Thomas Herholz - Es ist nie zu spät...

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Als Herbert mit der geheimnisvollen Deutsch-Norwegerin Maria zu einer Nordlandreise zu Fuß und ohne viel Geld aufbricht, die sie an den gewaltigen Malstrom des Saltstraumen über dem Polarkreis führt, ist schon einiges schief gelaufen in seinem Leben.
Die neue Zahnarztpraxis in Kiel hat Höhen und Tiefen erlebt und ihn mit dem Gesetz in Konflikt gebracht.
Beide stehen sie an einem Wendepunkt ihres Lebens und Herbert ahnt nicht, welche Fäden ihr Schicksal miteinander verknüpft hat.
Die Wege durch Deutschland, Skandinavien und Brasilien führen durch atemberaubende Natur und in die Tiefen der Seele.
Die Suche nach dem Spirit der Schöpfung führt auch zum Nachdenken über Religion und Mythos, Schuld und Vergebung und darüber, was wirklich zählt im Leben…

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Um 20 Uhr schlug Herbert auf bei seinem Spielsalon an der Wasserkante. Dem Vorprogramm konnte er heute nur wenig abgewinnen, gedachte sich aber einen guten Platz zu sichern, schließlich wollte er spielen und Geld verdienen – mit etwas mehr Risiko vielleicht, aber wohldosiert.

Er hatte den Gewinn-Tausender vom letzten Mal gut verwahrt und jetzt gleich nach Betreten des Kasinos in Jetons eingetauscht. – Heute wollte er sich nicht mit halben Sachen abgeben!

Der erste Coup vermehrte die eingesetzten 250 glatt aufs Dreifache: Mit 1500 würde er einiges bewegen können.

Auf Einzelzahlen wollte er allerdings nie setzen. Trotz der Gewinnchance vom 34-fachen schien ihm das Risiko dann doch zu groß zu sein. Wohl aber wollte er mal 50 Mark auf ein 6er-Päckchen setzen oder auch 20 auf einen 2er-Block.

Allmählich begriff er den Reiz des Spiels: Es ging darum, die kontrollierte Freude am Gewinnen mit dem verhaltenen Ärger über einen Verlust in eine feine Balance zu bringen. Es war also nicht der große Jubel über einen Riesengewinn, der ihn erschauern lassen würde, sondern das heroische Gefühl, Herr seines Schicksals zu sein, das Glück oder Pech, das ihm von dieser läppischen, zufällig rollenden Kugel aufgezwungen werden sollte, in seine eigene Hand zu nehmen und es zu meistern.

Das musste ihm gelingen, das ließ ihn den Alltag vergessen und erfüllte ihn mit nie gekannter Befriedigung. Der Geldgewinn, der ihre Praxisschulden schmelzen lassen sollte, wurde allmählich zum schönen Nebeneffekt.

Beseligt strich er sich am späten Abend den erneuten Gewinn ein und wusste, dass hier ein eigenes Glück auf ihn wartete, das er nie mit Britta teilen wollte, die für solcherlei Gefühle so gar keinen Sinn haben würde.

Er beschloss, häufiger herzukommen, wusste aber im Inneren, dass diesem Versuch etwas Verbotenes zugrunde lag, dass er die Tür zu einem Raum seines Wesens geöffnet hatte, der ihm bislang verborgen gewesen war. Das faszinierte ihn, machte ihm in anderen Momenten wohl auch Angst, die er zu unterdrücken lernen musste. Er beschloss, Britta nichts davon zu erzählen.

Er wollte sie immer mal wieder am Samstag oder Sonntag mitnehmen, wenn sie in feiner Robe das Showprogramm genießen und ein paar harmlose Spielchen machen könnten. Unter der Woche würde er ohne sie erscheinen, um seiner wachsenden Leidenschaft zu frönen.

Er hatte sich gleichzeitig bei einem Fitness-Studio angemeldet und einige Trainingseinheiten absolviert, da durfte man zu fast jeder Tages- und Nachtzeit erscheinen, alles war auf größtmögliche Flexibilität ausgelegt. Für Britta erschien es sofort plausibel, dass er den zahnarzttypischen Rückenbeschwerden vorbeugen wollte. Auch dass er vorgab, sich mit anderen Muskelprotzen ab und an zu Klönschnack und Bier treffen zu wollen, fand sie ganz in Ordnung, und das zerknüllte feuchte Handtuch im Wäschekorb ließ keinen anderen Verdacht aufkommen. Schließlich hatte sie ja auch ihren Ausgleich beim Reiten und in der Beschäftigung mit ihrem Pferd, einer Leidenschaft, die Stunden wie im Fluge vergehen lassen konnte.

Herberts Wege aber ließen den Fitness-Tempel immer wieder links liegen und führten ihn zum Glitzerhaus der Glücksgefühle, die ihm die magische Kugel im Roulette-Kessel verschaffte.

So kam es wie es kommen musste: Irgendwann begann sich das Blättchen zu wenden. Anfangs glaubte er noch, die spieltypischen Höhen und Tiefen zu erleben, und es war ihm Ehrensache, die Verluste mit einem coolen, nonchalanten Lächeln zu quittieren und seinen inneren Aufruhr niemanden merken zu lassen.

In den vergangenen Wochen und Monaten war er sehr mit sich und seinen neuen starken Gefühlen beschäftigt gewesen und hatte dabei niemals bemerkt, wie der aufmerksame Herr Huber anfangs seine Hand über Herberts Glück gehalten hatte, wie er dem geschickten Croupier immer mal wieder mit vielsagendem Blick oder kurzem Nicken einen Wink gegeben hatte durch besonderes Drehen der Scheibe oder verzögertes Werfen der Kugel, das Glück in die richtige Richtung zu lenken. So hatte er ihn gezielt angefüttert und ihm dabei nur Gutes getan; was wäre daran zu tadeln gewesen? Die Gewinne waren sehr real.

Jetzt aber zog er langsam die schützende Hand ab von seinem bereitwilligen „Opfer“, den Glanz in Herberts Augen und die sich steigernde Lust am Spiel hatte er durchaus bemerkt; sein Kennerblick hatte so etwas nicht zum ersten Male beobachtet.

Er würde auch auf seine Kosten kommen. Natürlich manipulierte er seine Kessel nicht, das war auch gar nicht notwendig. Als Profi wusste Huber genau, dass die Gesetze der Physik und der Statistik den Saldo von Gewinn und Verlust schließlich immer zugunsten der Spielbank ausgehen ließen. Wenn die Psychologie des Spiels einmal verfangen hatte, musste er sich nur zurücklehnen und abwarten…

Als Herbert zum ersten Mal alle getauschten und alle gewonnenen Jetons verloren hatte und auch die 200 Mark, die er als eiserne Reserve und um seine teuren Drinks zu bezahlen, immer noch in der Hosentasche vergraben hatte, restlos verspielt waren und er frustriert gehen wollte, kam Huber lächelnd auf ihn zu und bot ihm lächelnd Kredit an: „Zinslos selbstredend“. Er habe ihn doch als Ehrenmann mit gut gehender Zahnarztpraxis kennengelernt.

Herbert unterschrieb sofort den vorbereiteten Revers über 2000 D-Mark und erhielt diese gleich in Spielgeld ausgezahlt: „No problem!“

Also spielte er weiter, die halbe Nacht lang mit Höhen und Tiefen – aber doch mehr Tiefen…

Den letzten Hunderten setzte er zum Neuaufbau auf „rot“ – und es kam „schwarz“: alles verspielt!

Zerknirscht fuhr er nach Hause. Brittas fragende Blicke angesichts seiner Übellaunigkeit am nächsten Morgen beantwortete er mit der knappen Auskunft, er hätte sich beim Bier über blöde Zahnarztwitze eines Sportskameraden maßlos geärgert.

Die Praxis lief bis Weihnachten gar nicht einmal so schlecht, das vierte war schon bei seinem Vorgänger stets das stärkste Quartal gewesen: Jetzt kam die Menge der Säumigen, die Zahnarztbesuche nicht besonders liebten, aus Pflichtgefühl oder aus Angst vor Zahnschmerzen aber den Aufforderungs-Kärtchen Folge leisteten, mit denen Herbert und Britta das Klientel zur Jahresend-Kontrolle motivieren wollten.

Zweimal täglich Zähne putzen – zweimal jährlich zum Zahnarzt“ , der alte Merkspruch aus den Sechzigern war vielen Patienten immer noch vertraut und wurde an die folgende Generation weitergegeben. Einmal im Jahr zu Kontrolle zu gehen, war also für etliche das Mindeste, und auch das „Bonusheftchen“ der Krankenkasse erfüllte seinen Zweck, weil es denen, die ein Jahr versäumten, einen deutlich niedrigeren Zuschuss für gegebenenfalls nötigen Zahnersatz androhte.

Britta liebte diese Kontroll- und Vorbeugungstermine: Sie entfernte den Patienten den Zahnstein, beriet sie in Sachen erwünschter Prophylaxe-Sitzungen und machte möglichst keine weitere Therapie, bestenfalls mal eine Füllung, wenn genügend Zeit war, und eventuell wurde dann noch ein Folgetermin vereinbart. Sie verwandte Silberamalgam wie die Kasse es vorsah, oder den nicht so stabilen aber quecksilberfreien Glasionomer -Zement, seltener auch zahnfarbenen composite- Kunststoff, wenn die Patienten es verlangten und dafür zubezahlen wollten. Sie hasste die ewigen Debatten über Zuzahlungen und Amalgam und hatte fast immer zufriedene Patienten, die aber meist erst in einem Jahr wieder erscheinen würden.

Herbert hatte ihr schon öfters zu verstehen gegeben, dass damit nicht viel zu verdienen sei und versuchte, den anderen Weg zu gehen, der jedem zweiten Patienten als „Goldstandard“ angepriesen wurde: Amalgam musste raus, Karies sowieso, dann die Planung von adhäsiven Kunststoff-Füllungen mit angemessener Zuzahlung, besser noch Gold- und Keramikinlays als gänzliche Privatleistung oder Kronen, Kronen, Kronen empfehlen!!

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