Caroline Régnard-Mayer
Ein Jahr ohne dich
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Inhaltsverzeichnis
Titel Caroline Régnard-Mayer Ein Jahr ohne dich Dieses ebook wurde erstellt bei
Impressum
Prolog
Ein Jahr davor …
°Conny°
°Christin°
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Rachel Parker
Ein Jahr ohne dich
Roman
Band 1
Copyright © Juni 2016 by Rachel Parker (Originalauflage)
Copyright 2. Auflage © Juli 2017 by Rachel Parker
Alle Rechte vorbehalten.
Es darf kein Teil dieses Werkes ohne Genehmigung der Autorin Rachel Parker in irgendeiner Form vervielfältigt oder reproduziert werden.
Satz und Layout: Rachel Parker
Coverdesign: Cover Up by Bianca Holzmann (www.cover-up-books.de) unter Verwendung der Coverfoto: Bilder von ©Shutterstock (conrado)
Lektorat: Wiebke Worm
Für Heidi und Wiebke, meine Heldinnen
- sowie in guten als auch schlechten Tagen!
Für Mütter und Töchter ist es nicht immer leicht, sich voneinander abzunabeln. So erging es mir, als meine Tochter aus heiterem Himmel beschloss, zwischen der 11. und 12. Stufe im Gymnasium ein Jahr in die USA zu gehen. Es war für mich zuerst eine seelische Katastrophe. Jedoch verstand ich sie. Conny musste ihre englischen Sprachkenntnisse unbedingt bis zum Abitur festigen und verbessern, auf der anderen Seite verspürte sie eine unbändige Lust, sich eine Auszeit von der Schule sowie ihrem familiären Umfeld zu nehmen und die weite Welt zu entdecken. Ich habe sie nicht aufgehalten trotz meiner inneren Gegenwähr; ich unterstützte sie soweit ich es konnte und versuchte nach ihrer Abreise Anfang Juli bis Weihnachten psychisch durchzuhalten. Ab Januar wurde es leichter. Die Monate vergingen wie im Flug und am 1. Juni stand Conny am Frankfurter Flughafen wieder vor mir. Wo war die Zeit geblieben?
Meine Tochter hat nicht viel während ihrem Highschool-Jahr geschrieben oder mit mir geskypt, deswegen ist der erste Teil des Romans nur mit wenig Persönlichem aus ihrem Auslandsjahr versehen. Die letzten zwei Drittel entsprangen meiner Fantasie; sowie die Geschichte von Christin, der Mutter. Zu Beginn habe ich einiges aus meiner persönlichen Erfahrung mit der Erkrankung Multiple Sklerose einfließen lassen, doch der Rest der Figurenentwicklung ist erfunden. Es gibt Moment, da wünschte ich mir wie Christin zu sein. Eine kleine Buchhandlung zu eröffnen und einen lieben Menschen neben mir zu haben. Deswegen schrieb ich dieses Buch - um zu träumen und meine Fantasie auszuleben. Und das Wichtigste! Ihnen liebe Leser und Leserinnen ein paar schöne Lesestunden zu bieten. Tauchen Sie ein in meine Geschichte!
Ihre Rachel Parker
Als ich war noch ein Kind
war ich für viele Sachen blind.
Heute weiß ich genau,
das Leben ist manches Mal rau.
Du gabst mir alles und noch mehr,
ist es auch ein paar Jahre her.
Als Fels, als Anker bist du für mich da,
und damit noch immer wunderbar!
(Anna R. Winter)
Der Ort Lahnfeld gibt es nicht, auch Herr Schweitzer nicht. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass alle Namen frei erfunden sind. Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen oder Orte sind rein zufällig.
Eine Staubschicht überzog mich und ich kauerte am Boden meines Zimmers auf dem Campus. War das eben wirklich geschehen? Totenstille um mich herum. Überall lagen meine Sachen verstreut – die halb gepackten Koffer zwischen Kleidungsstücken und zerbrochenem Geschirr, ebenso die Bücher und Bilderrahmen. Das große Regal neben der Zimmertür war sogar umgestürzt. Gestern wurde die Bevölkerung über Fernsehen, Radio und wir Studenten zusätzlich während der Vorlesungen gewarnt. Eben noch erwartete man ein Erdbeben der Stärke 5,0 bis 6,0 in der Stadt und in weiten Teilen des Bostoner Umlandes, nun war es geschehen. Wenige Minuten verstrichen. Ich wagte kaum zu atmen oder mich zu bewegen . Wo hielt sich Paul während dieser schrecklichen Minuten auf? Von draußen hörte man Sirenen von Krankenwagen. Menschen schienen panikartig über den Campus zu laufen, ihre Schreie drangen bis zu mir ins Zimmer. Auf unserem Gang war es jedoch beängstigend still. Auch unser Studentenwohnheim bebte und zitterte fürchterlich während des Erdbebens. Meine Fensterscheiben hatten Sprünge, waren aber zum Glück nicht zerborsten, weshalb ich unverletzt blieb. Die Zimmerdecke wies Risse auf, und Putz löste sich. Ich war von Kopf bis Fuß mit grauem Staub bedeckt, dieser rieselte noch immer auf mich herab. Nach dem ersten Schock und der Starre breitete sich nun Angst in meinem Innern aus. Ich machte mir große Sorgen um Paul. Er befand sich auf dem Weg zum Bahnhof, um unsere Tickets für die Heimreise zu kaufen. Danach wollte er zu dem Reisebüro, um die Flugzeiten für den Flug nach Frankfurt bestätigen zu lassen. Hatte er noch rechtzeitig eines der Gebäude verlassen können? Vorsichtig robbte ich zum Schreibtisch und suchte zwischen den staubigen Studiensachen nach meinem Handy. Endlich! Hier war es. Ich wählte seine Nummer, aber die Leitung war tot. Oh mein Gott, das darf doch nicht wahr sein! Panik erfasste mich. Ich rief wie von Sinnen nach Hilfe. Da erinnerte ich mich an meine Freundin Mara und all die anderen auf meinem Stockwerk.
»Mara, wo bist du? Bist du verletzt?«, schrie ich verzweifelt.
»In meinem Zimmer, Conny! Nein, nur total staubig und hier herrscht das absolute Chaos. Ich versuche gerade, meine Zimmertür zu öffnen, aber der Schrank liegt davor.«
»Warte, ich komme sofort zu dir!« Vorsichtig, denn die Angst saß mir immer noch im Nacken, öffnete ich meine Tür. Auf unserem Korridor war an vielen Stellen der Putz von der Decke gebrochen und da, am Ende des letzten Raumes, klaffte ein riesiges Loch. Oh mein Gott, hoffentlich war Nick während dem Beben nicht in seinem Zimmer! Er war ein liebgewonnener Kommilitone. Ich begann zu zittern, und Tränen liefen mir über das Gesicht, währenddessen ich zu Maras Schlafraum stürzte.
»Mara, ich stehe vor deiner Tür und stemme mich dagegen, du ziehst dann am Schrank. Okay?«, rief ich mit angsterfüllter Stimme.
»Ja, ist gut Conny. Ich habe solche Angst!«
»Dann zieh, damit wir so schnell wie möglich hier rauskommen!«
Vereint befreiten wir sie in wenigen Minuten und fielen uns weinend aber glücklich, um den Hals.
»Schnell, Mara, nix wie weg! Am Ende des Korridors klafft ein riesiges Loch. Von der Decke fällt immer wieder Putz. Gibt es nicht auch Nachbeben?«
Panikartig eilten wir zum Treppenhaus, rannten die Treppen hinunter ins Freie und direkt in die Arme des Katastrophenschutzteams.
»Bitte begeben sie sich sofort zum Sammelplatz an der Mensa. Wir erwarten ein Nachbeben! Haben sie noch jemanden im Innern gesehen?«
Wir schüttelten nur unsere Köpfe, und schon waren die Männer im Gebäude verschwunden.
Auf dem Weg zur Mensa fragte ich: »Funktioniert dein Handy, Mara? Meines ist tot.«
»Ja, hier. Ich habe vorhin Jens vom Zimmer aus angerufen, bei ihm ist alles okay. Er war während des Bebens in der U-Bahn und rettete sich ins Freie.«
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