Werner Koschan - Déjà vu eines Versagers

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Déjà vu eines Versagers: краткое содержание, описание и аннотация

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Wer von uns hätte sich nicht schon mal gewünscht, seine im Leben gemachten Fehler korrigieren zu können. Sei es privat, beruflich oder finanziell. Allerdings muss man bedenken, dass jede Änderung zu einem neuen Weg führt und man vermutlich andere Fehler begehen wird, wie Achim Hofmann in dieser Geschichte, der in immer neue haarsträubende Situationen gerät, die mit seinem bisher Erlebten nicht mehr viel gemeinsam haben.

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»Wenn du dein Leben noch mal leben könntest, was würdest du tun?«

Bitte nicht, lieber Gott, nur einen Augenblick. Aber die Stimme quatschte weiter. Verdammt, diese Frage habe ich irgendwann mal gehört. Wer um Himmels willen hat mal von so einem Gedanken geredet und wann? Das muss wirklich das Delirium sein, diese Stimme. Aus. Vorbei. Fini. Da soll man auch den Kopf nicht hängen lassen, sehr peinlich – wenn es wenigstens nur der Kopf gewesen wäre, den ich hängen ließ. Wie war das gleich? Die Ente sprach zum Enterich: Im kalten Wasser ... Dabei konnte von kaltem Wasser überhaupt nicht die Rede sein. Sondern sozusagen im Gegenteil. Und aus voller Fahrt. Zero. Zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen. Anscheinend nicht mal mehr dazu.

Ich öffnete mein Auge. Sonjas lange schwarze Haare rahmten das Gesicht einer scheinbaren Zigeunerin, in deren pechschwarzen tiefen Augen die Geheimnisse aus Jahrtausenden lagen. Die Gesichtszüge wirkten bestimmt und weiblich zugleich. Den leicht gebräunten Körper schmückten feste Brüste mit dunklen Höfen, die kein Babymund zersaugt hatte, und eine fast unwirkliche Figur. Sonja schaute mich fragend an. Zumindest den Teil von mir, der sich erschreckt zurückgezogen hatte, und bewegte die Lippen.

Puh, ich muss mich beherrschen und hören, was sie sagt.

»Was ist denn bloß geschehen? Tut dir was weh?«

»Nein. Ich habe Stimmen gehört, verdammt! Und dabei war ich so kurz davor.«

»Und ich erst! Na egal. Welche Stimmen?«

»Nun ja, wenn ich zu viel gesoffen habe, höre ich manchmal Stimmen. Und rede mit Leuten, die es gar nicht gibt und die ich überhaupt nie gesehen habe. Das ist für mich dann das Zeichen, aufzuhören. Tut mir leid, Sonja.«

Sie legte den Kopf ein wenig in den Nacken und grinste. » Den kriege ich schon wieder hin, keine Sorge. Aber du hast mir nicht geantwortet.«

»Ich?«

»Na klar, wer denn sonst? Was du tun würdest, wenn du dein Leben noch einmal ...«

»Ach du lieber Himmel, du hast mich das gefragt?«

»Dich muss es ja ordentlich erwischt haben.«

»Jetzt weiß ich wieder, das war doch die Stimme, die mich so aus dem Konzept gebracht hat.«

»Hast du mir nicht gesagt, dass ich alles von dir haben kann?«

»Ich?!«

»Natürlich, kurz bevor ... Egal. Und deswegen habe ich dich gefragt – ist meine Lieblingsfantasie, mir so was vorzustellen. Also, was würdest du tun?«

Musste ich gar nicht erst lange nachdenken. »Ich hätte nicht die geringste Lust, den ganzen Kokolores ein zweites Mal durchzumachen. Wenn ich es mir andererseits recht überlege, hätte ein zweites Leben durchaus Vorteile. Könnte ich vieles anders machen, was ich verhunzt habe in meinem jetzigen Leben. Na ja, müßige Gedanken.«

»Nein, gemachte Fehler sind die einzig zuverlässige Grundlage für Reife und Entwicklung, sagte mein Opa immer. Wenn es Geschehnisse in deinem Leben gegeben hat, wo du Mist gebaut oder falsch entschieden hast, könntest du das ja ändern. Vielleicht eine verpasste Gelegenheit bei einem Mädchen, dem du nachtrauerst.«

Sonja streichelte sich selbst mit einigen Seitenblicken zu mir. Diese Teufelin macht eine Show und heizt meine Fantasie damit an. Es war seltsam, denn unvermittelt fielen mir Dinge ein, die ich längst verdrängt hatte. Ganz besonders ... ach, das ist Blödsinn. Verpasste Chancen musste ich mir kaum welche vorwerfen. Allerdings ... wenn ich mein Auge schließe, ist dieses Bild in meinem Kopf. An eine bedauerlicherweise verpasste Gelegenheit muss ich ab und an denken, und mir wird schon wieder ganz warm.

»Ich schwitze wie ein Schwein«, versuchte ich von der Erinnerung abzulenken.

Sonja zog das Kissen, auf dem sie hockte, unter sich hervor und reichte es mir. »Dann trockne dich ab. Und erzähle weiter, die Erinnerung scheint dir gut zu tun. Ich spüre es ganz deutlich. Denk an sie , die verpasste Gelegenheit, und mach weiter. Mach einfach weiter und hör nicht auf mich.«

»Wenn ich viel früher nur auf mich selbst gehört hätte, wäre mir so manches erspart geblieben. Mit kleinbürgerlichen Ansichten habe ich mich erpressen lassen und bin deswegen letztendlich ins Abseits geflutscht. Ich habe viel zu lange angenommen, dass ich grundsätzlich das tun muss, was andere von mir erwarten. Und jetzt fragst du mich, ob ich mein beschissenes Leben noch mal leben will? Nein! Jeder gelebte Tag ist ein Tag Dasein weniger, das beruhigte mich bisher, denn ich warte genau genommen nur auf den Tod. Komisch eigentlich, wenn man tot ist, kümmern sich die Menschen um einen. Wenn man vegetiert, ist man allen gleichgültig. Nein, ich will den ganzen miesen Dreck so nicht noch einmal durchmachen müssen. Wenn natürlich ein Wunder geschähe und ich wirklich ein paar Änderungen vornehmen könnte, wäre die Idee nicht einmal schlecht. Blödsinniger Blödsinn! So Mädchen, deine Show war hilfreich. Die Liebe ist ein Zeitvertreib – man nimmt dazu den Unterleib, jetzt will ich dich zum Jodeln bringen. Na, wie gefällt dir das?«

»Gut.« Sie nickte und lächelte wie jene Zigeunerinnen, die vorgeben, die Zukunft voraussagen zu können. Mich interessiert hingegen die Zukunft nicht. Ebenso wenig die Vergangenheit. Das eine ist viel zu weit weg und das andere elend lange her. Meine Fantasie reicht gerade mal für die Gegenwart. Und daran hatte sich absolut nichts geändert, als ich Sonja traf. Oder richtiger: gar nicht traf, sondern praktisch in sie hineinlief.

3.

Vielleicht war Sonja auch in mich hineingelaufen, je nachdem, wie man es nimmt. Vermutlich war es meine Schuld gewesen, ich gleiche nicht gerade einem Adlerauge. Weil ich leider sozusagen blind bin wie ein Maulwurf. Kurzsichtig auf dem einen Auge, das andere hat durch den beschissenen Unfall damals sowieso komplett geschlossen.

Am letzten Donnerstag im September, drei Tage vorm Monatsende kam zu meiner, sagen wir mal, optischen Schwäche der ablenkende Umstand hinzu, endlich ein bisschen Bargeld in der Tasche zu haben. Nach endloser Warterei und brütender Langeweile auf den Fluren zweier Ämter. Zunächst wartete ich beim Arbeitsamt, wie jedes Quartal, auf die Bescheinigung, dass ich immer noch vergeblich nach Arbeit gesucht hätte. Ein für mich zwar zwingend notwendiger Vorgang, aber trotzdem lediglich reine Routine.

Arbeit finde ich traumhaft schön, obwohl sie den Charakter verdirbt. Ich könnte stundenlang zusehen, ohne zu ermüden. Persönlich allerdings konnte ich bestens auf jegliche Art von Arbeit verzichten, andererseits braucht man nun mal ein wenig Geld zum Leben. Das meine ich mit Routine, wenn schon positive Perspektiven nicht in Aussicht sind.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Aufsteigen nicht allzu schwer ist. Dazu benötigt man nur Ideen, Ellenbogen und Durchsetzungsvermögen. Aber absteigen, vielleicht sogar runterfallen und sich dann wieder fangen, das gelingt nur wenigen – mir war dies auf jeden Fall nicht gelungen.

Also nahm ich die Bescheinigung über meine angeblichen und misslungenen Bemühungen bei der Arbeitssuche dankbar, mit der eingeübten zerknirschten Miene entgegen und setzte mich damit beim Sozialamt in den Warteraum. Nach munteren einhundertundelf Minuten Wartezeit unter Leidensgenossen – darunter äußerst junge Mütter mit quengelnden Kleinkindern, sowie einigen kräftigen jungen Männern mit nervösen Zuckungen der Beine und gestandene Personen in Fliegerseide, die ebenso wie ich selbst über die lange Wartezeit schimpften – erhielt ich von der für mich zuständigen Sachbearbeiterin, einer kompakten Person mit feuchtem Sprachfehler und deutlich sichtbarem Überdruss an der eigenen Berufswahl, kommentarlos den für meine Finanzen lebenswichtigen Bewilligungsschein ausgehändigt, sowie einen Auszahlungsschein für den Kaufpreis eines Paars neuer Schuhe. Damit stürmte ich ins Erdgeschoss zur Kasse und stellte mich in die Reihe der wartenden Leistungsempfänger.

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