Werner Koschan - Déjà vu eines Versagers
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Viel zu schweres Geschütz für mich. »Ich bin auch ein Mann!«
Sie grinste und betrachtete mich abschätzend. »Sieht so aus, aber es gibt solche und solche.«
»Was heißt das jetzt wieder?«
»Du bist komisch.«
»Ach. Ich war bisher davon überzeugt, ein ernsthafter Mensch zu sein. Komisch finde ich meist nur andere.«
»Ich bin hier in deiner Bude. Du hättest also – nach üblicher Männerauffassung – das Recht auf deiner Seite. Ich würde auch tun, was du willst, Mann. Es wäre mir vielleicht nicht einmal unangenehm. Ich täte es allerdings nicht freiwillig, das ist der springende Punkt. Musst ja nicht gleich rot werden, Achim. Komm, erzähl weiter von Holger, der interessiert mich mehr als du. Kein Verstorbener ist nämlich wirklich tot, solange wenigstens ein einziger Lebender an ihn denkt. Das hat Käthchen mal erwähnt, der Spruch ist irgendetwas Jüdisches, sagte sie. Ich denke zum Beispiel oft an Käthchen. Hieß eigentlich Katharina. Diese altertümliche Koseform liebte sie – der Grund spielt keine Rolle. War ein Geheimnis zwischen uns. Ich habe sie sehr geliebt – nicht wie du denkst. Sie war meine beste Freundin. Leider konnte sie dem Zeug nicht widerstehen. Das habe ich befürchtet, als sie sich die erste Spritze setzen ließ. War ein Dreckskerl wie sonst keiner, aber sie hat ihn zum Leben gebraucht – behauptete die blöde Ziege. Beschissene Scheiße! Käthchen ist in Holland erst an Gelbsucht erkrankt und dann sozusagen im eigenen Dreck verreckt. Gespritzt habe ich nie, geraucht und gekokst schon. Du?«
»Nein, ich habe meist gesoffen – in der Reminiszenz wird das Ergebnis auch nicht viel prickelnder sein. Hauptsache, man hat Spaß dabei. Dass wir leben, ist Zufall, dass wir sterben, ist absolut gewiss. Sterben okay, erzähle ich weiter von Holger. Ich glaube, ich habe ihn geliebt – nicht so, wie du meinst, eben wie du dein Käthchen. Lach nicht! Nun gut, Marion hatte die Bestellung aufgenommen. Wir waren immer noch die einzigen Gäste. Den Prosecco trank Holger mit geschlossenen Augen. Den Rotwein, dessen Herkunft Holger irrtümlich mit Seveso verwechselte, hatten wir bestellt. Er erzählte mir, jenes Weingut früher jährlich zu den exquisiten Weinproben besucht zu haben, um sich persönlich von der herausragenden Qualität zu überzeugen. Holger nippte mit geschlossenen Augen. Es funktionierte. Engländer drücken es prosaisch aus: Make love to your drink . Holger erweckte den Anschein, als ließe er jede einzelne Reise in diese Weingegend an der Seite seiner verschiedenen Intimfreunde in Gedanken Revue passieren. Manchmal öffnete er die Augen und lächelte mit gequält wirkenden Lippen.
Den Salatteller teilten wir uns. Na, Salatteller ist gut, sehr gut sogar. Ein Mordsbrummer war das, und die Soße ein Gedicht. Holger nahm zwei, drei Hummerkrabben, ein wenig frisch geraspeltes Gemüse, einige Oliven. Dann legte er die Gabel beiseite.
›Wahrlich ein Augenschmaus. Und die Soße begeistert mich genauso wie früher. Vor allem des Salates wegen bin ich hergekommen. Wer auch immer hier Koch ist, musste ausnahmslos besondere Salatsoßen bauen können. In vielen Läden wird gespart und man nimmt Salatöl in dem Glauben, dass die Gäste dies nicht bemerken. Salatöl, pfui Deibel. Kurbelwellen sollte man damit behandeln, keinen Salat verderben. Willst du mein Rezept für erstklassige Salatsoßen wissen, Achim? Olivenöl gehört dazu. Bestes Olivenöl, sonst kannst du noch so viel Knoblauch reinpfeffern, es schmeckt nicht halb so gut, wie es aussieht. Kommt auch auf den Salat an. Stell dir bitte mal vor, Walnuss- oder Olivenöl, Senf, Honig, Salz, frischer Zitronensaft und bunter Pfeffer, frisch gemahlen. Und dann nicht irgendein Olivenöl, sondern extra vergine . Kalt gepresst.‹
›Kalte gequetschte Jungfrau klingt irgendwie unanständig‹, meinte ich. ›Hast du schon immer so viel Ahnung vom Kochen gehabt?‹
›Ahnung ist vielleicht zu viel gesagt. Es macht einfach Spaß, gezielt einzukaufen und in der Küche zu experimentieren. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Wenn es nicht klappt, befördere ich den Segen unter ständigem Rühren ins Klo. Ist mir durchaus passiert, aber nicht weiter schlimm. Ein Freund von mir arbeitete nebenbei in einer Kneipe und in einem Restaurant, um sich sein Hobby, die Schauspielerei zu finanzieren. Und der Koch in dem Restaurant hat jahrelang in Amerika gearbeitet. Deswegen Senf und Honig. Wenn der für sich selbst kochte, experimentierte er auch, allerdings keinesfalls im Restaurant. In Fresstempeln muss nämlich möglichst alles gleich schmecken, behauptete er. Sonst würden die Gäste skeptisch.
Der hat mir mal erzählt, dass er im Beruf Gutes möglichst günstig kauft, aber für sich selbst ausschließlich nur das Beste. Und wenn das Beste ein wenig zu teuer sein sollte, dann kauft er eben nicht so viel davon. Weniger sei manchmal mehr. Hundert Gramm sauberes, frisches Filet seien auf jeden Fall wesentlich besser als fünfhundert Gramm Bratenfleisch, auch wenn die fünffache Menge Zähfleisch genauso viel kostet – das Gleiche gilt für Gulasch. Außerdem hat er mir mal unter Brüdern, ha, ha, ha, erzählt, wenn ich wüsste, dass genau der Trick so mancher Kollegen darin bestünde, mieses Fleisch bloß lange genug zu braten, damit es zahnfreundlich gerät und einem Filet ähnelt, würde kein Mensch mehr ... aber das würden sowieso nur die wenigsten Gäste merken. Na ja, ich weiß nicht. Warten wir mal ab, wie die Pizza hier heute sein wird.‹«
»Sonja, ich muss sagen, dass deine Soße wirklich Spitzenklasse war. Die hätte Holger sicherlich geschmeckt. Ich muss zugeben, ich habe seit Jahren keinen Salat mehr gegessen. Und ich habe das Dasein schon lange nicht mehr so genossen, wie diesen Tag mit dir. Früher war ich vielleicht sogar ein ganz klein wenig ein Genießer. Jetzt, wo ich von Holger erzähle, fällt mir vieles wieder ein. Bevor das mit meinem Auge passiert ist, hatte ich Hoffnungen und Ziele. Dann war ich hoffnungslos und ziellos. Ich habe das Gefühl, dass du mein Leben vollständig umkrempelst.«
»Du wiederholst dich. Hast du mir nicht versprochen, friedlich zu sein? Na, also. Außerdem weiß ich das, ich kann nämlich zaubern. Vielleicht zeige ich es dir, aber erst will ich wissen, was war nun mit der letzten Ölung?«
»Wie bitte? Ach so, Holger.«
»Ja. Gieß noch mal ein und erzähl weiter.«
»Gerne, wer ertrinkt, kann nicht gehängt werden – ach vergiss es, sollte ein Scherz sein, na ja. Darf ich auch noch ein Glas? Danke, es heißt nämlich, es sei nicht gut allein betrunken zu sein. So ein Schmarren, man muss nur besoffen genug sein, dann klappt das prima. Magst du einen Armagnac, Sonja? Hier probier mal, das Zeug ist älter als ich. Habe ich damals meinem Alten aus dem Keller geklaut und aufgehoben. In der Schule hat man mir beigebracht, dass die Erde ein Krümel unter unzähligen Milliarden anderer Krümel ist. Und wenn ich besoffen genug bin, fühle ich manchmal die Unbegreiflichkeit des Universums. Aber an die Flasche Armagnac habe ich mich dann nicht mehr herangetraut. Einzig, als ich meinen Laden eröffnet hatte, habe ich das bisher einzige Glas davon getrunken. Danach habe ich die Pulle immer nur angeschaut, wenn ich gar nicht mehr weiterwusste. Und als ich im Eimer war, habe ich mir geschworen, ich trinke erst wieder einen Schluck daraus, wenn ... tja wenn. Wenn was? Keine Ahnung, aber mit dir würde ich sehr gerne ein Glas davon trinken – auf Holger vielleicht?!«
9.
»Holger bestellte Grappa di Poli . ›Um den Salat zu verdauen‹, meinte er.
Dann wurden die Pizze serviert, der Teig war vorzüglich locker, der Boden schmeckte knusprig ohne vertrocknet zu sein. Der Belag war fruchtig, nicht nass oder gar fettig. Der Käse zerlief mild mit einem würzigen Hauch.
›Delikat‹, urteilte Holger. ›Hätte man selbst nicht besser hinkriegen können.‹
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