Gudrun Elisabeth Bartels - Mathildas Buch

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Als Marissa spontan in den Semesterferien zu ihrer Großmutter fährt, die auf einer Nordseeinsel lebt, ahnt sie nicht, dass ihr Leben dadurch eine ungeahnte Wendung nehmen wird. Von der Großmutter erhält sie ein altes Buch mit handschriftlichen Aufzeichnungen, die ihre Mutter Mathilda während der Zeit des Zweiten Weltkrieges geführt hat.
Unwillkürlich wird Marissa während des Lesens in einen Strudel von Emotionen gezogen, die sie körperlich und seelisch an ihre Grenzen bringen. Das Miterleben der traumatischen Vorfälle von damals vermischt sich mit ihren eigenen nicht verarbeiteten Erlebnissen. Der Schmerz über die bei einem tragischen Unfall tödlich verunglückte Schwester, das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter, der getrennt lebende Vater.... All das lässt Marissa eine Acherbahnfahrt der Gefühle erleben.
Dank der liebevollen Unterstützung ihrer Großmutter findet sie letztlich den Mut, sich auf den Weg zu machen… hin zur Mutter, zur verlorenen Schwester und zum Vater....

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Den ganzen Tag über sprachen sie wenig, obwohl sowohl Marissa als auch Emilia spürten, dass der Gang der Erinnerung fortgesetzt werden musste, jetzt wo er begonnen hatte. Jetzt stehenzubleiben hieße wahrscheinlich, dass es lange dauern würde, bis wieder eine Gelegenheit kam, um das auszusprechen, was ausgesprochen werden wollte. Vielleicht war jetzt überhaupt die einzige Gelegenheit dazu.

Nach dem Mittagessen legte sich Emilia wie üblich eine Stunde hin, Marissa zog sich mit dem Geschichtenbuch in den Garten zurück. Sie zögerte aber es wieder aufzuschlagen. Irgendwie hatte sie das Bedürfnis, erst noch von der Großmutter zu hören, was sie noch wusste. Falls sie es ihr sagen wollte. So ließ sie das Buch erstmal beiseite, griff stattdessen endlich zu ihrem Lehrbuch, das sie ganz unten im Rucksack verstaut hatte als sie so überstürzt aus München geflüchtet war. Die Semesterferien würden bald vorbei sein und sie hatte die Zeit bisher nicht genutzt, um zu lernen, wie sie sich eigentlich vorgenommen hatte. Es war ja auch alles so anders gekommen, hatte sie so durcheinander gewirbelt, dass sie sich nicht mit der Anatomie und Physiologie von Kleintieren befassen konnte. Auch jetzt kostete sie es Überwindung, die Seiten des Lehrbuches aufzuschlagen. Doch dann war sie augenblicklich in der Welt der tierischen Körperlichkeit eingetaucht. Die Faszination, die davon ausging, hatte sie von Anfang an in ihren Bann gezogen. Es wurde ihr nie langweilig auf Entdeckungsreise zu gehen, um dieser auf die Spur zu kommen. Darüber konnte sie schnell die Zeit und alles um sich herum vergessen.

Heute gelang ihr das allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Dann bemerkte sie, wie ihre Gedanken abschweiften hin zu den Ereignissen von vor über siebzig Jahren. In eine Zeit, wo sie selber noch nicht da war, die sie nicht kannte aber sie magisch anzog obwohl sie eine furchterregende Ausstrahlung auf sie hatte. Aber sie hielt sie fest. Sie konnte solange davon nicht weg bis sie alles erfahren hatte, was sie erfahren musste.

Sie wollte gerade das Lehrbuch schließen um das Buch der Vergangenheit aufzunehmen als ihre Großmutter auf die Terrasse heraustrat. Scheinbar hatte sie ihre Mittagsruhe schon beendet. Mit langsamen Schritten kam sie die leichte Senkung zum Rasen hinunter. Neben dem Liegestuhl blieb sie stehen.

„Oma, hast du schon ausgeschlafen?“ Marissa blickte sie neugierig an, spürte, dass Emilia etwas auf der Seele brannte.

„Ja. Nein….Ich…“ Sie unterbrach sich, zeigte auf das Lehrbuch auf Marissas Schoss: „Stör ich dich beim Lernen?“

„Ach, nein. Ich kann mich nicht konzentrieren.“ Marissa schlug das Buch demonstrativ zu.

„Dann habe ich einen Vorschlag. Lass uns einen Ausflug ans andere Ende der Insel machen. Knut kutschiert uns, ich hab ihn schon angerufen. In der Meierei gibt es leckeren Kuchen. Von meinem ist ja nichts mehr übrig.“ Sie lachte etwas unsicher und fügte dann hinzu: „Und dann erzähle ich dir weiter, wenn du magst.“

„Gute Idee.“ Marissa sprang sofort auf. Das Lehrbuch ließ sie achtlos liegen. Das Geschichtenbuch nahm sie mit.

*

Die zwei Haflinger trabten mit gemächlichem Hufschlag voran, zogen den Wagen scheinbar mühelos und mit großer Lässigkeit hinter sich her. Eile kannten sie nicht, wie auf der ganzen Insel Zeit kaum eine Rolle spielte. Alles lief gemächlich und ruhig vor sich hin. Scheinbar liefen die Uhren hier langsamer, waren die Menschen gelassener und ausgeglichener als die Bewohner auf dem Festland. „ Immer mit der Ruhe“ – das schien das Motto zu sein. Und so war es hier auch. Ruhig, friedlich und entspannt.

Marissa saß zufrieden zurückgelehnt auf dem Pferdewagen, schaute lächelnd über die weite Ebene hin zum Meer, zum Horizont und immer weiter.

Knut pfiff fröhlich vor sich hin. Ab und zu machte er die beiden Frauen auf etwas aufmerksam, was seiner Meinung nach sehenswert war. Ein Vogel, eine Erhebung, ein Tümpel, ein alter Kahn. Dann schwieg er wieder oder pfiff sein Lied. Emilia saß zwischen den beiden und ließ ihre Gedanken wandern, voraus den Weg entlang und schließlich zurück, zu dem was sie beschäftigte, was in ihrer Erinnerung schemenhaft lebte.

Irgendein innerer Drang hatte sie dazu gebracht, der Enkelin das Buch zu geben, mit ihr über die Vergangenheit zu sprechen. Es war ihr einfach stimmig erschienen und war in einem Moment der absoluten Sicherheit geschehen. Jetzt, wo dieser eine Moment vorbei war, war da der nüchterne Verstand, die Fragezeichen, die sich auftaten. Doch eigentlich waren sie hinfällig. Längst hatte sie etwas ins Rollen gebracht, was nicht mehr zu stoppen war. Und sehr wahrscheinlich sollte es so sein. Ja – ganz sicher.

Mit einem Mal war sie völlig entspannt und ruhig. Lehnte sich gelöst zurück und überließ sich dem Augenblick.

Bei der Meierei angekommen, ließ Knut sie absitzen, wobei er Emilia unterstützend die Hand reichte und auch Marissa behilflich sein wollte. Aber die lachte nur und sprang behende vom Sitz. Dass ihr noch empfindlicher Knöchel das mit einem kleinen Stich quittierte, störte sie nicht.

„Ich hole euch in zwei Stunden wieder ab“, versprach Knut, der es ablehnte sich kurz mit ihnen in die Meierei zu setzen. „ Hab noch zu tun“, meinte er brummelnd, „aber lasst es euch man gut gehen. Bis denn.“ Er winkte ihnen zu während er die Pferde zum Wenden antrieb. Marissa sah ihm grinsend nach, irgendetwas an dem alten Brummbär reizte sie immer zum Lachen. Auch Emilia schmunzelte. „Irgendwie war er heute seltsam“, meinte sie nachdenklich. „Sonst redet er mehr und pfeift nicht. Nun ja – komm wir gehen rein.“

*

Pflaumenkuchen mit Schlagsahne. Tee auf dem Stövchen. Brauner Kandis. Marissa fühlte sich so wohl, dass sie meinte vor Wohlbefinden gleich davon zu schweben. Die Großmutter saß ihr gegenüber, rührte in ihrer Kaffeetasse und lächelte ihr zu. Auch sie schien sich überaus wohl zu fühlen.

„Ich war lange nicht hier“, sagte sie und sah sich ausgiebig im Raum um. „Muss Jahre her sein. Wahrscheinlich noch mit Julius. Da sind wir öfter mit den Fahrrädern hierhergefahren, aber alleine tut man das eher nicht.“ Ein Hauch von Wehmut lag in ihren Worten aber ihr Lächeln war immer noch da. „Und mit euch Kindern waren wir ja auch oft hier. Erinnerst du dich?“

Marissa nickte, doch sie sagte nichts. Sie wollte die Bilder, die in ihr unwillkürlich aufstiegen, nicht sehen. Nichts von den beiden Mädchen mit Zöpfen und kurzen Kleidchen wissen, die sich um das letzte Stück Kuchen stritten. Um noch ein Eis bettelten. Bitte…bitte… BITTE

Das war es nicht, weshalb sie hier zusammen mit der Großmutter saß. Sie wollte nicht über sich reden, sie wollte über Emilia sprechen, über Nikolas und die Zeit in dem von Bomben bedrohten Berlin. Über die Zeit der Evakuierung und was dann kam. Wollte persönlich von der Großmutter hören, was in ihr an Erinnerung noch da war, außer dem, was sicher noch in dem Geschichtenbuch stand und das sie weiterlesen würde. Bald, ganz bald. Es gab so viele Puzzleteile aufzudecken, zusammenzufügen. Wie würde das Bild aussehen, wenn alle Teile beisammen waren. Würde es jemals ein Ganzes ergeben oder würden wohlmöglich Lücken bleiben? Sie musste es herausfinden. Und die Zeit, die es dafür brauchte, musste sie zulassen. Wie lange es auch immer dauerte, sie würde es aushalten. Wie gering war ohnehin ihr Einsatz zu dem, was denjenigen ihrer Familie zugemutet worden war, die in einer Zeit lebten, die alles andere als friedlich und schön gewesen war. Und die trotzdem weitergemacht hatten, trotzdem noch Freude und Glück verspüren konnten. Die dann, wie jetzt Emilia, alt geworden waren und ohne Anklage auf das zurückblickten, was ihnen einen Großteil ihrer besten Jahre genommen hatte.

Das vergangene Leid war noch immer nachspürbar, wenn die Großmutter über die Kriegszeiten in Berlin sprach, über die Kellernächte, die Bomben und Trümmern in den Straßen. Über die Evakuierung nach Ostpreußen, die spätere Rückführung über Sachsen und den alltäglichen Überlebenskampf. Wie unvorstellbar war es doch für einen Menschen wie sie, die sie erst so viele Jahre später geboren worden war. Die nie hatte Hunger leiden müssen, nie erlebt hatte, wie sich wirkliche Angst anfühlte. Wie hätte sie nachfühlen können, wie es war, wenn die Sirenen durchdringend Alarm gaben, wenn man wusste, jetzt flogen Flugzeuge über die Stadt, die totbringendes Gepäck mit sich führten. Und wie sollte sie sich vorstellen, wie es war zu wissen, dass man nicht wegkonnte, ausgeliefert war, keine wirkliche Zuflucht zu haben. Einfach einer Macht gegenüber stand, die so viel stärker und größer war als der einzelne Mensch, der nur verlieren konnte, wie auch immer das alles ausgehen würde. Verloren hatte man immer. Auch wenn man überlebte.

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