Barbara E. Euler - Der Krieg
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Jetzt hob Herigold den Deckel vom goldenen Ziborium, das die runden, von sorgenden Nonnen mit Hingabe gebackenen Hostien enthielt, und nahm eines der feinen, hauchdünn gebackenen Plättchen zwischen die zarten Finger und hielt es langsam hoch und legte den dunklen, warmen Blick darauf, sehr lange.
Qui pridie quam patertur, accepit panem in sanctas, ac venerabiles manus suas, et elevatis oculis in caelum ad te Deum Patrem suum omnipotentem, tibi gratias agens, benedixit.
Behutsam bettete Herigold endlich die Hostie auf die mit einem kostbaren Spitzentuch bedeckte Patene und trat demütig zurück, damit der Oberpriester das Weihrauchopfer über der Hostie auf dem Goldteller spenden konnte. Würzig und warm umhüllte der Duft den Altar; den Großmeister; die Priester und Messdiener; den König, die Königin; die Wachen; ein Hauch des heiligen Rauches schwebte auch über die Gläubigen im großen Kirchenschiff, die andächtig niederknieten.
Fregit, deditque discipulis suis, dicens: Accipite, et manducate ex hoc omnes. Hoc est enim corpus meum.
Das leise Knistern, als er unterm Sprechen die zarte Hostie brach, dröhnte durch die ehrfürchtige Stille. Wie auf einen geisterhaften Befehl traten jetzt Königin und König und die notabelsten der Kleriker und Edlen aus den Reihen des Chorgestühls heraus in ihren üppig fließenden Gewändern, Purpur und Lapis und Gold, und versammelten sich um den Altar, in schweigendem Einverständnis, verbunden durch Weihrauch und Glauben und das Wissen von Macht. Herigold gab ein Zeichen und sie knieten gemeinsam nieder.
Andurkan verlor dabei sein Lächeln und ersetzte es durch nichts. Der Physikus kannte dieses leere Gesicht. Manchmal war die Abwesenheit von Ausdruck das Beste, was der König erringen konnte, und sein ganzer Stolz. Er war darin wie Unak. Der große Lehrmeister, in so vielen Dingen. Es war gut, dass er da war. Der Physikus suchte des Eisländers Blick. Der Eisländer, im dunstigen Dämmer zwischen den Säulen, fühlte die sachte Berührung und sah auf. Ihre Blicke trafen sich und sie tauschten ein kleines Lächeln.
Vorsichtig ließ nun Herigold Heilige Hostien aus dem Goldpokal auf einen kleinen Teller rinnen und machte ein Kreuzzeichen darüber und tat einen Kniefall und legte den kostbaren Teller in des Oberpriesters Hände, auf dass der groß gewachsene Kleriker dem Großmeister die Hostien bereithalte. Andächtig schob Herigold sich eine Hostie in den Mund; der Oberpriester tat es ihm gleich. Einen Augenblick lang verharrten die Kleriker mit geschlossenen Augen. Gemeinsam begannen sie dann, das Rund der Mächtigen abzuschreiten, die vor ihnen niederknieten. Demütig öffneten die Hohen Herrschaften ihre Münder. Mit seiner weißen, makellosen Hand ließ Herigold eine Hostie auf eines jeden Zunge gleiten. Dann legte er den Menschen sanft die Hand auf, behutsam, um nicht die zarten, funkelnden Netze und filigranen, samtglänzenden Kappen, kunstvoll gewundenen seidenen Tücher und hohen, fischbeingestützten Hauben zu blessieren, und malte mit dem Daumen Kreuzlein auf die hohen Stirnen wie bei einem Kind. Auch Jolanthe öffnete für Herigold ihre Lippen und empfing von ihm die Heilige Gabe. Cornelis sah die unruhigen roten Flecken auf ihren Wangen, ehe sie rasch den Schleier wieder fallen ließ.
Andurkan konzentrierte sich auf das langsame Auflösen der Hostie in seinem Mund und darauf, ruhig zu atmen. Durch den Weihrauch sah er, wie Herigold sich nun von dem Oberpriester den kostbaren Messwein aus dem Krug in den Kelch gießen ließ. Wiederum knieten die Höchsten Priester nieder und sprachen ein unhörbares Gebet.
Dann richteten sie sich auf. Herigold fasste den Pokal, der im Licht der Sonne und der zahllosen Kerzen schimmerte, und hob ihn hoch und mit ihm seinen Blick. In Anbetung ruhten seine ebenholzdunklen Augen auf dem strahlenden Präziosum, während er rhythmisch zu sprechen begann.
Simili modo postquam cœnatum est, accipiens et hunc præclarum Calicem in sanctas ac venerabiles manus suas: item tibi gratias agens, benedixit, deditque discipulis suis, dicens:
Kaum merklich fiel Herigold in einen sanften, betörenden Sprechgesang. Wie weiche Wellen pulsten seine Worte durch den weiten Raum der Kathedrale.
Accipite, et bibite ex eo omnes. Hic est enim calix sanguinis mei, novi et aeterni testamenti: mysterium fídei: qui pro vobis et pro multis effundetur in remissionem peccatorum. Haec quotiescuumque feceritis, in mei memoriam facietis.
Endlich setzte Herigold den Kelch nieder und hielt noch einen Augenblick lang die schönen Hände wie einen Segen über den Wein. Dann trat er zurück und sprach das Vaterunser. Seine klare, reine Stimme schwebte über ihren Köpfen.
Pater noster, qui es in caelis, sanctificetur nomen tuum.
Adveniat regnum tuum.
Fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie.
Et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos dimittimus debitoribus nostris.
Et ne nos inducas in tentationem, sed libera nos a malo. Quia tuum est regnum et potestas et gloria in saecula.
Amen.
Wiederum umhüllte der Oberpriester den Altar mit heilbringendem Weihrauch. Die würzigen Wolken dämpften den Glanz des Weinkelches, bis Herigold ihn wieder feierlich ergriff und aus den Nebeln hob und vor sich hielt. Kurz nur tauchte der bescheidene Priester die eigenen Lippen in das kostbare Nass und reichte den Kelch dann dem Oberpriester, der andachtsvoll trank. Der Großmeister nahm sodann den Kelch wieder entgegen, sehr achtsam nahm er ihn und begann damit das Rund der harrenden Würdenträger abzuschreiten. Der Oberpriester folgte ihm mit dem Krug. Es war guter, starker Wein.
Herigold hielt den Kelch an aller Lippen. An aller Lippen hielt er ihn, dass der heilbringende Trunk sie stärke und verbinde. Galant schenkte der Oberpriester nach, dass keiner darben musste. Als der Großmeister den Kelch von der Königin Lippen nahm, rann ein Tropfen ihr vom Kinn, rot wie Blut. Herigold zog ein Seidentüchlein aus dem Ärmel seiner weiten Stola und tupfte den Tropfen ihr vom Kinn, väterlich tat er’s und barg das Tüchlein wieder weg und fuhr mit Austeilen fort. Jolanthe zog den Schleier vors Gesicht.
Dann durften sie aufstehen. Andurkan bot der Königin den Arm und half ihr auf. Der Physikus lächelte, weil es so überzeugend aussah. Unaks Werk. Sie hatten geübt.
Während die Notablen sich wieder in das eichengeschnitzte Halbdunkel des Chorgestühls zurückzogen, richtete Herigold das Festmahl für alle. Wieder ließ er feine Hostien auf die silbergold glänzende Platte rinnen, wieder kniete er, erhob sich, hielt segnend seine Hände über die fragile Kost, betete still. Als er mit dem reich beladenen Teller nach vorne trat, setzte die Orgel ein, leise und feierlich.
Auf ein Zeichen des Oberpriesters erhoben die Menschen sich von dem kühlen Steinboden. Von der Empore perlten jetzt wie Morgentau die umschleierten Edelfrauen mit den hohen, spitzen Hennins herab. Alle Gläubigen stellten sich in einer langen Reihe auf. Herigold, der Segensreiche, würde ihnen die Kommunion erteilen. Der Heilbringende. Der Größte. Geduldig reihten sie sich auf. Sie waren das Warten gewohnt. Alle waren sie das Warten gewohnt, ob nieder oder hoch, ob Knecht oder Kriegsherr, ob Fürstin oder Fischweib. Warten, dass Regen käme oder dass er endlich aufhöre. Warten, dass die Saat aufgeht oder der Sauerteig oder dass das Fieber fällt. Dass das Korn reift, das Kindlein genest; warten auf den Mann, der in die Schlacht gezogen ist, auf die Mutter, die bald vom Markt zurückkehren wird, auf eine Audienz bei Hofe, auf die Geburt eines Erben oder dass die Nacht vorüber geht. Warten. Wahrlich, sie waren es gewohnt und dass es oft vergebens war auch. Aber nicht hier. Nicht heute!
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