Barbara E. Euler - Der Krieg

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Mittelalter. Als ein glamouröser Strippenzieher ihr Land in einen sinnlosen Religionskrieg treibt, stellt sich für Militärchirurg Cornelis und seine Freunde die Frage: Mitmachen oder aufstehen? In einer Zeit, in der sich des Weihrauchs Wohlgeruch mit dem Qualm der Scheiterhaufen mischt, ringen sie mit der Erkenntnis, dass es auf die Frage nach Gut und Böse keine einfachen Antworten mehr gibt.

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Jeremiah hatte gewusst, was das bedeutete. Ein Leben lang waren Leute vor ihm auf die andere Straßenseite gewichen. Zum Henker wurde man geboren. Es gab keine andere Arbeit für ihn. Wahrscheinlich würde er untergehen. Aber er würde erhobenen Hauptes untergehen. Und so war er von zu Hause fortgerannt. Weit, weit fort.

Als er auf seiner Flucht Cornelis in die Arme gelaufen war, hatte der englische Bader den halb verhungerten Jungen ohne Zögern zu seinem apprentice gemacht und seine kargen Mahlzeiten mit ihm geteilt. Der Junge hatte rasch gelernt und mit Freuden. Und in den gut zehn Jahren, die er nun schon alleine arbeitete, war Zand zur Vollkommenheit gereift. Fast alles, was Cornelis damals getan hatte, hatte auch Zand schon getan, und prächtig. Vom Stechen des Stars verstand Zand mehr als er. Von Geschäften sowieso. Wenn der Physikus heute zu ihm kam, dann nicht als Lehrmeister, sondern als Kollege. Und als Freund. „Wo ist Zand?“, fragte er den Bettler, doch der wusste es nicht.

Der erste Glockenschlag fiel wie ein Stein. Der düstere Hall blieb zwischen den Hauswänden hängen. Cornelis fühlte ihn in seinen Eingeweiden. Er presste die Lippen zusammen und beschleunigte seinen Schritt. Mit einem Mal wankten von überall her unstete Gestalten heran, Blinde, Lahme, Alte, Kranke, schemenhaft, grau kamen sie aus den Häusern, vom Klang der schweren Glocken zur letzten Anspannung getrieben, hin zur Kathedrale vor der Stadt, wo, so hatten die Ausrufer es schon tagelang verkündet, nach der Begräbnismesse Almosen für alle ausgeteilt würden, die der Feier beigewohnt hatten, Brot und Münzen, heilkräftige Bildchen und geweihte Blechkreuzlein, dem Toten zur Ehre und den Lebenden zu Wohlgefallen. Machtvoll quoll jetzt der dunkle Glockenklang in die engen Gassen hinab. „Schneller“, sagte Joris.

Endlich schwemmten die dumpfen Schallwellen die beiden in die helle Sonne durch das Stadttor hinaus, die Allee entlang, hin zu dem großen Platz, auf dem sich der mächtige, von Glockenschlägen vibrierende Turm der Klosterkirche in den frühlingsblauen Mittagshimmel emporschwang. Sie blinzelten. Der große Arzt schob sich durch die Massen, die zur Kathedrale strömten, bis zu den breiten Eingangsstufen, deren flache Tritte wie gemacht für Berittene waren, Ritter, Edelleute, Könige. Er stieg die Treppe hinauf. „Eure Börse“, sagte Joris und hielt ihm den Beutel hin. Cornelis schüttelte den Kopf und setzte den Bettler neben dem mächtigen, filigran ziselierten Granitportal ab, dessen schwere Eichentüren weit geöffnet waren. „Es ist nicht viel.“

„Habt tausend Dank, Doctor!“ Entzückt steckte Eijckhout den Beutel wieder ein, rückte sich zurecht, zog die Bettelbüchse heraus und begann mit geübter, klarer Stimme um Almosen zu bitten. Cornelis blieb stehen und starrte geradeaus. Joris unterbrach sich „Nun geht schon hinein“, raunte er dem Arzt zu. „Tut’s um meinetwillen, der ich hier draußen zu arbeiten habe, dass ich’s auch erlebe… durch Euch - - - Almosen! Gebt Almosen, liebe Leute! Der Himmel wird es euch danken!“

Cornelis nickte und zog sich zurück. Ein reicher Freund verdarb das Geschäft. „Doctor!“ rief es da halblaut hinter ihm. Er drehte sich um. Joris winkte mit einer Münze. „Für die Kollekte!“ Die Kollekte. Natürlich. Er war lange in keiner Messe gewesen.

Achtes Kapitel

Das Innere der Kathedrale schwamm im goldenen Schein abertausender Wachskerzen. Sonnenstrahlen badeten darin. Weißblaugelbgrünrote Strahlen auf Gold, die Luft voll praller Aromen von Weihrauch und warmem Wachs, Ruß, Staub, altem Holz und menschlichen Ausdünstungen. Die Klosterkirche war immer schon dagewesen; lange bevor die junge Stadt sie für ihre Messen zu nutzen begann. Die geplante Kathedrale innerhalb der Stadtmauern war nie entstanden. Jeder andere Bau hätte im Angesicht der mächtigen Klosterkirche schäbig gewirkt und die Schwestern konnten die Abgaben gut gebrauchen, mit denen die Stadt die Nutzung entlohnte.

Cornelis nahm die grünsamtene Mütze ab und stellte sich neben eine Säule, wohl bedacht, dass man ihn vom Chorraum aus nicht gleich sähe. König Andurkan kam alleine zurecht und er sollte das auch glauben können.

Der Arzt ließ die Blicke schweifen. Was hatte Gabriel als letztes gesehen? Die Goldputte dort oder den Gekreuzigten über dem Altar? Die blau bemantelte Madonna mit dem Heiligenschein und dem Säugling auf dem Arm? Die ölglänzenden Teufelsfratzen aus dunkler Eiche an der Kanzel? Die Fensterrosetten, die in allen Regenbogenfarben leuchteten?

Dass der Ritter hier gestorben war, anfangs war es nur ein Gerücht gewesen. Was hatte den Sterbenden hierher getrieben, um dessentwillen er allen ärztlichen Beistand verworfen hatte? Der Tote hatte gelächelt, soviel stand fest. Schwarzkrautsud. Er hatte noch danach gerochen. Cornelis biss sich auf die Lippen. Wenigstens das. Der Physikus fühlte nach dem Fläschchen in seiner Tasche. Es war nicht schwer gewesen, es zu finden. Bei ihm war es sicher.

Aufbrausender Orgelklang riss ihn aus seinen Gedanken. Der festliche Begräbniszug war angekommen. Edelfrauen in schimmernden Gewändern beugten sich über die Fensterbänke der Empore zu dem Zug herab; ein Wald von spitzen Hennins mit zarten, durchsichtigen Schleiern tanzte über ihren Köpfen. Königin und König, Priester und Edle und Messdiener, die bisher still im geschnitzten Gestühl im Chorraum verweilt hatten, erhoben sich. Die im Kirchenschiff stehende Gemeinde geriet in Bewegung. „Der König…“, wisperten die Leute einander zu. Wie lange hatten sie ihn nicht gesehen!

Über die Köpfe der Menschen hinweg beobachtete Cornelis, wie der schweigende Zug den Sarg durch das weite Portal hereinbrachte; unter schwarzsamtenen Fahnen sah er die Menge der Kleriker, Ritter und Gefolgsleute, die still voranschritten, die Gewänder wallend, die Hände vor der Brust gefaltet. Wie ein Dirigent tippte der Oberpriester mit seinem Aspergill eine feuchte Ouvertüre über das Volk, den Großmeister einführend, der hinter ihm ging. Unter dem feinen Nebel von Weihwasser studierte Cornelis den Kleriker. Herigold. Haare und Augen schwarze Emaille, zartes Elfenbein die Haut, fühlsame, sanfte Hände, jede Geste eine Liebkosung.

Ein schöner Mann.

Einer der schönsten, die er je gesehen hatte.

Cornel schluckte und wandte rasch die Augen ab.

Königin Jolanthe erwartete den Großmeister, jung und funkelnd, leuchtend die Lippen, die Wangen; nur ihre Augen waren vor Trauer ganz stumpf. Die Leibwacht der Garde, die zwischen den grauen Granitsäulen an der Wand des Chorraums bereitgestanden hatte, baute sich hinter ihr auf und verharrte bewegungslos, die Hellebarden gen Himmel gerichtet, während jetzt Herigold majestätisch die Stufen hinan stieg und an den Altar trat. Die Edlen und Kleriker begannen den Chorraum zu füllen. Gesenkten Hauptes gingen sie beiseite, als die acht Ritter in ihrer glänzenden Rüstung den Sarg die Stufen empor trugen. Unwillkürlich schlug die Königin ihre kleine Hand vor den Mund, als die Ritter den prachtvollen Sarg Gabriels auf den mächtigen eichenen Katafalk setzten. Cornelis sah, wie die Hand wegzuckte, über die Stirne fuhr, den Hals, plötzlich hinüberreichte zu Andurkan, die blassen Finger ausgestreckt nach dem brokatenen Ärmel seines Doublets, einen Moment nur. Es war gegen die Etikette. Der König blickte geradeaus.

Andurkan, aufrecht und stolz, kleine nervöse Lichter in den Augen, die nur Cornelis sah, breit die Schultern unterm mächtigen Königsmantel, das Haupt gekrönt und auf den Lippen dieses gleichmütige kleine Lächeln, das er in seinen besten Momenten für das Schicksal übrig hatte. Und da war auch Unak, zu seiner Linken, einen Schritt zurück, ehrerbietig, aufmerksam, mit Leib und Leben hingegeben an den Augenblick; an seinen König. Unak, rätselhaft und wunderbar, hinter der kargen Fassade eine beglückend reiche Seele, Cornelis hatte sie schauen dürfen. Ein feiner Kamerad, der feinste, den man haben konnte.

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