John Bennly - Nicht ohne Dich
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Sie lernt Ben kennen. Einen Jungen in ihrem Alter. Er ist sofort verzaubert von ihr und die beiden verlieben sich ineinander.
In der neuen Schule begegnet sie Lukas, der sich das Ziel setzt, Emma um jeden Preis für sich zu gewinnen. Außerdem ist es am Gymnasium sehr schwer und Emma hat Probleme mit ihren Schulnoten.
Auf einer Party taucht auf einmal eine alte Mitschülerin von Ben auf, die er jahrelang nicht mehr gesehen hat. Ben hat plötzlich nur noch Augen für sie. Die Beziehung zwischen Emma und Ben ist in Gefahr.
Die Probleme von Emma werden immer mehr und größer und ihr Leben verwandelt sich langsam in einen Albtraum.
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Emma musste lachen und klatschte dabei in die Hände.
„Danke“, sagte ich ein wenig überrumpelt.
„Sucht euch was Leckeres aus“, sagte Raffaele. „Dann komme ich wieder, um die Bestellung aufzunehmen.“
Er zwinkerte uns leicht verschwörerisch zu und ging dann hinüber zu den anderen Gästen.
„Das war ...“, begann Emma. „... einfach nur urkomisch“, schloss ich und fing an zu lachen. Emma lachte mit und wir konnten uns eine Weile nicht einkriegen.
Erst als uns die anderen Gäste misstrauisch anschauten, beruhigten wir uns allmählich.
Als Emma die Rose ansah, wurde ihr Gesichtsausdruck plötzlich sehr ernst. Ich war auf einmal angespannt und rutschte verlegen bisschen auf meinem Stuhl umher.
Ich studierte die Menükarte und Emma tat es mir gleich. „Worauf hast du Lust?“, fragte ich irgendwann, damit uns die wieder einmal zwischen uns aufgekommene Stille, nicht zu erdrücken drohte.
Sie tippte sich nachdenklich auf die Lippen und bewegte ihren Mund in eine Ecke. „Ich denke, ich nehme es ganz klassisch. Eine Salami-Pizza.“
Ich nickte und war mir bei meiner Entscheidung unschlüssig.
Ich suchte mir dann letztendlich die Pizza Verona aus, eine Pizza mit Salami, Kapern und Paprika.
Danach spielte Emma verlegen mit den Blumen und der Rose in der Vase herum und ich schaute auf die brennenden Kerzen. Erneut sagte niemand etwas.
Raffaele Capreno schien bemerkt zu haben, dass wir uns entschieden hatten, denn er kam wenig später mit einem Notizblock und einem kleinen Stift auf uns zu. „Was darf ich euch bringen? Habt ihr auch schon Getränke ausgesucht?“
Wir bejahten.
Emma wählte eine Apfelschorle. Ich bestellte eine Johannisbeerschorle. Dann nannten wir ihm noch die Pizzas. Zusätzlich bestellte ich noch einen Teller Pizzabrot für uns beide. Raffaele nickte geschäftig und ging wieder davon.
„Also ...“, setzte Emma an. Ich wartete gespannt darauf, was sie jetzt sagen würde. „Hast du noch Geschwister, oder so?“
Wieder einmal war sie es, die das Eis zwischen uns brach. „Ja. Hab' ich“, antwortete ich. „Eine ältere Schwester. Sie heißt Annette. Sie ist aber nicht mehr zu Hause. Die studiert Wirtschaft in einer Großstadt. Die kommt nur ab und an in ihren Semesterferien oder an Wochenenden zu Besuch. Wie ist es bei dir?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich bin ein Einzelkind. Und das wird auch so bleiben. Meine Eltern sind schon nicht mehr ganz so jung.“
„Was hat dein Vater denn für eine Arbeit? Das weiß ich ja noch gar nicht“, fragte ich.
Emma schien desinteressiert. „Ach, so wichtig ist das nicht. Irgendwas in der Industrie mit verschiedenen Teilen. Und hier in der Nähe gibt es eine Firma, die einen neuen Abteilungsleiter gebraucht hat. Da haben die eben gesucht und meinen Papa genommen, weil der schon viel Erfahrung in dem Bereich hat.“
„Warum verdient er jetzt viel mehr? War der vorher nicht auch schon Abteilungsleiter?“
„Nein. Nur sowas wie ein kleiner Chef. Das hier ist eine ziemlich große Beförderung für ihn.“
Ich wechselte das Thema: „Wie gefällt dir die Schule? Hast du dich schon an alles gewöhnt?“
Emma schwieg einige Momente lang. Dann sagte sie: „Es geht schon. Aber es ist nicht so leicht. Alles ist so neu. Und vom Unterricht her alles so schnell. Ich komme manchmal nicht ganz klar mit allem.“
„Ja, ich verstehe was du meinst. Ab und an, ist es bei mir genauso. Das ist eben die Oberstufe.“ Ich überlegte kurz. „Vielleicht war es aber insgesamt an deiner alten Schule leichter. Kann das sein?“
Sie nickte. „In einer Großstadt gibt es viele komplett verschiedene Leute. Mit unterschiedlicher Herkunft. Ich denke, deswegen ist dort Niveau nicht so hoch, weil man auf alle achten muss. Und hier ...“ Sie stutzte. „Hier sind alle irgendwie ähnliche Leute. Die meisten jedenfalls.“
„Du meinst damit offenbar, dass wir einfach Landeier sind, die von hier kommen und nicht von woanders. Und in der Großstadt kommen alle irgendwie von woanders“, fasste ich zusammen.
Emma sah mich zuerst leicht böse an. Doch dann verstand sie, dass ich es nett meinte, und grinste. „Genau! Genau so ist es.“
Ich schmunzelte. Ich mochte es, wenn sie so ausgelassen war.
„Was machst du eigentlich gerade in Sport? Wir sind ja nicht beim selben Lehrer“, fragte ich weiter, darauf Bedacht das Gespräch weiter im Gang zu halten. Ich wollte nicht, dass zwischen uns erneut dieses stille Unbehagen aufkam.
„Für dieses Halbjahr hab' ich Volleyball genommen. Im Zweiten hab' ich dann Badminton.“
„Okay, cool. Also ich hab' im ersten Halbjahr Schwimmen. Aber im Zweiten dann auch Badminton. Vielleicht haben wir dann zusammen. Das wäre möglich. Auf jeden Fall.“
Emma fuhr mit ihrer Hand durch ihre Haare. Man, oh man, war sie schön. „Ja. Das könnte sein. Und danach. Also dann im nächsten Schuljahr habe ich ...“ Sie überlegte kurz. „Ich habe Schwimmen im ersten Halbjahr und im Zweiten habe ich dann nochmal Badminton.“
„Oh, Mist. Dann sehen wir uns das gesamte Jahr im Sport gar nicht. „Ich hab' Basketball und danach hab' ich nochmal Volleyball.“
Ich nahm auf einmal den intensiven Geruch von frischen Pizzen wahr. Raffaele stand an unserem Tisch und hatte unser Essen mitgebracht.
„Hallo“, grüßte er. „Entschuldige, dass ich euch unterbreche, aber eure Pizza ist fertig.“
Er stellte zuerst die von Emma und dann die von mir vorsichtig auf den Tisch. Das Besteck lag dort schon bereit. „So. Und jetzt kommen noch eure Getränke.“
Er verschwand wieder und kehrte anschließend mit zwei großen Gläsern, gefüllt mit unseren Saftschorlen zurück. Er stellte sie zu Emma und mir. Wieder Emma zuerst bedienend.
Dann ging er erneut zur Theke und holte einen Teller mit haufenweisen Stücken an Pizzabrot. Er legte ihn behutsam in die Mitte neben den Kerzen. „Buon appetito!“, sagte er.
„Er ist auch ein Gentleman“, stellte Emma fest.
Raffaele zog seine Mundwinkel nach oben. „Vielen Dank. Und du bist bellissima.“
Er klopfte mir auf die Schulter. „Pass gut auf sie auf. So eine besondere Frau wirst du in deinem Leben vermutlich nie wieder treffen. Da kannst du mir aber glauben. Ich weiß, wovon ich spreche.“
Emma wurde total rot und presste ihre Lippen fest aufeinander.
Raffaele Capreno zwinkerte uns noch einmal zu. Danach machte er sich auf, um die nächsten Gäste zu bedienen.
-
„Die Pizzas sehen echt super aus“, sagte ich als, ich sie betrachtete.
Sie verströmten einen angenehmen Geruch nach Käse und gebackenem Teig. Sie waren immer noch recht heiß und warme Luft stieg von ihnen auf.
Emma hatte sich immer noch nicht richtig beruhigt von den Worten von Raffaele. Sie hob das Glas mit ihrer Apfelschorle und trank mit raschen Zügen die Hälfte aus.
„Tut mir leid für Raffaele. Der ist einfach so. Sehr direkt, aber er meint es nett.“
Emma nickte und begann ihre Pizza in mehrere Stücke zu zerlegen. „Dann lass uns reinhau'n“, sagte sie.
Ich nahm mein Besteck und schnitt das erste Stück Pizza heraus, um es anschließend in den Mund zu schieben. „Schmeckt sehr gut“, stellte ich fest.
Wir aßen und tranken und redeten nebenher über belanglose Dinge. Emma fragte mich auch, wie ich mit vollem Namen hieße. Das wusste sie noch nicht.
„Mein kompletter Name ist Ben Hamacher“, antwortete ich.
Zwischendurch kam Raffaele wieder vorbei und füllte Emmas leer getrunkenes Glas Apfelschorle wieder auf. „Diese Runde geht auf's Haus“, sagte er.
So verging der Abend langsam und wir saßen essend mit Kerzen und einer Rose am Tisch.
Ich hatte vorher darüber gar nicht nachgedacht. Aber mir dämmerte es, dass das ein echtes Date war. Es war das Allererste in meinem Leben. Und das mit einer Person, die einfach nur Wow war. - Es wurde schon dunkel, als wir zu Ende gegessen hatten und die Kerzen hatten fast die Hälfte ihrer Größe verloren. Wir fühlten uns randvoll. Beide Pizzas hatten wir komplett verdrückt. Jeder jeweils zwei Gläser ausgetrunken. Und der Teller mit den vielen Stücken Pizzabrot war auch leer. Alles hatte einfach zu lecker geschmeckt, als dass wir etwas übrig hätten lassen können. „Ich werde für dich mitzahlen“, teilte ich Emma mit. „Oh, nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Das mache ich schon selbst. Das wird für dich zu teuer.“ „Aber ich muss doch dem mir verliehenen Gentleman-Titel gerecht werden“, konterte ich. „Das ist mir egal“, sagte sie und wirkte auf einmal sauer. „Ich mag das nicht. Ich zahle schon selber.“ Damit hatte ich wohl keine andere Wahl. Ich hob die Hand. Wenig später bemerkte uns Raffaele und trat an unseren Tisch. Ich fragte mich, wie oft er an einem Abend für seine Gäste hin und her lief. Raffaele betrachtete unsere leeren Teller. „Hat es euch gefallen?“ Emma antwortete: „Es war sehr gut. Und jetzt sind wir übersatt.“ Raffaele lachte herzhaft. „Toll, dass es euch so zugesagt hat.“ „Wir zahlen dann jeder einzeln für sich selbst“, verkündete Emma, bevor ich noch dagegenhalten konnte. Raffele sah mich kurz an. Ich zuckte mit den Schultern. „Sie möchte nicht, dass ich für uns beide zahle.“ „Impressionante!“, rief er aus. Er beäugte Emma plötzlich ganz mit anderen Augen. Daraufhin zückte er einen Notizblock und einen Taschenrechner aus seiner Tasche. Etwa eine Minute lang summierte er die einzelnen Preise, die er anscheinend auswendig kannte. Dann legte er mir und Emma einen Zettel vor uns, auf welchem die jeweiligen Bestellungen und die Preise aufgelistet waren. Wir bezahlten und bedankten uns bei Raffaele. Er sah uns noch einmal sehr freundlich an. „Gerne wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich wünsche euch alles Gute für den Nachhauseweg.“ Ich holte noch Emmas Blazer vom Kleiderhaken und sie erlaubte mir, dass ich ihn ihr überzog. Anschließend öffnete ich die Tür und wir traten hinaus. - Wir gingen zusammen ein Stück in Richtung der Kirche. Emma fröstelte und mir war auch kalt. Man merkte, dass es bald Nacht werden würde. Das einzige was uns Licht spendete, waren die aufgestellten Straßenlaternen und die Scheinwerfer der wenigen vorbeifahrenden Autos. Draußen war es unbehaglich und gespenstisch. „Soll ich dich vielleicht begleiten? Bis zu dir nach Hause, meine ich.“ Emma überlegte nicht lange. Sie schien erleichtert zu sein. „Ja, gerne. Ich kenne mich hier noch nicht so gut aus. Wäre super, wenn du dabei wärst. Nicht, dass ich mich verlaufe.“ „Alles klar. Dann kann ich ja auch gleich dein neues Haus anschauen.“ Emma versetzte mir einen scherzhaften Seitenhieb. „Du bist aber sehr neugierig.“ „Ja, na klar!“, erwiderte ich. Sie hakte sich erneut bei mir ein und ließ sich von mir durch die Stadt zum Neubaugebiet führen. Als ein kalter Wind aufzog, schmiegte Emma sich vorsichtig an mich. Ich erfreute mich an ihrem Körpergefühl und an ihrem natürlichen Duft. Ich konnte nicht genau beschreiben, wonach sie roch. Es war ein eigensinniger und wohltuender Geruch, der aber auch eine dunkle und tiefe Note mit sich trug. Wieder war es still zwischen uns. Aber es war gut so. Schritt für Schritt liefen wir nebenher in der ruhigen Abendstunde und konnten beobachten wie der Himmel immer dunkler wurde und der Mond und die Sterne langsam hervorstachen. Es war wunderschön. - Als wir mit Emma das Neubaugebiet betraten, übernahm sie die Führung und lenkte mich durch die verschiedenen Pfade. Einigermaßen kannte ich dieses Gebiet schon. Ich war hier zwar selten, fuhr aber manchmal mit dem Fahrrad hindurch. Ich prägte mir den Weg ein, während wir zu ihr gingen. Es war nicht sonderlich schwer. „Ich hoffe, dass du dich jetzt nicht verläufst“, merkte sie an. „Nein, keine Sorge“, erwiderte ich. „Ich kann mich doch nicht in meiner eigenen Stadt verirren.“ Sie lachte. Schließlich erreichten wir Emmas Haus. Es lag inmitten vieler anderer. Das Gebäude war ansehnlich, mit weißen Außenwänden, einem Garten, der den ganzen Bau umrandete und einem einfachen grauen Mattenzaun. Wenn dort in einigen Fenstern nicht das Licht eingeschaltet wäre, hätte man meinen können, es wäre seit geraumer Zeit unangetastet und menschenleer. Denn es wirkte verlassen. In den Fenstern waren keine Vorhänge. Keine Dekorationen waren um das Haus angebracht. Und die hochgewachsene und von Unkraut übersäte Grasfläche zeigte, dass dort niemand so richtig wohnte. „Der Garten kommt noch später dran“, erklärte Emma. Sie öffnete das kleine Eingangstor und ich brachte sie an die Tür. Ein Bewegungsmelder sprang an, der den ganzen Eingangsbereich erleuchtete. „Echt cool“, sagte ich fasziniert. „Hast du so etwas noch nie gesehen?“, neckte mich Emma. „Nur im Fernsehen“, gab ich zu. Emma schaute auf die Türklingel, drückte aber nicht darauf. Eine fast greifbare Anspannung breitete sich zwischen uns aus. Im Fernsehen, also in einem Film oder auch in einem Buch, wäre das jetzt der passende Moment gewesen, um sich langsam näher und näher zu kommen. Zuerst die Körper der beiden, dann die Gesichter, die Nasen und dann würde es einen Kuss geben. Emma blickte einen Augenblick lang auf meine Lippen und ich auf ihre. Wir standen da und keiner von uns beiden rührte sich. Auf Emmas unergründlichen Gesichtsausdruck mischte sich ein kleiner Anflug von Angst. Sie machte kaum merklich einen ganz kleinen Schritt zurück. Dabei stieß sie gegen einen Blumentopf aus Plastik, der zuerst nur gefährlich schwankte und dann dennoch mit einem leisen Plopp auf das Gras purzelte. Die Erde fiel heraus und eine einzelne Blume, die dort eingepflanzt war, wurde darunter begraben. „Huch!“ Emma schreckte zusammen. Die Anspannung brach zusammen und wich einem mulmigen Gefühl, welches die ganze Luft erfüllte. „Emma?“, rief eine Frauenstimme aus dem Haus. „Bist du wieder da?“ Das war vermutlich der einzige Blumentopf im ganzen Garten und er hatte die gesamte Situation ruiniert. „Ja, Mama!“ Emma bückte sich, um das Gefäß wieder aufzustellen. „Ich mach das schon“, sagte ich und hockte mich auch zu Boden. „Nein. Lass das. Ich kriege das schon hin.“ Die Tür öffnete sich und Emmas Mutter tauchte auf. Sie begutachtete wie Emma und ich ungeschickt die Blume befreiten und die Erde wieder zurück in den Topf schaufelten. Als wir fertig waren, packte ich alles, bevor Emma mir zuvorkam und stellte das Gefäß wieder zurück. Die zerknitterte Blume darin schwankte umher und machte einen miserablen Eindruck, als sie stillstand. „Tut mir leid, Mama. Ich bin dagegengetreten.“ Ihre Mutter schaute sich die Situation an. Sie schien ein wenig irritiert, mich hier zu sehen. Dann strahlte sie und begrüßte mich herzlich. „Hallo, du bist bestimmt Emmas Freund aus der Schule.“ Ich stimmte ihr zu und lächelte höflich. Ich war auch leicht durcheinander, als ich Emmas Mutter ansah. Sie hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Emma. Blonde Haare. Ovales Gesicht. Ihre ungefähre Körpergröße. Aber sie hatte nicht ihre Anmut. Ihre atemberaubende Schönheit, die einen zusammenbrechen ließ, wenn man vor ihr stand. Man dachte nicht, dass man einer Göttin gegenüberstand. Man stand nur einer normalen Frau mittleren Alters gegenüber. Mehr nicht. „Wie war es?“, fragte sie. „Alles war in Ordnung“, entgegnete Emma. Es war ihr anzusehen, dass es ihr peinlich war, dass ich ihrer Mutter begegnet bin. Sie trat von einem Bein auf das andere und wollte der Situation sichtlich schnellstmöglich entgehen. „Gefällt dir unser neues Zuhause“, erkundigte sich ihre Mutter bei mir. „Wir sind immer noch beim Einrichten. Aber es wird langsam. Wenn du möchtest, könntest du hereinkommen und dir innen alles anschauen.“ „Vielleicht besser ein anderes Mal“, sagte eine männliche Stimme. Ein ernst dreinblickender Mann erschien an der Türschwelle. „Hallo Papa“, grüßte Emma. Er sah sehr kräftig aus, war fast einen ganzen Kopf größer als ich selbst und trug einen dünnen, aber dichten, leicht ergrauten Bart, der sein Gesicht umrahmte. Seine Haare waren kurz geschnitten, aber ebenso füllig wie sein Bart. Er sah so selbstbewusst aus, dass ich nahe dran war den Kopf nach unten zu halten und den Blick zu senken. Mich kostete es einiges an Kraft, um standzuhalten. Ich hielt ihm die Hand hin. „Ich bin Ben“, stellte ich mich vor. „Emmas Vater“, brummte er zurück, meine Hand ignorierend. Emmas Mutter warf ihm einen unfreundlichen Blick zu. Dann sagte er: „Es ist schon spät. Ich finde du solltest nach Hause gehen, sonst wir es sehr finster.“ Ich stimmte ihm zu, denn ich hatte sowieso keine andere Wahl und er hatte ja recht. Ich verabschiedete mich kurz bei Emmas Eltern. Ihre Mutter lächelte mir noch einmal zu. Ihr Vater nickte nur. Ich schaute zu Emma, die plötzlich ganz klein geworden auf der Seite stand, und mir sagte: „Wir sehen uns dann in der Schule.“
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