Thomas Herholz - Es ist nie zu spät...

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Als Herbert mit der geheimnisvollen Deutsch-Norwegerin Maria zu einer Nordlandreise zu Fuß und ohne viel Geld aufbricht, die sie an den gewaltigen Malstrom des Saltstraumen über dem Polarkreis führt, ist schon einiges schief gelaufen in seinem Leben.
Die neue Zahnarztpraxis in Kiel hat Höhen und Tiefen erlebt und ihn mit dem Gesetz in Konflikt gebracht.
Beide stehen sie an einem Wendepunkt ihres Lebens und Herbert ahnt nicht, welche Fäden ihr Schicksal miteinander verknüpft hat.
Die Wege durch Deutschland, Skandinavien und Brasilien führen durch atemberaubende Natur und in die Tiefen der Seele.
Die Suche nach dem Spirit der Schöpfung führt auch zum Nachdenken über Religion und Mythos, Schuld und Vergebung und darüber, was wirklich zählt im Leben…

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Dass er es konnte, hatte er schließlich bei dem famosen Herrn Huber unter Beweis gestellt; von solchen Patienten gab es einfach zu wenige…

Allerdings lag auch ihm die Überzeugungsarbeit für die kaufmännische Seite, die jeder Kollege lernen musste, nicht besonders und auch die Erklärung der diversen Abdingungsformulare und Zahlungsverpflichtungen war ihm ein innerer Graus, auch wenn er es immer aufs Neue versuchte.

Zuhauf verließen verwirrte Patienten kopfschüttelnd die Praxis, die meisten, nachdem sie etwas wie „Bedenkzeit“ und „vielleicht im nächsten Jahr“ gestammelt hatten.

Irgendetwas mussten sie beide wohl falsch machen, und sie ahnten schon, dass nach dem Dezember-Strohfeuer bald das Januar-Loch folgen würde.

Erst einmal verdrängten sie aber die düsteren Zukunftsgedanken und beschlossen, die Praxis vom 23. Dezember bis zum 2. Januar auf jeden Fall zu schließen und Weihnachtsferien zu machen.

Beide waren sie Einzelkinder und so fuhren sie am Tag vor Heiligabend jeder für sich nach Hause, wo sie von den Eltern gerne erwartet wurden. Bei Britta wurde hanseatisch-nobel und evangelisch gefeiert: Man ging nicht oft in den Gottesdienst, aber an Heiligabend - wie übrigens auch zu Karfreitag - gehörte es irgendwie dazu, und wenn schon, dann in die Hamburger Hauptkirche, den „Michel“. Hinterher tauschten sie zuhause ziemlich teure Geschenke aus, am 1. und 2. Weihnachtstag luden sie sich gegenseitig zum gepflegten Essen in Restaurants ein.

Bei Herberts Eltern im eher ländlichen Burgwedel, nicht weit von Hannover, ging es etwas rustikaler zu. Seine Mutter kochte gern, meist gab es an den Feiertagen Gans, Hirsch oder Rehrücken aus der wildreichen Umgebung. Außerdem war die Familie katholisch und die Eltern pflegten sonn- und feiertags zur St. Petrus- Kirche zu streben. Sie fühlten sich der Gemeinde doch ziemlich verbunden, Herbert war es in Kinder- und Jugendzeiten auch gewesen.

Am Nachmittag des Heiligen Abends ging er mit den Eltern in den Familiengottesdienst mit Krippenspiel, auch weil sie die kinderreiche Familie der Schwester seiner Mutter treffen wollten. Die vier Kinder gingen noch zur Schule, aber nicht nur in ihren glänzenden Augen spiegelte sich die Vorfreude auf Weihnachten. Andächtig folgten alle der Aufführung, den Gesängen und den feierlichen Worten des Pastors. Nach dem Gottesdienst saß man noch etwas mit der Verwandtschaft im Gemeindehaus, wünschte allen frohen Weihnachtssegen und tauschte kleine Geschenke und Basteleien aus, die Kinder schienen sich ehrlich zu freuen. Die zuhause folgende Feier nach dem Festschmaus zu dritt war wie immer von Liedern und feierlicher Stimmung unterm Christbaum getragen.

Herbert hatte den Eltern eine handgeschnitzte Krippe aus dem Erzgebirge geschenkt, wie sie jetzt – ein paar Jahre nach der „Wende“ - überall auf den Weihnachtsmärkten angeboten wurden; die alte Krippe seiner Kindheit mit den Pappmache´- Figuren hatte seines Erachtens ausgedient. Seine Mutter hatte ihm einen winterlichen Pullover gestrickt, sein Vater schenkte ihm ein Hochglanzbuch über abstrakte Kunst, weil er glaubte, dass einer, der die Kunst der zahnärztlichen Prothetik beherrschte, auch Ästhet sein müsse…

Die Eltern hatten es sich seit vielen Jahren zur Angewohnheit gemacht, um 24 Uhr ein zweites Mal zur nah gelegenen Kirche zu pilgern, um in die besondere Stimmung der Mitternachtsmette einzutauchen. Eigentlich verspürte Herbert wenig Lust zu diesem Ritual, wollte lieber Nüsse knacken und sich dem vorzüglichen Tempranillo widmen, den sein Vater abends entkorkt hatte. Dann besann er sich jedoch und ging seinen Eltern zuliebe doch mit. Er hatte es lange nicht mehr erlebt, aber die abgedunkelte, nur von den Kerzen am Altar und an den Enden der Bänke flackernd beleuchtete Kirche, die festlich-erhabene Atmosphäre – ohne Kindergeplapper – und die vom Kantor gesungenen Worte des „Römischen Martyrologiums“ verfehlten auch auf ihn nicht ihre Wirkung:

„… In der 194. Olympiade , im Jahr 752 seit der Gründung Roms, im 42. Jahr der Regierung des Oktavianus Augustus, als auf der ganzen Erde Friede herrschte, im sechsten Weltzeitalter wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, die Welt durch seine allerfrömmste Ankunft heiligen…“ „Es ist ein Ros´ entsprungen…“ , setzte die Orgel zum Einzug des Priesters und der Ministranten ein, und die Gemeinde sang inbrünstig das alte barocke Weihnachtslied, in dem das Röslein Maria durch die Geburt Jesu mit seinem hellen Scheine die Finsternis vertreibt . Und ja, Herbert war ergriffen. Auch als der alte Pfarrer die Geschichte aus dem Lukas-Evangelium vortrug, dass dort in Bethlehem ein Weltenretter geboren sei, als Hirten in der Nähe bei ihren Schafen wachten, trafen ihn die alten Worte, die er doch schon in und auswendig kannte, tiefer, als er es früher gespürt hatte.

Jahrelang war er hier selber Messdiener gewesen, war schon mit 8 Jahren, kurz nach seiner Erstkommunion, am Altar herum gestolpert. Einmal hatte er sich die Ponyhaare an der Stablaterne angesengt, die er als „Akolyt“ und Lichtträger zu halten gehabt hatte. Auf die Schriftworte indes hatte er kaum geachtet, auch als er die Epistel später selbst vom Ambo vortragen durfte. Das Ganze war ihm eher wie eine erhabene Bühnenshow vorgekommen, in die man wie in eine Märchenwelt hatte eintauchen dürfen, zu Weihnachten und jeden Sonntag aufs Neue. Mit 15 war er aus dem „Kinderkram“ ausgestiegen und hatte den roten Rock dann nie wieder übergestreift; nur den Eltern zu gefallen war er seitdem sporadisch mit zur Messe gekommen. Seitdem war seit Jahren nichts mehr bei ihm angeklungen. Doch wie ein Wetterleuchten aus großer Ferne traf ihn heute die erhabene Stimmung; sollten die uralten Worte von der Herrlichkeit des Retters der Welten am Ende etwas mit ihm zu tun haben? In Kiel jedenfalls hatte er sich so wenig wie vorher in Tübingen und während seiner Assistentenzeit darum gekümmert und Kirchen nur von außen gesehen oder im Urlaub mal als Kunstobjekte bewundert. Am „3. Feiertag“ fuhr er dann zurück und freute sich noch über ein paar freie Tage. Vielleicht würde der schmale Rest des Jahres ja doch noch einmal etwas Glück bringen…

Britta wollte erst zu Silvester zurückkehren, und so blieb ihm noch einige Zeit für sich allein.

Gleich am 27. Dezember, einem Sonntag mit ungewöhnlich milder Witterung, nahm er sein Fahrrad und fuhr hinunter ans Fördeufer. An der Kiellinie waren jetzt am späten Nachmittag noch viele Spaziergänger unterwegs und genossen die letzten, unerwarteten Sonnenstrahlen. Bei Einbruch der Dämmerung fuhr Herbert vom Seehundbecken her, in dem sich die weihnachtlich angespeckten Tiere nur in Zeitlupe bewegten, wie in Gedanken einfach weiter in Richtung Innenstadt. Vorbei am Seeburg- Restaurant kam er zu den Terminals der Fähren nach Dänemark, Schweden und Norwegen. Das müsste doch die riesige „Prinzesse Ragnhild“ aus Norwegen sein, die da auslief, um sich nach Oslo auf den Weg zu machen. Das Schiff war hell erleuchtet wie ein Weihnachtsbaum. Auf dem 8. Deck ganz oben standen Menschen an der Reling im Zwielicht und winkten einigen Kielern zum Abschied zu. Manche winkten zurück, auch Herbert, der sich wehmütig an einen Sehnsuchtsort weit weg vom norddeutschen Getriebe in die einsamen Weiten Skandinaviens wünschte. Jetzt waren es nur noch einige hundert Meter – entlang der kurzen Kieler Rotlichtmeile – da flackerte ihm glitzernd der bekannte Schriftzug des Glückspalastes vom östlichen Ufer her entgegen.

Es war erst kurz nach 5, und trotzdem sah er hell erleuchtete Fenster, die ihn magisch anlockten. Sie hatten heute tatsächlich geöffnet und luden ein zur „happy hour“, alle Cocktails und alkoholischen Getränke gab´s zum halben Preis. Er schloss sein Fahrrad an einen „Kieler Bügel“ am kleinen Hafen an und trat ein in die magische Welt aus Glamour und Verführung. In der weihnachtlichen Christmette hatte er den Vorsatz gefasst, das Spielerkapitel zu beenden, vielleicht würde er sich auch trauen, die Eltern um einen Kredit zur Ablösung der schlimmsten Schulden zu bitten, dann würde es schon weitergehen. Jedenfalls hatte er bewusst kein Geld eingesteckt, um nicht in Versuchung zu geraten. – Eigentlich besaß er ja sowieso keines, sein ganzes Leben lief auf Kredit.

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