Thomas Herholz - Es ist nie zu spät...

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Als Herbert mit der geheimnisvollen Deutsch-Norwegerin Maria zu einer Nordlandreise zu Fuß und ohne viel Geld aufbricht, die sie an den gewaltigen Malstrom des Saltstraumen über dem Polarkreis führt, ist schon einiges schief gelaufen in seinem Leben.
Die neue Zahnarztpraxis in Kiel hat Höhen und Tiefen erlebt und ihn mit dem Gesetz in Konflikt gebracht.
Beide stehen sie an einem Wendepunkt ihres Lebens und Herbert ahnt nicht, welche Fäden ihr Schicksal miteinander verknüpft hat.
Die Wege durch Deutschland, Skandinavien und Brasilien führen durch atemberaubende Natur und in die Tiefen der Seele.
Die Suche nach dem Spirit der Schöpfung führt auch zum Nachdenken über Religion und Mythos, Schuld und Vergebung und darüber, was wirklich zählt im Leben…

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Das 5. Semester wurde wieder anstrengend, denn neben der unvermeidlichen Büffelei für die Prüfungen in Anatomie, Physiologie und Biochemie stand auch der intensive Blockkurs in Anatomie auf dem Programm, vor dem ihr schon lange gegraust hatte.

Obwohl der kursleitende Professor seinen dicken Oberpräparator mit einem großen Lob vorstellte, hätte dieser doch erst vor Kurzem ein neues Mittel erfunden, das anstelle des altbekannt stinkenden Formalins in die Adern der blutleeren Leichen gepumpt würde, empfing die Studenten am Eingang zum Kurssaal doch ein beißender Geruch, der die Augen tränen ließ.

An Brittas ausgemergelter Männerleiche sollten vier Zahnmediziner an Kopf und Hals und vier angehende Ärzte am Rest des Körpers arbeiten. Dankbar nahmen sie zur Kenntnis, dass hier wenig blasiges Fett abgeschabt werden musste, nachdem die Haut abpräpariert war.

Unter dem flachen Platysma wurde der stärkere Musculus sterno-cleido-mastoideus freigelegt und von Ursprung bis Ansatz dargestellt. Schließlich kam in der Tiefe das Zungenbein zum Vorschein und die davon abgehenden Muskeln, deren obere Teile den Mundboden unterfütterten.

Auf einmal wurden die Zusammenhänge plastisch und klar, ganz anders als im trockenen Lehrbuch. Britta vergaß bald ihren anfänglichen Ekel und war jetzt mit Feuereifer bei der Sache. Zum nächsten Mal hatte sie ein Referat über den Kehldeckel und seine Funktion beim Schluckakt vorzubereiten und zeigte ehrliches Interesse an dem „spannenden“ Thema.

Immerhin wurde jetzt zunehmend klar, dass die Zähne in einem ganzen Menschen steckten.

Von Kurstag zu Kurstag hatten die Präparatoren die Leiche anders vorbereitet, später auch gewendet, um an Nackenwirbel, Rippen und Nieren heranzukommen. Es dauerte einige Zeit, bis sich die gestaute Flüssigkeit der Schwerkraft folgend neu verteilte.

Am Schluss waren die Leichen abgeräumt, auf jedem Tisch lag nur noch ein blankes Gehirn, das die kunstfertigen Fachleute aus der aufgesägten Kalotte entnommen hatten.

Auch diese Strukturen, denen man ihre Funktion ja gar nicht ansehen konnte, faszinierten Britta: Graue und weiße Substanz, Gyri prae- und postcentralis, Corpus callosum, Fornix, Cerebellum und Medulla oblongata , das verlängerte Rückenmark.

Der Mensch war ein Wunderwerk, das war neben allem Faktenlernen eine Erkenntnis, die Britta im Alltagsleben oft allzu schnell wieder vergaß.

Das Physikum jedenfalls bestand sie mit „gut“ und als auch der praktische Zahntechnik-Teil bewältigt war, fand sie es höchste Zeit, dem hilfreichen, aber ziemlich uninteressant gewordenen Karlheinz adieu zu sagen und ihre Fühler nach Süden auszustrecken: Der Wallach in ihrem Reitstall wurde erst einmal kostenneutral an eine ambitionierte Nachwuchsamazone verliehen; den klinischen Teil des Studiums gedachte sie in Tübingen zu absolvieren.

Lächelnd und auch ein bisschen stolz betrat Britta den Behandlungsraum ihrer eigenen Praxis: Es war Donnerstag früh, im Bestellbuch standen heute zwölf Patienten. Drei von ihnen saßen bereits im hübsch dekorierten Wartezimmer: Zwei von waren zur Halbjahres-Kontrolle einbestellt, ein dritter hatte sich mit Schmerzen eingefunden und wollte einen „gelben Schein“ zwecks Krankmeldung.

Routiniert empfing sie den ersten, schaute kurz in den Mund und beauftragte ihre Helferin, ein Röntgen-Panorama anzufertigen. Dann widmete sie sich im zweiten Sprechzimmer dem Schmerzpatienten. Hier hatten sie die nicht ganz so komfortable Behandlungsliege aufstellen lassen – in Leichtbauweise und zum abgespeckten Preis. Herrn Ludwigs Figur war allerdings eher „angespeckt“, und sie hatte etwas Mühe, die rechte Armlehne neben seinem schweren Leib herunterzuklappen.

„Schweinerei“, jammerte Herr Ludwig, „meine rechte Backe is´ ganz dick gewor´n.“

„Schweinebacke“, dachte Britta und grinste maliziös. „Schwester, Spritze und Skalpell, bitte!“ Sofort stand ihr Patient erstaunlich flink senkrecht neben der Liege, und ihr wurde klar, dass sie ihre Worte im Zaum halten musste. Nach einigem guten Zureden gelang es ihr, ihn wieder zum Platznehmen zu bewegen und eine halbwegs schmerzarme Behandlung durchzuführen: Anästhesie, Einschleifen des ursächlichen Zahns und behutsames Aufschneiden des Zahnfleischtaschen- Abszesses, gelber Schein für zwei Tage, Schmerzmittel und Penicillin auf Rezept und „auf Wiedersehen bis zum Montag!“

Herr Ludwig hatte Erleichterung, lobte die charmante Ärztin und versprach, pünktlich wieder zu erscheinen: Eine gute und zügige Schmerzbehandlung war immer noch die beste Werbung für die Praxis, das hatte sie in ihrer zweijährigen Assistentenzeit vom damaligen Chef gelernt…

Die nächsten Patienten stellten Britta heute vor keine großen Herausforderungen mehr: Sie machte ihre Zahn- Gebiss- und Gingiva- Befunde, entfernte einigen Zahnstein und vergab Termine für die ein oder andere Füllung. Fehlten ein paar Zähne, regte sie prothetischen Ersatz an und versuchte dabei überzeugend, aber nicht zu drängelig zu wirken. Übers Geld sprach sie ohnehin nicht gern und delegierte solche Gespräche an die Bürohelferin, die das leidige Thema eher halbherzig anging. Immerhin stand Britta nicht als geldgierig da wie manch andere Kollegen; die Leute ließen sich von ihr meist willig behandeln, vertagten aber teurere Zuzahlungsmaßnahmen gerne auf den Sanktnimmerleins-Tag.

Britta machte sich jedenfalls keinen Stress und kümmerte sich lieber um die Einrichtung ihrer gemeinsamen Wohnung und ums Wohlergehen ihres schwarzen Dressurpferdes. Eine große Laufbox im Kieler Hoppegarten war schnell gefunden, auch die große, sonnendurchflutete Reithalle hatte sie restlos überzeugt. Gut, der billigste Stall der Stadt war das hier nicht gerade, aber dafür gab´s immer genug Stroh in der Box und Heu und Hafer im Trog und alle zwei Jahre einen neuen Hallenboden, wie die Reiter das Geläuf aus Sand und Späne nannten.

Außerdem war der Reitlehrer ein hübscher Kerl, der schon einigen Mädels auf hübsch frisierten, teuren Pferden zu hübschen Siegerschleifen auf den Turnieren der ländlichen Umgebung der Landeshauptstadt verholfen hatte; das sollte ihr auch bald gelingen…

Sein schneidiges Auftreten imponierte Britta, er ging mit Tier und Mensch ganz anders um als ihr immer schnell fahrig werdender Herbert.

Immerhin hatte der sich nach dem Schwedenecker Surf-Desaster, das er wohl als „Schuss vor den Bug“ und rechtzeitigen Weckruf betrachtete, ein überlegteres und konsequenteres Auftreten – auch im Beruf – vorgenommen.

Gleich am kommenden Montag wollte er das umsetzen. Hatte Herr Dr. Blanke vom Zahnärzteverein nicht gerade letzte Woche beim Kollegentreff erläutert, wie es gehen musste? „Abdingung“ hieß das Gebot der Stunde. Um sich nicht mit den Brosamen der Kassenabrechnung begnügen zu müssen, sollte man jede Gelegenheit nutzen, die private Gebührenordnung anzusetzen – auch und gerade bei Kassenpatienten, die ja meist mit über 90% das Gros des Klientels stellten: Kleine Optimierungen bei Material oder Optik würden doch schließlich reichen, um das Honorar glatt zu verdoppeln. Hilfreich wäre natürlich eine schriftliche Einverständniserklärung, am besten gleich beim ersten Besuch vom Patienten unterschrieben, zu den Akten zu nehmen, damit bliebe man immer auf der „sicheren Seite“.

Am Montag erschien also Herr Meier, sein unterer 7er sollte überkront werden. Der war nach langwieriger Wurzelbehandlung jetzt mehrmals abgebrochen, da hielt wirklich keine Füllung mehr. Meier hatte sich zunächst für die günstigste Variante entschieden: silbrig glänzende Hülsenkrone in Edelstahl, solide, praktisch, zweckmäßig und preiswert – Eigenanteil nach Abzug des Krankenkassenzuschusses: 85 D-Mark!

Während der Behandlung konnte Herr Meier – flach auf dem Rücken liegend und mit Absaugrohr im Mund – nicht so viel plaudern wie es sonst im Wartezimmer und im Anmeldebereich in endlosen Tiraden seine Gewohnheit war.

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