Barbara E. Euler - Der Krieg
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Die Orgel verstummte, als Herigold sich vor dem Altar auf die Knie warf. Er verharrte einen langen Augenblick, um sich sodann bedächtig wieder zu erheben, so dass sein über den Boden ausgebreiteter Mantel geschmeidig über seinem schlanken Körper zusammenfloss. Ehe er sich ganz aufrichtete, ließ er einen Moment lang die Stirn auf dem kühlen Blaustein des Altars ruhen. Dann reckte er sich und begann, mit gemessenen Bewegungen das große Buch vor ihm aufzuschlagen, dessen Goldschnitt im Schein der Kerzen glänzte. Seine feinen Finger strichen über die pergamentenen Seiten. Dann hob er die Hände, dass der weiche Stoff der Stola an den Armen herunterglitt und die schmalen, in seidene Ärmel gefassten Handgelenke freigab. Der Großmeister legte den Kopf zurück. Mitten in die Stille hinein erklang seine glockenreine Stimme. Sauber und klar schwangen sich die Töne in den hohen, hellen Raum empor, wie aus einem von seinen Händen geformten Kelch.
Sanft legte jetzt der Organist einen ersten Akkord darunter, ließ weitere hinterher schweben, auf die Herigold eine neue Strophe bettete, während er sich mit einem gravitätischen Schwung seiner Stola galant zur Gemeinde herumdrehte. Seine feinen Hände begannen einladend den Verlauf der Melodie nachzuzeichnen und die Gemeinde stimmte den Kehrvers an, zaghaft erst, doch endlich voll Inbrunst. Gemeinsam grüßten sie den Toten mit ihrem Gesang.
Als das Lied beendet war, bedeutete ein in Gold und Weiß gehüllter Priester den Menschen, niederzuknien, während sich Herigold von einem jungen Messdiener das Weihrauchfass reichen ließ und wartete, bis ein zweiter Junge es befüllt hatte. Rasselnd ließ Herigold den Deckel an der Kette entlang auf das Gefäß zurücklaufen. Dann stand er ruhig und wartete, die Hände mit dem Weihrauchfass vor sich ausgestreckt, bis dieses einem Pendel gleich langsam zu schwingen begann. Weiter schwang es und immer weiter und gab den Takt vor für den melodischen Sprechgesang, den der Großmeister jetzt über dem Gefäß anstimmte, während er begann, langsam den schwarzen, geschmückten Sarg Gabriels zu umrunden.
Requiem aeternam dona ei, Domine, et lux perpetua luceat ei. Te decet hymnus, Deus, in Sion, et tibi reddetur votum in Jerusalem. Exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet. Requiem aeternam dona ei Domine.
Die Orgel schwieg; Herigold war alleine mit seiner Stimme und dem rhythmischen Klirren des Weihrauchfasses und der großen, atemlosen Stille der Gemeinde. Nur das wohl riechende Rauchopfer begleitete seinen Gesang, stieg mit diesem empor bis unter das hohe Gewölbe und weiter wohl, bis zu den Engeln, so wie er sang.
Cornelis sah, wie der Großmeister das Rund um den Sarg mit seinen Schritten festlich zu Ende schrieb und still verharrte; wie durch einen Schleier sah er es und versuchte gar nicht erst, sich einzureden, dass es vom Weihrauch käme, und er war nicht alleine, des Großmeisters Gesang hatte viele angerührt. Jolanthe, in das Chorgestühl gekauert, hatte einen Trauerschleier vors Gesicht gezogen. Andurkan verfügte nicht über solche Mittel. Es würde nicht nötig sein, er war der König, mutig, stolz und unverzagt, jetzt jedenfalls und hier und solange der Tee wirkte. Lange genug.
Dann durften sie sich wieder erheben. Der Physikus lehnte sich gegen die Säule und beobachtete, wie der Großmeister grazil einen Messdiener heranwinkte und dem blonden Jungen den Weihrauchkessel übergab, ehe er sich nun der Kanzel zuwandte. Langsam stieg Herigold die üppig geschnitzte Wendeltreppe empor, sein Mantel folgte ihm wie eine Schleppe, es sah aus, als schwebte der Großmeister, schwerelos, heilig, in einer Wolke von Weihrauch, die der blonde Junge ihm hinterhergesandt hatte, wie eine Kusshand so leicht. Als er die letzte Stufe genommen hatte, ließ der Großmeister seinen dunklen Blick über die Menge gehen. Fest umfassten seine manikürten, goldberingten Hände das reich verzierte Pult, zu dessen Seiten schwere silberne Kandelaber Licht spendeten. Über Cornelis, der nahe saß, senkte sich der süße, warme Duft der kostbaren Wachskerzen. Die Flammen standen unbewegt, wie gebannt.
„Ein Held ist von uns gegangen.“ Sanft und eindringlich und klar strömten Herigolds Worte über die Gemeinde hin. „Ein Freund. Ein frommer Mann.“ Herigold nahm eine Hand vom Pult und malte eine offene, grüßende Geste in Richtung des Chores, während er demütig den Kopf neigte. „Hoheit“, sagte er, als er wieder hochsah, und bettete die schöne Hand an das Pult zurück. Seine weichen Lippen schimmerten. Die Flämmchen hatten zu tanzen begonnen. Jolanthe sah zu ihm hoch und hob den Schleier vom Gesicht. Der Physikus beobachtete, wie sich ihre Blicke verschränkten, einen Herzschlag lang, zwei. Andurkan bewegte sich nicht. „Majestät“, sagte der Großmeister jetzt und beugte wieder das Haupt. Andurkan kehrte ihm sein Gesicht zu, das trocken und ruhig war wie das von Unak, der mit der Palastwache zwischen den Säulen stand.
„Brüder und Schwestern“, klang es nun aus Herigolds Mund. Leise begannen sich die wie mit einem Zauber belegten Menschen wieder zu rühren. Füße scharrten. Hie und da stahl sich ein Wispern durch die Stille.
„Der Tod …“, sagte Herigold nun in lauerndem Mezzoforte und alles Geräusch erstarb sogleich, „…. er hat ihn geholt“; die Stimme hatte ihr eindringliches Piano wieder aufgenommen. Hunderte Augenpaare richteten sich auf den Großmeister. Den Retter in der Not. Den einzigen. Den schönsten. „Gott hat ihn geholt“, fuhr der Großmeister fort. „Zu sich geholt in sein Reich. Er war ein guter Mann. Er war fromm. Und er hatte Mut. Mut!“ Das laut gesprochene Wort ließ die dicht gedrängte Gruppe Nonnen in Cornelis Nähe zusammenzucken. Blicke schnellten hoch und senkten sich wieder, fahrige Hände rückten schwere Kreuze über der Brust zurück und falteten sich wieder zusammen. „Den Mut, sich den Ungläubigen entgegenzustellen. Den Heiden. Den Gottlosen! “ Herigold verharrte, fuhr sich über das Gesicht, wisperte jetzt. „Den Gottlosen, die ihm das Leben nahmen…“ Er ermannte sich und gab seiner Stimme neue Kraft für ein sanft ansteigendes Crescendo. „Das Leben, ja, doch nicht der Seelen Seligkeit. Gabriel fiel herrlich im Kampfe, im Kampf für den Glauben fiel er, für seinen Glauben. Für unseren Glauben. Gott liebt ihn. Gott liebt ihn… Und sein Opfer, sein Opfer … war nicht umsonst. Denn er tat es für uns. Für uns gab er sein Leben. Für dich!“ Seine zarte Hand, halb bedeckt von der samtenen Stola, wies auf einen Mann – „Und für dich. Und für dich. Und für dich“. Im Rhythmus der Worte pickte sein Finger Menschen aus der Menge, die die Augen aufrissen. „Und für dich. Und für dich!“ Herigold trat einen Schritt zurück, die Gemeinde im Blick, schweigend. Dann schob er sich ganz nah an die Balustrade, die Brust gewölbt. „Gabriel hat sich für uns geopfert. Und viele vor ihm. Viele haben sich für uns geopfert, prachtvolle Männer, edle reine Seelen, den Heiden hingeworfen… Nein ... Hingegeben haben sie sich, hingegeben für ihr Land, für ihren Glauben, für uns. Für uns… Doch wir… was machen wir?“ Mit der Rechten schlug er sich vor die Brust. „Noch mit seinem letzten Atemzuge sehnte Gabriel sich nach Gott. Hier wollte er sterben, hier ! In Todesnöten zog es ihn in diese unsere Kathedrale, keines irdischen Arztes bedurfte er…“ – der Großmeister sah Cornelis ins Gesicht, eiskaltes Leuchten in den dunklen Augen, „… er hatte an seinem himmlischen Heiler genug. Seinem Heiland. Dem Retter der Welt… doch wir – was machen wir ?“ Cornel of Clovesborough erwiderte den Blick freundlich interessiert. Es war fast wie im Felde hier.
„Wir essen und trinken, wie säen und ernten, wir handeln, feilschen, fressen, saufen, huren …“ Herigold nahm die Hände vom Pult und betrachtete seine Gemeinde. Dann bellte er weiter. „Wir achten ihn nicht, unsern Heiland, wir achten nicht seine Gebote. Wir verschließen die Augen, wo wir wachsam sein müssten, wir vertrauen, wo wir anklagen müssten, wir übergehen, was wir wissen müssten – d a s s d a s B ö s e m i t t e n u n t e r u n s i s t!“
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