Barbara E. Euler - Der Krieg
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Schüchtern taten sich die ersten Lippen auf und sanft bettete Herigold die zarten Hostien auf vorsichtig herausgeschobene Zungen. All diese Münder. All diese Lippen. Rosige, blasse, glänzende, rissige, frische und faltige, schmale und breite, sie alle öffneten sich vor Herigold, und der Großmeister beschenkte sie mit der segnenden Gabe. Mund um Mund tat sich vor ihm auf, unabsehbar die Reihe, und mit ruhiger Geschäftigkeit sorgten die Männer am Altar – Messdiener, Kanoniker, Priester –, dass der reiche Fluss der Hostien nicht versiege. Wieder und wieder reichten sie Herigold eine wohl gefüllte Schale und voll unermüdlicher Demut teilte der verehrte Großmeister die Heiligen Hostien aus. Mit geöffneten Lippen und geschlossenen Augen harrten die Menschen des großen Geschenks.
Auf einmal hielt Herigold inne. Dieser Mund da, der tat sich nicht auf, und die Augen sahen ihm ins Gesicht, freundlich.
Herigold kannte dieses Lächeln. Der Engländer. Der, der sich an heiligen Körpern verging, der sie aufschnitt, der sie schändete. Herigold starrte auf die breiten Schlachterhände, die sich zu einer Schale geformt hatten. Englische Sitten. Erwartungsvoll sahen die graublauen Augen ihn an. Es war erlaubt, das wussten sie beide. Rasch senkte Herigold eine Oblate in des Engländers Hände und wandte sich den nächsten zu.
Sorgsam barg Cornelis die Hostie in der hohlen Hand, während er zurückging. Ganz bis nach hinten ging er, dorthin, wo die standen, die sich keine Mühe gaben, ein Teil der Wartenden zu werden. Die, für die die Heilige Gabe nicht gemeint war. Sie waren wegen der Almosen hier, sonst wären sie nicht gekommen. Die Huren und die Fahrenden, die Wanderärzte, Kesselflicker, Köhler, die Getriebenen, die Gezeichneten; Gauner und Gesindel oder was man dafür hielt. Für sie war das alles hier nicht bestimmt. Sie hatten zu wenig gespendet, gebetet, gebeichtet, gebadet… Irgendetwas war immer. Cornelis grüßte und hing den Hut, den er unter dem Arm gehalten hatte, über einen steinernen Säulenvorsprung. Langsam begann er die Hostie in winzige Stücke zu brechen. Eins tippte er mit dem Finger auf und nahm es in den Mund und stand ganz still, mit geschlossenen Augen. Dann hielt er die andern den um ihn herum Stehenden hin. Verwundert streckten sie ihre Hände danach aus, knorrig, knotig, schmutzig, rau; viele. Geduldig fischten sie die kleinen Stücke aus der ruhig hingehaltenen Chirurgenhand und aßen sie, unbesorgt; sie taten so vieles, auf das Strick und Scheiterhaufen standen. Aber ihr alter Bader, der hatte was zu verlieren. Sie grinsten ihn an.
Der Bader grinste zurück, weil er froh war.
Und weil er seit jenem Tag vor zwanzig Jahren nichts mehr auf dieses Leben gab.
Nothing. Nothing at all.
Dann kamen endlich die Almosen. Beleibte Mönche schleppten riesige Körbe heran, aus denen mit Rosinenkreuzen verzierte Gedenkbrote quollen, üppig wie der satte Klang der Glocken, der jetzt über ihren Köpfen anschwoll und sich über die Gaben legte.
Weitere Körbe kamen, voll mit scheppernden Münzlein, die das Konterfei Herigolds trugen. Sie hatten ein Loch, damit man sie an einer Schnur um den Hals tragen konnte. Und dann waren da noch die Körbe mit heilkräftigen Bildchen, bunt gedruckt auf kleine Pergamentstückchen, und mit Blechkreuzlein, in deren Arme heilige Zeichen geprägt waren. GLORIA PATRI ET FILIO ET SPIRITU SANCTO SICUT ERAT IN PRINCIPIO ET NUNC ET SEMPER ET IN SAECULA SAECULORUM AMEN. Man trug sie in der Tasche, wenn man sich auf den Weg machte, sie brachten Glück. Und sie verkauften sich gut.
Cornelis nahm seinen Hut und trat beiseite, dass die Leute an die Almosen kämen. Die Mönche reichten den Menschen, um was sie baten, Brot und Münze, Bildchen und Kreuz, und blieben ruhig und freundlich, als man sie drängte und stieß. Bald wogte das Kirchenschiff von Geben und Nehmen, denn überall hatte man die Körbe verteilt und überall schob die Masse sich und gierte, dass die Gläubigen sich aneinanderschmiegten und sich fortwünschten. Zank entbrannte; ein zorniges Summen wie von Hornissen lag in der Luft.
Der kräftige Physikus hatte seinen Platz im hinteren Teil des Kirchenschiffs behauptet. Goodness. For nothing at all. Ungläubig starrte er auf den anschwellenden Tumult, in dem Mönche hin und her schwankten. Schon entriss man ihnen die Körbe. Brote zerbrachen, Bildlein zerrissen; jemand schrie. Die entfesselte Gewalt machte Cornelis’ Herz schneller schlagen. Dies irae. Die Kleriker am Altar standen reglos. Stop this. For God’s sake, stop this. Er suchte Unaks Blick und fand ihn nicht.
Ein krachendes Geräusch riss ihn herum und er schrie.
„ Stop it! Stop it! No! No! No! NOOOO!!!!“
Er wusste nicht, dass er mit Fäusten hieb, wie er sich jetzt zum Ausgang kämpfte. Von draußen hatten sie das Portal aufgestemmt und strömten nun herein, und er schlug, wen er treffen konnte, denn da draußen war Joris Eijckhout und sie würden ihn zu Tode trampeln. For nothing at all. Joris.
Neuntes Kapitel
Mit dem Glockengeläut war eine Schlägerei entbrannt auf dem Platz vor dem Gotteshaus und die Handvoll Männer der Klerikergarde, die das Portal zu bewachen hatte, war eingeschritten, ihrer Pflicht getreu. Der Weg war frei. Der Sturm begann.
Als er sah, was geschehen würde, barg Joris Eijckhout den Kopf unter die sehnigen Arme und befahl seine Seele dem Herrn.
Das Geld… es würde nicht mehr da sein, wenn sie ihn zu Kaat bringen würden – das, was von ihm übrig war. Kaat. Stark und lustig und schön, oh so schön… so schön… wie Feuer fuhr’s ihm bei dem Gedanken durch die Leisten, dass er nach Luft schnappte. Leb wohl, Kaat. Du wirst einen andern finden, der dir gefällt. So Gott will. So Gott will. Der dir beisteht. Dir und den Kindern. Das neue Kind… nun werd ich’s nicht mehr sehen. Erzähl ihm von mir, Kaat. Oder ihr. Erzähl! Erzähl, dass es schön war mit uns. Dass es immer schön sein wird… wenn man dran glaubt… Ich hab dran geglaubt. Immer. S’war ein schönes Leben. Hart auch. Der Hunger. Beim Meister im Farbbottich mit der vergorenen Pisse rühren, Tag um Tag um Tag. Der Geruch… er ging niemals weg… bis das mit dem Ochsenkarren… und dann kam Kaat… Kaat… Kaat…
Ausgerechnet auf einem Begräbnis zu sterben, dachte er noch. Dann traf ihn der erste Fuß.
„Hol’s der Henker!“, rief da wer über ihm und mit einem Schwung fühlte er sich emporgehoben und fand sich auf dem Rücken eines Maultiers wieder. „Bin ein bisschen spät – der Zahn, der verfluchte, der wollt’ zum Teufel nochmal nicht raus…“
Zand.
Zand!, wollte er rufen, aber es kam kein Ton. Tränen kamen ihm und Zand hielt ihn fest, ganz fest, und wollt’ mit ihm fort, als wer laut nach Joris rief und er innehielt.
„ Joris! Joris! Is he all right? Is he all right?” schrie Doctor Cornelis, während er, links und rechts Hiebe austeilend, sich durch die Masse mähte. „I guess he is. Doesn’t talk though“ , sagte der Henkerssohn, der Freude an Flüchen und fremden Sprachen hatte.
„ Thank you… thank you…“ , stammelte Cornelis, heiser vom Schreien und zu erschöpft, um seine Fäuste weiter zu gebrauchen. Alles tat ihm weh. Er war ein alter Mann.
Schon wurde der Physikus fortgerissen, abgetrieben, zurück in die Kathedrale, im unerbittlichen Strom der Hunderten, die einander durch das Tor schoben, stießen, drängten. „… killing… horror…. please…“ , hörte man noch Fetzen seiner Schreie. Jeremiah Tobit Zand drückte den reglosen Bettler an sich und zwang mit festem Fersendruck das Tier durch die Menge in die Kathedrale hinein, dem Physikus hinterher. Von drinnen hörte man jetzt Hörnersignale.
„Rechter Flügel vorwärts!“ Zand, der alle Arten von Musik liebte, entzifferte mühelos die in die Luft gestanzten Tonreihen. Nicht umsonst war er bei einem Militärarzt in die Lehre gegangen. „Linker Flügel still gestanden!“ – „Reihen schließen!“ Zum Henker, was für ein Tag. Zand fletschte seine prächtigen weißen Zähne und spornte das Maultier an.
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