Selbstliebe beginnt dort, wo Du anfängst Dich so anzunehmen, wie Du bist. Ich kenne keinen Menschen, der nicht sowohl Stärken und Schwächen hat. Auch eine Mutter Theresa hat bei all ihrer aufopferungsvollen Nächstenliebe an Ihrem Glauben zu Gott gezweifelt und um diesen gerungen. Nur Menschen, die sich auf ihre positiven Stärken konzentrieren, meistern das Leben und erfüllen sich Schritt für Schritt ihre Wünsche. Sie sind mit sich im Reinen, weil sie die Liebe kennen und damit in sich selbst Liebe entwickeln können. Weil sie sich Ihrer Stärken bewusst sind, können sie auch mit ihren Schwächen umgehen. Wir haben nichts davon, wenn wir uns unserer Schwächen schämen, und dafür schelten und verachten. Wir können jede dieser Unzulänglichkeiten kontinuierlich angehen und mit Entschlossenheit und Beharrlichkeit neue positive Gewohnheiten erlernen und umsetzen. Aus einer Schwäche werden wir selten eine Stärke entwickeln, aber wir können diese so umwandeln, dass die Schwäche uns in unserem zukünftigen Leben nicht ständig „scheitern“ lässt. Kritisiere Dich nicht selbst, sondern lobe Dich für all die Dinge, die Du heute wieder realisiert hast. Konzentriere Dich auf Deine Stärken und neutralisiere Deine Schwächen. Schließe Frieden mit Dir selbst, um innere Zufriedenheit und Harmonie zu schaffen.
Lebe, hege und pflege daher Deine Selbstliebe. Sie ist ein Feuer, das in Dir brennt. Achte darauf, dass es genug Nahrung bekommt. Wenn Du Dich in der Außenwelt befindest und in der Hektik des Tages Deine Energie aufbrauchst, dann gib dem Feuer regelmäßig Nahrung. Ziehe Dich zurück, wenn die Asche nur noch glimmt und Deine Kraft schwindet, Du gereizt wirst. Gönne Dir eine Pause und Pflege Dich, Deine Selbstliebe und damit Dein inneres Feuer.
Entfache in Dir den Zustand des Glücks. Dies ist der beste Energielieferant für Deine Selbstliebe. Gönne Dir die Zeit glücklich zu sein. Tue das, was Dir in diesem Moment die größte Freude bringt. Lese, treibe Sport, meditiere, trinke eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wein, schwatze mit einem lieben Menschen, locke Deine Katze auf Deinen Schoss, lache mit Deinen Kindern, genieße intensiv ein leckeres Essen. Achte auf die Schönheit, die Dich in Deinem Leben umgibt. Schönheit ist scheu und möchte entdeckt werden. Sie zeigt sich Dir nur, wenn Du aufmerksam bist und Du bereit bist, sie zu genießen.
Tue all dass, was Verliebte tun. Sie schenken dem Anderen ihre Aufmerksamkeit, ihre Zeit. Sie hören aufmerksam zu und lesen dem Geliebten jeden Wunsch von den Augen und den Lippen ab. Wer liebt kann vergeben. Deine Selbstliebe ist Dein Geliebter. Schenke Dir selbst Liebe. Sei für Dich da.
Formuliere Deine Lebensphilosophie mittels klarer Werte und Prinzipien
Irgendwann in unserem Leben wird sich einmal für uns die Sinn-Frage stellen. Was macht das alles für einen Sinn? Was ist der Sinn unseres Lebens? Eventuell sind wir in einer Phase der Stagnation. Wir haben einen Rückschlag erlebt. Ein Verlust hat uns in eine tiefe Traurigkeit versetzt. Die bisherigen Ziele und damit die Ausrichtung unseres Lebens erscheinen uns fragwürdig und nicht mehr wesentlich. Wir können uns in diesem Augenblick die Frage stellen, ob wir unser Leben auf festen Fundamenten aufgebaut haben. Wir neigen oft dazu, unser Leben auf einseitige Themen zu fixieren. Wir nehmen Rollen an, die wir uns als wichtig und erstrebenswert auserkoren haben. Unsere gesamte Energie und Kraft stecken wir in die Umsetzung unserer, dieser Rolle oder Aufgabe. Wir verlieren dabei oft die Balance, die Ausgeglichenheit der einzelnen Rollen untereinander aus dem Auge.
So sind wir ganz Mutter oder Vater und stellen das Wohl und Wachstum unserer Kinder in den Mittelpunkt unseres Lebens. Was ist, wenn die Kinder aus dem Haus sind und nur noch einmal im Monat bei uns anrufen?
Wir sehen uns als Manager, deren Lebensziel es ist, die Karriereleiter so hoch, wie möglich zu steigen. Was ist, wenn diese Leiter sich auf dem Weg nach oben als zu kurz herausstellt? Wie fühlt sich ein „ausgebrannter“ Manager? Wie lebt es sich, wenn die Familie an den ehrgeizigen Zielen zerbricht und man sich einsam fühlt?
Wir fixieren uns eventuell auf einen anderen Menschen unseren Lebenspartner und stecken all unsere Gefühle in diese Verbindung. Wer räumt den Scherbenhaufen unserer Gefühle auf, wenn wir verlassen werden?
So gibt es viele Rollen, die wir uns in unserem Leben selbst auf den Leib schneidern. Wir sehen darin oft den Sinn unseres Lebens. Durch eine zu intensive Fokussierung verlieren wir den Horizont aus den Augen. Wir können in Sackgassen geraten, aus denen wir nicht mehr so schnell oder wenn, nur mit schmerzlichen Erfahrungen wieder herauskommen.
Den Sinn des Lebens kann jeder nur für sich selbst entdecken. Es ist unsere wesentliche Aufgabe unser Leben zu leben und zu meistern. Das Leben möchte ausgefüllt werden. Es möchte von Dir einen Sinn erhalten. Du formulierst es und füllst es mit Leben. Warte nicht auf Antworten von Anderen, sondern formuliere selbst Deine Wünsche ans Leben. Und dann beginne den Weg zu gehen, zu gestalten. Suche und finde selbst das Glück im Alltag. Finde die Zufriedenheit in einer Ausgeglichenheit Deiner Rollen, als Mutter, Vater, Partner, Freund, Kollege. Rollen oder einseitige Lebensaufgaben sind austauschbar. Sie können ihren Sinn verlieren, weil das Leben eine unvorhergesehene Richtung nimmt. Was kann uns stattdessen Halt und Sicherheit geben. Auf welcher Grundlage finden wir Antworten auf unsere Fragen? (16)
Moralische Werte und Prinzipien leiten die Menschheit seit Jahrtausenden. So wird die christliche Ethik seit dem Moment bestimmt, als Moses auf dem Berg Sinai von Gott die Gebote vernahm und für seine Nachkommen in Stein meißelte. Diese Werte wurden für das christliche Abendland die wesentliche Leitlinie für das Denken und Handeln der Menschen. Andere Kulturen und Religionen haben vergleichbare Werte und Prinzipien für die Gestaltung des eigenen Lebens und des Umgangs miteinander geschaffen. Gestern ging ich an einer christlichen Kirche vorbei und las über dem Eingangsportal die Lutherische Feststellung: „Eine feste Burg ist unser Gott“. Und ja, die christlichen Glaubensrichtlinien schaffen gläubigen Menschen einen starken Rückhalt für ihr Leben. Sie haben etwas, an dem sie sich festhalten, ausrichten können. Bevor wir jedoch einer Gruppe beitreten, macht es Sinn, selbst zu wissen, was wir vom Leben erwarten und nach welchen Maßstäben wir es gestalten.
Für kleine Kinder sind die Eltern der Mittelpunkt ihrer überschaubaren Welt. Sie brachten auch uns bei, was „gut“ und was „böse“ ist. Haben sie ihren Job gut gemacht, dann wurde bereits hier die Grundlage für unser stabiles Wertesystem gelegt. Mit jedem weiteren Lebensjahr entdeckt ein Kind seine Welt. Es reflektiert und sucht sich neben den Eltern neue Bezugspunkte. Neue Einflüsse modifizieren das Wertesystem.
Wir Menschen brauchen Werte und Prinzipien. Sie sind Teil unserer inneren Stabilität. Menschen mit eigenen, selbst reflektierenden Werten sind oft starke, innere Persönlichkeiten. Sie sind ein Leuchtfeuer für ihre Mitmenschen. Ihre Kinder wachsen an ihnen. Freunde und Bekannte suchen Rat und ihre Nähe. Dieses stabile Wertesystem schafft ein Urvertrauen, dass auf die Umgebung ausstrahlt.
Was ist die Lebensphilosophie Deines Lebens? Welche Werte und Prinzipien bestimmen Dein Leben?
Hast Du Dir einmal die Zeit genommen und intensiv darüber nachgedacht.
Ich hatte als Jugendlicher ein sehr stark idealistisch, politisch ausgeprägtes Wertesystem. Ich wollte die ganze Welt auf einmal verändern und mich selbst intensiv einbringen. Als ich sah, dass die Welt sich rasant in eine andere Richtung entwickelte und sich die Ereignisse überschlugen, bekam mein Wertesystem einen Riss. Ein Vakuum entstand. Vielen Menschen geht es in ihrem Leben ähnlich. Bereits Theodor Fontana formulierte: „Wer mit 18 kein Revolutionär ist, hat kein Herz. Wer mit 30 noch einer ist, hat keinen Verstand.“ Ich lebte jahrelang als stiller Beobachter mein Leben. Vor einigen Jahren hatte ich dann meine Initialzündung. Es begann mit dem Lesen des Buches „The Secret“ von Rhonda Byrne. Ich verstand augenblicklich die Idee des positiven Denkens und dessen Verinnerlichung. Das Vakuum meines ehemals starken Wertesystems saugte die neuen Erkenntnisse regelrecht ein. Ich begann mein Selbstcoaching. Ich las, las und lese. Ich reflektierte und ich begann mein Wertesystem von INNEN nach AUSSEN aufzubauen. Meine daraus resultierenden Bücher wurden und werden meine neue, starke Lebensphilosophie, sie reflektieren mein Wertesystem. Und dieses Wertesystem ist tief geprägt von positivem Denken und Handeln, Liebe und Selbstliebe, innerer Harmonie und Balance, proaktivem Handeln und Gestalten.
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