Ingo Boltshauser - Karo - Die Reise

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"Ihr wollt über die Berge?"
"Ja."
"Vergesst es. Da oben wimmelt es von den Geistern der Menschen, die es versucht und nicht geschafft haben."
Er lachte. Es sollte selbstbewusst klingen, aber es tönte wie das trotzige Lachen eines Kindes im dunklen Wald. «Ich habe keine Angst vor Geistern», antwortete er. «Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen gesehen. Warum sollte ich Angst vor ihnen haben?»
Sie zuckte die Schultern. «Es sind auch nicht die Geister, die euch umbringen werden, sondern die Berge selbst.»
Es ist eine raue Welt, in der Karo mit seinem Stamm lebt. Jeden Winter verharrt die Kälte länger in ihrem Tal am Fluss, und die meisten anderen Völker in ihrer Nachbarschaft haben schon längst vor der herannahenden Eiszeit die Flucht ergriffen. Auch das Volk von Karo überlegt sich die Wanderung in den Süden, doch noch hat eine Mehrheit mehr Angst vor dem Unbekannten als vor den lebensfeindlichen Temperaturen.
Schliesslich entscheiden sich Karo und drei Freunde, auf eigene Faust einen Weg in den Süden zu finden. Ihre abenteuerliche Reise führt sie durch eine fast menschenleere Welt, in der sie auf Schritt und Tritt auf die Überbleibsel gigantischer Bauwerke – Artefakte einer längst vergangenen Hochkultur – treffen. Endlich im Süden angekommen, müssen sie feststellen, dass die Menschen dort ihrem eigenen Volk technologisch um ein Vielfaches überlegen sind.

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Als er die Insel erreicht hatte, fuhr er mit viel Schwung auf einen kleinen Sandstrand auf und gelangte so ans Land, ohne ins kalte Wasser springen zu müssen. Die Insel hiess bei ihnen im Dorf Kanincheninsel, denn hier wimmelte es von den Tieren und sie zu erlegen war fast so einfach wie ein Kornfeld abzuernten. Das Wasser hielt Raubtiere wie Wölfe, Füchse und Luchse fern, und der dichte Weidenbestand bot einen guten Schutz gegen Räuber aus der Luft. Hätten die Talmenschen hier nicht regelmässig gejagt, dann hätten die Kaninchen die Insel wohl schon längst kahlgefressen. So aber hielt sich ihr Bestand in Grenzen.

Karo nahm den Bogen aus dem Kanu, krümmte ihn und schob das zuvor lose Ende der Sehne in die dafür vorgesehene Kerbe. Es war der beste Bogen, den er je besessen hatte. Unter Anleitung von Wawa hatte er ihn an vielen kalten Wintertagen im Langhaus gefertigt. Zuerst hatte er im Holzlager mit Wawas Hilfe einen mannslangen, gerade gewachsenen und in vier Teile gespaltenen Eschenstamm herausgesucht, der hier schon fünf Jahre zum Trocknen lag. Danach hatte er diesem Viertel in mühseliger Kleinarbeit mit dem Ziehmesser seine Form gegeben. Das Geheimnis eines guten Bogens bestand darin, dass man genau dem Faserverlauf folgte und ihn um die Verwachsungen herum aus dem Holz arbeitete. Er musste nicht unbedingt gerade sein, aber man musste das Holz lesen können. Ausserdem durfte an der Aussenseite kein Jahrring verletzt werden, denn genau an dieser Stelle würde der Bogen sonst früher oder später aufsplittern.

Der Rest der Formgebung war in Karos Augen reine Magie. Er war ganz einfach Wawas Anweisungen gefolgt, hatte die Enden verjüngt, die Pfeilauflage an der angezeichneten Stelle eingekerbt, hier noch ein wenig Material abgenommen und dort etwas abgeschliffen, hatte den Bogen unter dem kritischen Blick von Wawa vorsichtig gespannt, die gedrehte Sehne aus den Sprungsehnen eines Hirsches wieder entfernt und wieder von vorne mit dem Nachbessern begonnen. Am Schluss hatte er auf der Aussenseite des Bogens mit Knochenleim einen Streifen ungegerbter Ziegenhaut aufgezogen, um ihm zusätzliche Spannkraft zu geben und ihn gegen Beschädigungen zu schützen. Manches Mal wäre er seinem pedantischen Lehrer am liebsten an die Kehle gesprungen, doch jetzt hielt er eine Waffe in der Hand, die auf der Jagd mit ihm eins wurde.

Er zog das Kanu noch ein Stück höher auf den Strand und entnahm dem Köcher seinen Kaninchenpfeil. Im Gegensatz zu den Pfeilen für die Rotwildjagd, die weit fliegen mussten und deshalb aus den leichten Ruten des Hartriegelstrauches gefertigt waren, bestand dieser aus einem fingerdicken Haselast. Die Holzkugel, die an seinem vorderen Ende aufgesteckt war, gab ihm zusätzlich ein plumpes Aussehen.

Er musste nur ein paar Schritte gehen, bis er den ersten Kaninchenbau erreicht hatte. Er kontrollierte den Sonnenstand und die Windrichtung und entschied sich dann für einen noch lichten Schwarzdornstrauch fünf Schritte vom Eingang als Deckung. Dort liess er sich auf die Knie nieder, legte den Pfeil auf, spannte den Bogen und verharrte dann regungslos in dieser Position. Sämtliche Gedanken fielen von ihm ab, und es gab nur noch ihn, den Eingang des Baus und die Geräusche und Düfte der Natur, die der leise Wind an ihn herantrug.

Er hätte ewig so verharren können, konzentriert und völlig eins mit der Umgebung, doch er musste nicht lange warten. Schon bald streckte ein Kaninchen den Kopf aus dem Bau, hielt schnuppernd die Nase in den Wind und verschwand wieder im Loch. Kurz darauf kam es wieder heraus, drei Jungtiere in seinem Gefolge. Karo liess sie davon hoppeln. Nicht aus Mitleid, diese Regung konnten sich die Talmenschen auf der Jagd nicht leisten, sondern weil er wusste, dass die Jungtiere ohne Mutter noch verloren waren. Und Verschwendung konnten sich die Talmenschen noch weniger leisten als Mitleid.

Kurz darauf erschienen wieder zwei Tiere im Eingang des Baus. Männchen, vermutete Karo aufgrund ihrer Grösse, aber das liess sich bei Kaninchen auf diese Entfernung nur schwer sagen. Er fixierte den Kopf des linken Tieres, zielte und gab die Sehne frei. Der Pfeil traf das Tier exakt zwischen den Augen, und es sank benommen zu Boden. Karo packte es und schlug ihm mit einem Knüppel wuchtig ins Genick. Diese Form der Jagd, hatte sich bei ihnen durchgesetzt, weil die Tiere nicht nur wegen ihres Fleisches geschätzt wurden, sondern auch wegen ihres Felles, das nach dem Gerben geschmeidig und weich blieb.

Aus diesem Bau, wusste er, würde sich so schnell kein Tier mehr trauen. Also band er das erlegte Tier an seinen Gürtel und ging zum nächsten Loch. Auch dort winkte ihm das Jagdglück, und die Sonne war erst eine gute Handbreit gewandert, bis er an allen drei Bauten auf diesem Teil der Insel seine Beute eingefahren hatte.

Dann ging er zurück zum Kanu. Er legte Pfeil und Bogen und die erlegten Kaninchen hinein und schob es zu drei Vierteln ins Wasser. Er kletterte ins Boot, balancierte zur Sitzbank im Heck und lehnte sich weit zurück. Dadurch hob sich der Bug leicht an, und mit einem einzigen kräftigen Schlag mit dem Paddel kam er von der Sandbank frei.

Gemächlich fuhr er flussaufwärts. Vereinzelt trieben noch Eisschollen auf der weiten Wasserfläche, aber diese waren klein und stellten keine Gefahr für das Kanu dar. Hier am Südufer der Insel machte sich langsam der Frühling breit. Haseln, Pfaffenhütchen und Silberweiden trieben schon aus. Das Seggengras zeigte die ersten grünen Spitzen, und im Halbschatten bildete der junge Bärlauch sattgrüne Matten. Am schmalen Uferstreifen, wo die Sonne ihre volle Kraft entfalten konnte, standen gelbe Schlüsselblumen, und die Gänseblümchen bildeten auf dem noch kurzen Gras dichte Teppiche.

Je mehr er sich der Westspitze der Insel näherte, desto kräftiger wurden seine Paddelschläge, denn hier oben wurde der See wieder zu einem Fluss, und er musste gegen die Strömung halten. Dann umrundete er die mächtige Bruchsteinmauer, die noch von den Vormenschen gebaut worden war und die sich wie ein Keil in die Strömung stemmte.

Auf der anderen Seite der Insel präsentierte sich ihm ein völlig anderes Bild: Die Bäume und Sträucher hatten noch kaum Triebe, der Waldgrund war braun, und vereinzelt lagen noch immer letzte Schneereste. Lediglich die ersten Blausterne streckten schon zaghaft ihre Köpfe in die Höhe.

Weil der nördliche Flussarm viel schmaler war, kaum breiter als der Steinwurf eines Kindes, zog hier die Strömung stärker an seinem Kanu. Aus dem gleichen Grund gab es hier auch keine flachen Uferstellen, an denen er hätte aufsetzen können. Karo hielt sich deshalb nahe am Ufer und fixierte den dicken Ast einer ausladenden Weide, der weit über das Wasser ragte. Als er ihn erreichte, packte er ihn und zog sich daran ans Ufer, wo er das Kanu festmachte.

Gerade als er ausgestiegen war, hörte er vom anderen Ufer her ein leises Winseln. Aufgeregt spähte er übers Wasser. Auf Streifzügen kam es immer wieder vor, dass man auf ein verletztes Reh oder Wildschwein stiess, und das war ein Geschenk, das kein Talmensch leichtfertig ausschlug.

Doch jetzt war nichts mehr zu sehen oder zu hören. Er wollte seine Wahrnehmung gerade als Sinnestäuschung abtun und sich wieder der Kaninchenjagd zuwenden, als es im niedrigen Weidengebüsch auf der anderen Seite raschelte. Jetzt war er ganz sicher: Da war etwas.

Er sprang zurück ins Kanu und setzte über. Wegen der Strömung wurde er weit abgetrieben. An der erstbesten etwas flacheren Stelle sprang er ungeduldig ins eiskalte Wasser und watete, das Kanu hinter sich herziehend, auf die Uferböschung zu. Mühsam kletterte er durch dichte Brombeerranken und Schwarzdorngeäst, in dem sich viel Schwemmholz verfangen hatte, auf den Damm. Auf diesem bewegte er sich, sorgsam darauf achtend, auf keinen trockenen Ast zu treten, leise flussaufwärts, bis er fast gegenüber der ausladenden Weide stand. Das letzte Stück legte er auf allen Vieren zurück.

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