Werner Koschan - Déjà vu eines Versagers

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Wer von uns hätte sich nicht schon mal gewünscht, seine im Leben gemachten Fehler korrigieren zu können. Sei es privat, beruflich oder finanziell. Allerdings muss man bedenken, dass jede Änderung zu einem neuen Weg führt und man vermutlich andere Fehler begehen wird, wie Achim Hofmann in dieser Geschichte, der in immer neue haarsträubende Situationen gerät, die mit seinem bisher Erlebten nicht mehr viel gemeinsam haben.

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Sie servierte die Gläser und nahm am Tisch Platz. ›Ich hatte gehofft, dass es dich vielleicht nicht erwischen würde. Schade. Ja, du hast recht, deine Scheiße schreckt die Leute ab.‹ Sie wies mit dem Kinn zu mir. ›Musst du denn unbedingt kleine Jungs ...‹

Holger schmunzelte. ›Achim, darf ich dir Marion vorstellen. Marion, das ist der Dingenskirchen.‹

Sie lehnte sich zurück, taxierte mich. › Der da?‹

›Genau.‹

›Ich hatte geglaubt, dein so genannter Dingenskirchen wäre bloß eine Erfindung gewesen. Du hast doch immer erzählt, dass er unbedingt eine schützende Hand benötigt. Ich hatte allerdings insgeheim befürchtet, dass er für dich vielleicht ... dass du für ihn ... aber so bescheuert schaut er eigentlich gar nicht aus.‹

Mir wurde warm und ich verstand nichts. Holger blickte in die Wolken. ›Ich habe nie behauptet, dass Achim bescheuert ist, ich habe gesagt, dass er ... dass er ... also, dass er einfach nicht das tut, was für ihn am besten wäre. Dieser Einfaltspinsel glaubt, er müsste tun, was andere von ihm verlangen. Daran wird er irgendwann zugrunde gehen.‹

Mir wurde noch wärmer.

›Meinst du wirklich, dass du tun musst, was andere sagen?‹, fragte Marion.

›Was soll ich tun? Wenn ich über mein bisheriges Leben eine Biografie schreiben könnte, würdet ihr annehmen, das wäre ein Knastroman. Bloß, dass es im Knast vermutlich lustiger zugehen wird, als bei mir im Leben – nehme ich zumindest irgendwie an.‹

Holger griff nach einem der Gläser mit Prosecco. ›Dieser junge Mann hat sich sogar freiwillig zum Militär gemeldet. Ich sag es ja, gewissermaßen ein Idiot. Man will es nicht glauben.‹ Er hustete vor Aufregung.

Marion ergriff ebenfalls ein Glas. ›Vielleicht will Achim nur ein Mann werden. Es stimmt schon, ein Mensch wird geboren, schuftet und verreckt. Macht endlich Platz für die nächsten, die zur Welt kommen. Wo bleibt da der Mann? Mit Mann meine ich nicht irgendeinen Wichtigtuer, der einem mit einer Pistole vorm Gesicht rumzappelt. Ist mir nämlich passiert. Ich habe geschielt wie nie, und mir alles Weitere ganz fürchterlich ausgemalt. Der Typ glaubte, die Knarre würde ihn zum Mann machen, er war trotzdem keiner. Und vielleicht denkt dein Dingenskirchen, dass er unter Männern zum Mann werden wird. Vergiss es, Kleiner. Dort wirst du nur lernen, auf Befehl zu reagieren, aber das liegt uns Deutschen seit Jahrhunderten im stolzen Blut. Selbst zu entscheiden, das ist eine andere Sache. Mal unter uns Schwestern, nur eine Frau kann einen Mann aus einem Jungen machen. Soldaten, Strammstehen und Gehorsam hat garantiert jemand erfunden, der tierisch Angst vor Frauen gehabt haben muss – vor der Mutti vermutlich ganz besonders.‹

›Ich weiß nicht, wo du deine Ansicht her hast, Marion, ich will nur weg. Mein Leben ist die Hölle, und schlimmer kann es in einer Kaserne gar nicht sein.‹

Marions Augen begannen zu leuchten. ›Mein Traum! Eine Kaserne voller ausgehungerter, junger, kräftiger Männer. Und ich die einzige Frau unter ihnen, im wahrsten Sinne des Wortes. Traumhaft.‹

›Na Mahlzeit!‹ Holger lachte und schaute mich an. ›Marion meint das wirklich so, Achim. Musst sie mal ausprobieren, man sagt ...‹ Er zuckte mit den Schultern.

Tja, Sonja, das war Holgers letzter Auftritt in der Öffentlichkeit.«

8.

Wir verteilten die verschiedenen Zutaten für unseren Salat auf einem großen Glasteller zu einem bunten Gesamtbild. Die Streifen Putenbrust in der braunen Butter verbreiteten einen längst vergessenen Duft in meiner Wohnung.

Zwei magere kleine Steaks hatten wir ergattert. Seit urlange vergangenen Zeiten briet ich Fleisch in Olivenöl. Mensch, Holger, das muss mehr als zwanzig Jahre her sein. Ich wäre alleine nie wieder auf die Idee gekommen, erst durch Sonja war die Erinnerung plötzlich wieder da. Ich wurde das komische Gefühl nicht los, dass sie mein Leben völlig umkrempeln wird – wenn ich sie für mich gewinnen kann. Komisch, so habe ich eine Beziehung nie gesehen.

»Magst du dein Steak medium, Sonja?«

»Bitte nicht blutig, davor ekle ich mich.«

Wir aßen mit Genuss und tranken etwas Wein.

Sonja klebte das Briefchen mit den Pillen aus dem Gymnasium unter eine Milchtüte aus Plastik und legte das Päckchen in den Kühlschrank.

»Man kann nie vorsichtig genug sein«, sagte sie. »Und da wir heute Wein haben, sparen wir uns das Vergnügen für morgen oder übermorgen auf. Alkohol und ... da kommt man manchmal unter die Räder. Heute genügt der Wein vollkommen. Berichte weiter von Holger.«

»Nö, jetzt erzähl du mal. Ich bin eine Neugiernase, mir reicht es einfach nicht, nur mit Leuten über mich zu quatschen. Ich möchte auch gern mehr wissen. Woher, wohin und warum, zum Beispiel. Besonders das Warum finde ich spannend. Nehmen wir dich. Seit wann lebst du auf der Straße?«

Sonja wirkte wie eine Katze auf dem Sprung. Ich trank einen Schluck Rotwein und stellte das Glas ab.

»Es geht mich einen Scheißdreck an, ich weiß. Aber du machst mich neugierig. Von dir möchte ich gern mehr wissen. Du brauchst natürlich überhaupt nichts zu erzählen, wenn es dir stinkt, okay. Wir können ja dann stattdessen über das Wetter reden.«

Sonja wirkte ein wenig sentimental, schien zu überlegen. Nachdem ich die geleerten Gläser gefüllt hatte, trank sie einen großen Schluck und schaute an mir vorbei.

»Seit ich fünfzehn bin. Mit vierzehn bin ich von zu Hause weg. Erst in ein Heim, da bin ich ganz schnell abgehauen. Ich war eine Weile in Holland. Dort lebte ich mit einer Freundin zusammen. Wir haben hier und da was verkauft und waren zufrieden. Dann fing sie an zu spritzen und hing bald darauf richtig an der Nadel. Als ihr Dealer zum ersten Mal mit langhaarigen Muskelprotzen antanzte, um die Schulden einzutreiben, bin ich abgehauen. Ich mag nicht anschaffen gehen. Dann war ich lange in Berlin und bin schließlich hier gelandet.« Sie hob die Augenbrauen. »Das war es. Nicht sehr aufregend, was?«

»Klingt stark gerafft. Du hast vorhin erzählt, dass du Stress mit deinem Stiefvater gehabt hast, weil der dir an die Wäsche ging und du deswegen von zu Hause weggelaufen bist. Okay, mit dem Gedanken ans Abhauen spielt jeder Jugendliche irgendwann, oder zumindest die meisten. Aber Mama kocht und Papa bringt die Knete, das verbindet. Eine Weile jedenfalls.«

»Mich verbindet nichts mit denen. Es geht im Grunde niemanden etwas an, andererseits ist es kein Geheimnis. Seit ich denken kann, war der Bruder meiner Mutter mein Lieblingsonkel. Wann immer es nur ging, habe ich bei ihm und seiner Familie die Ferien verbracht. Er hat zwei Töchter. An jenem Tag waren meine Tante und die Cousinen frühmorgens unterwegs gewesen. Ich schlafe gern lange und war mit ihm allein im Haus. Dabei hätte ich mir nichts weiter gedacht. Doch diesmal war ich wirklich allein und er stand an meinem Bett. Ich hatte keine Chance. Nachdem er fertig war, drohte er mir und ging duschen. Da bin ich losgelaufen. Zuerst nach Hause. Ich habe meiner Mutter alles erzählt. Sie nannte mich ein billiges Flittchen. Mein Stiefvater hat mich geschlagen, weil ich den guten Ruf der Familie ruinieren würde. Dann hat er sich selber an mir bedient. Da bin ich eben ganz weg. Reicht das oder willst du es ganz genau wissen?«

Sie wirkte während dieser Schilderung eher unbeteiligt und undurchsichtig. Wie kann ein Mensch nur so kühl bleiben?, dachte ich. Sie lachte aus den für mich so faszinierenden Augen, die je nach Lichteinfall im Schwarz schattenhaft grün oder grau schimmerten.

»Du musst mir nicht glauben, aber du hast mich gefragt.« Sie reckte sich.

»Warum hast du die beiden Scheißer nicht angezeigt?«

»Du Schaf, wer glaubt denn schon einer Vierzehnjährigen! Entweder wir zeigen unsere Titten zu sehr oder zu wenig. Oder wir geben uns zu offen oder zu verschlossen – wir sind auf jeden Fall schuld. Mein Onkel war ein ehrbarer Mann, Ernährer der Familie und ein so genannter treusorgender Vater noch dazu. Ich war nicht mehr als ein kleines, hübsches Miststück ohne Sinn für Anstand oder Ehre. Hat zumindest mein Stiefvater so zu mir gesagt. Alle Männer sind doch gleich.«

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