Thomas Herholz - Es ist nie zu spät...

Здесь есть возможность читать онлайн «Thomas Herholz - Es ist nie zu spät...» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Es ist nie zu spät...: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Es ist nie zu spät...»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Als Herbert mit der geheimnisvollen Deutsch-Norwegerin Maria zu einer Nordlandreise zu Fuß und ohne viel Geld aufbricht, die sie an den gewaltigen Malstrom des Saltstraumen über dem Polarkreis führt, ist schon einiges schief gelaufen in seinem Leben.
Die neue Zahnarztpraxis in Kiel hat Höhen und Tiefen erlebt und ihn mit dem Gesetz in Konflikt gebracht.
Beide stehen sie an einem Wendepunkt ihres Lebens und Herbert ahnt nicht, welche Fäden ihr Schicksal miteinander verknüpft hat.
Die Wege durch Deutschland, Skandinavien und Brasilien führen durch atemberaubende Natur und in die Tiefen der Seele.
Die Suche nach dem Spirit der Schöpfung führt auch zum Nachdenken über Religion und Mythos, Schuld und Vergebung und darüber, was wirklich zählt im Leben…

Es ist nie zu spät... — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Es ist nie zu spät...», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Sag jetzt bloß nichts dazu“, dachte Herbert, „sonst ist das Klima hier gleich ganz vergiftet.

Endlich war das Alginat halbwegs fest, und er zog den Löffel schmatzend der leicht blau verfärbten Patientin aus dem Mund: „Ausspülen!“, keuchte die, doch er zuckte mit den Achseln: „Geht bei uns nicht, wir können aber alles absaugen.“

Frau Hafter war sprachlos, sie zog aus der Tiefe der Behandlungsliege ihre riesige Handtasche hervor, nestelte ein Tempotuch heraus und spuckte kräftig hinein: „Müll!!“

Wortlos klappte Herbert den Treteimer auf und sie feuerte das Tuch hinein.

Etwas derangiert fühlte sie sich und rannte zum Sanitärbereich, um die klebrigen Reste aus Gesicht und Frisur zu bekommen. Dann zur Garderobe, in den Mantel und raus!

Herbert musste sich kurz setzen und verschnaufen. Jetzt ganz ruhig bleiben! Die würde schon wiederkommen, schließlich lag ja das Prothesensäckchen auf dem Schwenktisch. Bald würde er dann - nach etwas gutem Zureden vielleicht – den Unterkiefer-Abdruck nehmen und den Termin vergeben…

Wer würde wohl als nächstes erscheinen?

Für 11 Uhr war noch jemand eingetragen, noch Zeit also für einen Kaffee und ein kleines Dienstgespräch mit den beiden Helferinnen – die dritte hatte sich pünktlich zum allerersten Behandlungstag krankgemeldet.

Um 10 Uhr 30 klingelte es Sturm an der Praxistür, gefolgt von lautem Pochen. Herr Krefelder begehrte Einlass, er war ein einsamer Mieter aus dem Nachbarhaus und schien ein größeres Alkoholproblem zu haben. Herbert erinnerte sich mit leichtem Schauder wie er ihn nach der Praxiseinweihung nach zu vielen Gläsern Bier und Rotwein hinauskomplimentieren und die Treppe herunter begleiten musste, um ein Unglück zu vermeiden. Heute wirkte er noch um einiges ungepflegter als damals: unrasiert, mit strähnigen Haaren, das karierte Holzfällerhemd hing ihm aus der halboffenen Hose. Sein Atem verströmte widerlichen Schnapsgeruch, Hose und Jacke waren mit Erbrochenem und anderen Körperflüssigkeiten beschmiert. „War ´ne kurze Nacht“ krächzte er, „gut, dass nich mehr kalt is…“

Offenbar hatte er irgendwo draußen gepennt, mit der Jacke als Kopfkissen. „Ich bin Eishockeyspieler“, grinste er, kam mit seinem Gesicht Herberts bedrohlich nahe und zeigte auf einen abgebrochenen Schneidezahn und blutiges Zahnfleisch, „jezz kans´ ma zeigen, was de drauf hast, Dokter!“

Herbert konnte gerade noch ein paar Papierhandtücher auf der Sitzfläche verteilen, da saß Herr Krefelder auch schon auf der schönen neuen Luxusliege.

Das wurde dann also die erste Wurzelbehandlung in der neuen Praxis, denn natürlich hatte die Fraktur den Zahnnerv freigelegt. Eigentlich war das eine anspruchsvolle Prozedur, die im Normalfall viel Sorgfalt erforderte, sollte sie erfolgreich zu einem guten Ende geführt werden.

Normalerweise sollten Zahnärzte auch ziemlich ekelresistent sein: Von millimeterdicken gelb-braun-grünen Zahnbelägen über übelriechenden Kariesbrei und dicke vergorene Speisebrocken zwischen den Zähnen bis hin zu blau-lividen und eitrig-blutigen Zahnfleischtaschen war auch Herbert alles schon begegnet und wurde als berufstypisch nicht auszuschließen angesehen; man musste sich damit arrangieren.

Die Gerüche aber, die der Kleidung dieses Herrn entströmten, konnte er auch bei weit geöffnetem Fenster kaum ertragen. Dabei dauerte es eine ganze Weile, bis die Betäubungsspritze wirkte, der offensichtliche Alkoholiker brauchte einfach eine deutlich höhere Dosis als andere Patienten.

Immerhin konnte der unrettbare Nerv jetzt gezogen und eine desinfizierende Einlage in den Zahn gelegt werden. Ein Kunststoff- Aufbau war ohnehin nicht gleich zu machen.

„Haben Sie denn einen Krankenschein für uns dabei“ flötete die Helferin, während sie sich dezent die Nase zuhielt und dem Patienten den Merkzettel für den nächsten Termin in die Hand drückte. „Brauch ich nich, bin Privatpatient“, raunzte der, „ich komm wieder, wenn´s weh tut… auf gute Nachbarschaft“, lispelte er dann noch und zerknüllte den Zettel, trollte sich und schlug die Praxistür von außen zu.

Durch den zufallenden Türspalt gewahrte Herbert noch eine gepflegte Dame mittleren Alters, die offensichtlich auf dem Absatz kehrt machte und fluchtartig zurück zum Treppenhaus lief, denn die Klingel betätigte jetzt niemand mehr…

Das musste Frau Berger gewesen sein, die für 11 Uhr im Bestellbuch stand mit dem Vermerk „vornehm – privat“. Ob sie noch einen zweiten Anlauf machen würde, die neue Praxis zu betreten, stand natürlich in den Sternen.

Nach einer viertel Stunde kam Herbert auf die Idee, Praxis und Treppenhaus gründlich durchzulüften, vielleicht gäbe es ja dann noch Chancen auf „Laufkundschaft“.

Er öffnete also die Wohnungstür – und wäre fast über Herrn Krefelder gefallen, der laut schnarchend auf der Schwelle lag und seinen Rausch ausschlief.

Es half nichts: Er musste ihn hochziehen und wie einen betrunkenen Kumpel unterfassen, beide Helferinnen verweigerten jegliche Hilfeleistung. Also musste es so gehen: Stufe für Stufe bis auf die Straße und dann zwei Stock hoch im Nachbarhaus. „Schlüssel in de Jacke“, keuchte der Kerl, „danke, mein Freund!“

Herbert schloss auf und schob den anderen in die Wohnung. Erstaunlich behände löste der sich von ihm, drückte ihm einen feuchten Kuss auf die Stirn und stammelte: „Keine Rechnung, Herr Nachbar, Geld is so wie so alles verpfändet.“ Darauf schlug die Tür der Wohnhöhle von innen zu und Herbert blieb verdattert im Treppenhaus zurück. Er tappte die Stufen wieder herunter, lief zurück zu seiner Praxis und klingelte, weil er keinen Schlüssel in der Tasche hatte. Die Rezeptionshelferin drückte den Summer und ließ ihn herein. Ein kräftiger junger Mann hatte sich am Tresen aufgebaut – doch noch ein „normaler“ Patient an diesem „erfolgreichen“ Vormittag?

Aber auch er suchte schnell das Weite, und die Helferin erklärte, er wäre der Paketbote und jetzt wieder richtig glücklich und dankbar. Vier Monate sei ja geschlossen gewesen und er hatte Nicht-Zustellbares wieder mitnehmen müssen, um in zwei bis drei Tagen einen neuen Versuch zu starten. Jetzt funktioniere endlich das alte System wieder. Herberts Vorgänger hätte offenbar jahrelang die Pakete fürs ganze Haus angenommen. Da käme durch Tele-shopping und Katalogversand einiges zusammen und jetzt sollte in USA ja auch bald so was wie online- Handel eingeführt werden…

Wenn die Empfänger nach Tagen ihr Zeug vom Stapel holten, hätte es immer nette Plaudereien gegeben. Selbstverständlich wollte sie das weiterhin so halten, meinte die freundliche Rezeptionistin, Freundlichkeit sei doch schließlich das Aushängeschild jeder Praxis.

Herbert waren aber schon gleich ihre geröteten Wangen aufgefallen, der kräftige Paketbote schien ihr also auch nicht ganz gleichgültig zu sein.

„Gut, dann können Sie beide für heute Schluss machen, wenn alles wieder sauber ist“ meinte er, „heute haben wir ja Mittwoch und nachmittags ist frei!“

Erst als er allein war, merkte er, wie kaputt er sich fühlte und ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen; die Freiberuflichkeit war kein Zuckerschlecken.

Langsam wurde ihm klar, dass nicht alles optimal verlaufen war: Verdienst gleich Null, über die Praxiskosten wollte er gar nicht nachdenken…

Morgen sollte Britta ihr Glück versuchen, und er würde zuhause auf andere Gedanken kommen.

6.

Britta ließ die Sache eher ruhig angehen. Sie war durch und durch Hanseatin und neigte nicht zu selbstproduzierten Katastrophen. Ihr ganzer Lebensweg war bisher geradlinig und leistungsorientiert verlaufen: Mit 19 Abitur im Hamburger Wilhelms-Gymnasium, mit 20 Studienbeginn. Zahnmedizin konnte man schließlich auch nebenan in Eppendorf studieren, und sie war sofort zugelassen worden – mit Abi-Durchschnittsnote 1,4 – das hatte gerade noch gereicht. Sie war effektives Arbeiten gewohnt und wusste, was sie wollte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Es ist nie zu spät...»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Es ist nie zu spät...» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Es ist nie zu spät...»

Обсуждение, отзывы о книге «Es ist nie zu spät...» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x