Gudrun Elisabeth Bartels - Mathildas Buch

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Als Marissa spontan in den Semesterferien zu ihrer Großmutter fährt, die auf einer Nordseeinsel lebt, ahnt sie nicht, dass ihr Leben dadurch eine ungeahnte Wendung nehmen wird. Von der Großmutter erhält sie ein altes Buch mit handschriftlichen Aufzeichnungen, die ihre Mutter Mathilda während der Zeit des Zweiten Weltkrieges geführt hat.
Unwillkürlich wird Marissa während des Lesens in einen Strudel von Emotionen gezogen, die sie körperlich und seelisch an ihre Grenzen bringen. Das Miterleben der traumatischen Vorfälle von damals vermischt sich mit ihren eigenen nicht verarbeiteten Erlebnissen. Der Schmerz über die bei einem tragischen Unfall tödlich verunglückte Schwester, das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter, der getrennt lebende Vater.... All das lässt Marissa eine Acherbahnfahrt der Gefühle erleben.
Dank der liebevollen Unterstützung ihrer Großmutter findet sie letztlich den Mut, sich auf den Weg zu machen… hin zur Mutter, zur verlorenen Schwester und zum Vater....

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Emilia nickte. „So sah es aus. Du warst ganz weit weg.“

„Es ist für mich so schwer vorstellbar, wie ihr habt leben können. Mit dieser ständigen Gefahr, mit dieser Angst.“

„Ja – das ist wohl unvorstellbar. Und ich weiß es eigentlich auch nicht, wie wir es geschafft haben. Wir mussten. Wir hatten keine andere Wahl. Das ist wohl die Erklärung.“

„Hattet ihr denn überhaupt noch so etwas wie ein ‚normales‘ Leben?“

„Einen Alltag, meinst du? Nun ja, so normal er damals eben war. Wir Kinder sind ja noch eine Weile zur Schule gegangen, die Erwachsenen zu ihrer Arbeit, so lange es irgendwie ging. Man hing an diesen alltäglichen Dingen, an der Normalität, wollte sie mit Macht festhalten. Ich bin auch oft noch zu meinen Großeltern rausgefahren. Mein Großvater holte mich ab und wir fuhren mit der Straßenbahn über die Bornholmer Straße bis Gesundbrunnen. Wenn ich über Nacht blieb, bin ich bei Alarm mit ihnen in den Keller gegangen. Ich weiß bis heute nicht, wie meine Mutter das hat zulassen können. Dass sie mich mit der Ungewissheit gehen ließ, dass vielleicht etwas Schlimmes passieren könnte, wir uns verlieren.

Aber wahrscheinlich war auch das ein Teil der gewollten Normalität. Dass die Großeltern ihre Enkel zu Besuch haben wollten und so tat man es. Ich fand das immer schön dort zu sein. Manchmal kam Nikolas mit, aber ich glaube, er hielt sich schon für sehr groß und wollte unsere Mutter nicht so viel allein lassen. Er war ihr Beschützer und wachte eifersüchtig über sie. Ach ja, Nikolas…“

Emilia verstummte von einem Moment zum anderen. Marissa merkte, dass es ihr schwerfiel weiterzusprechen. Da war so viel, was verborgen war, was empor wollte ans Licht. Vielleicht war es aber einfach zu viel. Zuviel für die Großmutter, die doch so alt geworden war und jetzt so ruhig und glücklich lebte. War es recht, sie darin zu stören? Marissa wurde unruhig. Was war da jetzt in Bewegung geraten, was brach da auf? Sie merkte an sich selber, wie ihr das alles nah ging. Ihr, die sie so viele Jahrzehnte entfernt von dem zur Welt gekommen war, was wohl nie zu begreifen sein würde . Wie mochte es da der Großmutter gehen, die ein Teil dessen gewesen war. Was geschah jetzt, wenn alles wieder so lebendig wurde. Sie wollte nicht, dass ihre Großmutter das Leid von früher wieder neu spürte. Das durfte nicht sein. Natürlich – sie selber hatte ihr das Buch gegeben, sie auf die Vergangenheit gestoßen. Doch es konnte nicht sein, dass es ihr so weh tat. Das konnte sie nicht ertragen.

Mit einer impulsiven Bewegung sprang Marissa auf und zu ihrer Großmutter, umschlang sie fest mit den Armen. „Liebste Oma“, wisperte sie so leise in ihr Ohr, dass es kaum zu hören war. Als sie sich von ihr löste, gab sie sich betont aufgekratzt. „Weißt du was, ich glaube, ich gehe doch noch zum Dünensingen. Ich will unbedingt Knut in Aktion erleben.“

Emilia lächelte verhalten. „Ja – geh nur, gute Idee!“

Nachdem Marissa wie der Wind aus der Tür gefegt war, blieb Emilia eine Weile bewegungslos am Tisch sitzen. Schließlich stand sie auf und räumte langsam das Geschirr und die Reste des Abendbrotes zusammen und brachte alles nach und nach in die Küche. Durch die Tür zum Garten wehte ein frischer Wind hinein, der schon nach Herbst roch und sie frösteln ließ. Langsam würde auch dieser lange, schöne Sommer zu Ende gehen. Wie plötzlich das zu spüren war. Und bald würde auch Marissa wieder gehen. Sie hatten nicht darüber gesprochen, aber es war ihnen beiden wohl bewusst, dass die Tage langsam zur Neige gingen. Und so musste es ja auch sein. Marissa musste zurück in ihr Leben. Und sie, Emilia, würde sich wieder in ihr Alleinsein finden. Sie konnte es nicht verhindern, dass ihr ein leichter Seufzer über die Lippen kam. Gleichzeitig spürte sie, wie auf’s Stichwort, eine warme, feuchte Schnauze an ihren nackten Füßen. Kater Teo war plötzlich hereingehuscht, schmiegte sich mit aufgebäumten Rücken an ihre Beine und schnurrte nachdrücklich. Emilia beugte sich zu ihm hinunter, strich ihm über den Kopf. „Natürlich, ich hab dich! Das habe ich nicht vergessen!“ Das schien dem Tier als Bestätigung genug, sofort war es wieder durch die Tür in den Garten verschwunden. Draußen war es schon richtig dunkel. Der Blick in den Himmel zeigte ihr schwere Wolken, die nach dem schönen Tag die Reste von Sommerklarheit verhängten. Möglich, dass es nachts noch regnen würde. Sie fröstelte wieder und zog ihre Strickjacke fester um sich. Und sie spürte ihre Zehen unangenehm kalt und steif in ihren offenen Latschen. Ein paar Wollsocken lagen immer griffbereit in der Sofaecke. Auf der Suche danach, ging sie rüber in der Wohnstube. Da lag das Buch auf dem kleinen Beistelltisch. Aufgeschlagen, auffordernd. Sie nahm es hoch, erwog, darin das zu lesen, was sie so lange nicht mehr hatte lesen wollen. Es war ja schon vorbei. Sie musste es nicht aufwecken, was darin schlief. Sie wollte sich nicht aufwecken. War es doch schon genug damit, dass sie mit Marissa darüber sprach, sie fragen ließ, was sie fragen musste und sollte. Das war gut so. Aber mehr. Mehr musste sie nicht tun. Es hatte sie sehr überrascht, wie sehr doch mit einem Mal alles so überklar vor ihr erschienen war als sie Worte darunter legte – unter das, was eigentlich unaussprechlich war. Und dass da noch Schmerz war, der doch betäubt schien. Nein – das wollte sie nicht mehr. Nicht mehr Schmerz als der, der da war. Das Buch war nicht für sie bestimmt. Es gehörte einer anderen Generation. Die ihrer Enkelin und so viel mehr auch noch ihrer Tochter. Warum, fragte sie sich, habe ich es ihr nie gegeben? Warum nicht Juliane? Warum erst jetzt Marissa?

Weil Marissa noch so jung war, so sehr am Anfang ihres Lebens mit so vielen Möglichkeiten, die sie noch entdecken musste ohne dieses Schwere mit sich zu tragen. Vielleicht half es ihr, mit den Geschichten von damals eine andere Sicht auf ihr Leben zu bekommen. Würde das gehen? War das der Weg? Vielleicht tat sie ihr gar keinen Gefallen damit, Wunden zu vergrößern, statt sie zu lindern. Tat sie nicht damit etwas grundlegend Falsches. Wie konnte sie wissen, dass Marissas Lebensschmerz weniger würde, wenn sie in die Vergangenheit eintauchte, die alles andere als angenehm gewesen war. Konnte das überhaupt funktionieren. Würde sie nicht eher doppelt leiden dadurch. Wie sicher war es, dass es eine Verbindung gab zwischen dem Erleben der Enkelin und dem der Vorfahren. Und warum kümmerte sie sich nicht zu allererst darum, wie es ihrer Tochter ging. Ihrer so gewünschten, geliebten Juliane, die wahrhaftig so viele dunkle Wege durchschritten hatte und immer noch ging. Doch die sich auch so vor allem verschloss. Vor sich, vor der Welt, vor ihrer Mutter, ihrer Tochter. Und vor ihrem Herzen.

Emilia stand da in ihrer Wohnstube. Stand vor den Bildern der Familie. Vor allen, die gewesen waren und die noch hier waren. Die noch jungen, lebendigen. Aber wie wenige waren das doch, verglichen mit denen, die nur noch scheinbar lebendig aus den Rahmen zu ihr blickten. Sie sah von einem zu anderen, suchte in jedem Gesicht nach Spuren der Geschichte, nach Glück und Freude, Verlust und Leid. Manche blickten ausdrucklos, andere, wie ihre Mutter Mathilda, strahlten zu demjenigen herüber, der das festzuhalten versuchte, was in dem Moment in der Ferne noch so frisch gewesen war.

Nikolas. Ihr Bruder. Er stand da so steif. So steif, wie er nie gewesen war. Aber er mochte es nicht, fotografiert zu werden. Er stellte sich dann immer auf als hätte er einen Stock verschluckt, biß die Zähne zusammen und starrte unbeweglich geradeaus. Möglich, dass er sogar das Atmen einstellte. Auf Bildern blickte ein ganz anderer Nikolas heraus als der, der er war, wenn der Fotograf den Apparat wieder eingepackt hatte. Dann war er sofort wieder überaus lebendig, lustig und sehr, sehr gut aussehend. Emilia hatte ihn immer geliebt und liebte ihn noch. Vorsichtig nahm sie sein Bild vom Sims und sah dem Bruder in die unbeweglichen Augen. „Du bist und bleibst mein Held, Nick!“

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