Barbara E. Euler - Der Krieg

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Mittelalter. Als ein glamouröser Strippenzieher ihr Land in einen sinnlosen Religionskrieg treibt, stellt sich für Militärchirurg Cornelis und seine Freunde die Frage: Mitmachen oder aufstehen? In einer Zeit, in der sich des Weihrauchs Wohlgeruch mit dem Qualm der Scheiterhaufen mischt, ringen sie mit der Erkenntnis, dass es auf die Frage nach Gut und Böse keine einfachen Antworten mehr gibt.

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Ohn’ jedes Zögern hatte er sein Leben in die Waagschale geworfen für das seines Herrn, doch tausendmal hatte Unak sich seither verwünscht für den einen Augenblick, den zu spät er sich über Andurkan gebreitet hatte, um selbst die Huftritte der verrückten Mähre zu empfangen und sich zermalmen zu lassen und ES zu erleiden. Tausendmal hatte er zu Orestun um Vergebung gefleht, doch wer sich selbst nicht vergeben kann, braucht nach der Heiligen Gnade nicht zu fragen. Aber auch wenn bisweilen Schmerz und Gram ihn schier zerfraßen – nicht einen Flügelschlag lang wär’s ihm in den Sinn gekommen, des Königs Ohr mit eines unwerten Dieners Sorge zu beleidigen. Und so war Unak freundlich und stark und tat seinen Dienst fraglos und unerschütterlich und treu.

Zehntes Kapitel

Auch nach Tagen war keiner über sie gekommen. Plötzlich musste Lelle daran denken, als sie den Hasen sah, den der kunstvoll geschnitzte Pfeil Bantaks nicht getötet, sondern nur am Boden festgenagelt hatte, dass das Tier zappelte und schrie. Sie waren ganz alleine hier im Wald, sie und Bantak, der Zigeuner, der den komischen kleinen Ritter zu einer Jagdpartie mitgenommen hatte; aus Neugier; aus Lust… Lust auf Töten. Lust auf Liebe… Lelle fragte sich, was er in ihr sah. „Geht mit ihm!“, hatte Moira gesagt.

Bantak packte den Hasen, dessen rehbraunes Fell sich voll Blut zu saugen begann, und zog den Pfeil aus dem Boden und aus dem weichen, zuckenden Körper und hatte plötzlich ein Messer in der Hand und durchschnitt dem Hasen die Kehle und es war vorbei. Er hielt den Kadaver von sich weg, dass das Blut in die Erde lief, und grinste. „Häuten und ausnehmen!“, sagte er, als er ihr das Tier zuwarf. Das blutige Tier flog gegen Gabriels Mantel. Lelle packte den warmen Körper und beugte sich darüber und sog den herben Geruch des Blutes ein. „Das Messer“, sagte sie rau. Bantaks Grinsen erstarb. Zögernd reichte er ihr das Jagdmesser. Lelle nickte. Es war kein Skalpell, aber es war scharf und die Spitze lang und schmal. Der Anblick beruhigte sie und schärfte ihr die dämmrigen Sinne und lüftete den Schleier, den Moiras Tees darüber gelegt hatten, weil Lelle wieder geschrien hatte in der Nacht.

Wie sie es bei Bantak gesehen hatte, bereitete sie ein Bett aus frischen Farnen und legte den kleinen Hasen darauf. Sie zitterte, aber nicht aus Furcht, sondern aus Erregung, weil sie so lange auf diesen Moment gewartet hatte. Weil sie eine Sünde begehen würde, zumindest in ihren Gedanken. Jetzt. Ohne Zaudern schlitzte sie den Rücken auf und zog die fellbewachsene, feste Haut ab und reichte sie dem Zigeuner. Dann eröffnete sie das Tier mit einem entschlossenen Schnitt in den Bauch. Da. Das Herz. Die Lunge. Die Leber. Der Magen. Der Darm. Mit den Fingern befühlte sie die warmen Eingeweide. Chirurgen wurden in der Küche gemacht. Oder auf dem Schlachtfeld. Oder in den Leichenhallen, wenn es ihnen egal waren, ob sie lebten oder gehenkt wurden; verbrannt; gerädert; alles war möglich. „Pass mit der Galle auf“, sagte Bantak. Dann sagte er nichts mehr. Mit einem sauberen Schnitt löste Lelle das rot glänzende Herz aus dem kleinen Körper. Zügig nahm sie das Tier weiter aus. Einen Moment lang überlegte sie, ob es ihr egal war, ob sie lebte oder verbrannt würde oder gehenkt. Sie wusste es nicht und selbst die Frage war ihr gleichgültig, weil jetzt die kleinen Nierchen vor ihr lagen; die Nieren, die mit ihren Steinen diese unsäglichen Schmerzen bereiten konnten. Es gab Tees. Und es gab Steinschneider. Lelle lächelte bitter. Steinschneider, die an Hasen übten. An Schweinen, wenn der Patient Glück hatte. An anderen Patienten. An ihm. Manchmal brachte man solche noch ins Hospiz. Lelle dachte an Werogand. Er hatte so geschrien, bis zum Schluss. Liebe Gottesmutter Maria voll der Gnaden, warum? Und nie wurde wer belangt. Die Bader holperten weiter mit ihren klapprigen Wägen, in routinierter Eile, um im nächsten Weiler weiter zu morden gegen Geld.

Lelle war fertig. Sie reinigte ihre Hände und das Messer mit weichem Moos und reichte Bantak das Messer und den ausgenommenen Hasen, dessen Leib sie sorgsam zugeklappt und in grünen Farn gewickelt hatte. Sie übergab ihm auch die Innereien, die man essen konnte, ein kleines Paket aus Blättern, frisch und sauber. Das Herz. Den Magen. Die Leber. Eigentlich aßen diese Leute alles. Fast alles. Was unbrauchbar war, hatte sie im weichen Waldboden vergraben. Stumm steckte Bantak die Beute in seine speckige Ledertasche. Das Messer schob er in seinen Gürtel zurück. Er versuchte das junge, harte Gesicht unter der Kapuze zu lesen, doch das blättrig grüne Dämmerlicht verwischte jeden Ausdruck. „Danke“, knurrte er und sie stapften weiter. Bantak erwischte noch zwei Hasen, eine Bisamratte und zwei Eichhörnchen, die Lelle alle ausnahm, das Gesicht glänzend vor mühsam verhohlener Freude. Schließlich kamen sie heim.

Wieder war da das Feuer, das durch die Bäume schien. Das schimmernde Wasser. Das Lachen. Die Musik. Mit einem Mal begann Lelle nach Atem zu ringen, weil hartes Schluchzen ihr die Kehle zuschnürte. Statt weiter Bantaks federndem Schritt zu folgen, sank sie hilflos auf das Wurzelwerk nieder und ballte die Fäuste. Auf einmal war alles wieder da. Alles. Alles, was dort in der Kathedrale geschehen war. Kein Bilsenkraut hatte das auslöschen können. Alles tanzte jetzt in ihrem Kopf, die bunten Kirchenfenster, die Orgelklänge, der Pastor im feuchten Mantel, der regennasse Habit, das Kreuz, das Fläschchen. Eine Lederkapsel. Ein afrikanisches Lied. Eine Wunde ohne Blut. Tränen in Augen, in denen sich die ihren spiegelten. Lelle schlug die Hände vors Gesicht und weinte, bitterlich und lange.

Endlich ließ das Tosen in ihr nach und alles ebbte weg, bis nur noch dieser Blick blieb, der auf ihr lag. Und dieser Satz. Dieser eine Satz. Geh nach Norden. Geh nach Norden. Geh nach Norden. Gehorsam stand sie auf und stolperte los, die sinkende Sonne zu ihrer Linken.

Nacht fiel über sie; fiel über sie wie anderswo über eines jungen Ritters frisches Grab; am Rand des Waldes entlang stolperte sie und dann mitten hinein, blind vor Trauer und Wut und Bilsenkraut und Liebe. Keiner hielt sie auf.

Nachtlied der Vögel. Ein Käuzchenruf. Sie kannte schon die Sprache des dunklen Waldes, an dessen Saum sie nun hauste. Ihr war nicht bang, wie sie ins Dunkle lief. Sie war ja auf dem rechten Weg. Solange sie Gabriels Worte befolgte, würde ihr nichts geschehen. Sie lief weiter, trotzig und treu. Bald hatte die Nacht alle Geräusche des Lagers am Waldsee verschluckt.

Sie waren geschäftig dort am Ufer des stillen Sees. Grobe Hände rupften Rapunzel und Löwenzahn in kleine Stücke, Sauerampfer und Löffelkraut und was sonst wild wuchs um sie her, und streuten es in die dicke Brühe in einem zerbeulten Topf in der Glut, dass der herbe Duft ihre Sinne streichelte; jemand sang. Jemand hatte Kibitzeier geraubt, die er sorgsam aus seinem Hemd in die brodelnde Flüssigkeit gleiten ließ; Kinder mit knallroten Mündern tauchten die Hände in eine Schüssel voll Walderdbeeren. Leute lachten; einer spielte falsche Akkorde, bis er die richtigen fand. Pilze und kleine Fische wurden auf Äste gespießt, um sie über dem Feuer zu braten.

Bantak kam, die Tasche prall gefüllt, und sie umringten ihn freudig, zu inspizieren, was er gebracht hatte. Niemand fragte nach dem kleinen Ritter, den er mit sich genommen hatte; ein jeder ging hier seiner Wege und wenn wer verschwand, so hatte es seinen Grund. Dieser hier war wohl ein Deserteur gewesen. Oder ein Dieb. Ein Mörder. Aber es ging sie nichts an. Der kleine Ritter war mit Moira gekommen und Moira hatte gesagt, dass es seine Ordnung hatte mit ihm, und dass sie ihn in Ruhe lassen sollten, und das genügte.

Bantak schüttelte die Erinnerung an die blutige Freude ab, deren Zeuge er dort im Walde geworden war. Seine Neugier war gestillt, gründlich. Den Teufel würde er tun, davon zu sprechen. Siegessicher warf der Zigeuner die schönen Päcklein in das weiche Moos. Er war wirklich ein guter Jäger.

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