Wir sind wie wir sind. Es kommt nicht darauf an, wie viel wir reden sondern mit wie viel Intensität, Authentizität, Selbstliebe und Leidenschaft, mit wie viel Herz und Aufrichtigkeit wir in die Beziehung zu anderen Menschen treten. Nehme die anderen Menschen, wie sie sind. Zeige aufrichtiges Interesse an Ihnen und auch sie werden Dir Aufmerksamkeit und Interesse zurückgeben.
Menschen unterscheiden sich ebenso durch die Art ihres Denkens. Überlege einmal, wie Du Informationen aufnimmst und sie geistig verarbeitest. Bist Du der Typ, der Fakten und Informationen aufnimmt und diese mathematisch aneinanderreiht und daraus Ergebnisse oder Schlussfolgerungen zieht. Techniker oder Naturwissenschaftler sind hier typische Vertreter. Oder reagierst Du intuitiv und nimmst Informationen zwar auf, suchst aber sofort nach Zusammenhängen, Hintergründen. Du denkst in einem solchen Fall immer integrativ. Du hättest auch Kriminologie studieren können. Gehörst Du zu dieser Spezies, die seine Gegenüber immer mit der „Warum?“ - Frage nervt. Dein Partner weigert sich wahrscheinlich, gemeinsam mit Dir den „Tatort“ oder andere Krimis anzuschauen. Du bist ständig auf der Suche nach Motiven, Indizien und löst den Fall bereits in der ersten halben Stunde. Ich weiß, Du kannst nix dafür. Du tickst halt anders. Du verarbeitest Informationen nach einem anderen Denkmuster. Auch das ist gut so. Erkenne Deine Denkmuster. Verstärke ihre positiven Möglichkeiten. Kenne Deine Schwachstellen und schöpfe Deine Denkpotentiale voll aus.
Es gibt weitere Unterscheidungsmerkmale nach der Art und Weise wie wir denken. Sind wir analytisch, logisch geprägt oder lassen wir unsere Gefühle gleichberechtigt mitentscheiden. Hier kommt es zum typischen Männer-Frauen Missverständnis. Frauen sind tendenziell wesentlich sozialer, mitfühlender bei ihren Entscheidungen. Wie oft kommt es vor, dass Frauen auf der Ebene der Gefühle kommunizieren und Probleme entsprechend anbringen und die Männer logisch, rational antworten und gar keinen Grund für emotionale Aufregung sehen. Eine Frau hat damit jedoch keine ausreichende Antwort und damit Beachtung ihres Themas gefunden. Wieder reden wir unbewusst aneinander vorbei, weil wir unseren Gegenüber in seinem Verhaltensmuster nicht richtig verstehen.
Man geht davon aus, dass unsere Persönlichkeitsstruktur stark verankert und seit unserer Kindheit geprägt ist. Wir sind in unserem Element, wenn wir nach diesem vordefinierten Muster agieren können. In Zeiten der Entspannung und Erholung wählen introvertierte Menschen Strandurlaube auf einer einsamen Insel und nehmen einen großen Stapel Bücher mit. Der extrovertierte Typ wiederum muss unterwegs sein, auf Entdeckungsreise. Er ist ständig auf der Suche nach neuen Anregungen und liebt und sucht die Gruppe.
Andererseits können wir sehr wohl unser Muster „dehnen“ und Fertigkeiten und Gewohnheiten entwickeln und ausbauen. Dies erfordert von uns jedoch meist mehr Energie, als wenn wir uns in unserem ureigensten (Verhaltens-) Muster befinden.
Kein Verhaltenstyp, kein Mensch steht über dem anderen. Alle haben ihre Stärken. Durch unsere unterschiedlichen Veranlagungen ergänzen wir uns und wachsen gemeinsam. Dies gilt für unsere Partnerschaft, unsere Freunde, das Team auf der Arbeit und auf so vielen anderen Gebieten unserer Gesellschaft. Verständnis für uns selbst und für andere führt zu besserer Kommunikation und zu mehr Harmonie. Unverständnis und Blockade wird durch gemeinsames Wachstum ersetzt. Jeder Mensch hat andere Veranlagungen und Potentiale. Wichtig ist, dass wir uns dieser, unserer Einzigartigkeit, bewusst sind, um unserem Lebensglück ein Stück näher zu kommen. Verstärke Deine positiven Besonderheiten, mit denen Du in der Lage bist, Dich und Deine Umwelt glücklicher zu machen.
Wenn Du Deine vermeintlichen „Schwächen“ kennst, wenn Du verstehst wie und weshalb Du in bestimmten Situationen entsprechend reagierst, dann hast Du es auch in der Hand, Deine Verhaltensmuster, Deine Gewohnheiten langsam und kontinuierlich in eine neue Richtung zu lenken.
Wenn Du die Selbstliebe Deines Herzens, mit der Bewusstheit, der Schärfe Deines Geistes verbindest und Deine innere Leidenschaft zusätzliche Energie, Entschlossenheit und Beharrlichkeit freisetzt, dann werden sich die wirklichen positiven Potentiale Deiner Persönlichkeit entfalten. Du begibst Dich auf den Weg der eigenen Selbstentfaltung und Verwirklichung.
Hast Du einmal das Glück erlebt, auf den Wellen zu reiten. Es ist ein einmaliges Gefühl, wenn Du Dich der Energie des Meeres hingibst. Und das Leben ist wie das Meer. An schönen, sonnigen Tagen ist es ruhig und besonnen. Tagelang rollen nur seichte Wellen an den Strand. Aber der Wellenreiter wird langsam unruhig. Das Leben wird zum Trott. Es spielt sich ein und wird zur Gewohnheit. Und dann ändern sich das Leben und das Wetter. Wolken ziehen am Himmel auf und das Meer wird unruhig. Der Wellenreiter spürt die Unruhe in sich. Er überwindet die innere Angespanntheit. Er steht am Strand, sein Board in der Hand und schaut auf die Wogen, die sich vor ihm aufbauen. Er ist unsicher, ob er an diesem Tag reif für das Meer, für das Leben ist. Dann trifft er eine Entscheidung. Er rennt in die Brandung. Ein eiskalter Schwall lässt seinen Körper vibrieren. Er lässt sein Surfbrett auf die Wasseroberfläche gleiten, legt sich bäuchlings darauf und beginnt aus Leibeskräften zu paddeln. Er möchte hinter die Brechungslinie der Wellen kommen. Kommt eine Welle, dann lässt er sich vom Brett gleiten und taucht unter der Welle hindurch und nimmt ihr die Kraft, ihn an den Strand zurückzutragen. Und dann ist er hinter der Linie, an der das Meer auf den sandigen Meeresuntergrund trifft, welche durch die Kompression der Wassermassen die Wellen erzeugen.
Wir setzen uns auf unser Brett und schauen auf das weite Meer, wann es für uns die nächste Welle bereithält. Diese Augenblicke haben eine tiefe, innere Beschaulichkeit. Wir sind eins mit dem Leben. Wir sind eins mit dem Wasser, dem Himmel und der Sonne, die über uns brennt. Nach Minuten sichten wir ein beginnendes Kräuseln am Horizont. Es rollt etwas auf uns zu. Eine gigantische Kraft spannt sich unter der glatten Haut des Wassers, bereit zum Sprung. Wir legen uns auf unser Board und mit schneller werdenden Paddelschlägen nehmen wir Fahrt auf. Wenn die Welle auf unserer Höhe ist, gilt es, die gleiche Geschwindigkeit zu haben. Wir schnellen aus dem Wasser. Unsere Füße suchen zwischen unseren Händen Halt auf der rau gewachsten Oberfläche des Boards. Es ist nur eine Sache von Sekunden, in der nur unsere Intuition und unser körperliches Geschick zählen. Aber auch unser Geist kann uns, mit unserer inneren Anspannung und Verbissenheit, vom Gelingen abhalten. Eine Unaufmerksamkeit und wir werden mit einer immensen Wucht durch die Luft geschleudert. Wir tauchen in die wirbelnden Wassermassen ein. Wir verlieren vollständig die Kontrolle und wissen nicht mehr, wo oben und unten ist. Die kraftvollen Elemente beherrschen uns komplett. Gefühlte Minuten verstreichen, in denen wir hoffen, dass jemand die „Waschmaschine“ anhält. Irgendwo wirbelt mit brachialer Gewalt unser Surfbrett, mit einer Gummischnur an unserem Fuß befestigt, um uns herum. Schützend halten wir die Hände um unseren Kopf, um den eventuellen Schlag dieses Geschosses abzufedern.
Dann lässt das Wirbeln nach und die Welle hat sich Richtung Strand gerollt. Es ist Zeit, aufzutauchen und das Leben trägt uns wieder an die Oberfläche. Wir lassen uns nicht entmutigen und unsere Sehnsucht lässt uns wieder die Wellen durchtauchen und auf unsere nächste Gelegenheit warten. Als wir diesmal mit der Welle auf derselben Höhe sind, haben wir alle Ängste hinter uns gelassen. Wir lassen los und konzentrieren unsere positive Aufmerksamkeit auf den jetzigen genialen Augenblick. Nichts ist in diesem Wimpernschlag, in dieser Sekunde wirklich wichtig, außer diese tiefe, gefühlte Verbindung, diese Einheit mit dem Meer. Wir vertrauen auf uns und das Leben. Wir sind nicht bei den vielen Eventualitäten des Scheiterns, sondern im Hier und Jetzt, welches uns das Adrenalin durch die Adern jagt. Jetzt ist der Moment. Wir finden den richtigen Halt und werden eins mit unserem Surfboard. Dieser Augenblick lässt uns unsere tiefe innere Ausgeglichenheit und Balance spüren, mit der wir jede kleine Erschütterung während unserer rasanten Fahrt ausgleichen. Es ist dieser gigantische Augenblick und wir rasen den Wellenkamm hinab. Ein vibrierendes Glücksgefühl erfasst unseren Körper und unsere Seele.
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