Werner Koschan - Déjà vu eines Versagers

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Wer von uns hätte sich nicht schon mal gewünscht, seine im Leben gemachten Fehler korrigieren zu können. Sei es privat, beruflich oder finanziell. Allerdings muss man bedenken, dass jede Änderung zu einem neuen Weg führt und man vermutlich andere Fehler begehen wird, wie Achim Hofmann in dieser Geschichte, der in immer neue haarsträubende Situationen gerät, die mit seinem bisher Erlebten nicht mehr viel gemeinsam haben.

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»Es hat ein bisschen länger gedauert. Der Pavian und der Mucks haben das Klo nach bösen Buben durchsucht. Du hast nicht mehr mit mir gerechnet, stimmt’s?«

»Ich war mir nicht ganz sicher. Gibt es den Mucks immer noch? Der muss doch längst in Pension sein. Woher kennst du die überhaupt, warst du auch hier?«

Sie schnüffelte geräuschvoll am Zeigefinger, den sie unter der Nase vorbeizog.

»Von wegen, aber in den großen Pausen waren wir oft hier. Bester Stoff und süße Jungs, die haben davon erzählt. Und der Meier, also der Mucks, ist noch ganz schön aktiv.«

Ich räusperte mich, um seine Fistelstimme nachzuahmen.

»Mucks war der lauteste Schreihals der Penne. Keinen Mucks, meine Herrschaften! Das war sein Lieblingsspruch. Den Kerl gab es wahrscheinlich schon zu Adenauers miesen Zeiten. Ja, ja, der Meier . Großes M, kleine Eier. Geschichte und Erdkunde. Humpelte wie Goebbels und schwärmte vom Krieg, den sein Alter mitgemacht hat – und er selber leider nicht. ›Keinen Mucks jetzt! Jetzt aber zackig hier!‹ Ein mieser kleiner Gnom, ein richtiger Vorgartenzwerg. Nannte uns immer einen Sauhaufen wie die ersten Menschen.«

»Wir hatten auch so einen. Dem haben wir eigentlich nie zugehört. Das hat ihn rasend gemacht. Na ja, vergiss es. Ich habe unseren Stoff. Beste Qualität. Damit geben wir uns die letzte Ölung.«

»Letzte Ölung?«

»Nun ja, ich nenne es so, total weggetreten eben. Wieso, stört dich das?«

»Ich hatte mal einen Freund, der bekam die letzte Ölung, das war völlig grotesk. Soll ich dir auf dem Weg ein bisschen von Holger erzählen? Und seiner letzten Ölung?«

»Au ja, bitte.«

»Ich kann mich genau an die letzte Ölung von Holger Lenz erinnern. Vor unterdrücktem Lachen hätte ich mir beinahe in die Hosen gemacht. Holger Lenz war ein Bruder von Mom und somit mein Onkel. Er behandelte mich, als wäre ich sein gleichaltriger Cousin und nicht fünfundzwanzig Jahre jünger.

›Wenn du noch einmal Onkel Holger zu mir sagst, sehe ich dich mit dem Hintern nicht mehr an.‹

›Okay, dein Gesicht ist mir wesentlich lieber, Holger . Bloß, was sage ich, wenn du zu Besuch kommst? Onkel ist nun mal Vorschrift, du weißt, wie beschränkt mein Alter ist. Kriege ich Ärger.‹

›Da mach dir mal keine Gedanken, ich habe endgültig Hausverbot bei euch und den anderen. Ich werde die Häuser unserer ehrbaren Familie niemals mehr betreten. Ich könnte zudem die Vorwürfe über meine Abartigkeit gar nicht mehr ertragen. Wenn die könnten, würden sie mich am liebsten wegsperren. Zum Glück leben wir nicht mehr unter Hitler oder Adenauer. Dein Onkel Reinhold – mein sauberer Herr Bruder – würde mich garantiert anzeigen. Und das Gerede, früher sei alles besser und anständiger gewesen, mag ich auch nicht mehr hören. Besonders wenn dein Alter und Reinhold angefangen haben zu saufen und zu politisieren. Jedes Mal endete es auf die gleiche Weise – nun gut, es war nicht alles besser. Um es zu umschreiben, wenn jemand sagt, immerhin die Autobahnen! Kennst du Bert Brecht?‹

›Nicht persönlich, wieso?‹

›Mir fällt ein Gedicht von ihm ein. Die da reden von Vergessen/Die da reden von Verzeihn/All denen schlage man die Fressen/Mit schweren Eisenhämmern ein! hat Brecht so treffend geschrieben. Aber keinem von den Brüdern hat man (leider) je die Fresse eingeschlagen. Ganz im Gegenteil, denk bloß an Reinhold – diese Art Funktionäre funktionieren immer und gehen bei uns nie unter. Was glaubst du, warum ich meinen Laden nicht unter meinem Namen führe? Meine Neigung ist ja schon schlimm genug für den. Wenn ich den guten Namen Lenz zusätzlich in der Öffentlichkeit beschmutzen würde, wäre ich des Lebens nicht mehr sicher. Und so ein Gay – Shop ist sehr öffentlich. Niemand weiß, wo ich lebe, niemand weiß, was ich tu – nur Laura und du. Das reimt sich sogar. Ihr wisst das, weil ich nur euch beiden vertraue, alle anderen können mich mal.‹

›Holger, mir gehen die Leute ebenso auf den Keks, doch was soll ich machen? Wenn du wüsstest, welche Stimmung mittlerweile zu Hause herrscht. Manchmal habe ich das Gefühl, als wenn Mom von uns wegwill. Ich traue mich gar nicht, sie darauf anzusprechen. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Der Alte ist wirklich ein Mistsack. Im September werde ich fünfzehn, dann sind es lediglich drei Jahre, bis ich verduften kann. Hoffentlich bleibt sie so lange.‹

Holger massierte seine Bartstoppeln und wirkte sehr bedrückt. ›Ja, Achim. Wir wollen hoffen, dass sie es so lange aushält. Ich habe sowieso nie begriffen, wieso Renate auf diesen Mann reingefallen ist. Er und Reinhold waren ja nahezu unzertrennlich. Und Reinholds Meinung war Renate geradezu heilig. Was habe ich damals auf sie eingeredet und ihr dringend abgeraten. Aber ich war ja nur der heimliche Homo, nichts zu machen.‹

›Kannst du denn vielleicht jetzt noch mal mit ihr reden? So ein bisschen herumstochern, ob sie tatsächlich daran denkt, mich mit dem alleine zu lassen. Ich glaube, das würde ich nicht aushalten.‹

›Das will ich gerne tun, Achim. Sag ihr, sie soll mich heute Abend anrufen. Mit deinem Vater möchte ich keinerlei Kontakt. Nicht mal per Telefon.‹

Im Gegensatz zum Rest der Verwandtschaft war Holger der einzige Menschliche darunter. Er war weder aufdringlich noch anmaßend, dafür stets freundlich und bedürfnislos. Einsachtzig groß, achtzig Kilo schwer, mit Dreitagebart und wohlgenährtem Behagen wirkte er wie ein großer Junge. Holger war nun mal stockschwul und somit die Schande der Familie . Auf diesen Titel wäre ich stolz gewesen. Holgers Schwulsein wurde sogar schwerer verachtet, als Ausländer zu sein oder Sozialdemokrat.«

Sonjas Blick ruhte auf mir und sie schien äußerst interessiert zuzuhören. In Gedanken an Holger Lenz fiel mir eine drollige Szene ein.

»Als ich fünfzehn und ein grüner Junge war, holte mich Holger mal von der Schule ab und lud mich in ein Bistro zu einem Bier ein. Ein Tee wäre mir lieber gewesen, trotzdem freute ich mich, Holger zu sehen.

›Achim‹, sagte er, ›du wirst nächsten Monat sechzehn Jahre alt, oder?‹

›Stimmt auffallend. Muss ich deswegen nun unbedingt Bier trinken?‹

›Nein, bestell dir meinetwegen Milch! Ich bin für ein Vierteljahr im Ausland und habe mir für dich zum Geburtstag eine besondere Überraschung ausgedacht.‹

›Welche Überraschung?‹, wollte ich wissen. Vielleicht ein Moped, überlegte ich hoffnungsvoll.

Holger trank sein Bier aus und bestellte ein weiteres. ›Hast du schon mal gefickt?‹

Ich erinnere mich, wie mir die Hitze ins Gesicht schoss. Ich nahm einen Schluck Tee. Mit meinen Freunden, die in dieser Materie ebenso unerfahren waren, hatten wir zwar immer fantasiegeladene Geschichten über Mädchen erzählt, aber das war schließlich etwas anderes gewesen. Welcher Halbwüchsige möchte denn hinter der gleichaltrigen Konkurrenz zurückstehen? Also wurde das Blaue vom Himmel gelogen. Ich mochte Holger nicht belügen. Selbst nicht bei dieser intimen Frage. ›Im Prinzip schon ...‹

Er lachte. ›Bloß noch nicht persönlich, ich hab’s begriffen. Du stehst auf Mädchen, nicht wahr?‹

›Na klar, ist doch völlig normal.‹

Er lachte sehr intensiv. ›Danke schön, demzufolge hältst du mich für unnormal?‹

›Nein, so habe ich das nicht gemeint.‹

Holger winkte ab. ›Ich bin im Bilde, was bei euch über mich geredet wird. Unserer Familie möchte ich am liebsten mit dem nackten Arsch in die Fresse springen. Lediglich hygienische Bedenken halten mich davon ab – ich möchte mich nicht verunreinigen. Neben meinem Laden ist doch ein Geschäft für Damenunterwäsche, das weißt du. Slips, BH, Strapse und all dieser Kram. Hast du jemals Mädchen in dem Zeugs gesehen?‹

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