freund ist dein Freund, und ich werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass er erfährt, was sich hier abgespielt hat. Dirk wird dich richten, du Dreckskerl von einem Kükenschänder… das schwöre ich dir bei der Jungfrau Maria, dem heiligen Valentin und dem heiligen Georg!“

„Dirk?“ Der bartlose Junker mit den adretten, kurzen, schwarzen Locken und dem schmalen aber schönen Gesicht blickte sie aufhorchend an.

„Dirk von Keyhusen…“, bekräftigte sie. „Er wird Euch auf den Topf setzen, darauf könnt Ihr Gift nehmen!“

„Ach“, sagte der Junker und winkte verächtlich ab. „Eine Frau ist kein Stück Seife, ihr nutzt euch nicht ab.“ Sein Gesicht wirkte wie versteinert, ehe Unmut über Ulrikes Fluch erwachte, und er herrschte seine Leute an. „Fürchtet ihr, die kleine Hexe könnte euch beißen, die ist ja noch eine halbe Göre.“

Vielleicht wollte er herauskehren, er habe vor Dirk von Keyhusen keinen Respekt. Jedenfalls packte ein vierschrötiger Waffenknecht Ulrike grob am Handgelenk und kugelte ihr fast den Arm aus. Brutal in die Ecke gestoßen, stürzte sie quer über Geldis und Birte hinweg und schrammte sich am Kamin die Schulter. Der bittere Kelch wanderte dennoch an der jüngeren Schwester vorüber, allerdings aus einem anderen Grund. Alle starrten Atem holend zur Tür: Die wurde von außen aufgerissen, und mit hochrotem Kopf stolperte ein Waffenknecht herein. „Kommt zum Burgtor!“ forderte er, und von einem Augenblick zum anderen ließ man die Mädchen allein.

Auf dem Bergfried der Lechterburg hielten zwei graubärtige Gewappnete müde die Stellung, als ein kräftig gebauter Mann mit Stirnglatze übermütig durch das nasse Wiesenland am Schilf der Hunte stapfte und sich der Flussschleife näherte. Seine jüngste Tochter und ein zehnjähriger Knabe mussten an der Laube des Brookdeicher Waldes nicht lange warten, ehe ein Planwagen mit Ochsen den Feldweg hochzuckelte und sie mitnahm nach Berne. So war Lüder bald im Bilde, was sich ereignete. Auch eine Woche nachdem seine Töchter ihn verließen, umgezogen zum Hof der Aumunds, übernachtete er noch in der alten Heimstätte und brach unverzüglich auf, um Ulrike und Wibke aus den Fängen des Vogtes zu befreien. Ohne zu wissen, wie er das anstellen wollte, erschien er vor der eingeholten Zugbrücke. Seine Augen flogen hinauf zu den Zinnen, und er schnaubte vor Wut. „Lasst meine Töchter frei!“ schrie er und schüttelte den Reisigen die Faust.

Eine halbe Minute später erstieg Konrad die Leiter zur Aussichtsplattform, in seiner Gesellschaft ein Ritter in einem knielangen Kettenhemd, mit dem flämischen Löwen auf blaugelbem Waffenrock - Wilhad von Brügge, der aus Flandern fliehen musste. Auf Burg Lechtenberg fand er Zuflucht und lebte gut im Land seines Waffenbruders und Freundes aus Turniertagen.

„Geh‘ Heim“, rief Konrad von oben. „Wir schicken dir deine Töchter, sobald wir mit ihnen fertig sind!“

Es traf Lüder an der empfindlichsten Stelle. Er schlug die Augen nieder und wurde fuchsteufelswild. „Seid ihr Männer… oder feige Ratten mit Sporen?“

„Das genügt“, bemerkte Wilhad von Brügge. „Dem werde ich Beine machen.“

„Spare dir die Mühe die Treppe hinab“, riet ihm Konrad. „Ein Armbrustbolzen erfüllt denselben Zweck.“

„Oh nein, ich lasse mich nicht derart beleidigen von einem Bauerntölpel.“

Fünf Minuten später senkte sich die Zugbrücke, und der Ritter mit dem Narbengesicht betrat den Außensteg der Burg. Die Eisenschuppen auf seinen Handschuhen blinkten in der Mittagssonne, er hielt ein langes Schlachtschwert in der Faust.

Lüder biss die Zähne zusammen und schritt kraftvoll auf ihn zu, bewaffnet mit einem Schmiedehammer. Der Ritter lachte ihn aus, fegte mit einem Hieb seinen schweren Hammer aus dem Weg. Der klatschte in die Hunte, und der Fläme schlug ihm die Klinge von oben herab in die Schulter. Lüder kippte tödlich erwischt ins hohe Gras und brachte nicht einmal mehr einen Schrei über die Lippen. Der Ritter trat dem Erschlagenen in die Hüfte, um sich zu vergewissern, ob der wirklich tot sei, und zwei Reisige übernahmen es, die Leiche hundert Meter vor der Flussschleife in die Hunte zu werfen.

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