Werner Koschan - Déjà vu eines Versagers
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Es lebe der Staat und seine Fürsorge!
Einzig lästig an solchen Tagen empfand ich den Umstand, die regelmäßige Nebenbeschäftigung nicht ausüben zu können. Täglich bin ich nämlich vier Stunden im Großmarkt damit beschäftigt, Kisten und Kartons zu sortieren. Dafür gab es 12 Euro baT (bar auf Tatze), ohne Quittung. Nicht, dass es mich geistig beeindruckt, Obst - und Gemüsebehältnisse umzuladen und die leeren nach draußen zu tragen, aber zwölf Euro für vier Stunden leichter Arbeit war nun mal nicht zu verachten. An den Tagen der vorgeschriebenen Anwesenheit in Amtsstuben blieb mir diese Einnahme leider vorenthalten.
Gegen Mittag hatte ich meine für die staatliche Versorgung vorgeschriebene Verpflichtung endlich erledigt. Warten macht hungrig, und ich liebe Pommes frites. Also hatte ich mir, quasi als erste Nachamtshandlung, Fritten mit viel Ketchup und Mayonnaise gekauft. Auf einem Pappteller. Mit Plastikgabel. Vor der Imbissbude kaute ich genüsslich und wartete auf den Bus.
Ohne eigenes Auto war ich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen – zum halben Fahrpreis, die andere Hälfte zahlt das Amt. Es hat, wie man einsehen wird, durchaus gewisse Vorteile, ein sozial und gesellschaftlich benachteiligter Bürger zu sein.
Die Leute drängelten sich an der Haltestelle und ich musste höllisch aufpassen, dass mir niemand gegen den Teller rempelt und mir die Klamotten versaut. Schuhe und Kleidung wurden zwar auch subventioniert, aber von dem bisschen Kleidergeld könnte ich mir keine ordentlichen Jeans leisten, geschweige denn anständige Schuhe. Ich versuchte der Meute aus dem Weg zu gehen. Dabei traf ich Sonja. Und zwar genau. Beinahe wären mir die Fritten von der Schale gerutscht. Mit vollem Mund murmelte ich eine Entschuldigung. Sie schaute zunächst auf meinen Teller und dann mich aus tiefschwarzen Augen direkt an. Sie lächelte und führte eine Hand zum Teller.
»Kann ich eine Fritte haben?«
Wie zwei Nachtdiamanten wirkten die Augen im schmalen Gesicht, das von schwarzen Haaren umrahmt war. Ein fesselnder Anblick. Der Mund wirkte für das zarte Gesicht eine Spur zu groß und schien ständig zu lächeln. Zwei Grübchen zuckten unter den Wangenknochen. Wie mochte ich in jenem Augenblick gewirkt haben? Ich hielt ihr den Pappteller entgegen. Sie langte ungeniert zu. Wir zogen abwechselnd die Kartoffelstäbchen durch die Soßen, aber ich konnte mich nicht mehr so recht auf das Essen konzentrieren. Ihre Augen fesselten mich. Ich konnte mich nicht davon lösen und muss zugeben, dass ich am liebsten darin versunken wäre.
»Wenn du magst, kannst du den Rest haben«, schlug ich ihr vor.
»Alles?« Der Teller war noch halb gefüllt.
Ich nickte. Sie nahm mir den Teller aus der Hand und aß mit Appetit. Sie wirkte wie ein halb verhungertes wildes Tier, das während der lang ersehnten Nahrungsaufnahme jegliche Vorsicht missachtet. Die Leute um uns herum drängelten nervös auf dem Gehsteig, denn ein Bus – zufälligerweise gerade der, mit dem auch ich fahren wollte – hielt an der Haltestelle.
»Tut mir leid«, sagte ich. »Ich muss los, das ist mein Bus. Ciao.«
Automatisch folgte ich den einsteigenden Fahrgästen, setzte mich an ein Fenster und schaute die junge Frau durch die schmutzige, beschlagene Glasscheibe an, die sich meine Pommes in den Mund stopfte. Mit vollem Mund lächelte sie, zwinkerte kurz und zuckte mit den Schultern. Mir wurde heiß bis in die Haarspitzen, mein Bauch übte Spagat. Ein Gefühl, wie vor einer Parkbank, an der ein Schild hängt: Bitte nicht berühren, frisch gestrichen ! Der unwiderstehliche Drang, unbedingt ertasten zu wollen, ob die Farbe wirklich frisch ist. Mit einem Satz schoss ich vom Sitz hoch und sauste mit zwei Sprüngen an den letzten einsteigenden Fahrgästen vorbei durch die sich bereits schließende Bustür hinaus. Hinter mir hörte ich schimpfende Stimmen. Dann stand ich vor der Pommes essenden Frau. Sie lachte nun richtig.
Die letzten beiden Fritten tunkte sie in den Rest Ketchup, steckte sie in den Mund und wischte ihn mit der Papierserviette ab. Dann schob sie Pappteller und Serviette in den Abfallbehälter am Haltestellenschild.
»Was sollte denn die Show gerade? Ich dachte, du musst gehen?«
»Keine Ahnung. Du sahst so allein aus.« Ein bisschen ärgerte ich mich über mich selbst. »Da habe ich mir gedacht, ich leiste dir ein wenig Gesellschaft und nehme den nächsten Bus. Ich habe Zeit.«
Sie schaute sich um und wies mit dem Kinn auf die drängelnden Menschen um uns herum. »Allein bin ich ganz sicher nicht.«
So gesehen hatte sie natürlich recht, der Bürgersteig wimmelte immer weiter von eilenden Menschen. Ich machte mich anscheinend wieder mal nach besten Kräften zum Narren. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, dachte ich, entweder bin ich hoffnungslos altmodisch oder ein kompletter Trottel!
Sie schob mit der Hand eine Strähne des schwarzen Haares aus der Stirn. »Aber es ist trotzdem nett von dir.«
Die Augen leuchteten, und allein für diesen Anblick wäre ich glatt hinter einen Zug gesprungen. Ich hatte schon früher, während ich in den Sommerferien bei einem privaten Fernsehsender als Praktikant gearbeitet hatte, Frauen gesehen, die beeindruckend hübsch waren, manche sogar wirklich schön – aber diese junge Frau war etwas Besonderes. Sie wirkte trotz der einfachen Kleidung fürstlich. Wie die schwarze Königin neben dem simplen König auf dem Schachbrett. Im Blumenladen fällt selbst eine Rose unter tausend Orchideen im Fenster besonders auf.
»Magst du einen Kaffee?«, fragte ich und wies mit der Hand zum Stehcafé neben der Imbissbude.
Sie nickte und taxierte mich sehr genau. »Gerne. Und auch noch was zu essen, wenn ich darf.«
»Klar doch.«
Ich ließ sie vor mir das Café betreten und betrachtete ihre frauliche Figur. Kein Platz für Bauchschmerzen, dafür Hunger für zwei. Mich wunderte ein bisschen die eigentlich viel zu nachlässige Kleidung, die sie trug. Schien mir glatt drei Nummern zu groß für das Persönchen zu sein. Was ging es mich an, wie sie sich kleidet? Ich folgte ihr.
»Was magst du denn essen?«
Sie betrachtete mit schnellen Blicken die belegten Brötchen hinter der Glasscheibe der Auslage. »Hast du Geld genug?«
»Keine Sorge, ich habe gerade Stütze für ein paar Schuhe kassiert.« Während ich sprach, dachte ich, dass ich das nicht unbedingt hätte sagen müssen. Aber sie achtete kaum auf meine Worte.
»Dann hätte ich gerne das Baguette da und das Brötchen mit Schinken. Und ein bisschen Remoulade extra, damit es nicht so staubt beim Sprechen.«
Ich gab die Bestellung auf und schaute zu einem der hohen Tische. »Halt inzwischen den Platz frei. Ich bringe gleich alles rüber.«
Ich zahlte und trug erst unsere beiden Tassen und danach ihren überladenen Teller zum Tisch. Ich rührte Zucker in meinen Kaffee und lehnte mich nach dem ersten Schluck entspannt an die Holzleiste, die in Pohöhe an die Wand geschraubt war. Wir blickten uns an.
»Ich denke, du hast Hunger?«, sagte ich. »Hau rein, Mädchen. Ach, das finde ich doof. Ich heiße Achim. Und du?«
Sie zögerte einen Moment und betrachtete die knusprigen Sachen auf ihrem Teller. Das Zögern dauerte nur einen Wimpernschlag, dann ergriff sie das Baguette und biss herzhaft hinein. Ich ließ sie in Ruhe essen. Ich kann es selbst nicht leiden, beim Essen angestarrt zu werden, betrachtete deswegen durch das Schaufenster die eiligen Menschen draußen und warf ihr nur ab und zu einen verstohlenen Blick zu. Sie schien tatsächlich hungrig zu sein und ich hatte das deutliche Gefühl, dass sie mich zwischen jedem Bissen beobachtete. Plötzlich juckte es mich überall und ich hätte mich ausgiebig kratzen mögen. Mir geht das immer so, wenn ich möglichst unbeteiligt tun will. Blöde Situationen sind das.
»Schmeckt das Baguette?«
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