Werner Koschan - Déjà vu eines Versagers

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Wer von uns hätte sich nicht schon mal gewünscht, seine im Leben gemachten Fehler korrigieren zu können. Sei es privat, beruflich oder finanziell. Allerdings muss man bedenken, dass jede Änderung zu einem neuen Weg führt und man vermutlich andere Fehler begehen wird, wie Achim Hofmann in dieser Geschichte, der in immer neue haarsträubende Situationen gerät, die mit seinem bisher Erlebten nicht mehr viel gemeinsam haben.

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›Bei mir erst recht nicht. Komm mal wieder auf den Boden.‹

›Tja ... okay, ich bin selbst schuld an meinem Zustand. Glaub mir, ich habe die Welt beobachtet. Ich scheiß auf die Welt, nehmen wir nur diese Stadt. Nehmen wir zum Beispiel dieses Haus!‹

Holger zog den Arm aus meinem und blieb stehen. Ein schlichtes Mehrfamilienhaus mit sechs Briefschlitzen, Namensschildern und ebenso vielen Klingelknöpfen neben der Hauseingangstür, einfache Bürgerlichkeit. Holger fuhr mit den Fingerspitzen über die Tasten, ohne Druck auf eine einzige auszuüben. Er schaute mich an. Mit einer Kraft im Blick, die ich seit Langem nicht mehr an ihm bemerkt hatte.

›In diesem Haus wohnte ein Mensch, der war mal ein guter Kunde von mir.‹ Holger las die Namen auf den Klingelschildern. ›Wohnt noch. Ich habe ihm ab und zu einen hübschen Knaben vermittelt und er hat gut gezahlt. Eine Hand wäscht die andere. Manus manum lavat, kapiert? Videos, Gleitcreme, und gelegentlich etwas Besonderes – ein völlig normaler kleinbürgerlicher Chauvinist. Verheiratet, zwei Kinder – ein vorbildlich treusorgendes Familienoberhaupt. Allerdings mit einer heimlichen Vorliebe für dunkelhäutige Knaben in deinem Alter. Gar nicht mehr eingekriegt hat er sich manchmal vor Lust und einen fetten Schein draufgelegt und noch einen. Und wie es so geht im menschlichen Leben, irgendwann wurde seine Kohle knapper. Und da hat ihn einer der Bengel ausgelacht, warum spielt keine Rolle. Oder vielleicht doch. Der respektierte Familienvater wollte gefürchtet sein, liebte es streng zu erziehen. Aber hübsche Jungs, die sich gerne erziehen lassen, sind zum einen recht kostspielig und tun auch nur so als ob – keine Knete, keine Tränen. Wenn du wüsstest, welche Magazine ich heranschaffen musste, um ihm neue Fantasien zu bescheren, dir würden die Augen übergehen. Irgendwann hat ihn einer der Jungs, der mir lachend davon berichtete, auf offener Straße angesprochen ... und mein Kunde befürchtete, sich in der Öffentlichkeit zu blamieren. Also entschied er sich für gutbürgerliche Küche ... ach was, Biederkeit wollte ich sagen. Seitdem ist er lautstarkes Mitglied einer Zucht und Ordnungspartei! Immerhin ein psychologischer Gewaltakt. Vom Rammler zum Rindvieh. Wegsperren oder töten, was nicht ins Schnittmuster der wiedergewählten bürgerlichen Einfältigkeit passt.‹

›Holger, hör auf. Meinst du nicht, du übertreibst mächtig?‹

›Von wegen, außerdem darf ich so reden, ich bin bald tot. Aber wenn es dir nicht passt. Bitte.‹

Wir zogen weiter und Holger schwieg tatsächlich eine Weile. Dann blieb er erneut stehen und schaute mich an.

›Was glaubst du? Hatten Adam und Eva einen Nabel?‹

›Was ist los? Biste meschugge geworden? Was soll jetzt der Blödsinn?‹

›Gar kein Blödsinn, Achim, bloß eine sachliche Frage. Und, nur weil sie diese Frage gestellt haben, sind schon ein Haufen Menschen vom katholischen Klerus gefoltert und verbrannt worden. Nun stell dir mal vor, wie viele Menschen erst verbrannt werden würden, wenn die Schwulenseuche sich wie eine Pandemie verbreiten würde? Noch trifft es ja angeblich nur uns und ein paar Nutten, nicht wahr? Auch so ein Ding. Nehmen wir mal an, nur jede hundertste Nutte wäre infiziert. Das wären allein in Deutschland rund hunderttausend schwer schuftende Horizontalarbeiterinnen. Ein paar mehr oder weniger spielen bei dem Gedankenspiel keine große Rolle. Nicht, dass du mich missverstehst, ich kenne zahlreiche Frauen und Männer, die sich für Geld hergeben – möchte gerne mal wissen, wie viele Vergewaltigungen und Sexualmorde nicht passieren, weil sie sich hergeben. Prophylaktisch sozusagen, aber ich schweife ab. Also, je nachdem hat jede von diesen herrlichen Frauen und Jungs, oder nennen wir sie mal an Ehrenmännern arbeitenden Frauen und Jungs, durchschnittlich drei, vier oder mehr Kunden am Tag. Mal so, mal so. Und mir haben einige von Kunden erzählt, die doppelt und dreifach zahlen, damit ohne Gummi gevögelt wird. Ja, genauso wie ich, bloß habe ich nicht dafür zahlen müssen, hahaha. Guck nicht so bescheuert, meinst du, ich hätte mich beim Wichsen infiziert? Morituri te salutant. Schließlich stehe ich bald bei Petrus vor der Tür. Wer weiß, vielleicht kann ich im Himmel endlich mal wieder ... oder in der Hölle – soll ja da wesentlich wärmer sein. Wo war ich gerade stehen geblieben? Ach ja, manche Herren zahlen also, um endlich mal wieder einen oder eine Knackige nach Schwanzeslust vollspritzen zu können. Gehen dann zur Arbeit. Und nach des Tages mühsamer Last, legen sie – noch aufgegeilt vom Morgen – die Ehefrau flach. Die wundert sich natürlich nicht schlecht – mein Reinhold oder Oskar ist heute aber feurig. Damit der Herr des Hauses sich wohlfühlt und Ruhe gibt, gewährt sie ihm sein Recht. Wozu Gummi?, argumentiert er. Er ist ja in seinem Revier und seine Frau treu wie Gold. Überhaupt alle sind treu und ... was wollte ich jetzt eigentlich damit sagen?‹

›Keine Ahnung, du hast mit Politik angefangen und danach was von Treue und Bumsen ohne Gummi erzählt. Meines Erachtens ist bei dir eine Schraube locker. Mindestens eine!‹

Holger holte Atem. ›Weil ich ausspreche, was vor sich geht und dann den Faden verliere? Mein Gedächtnis ist ein Sieb – Moment, mir fällt es wieder ein. Ich wüsste zu gern, wie viele Ehemänner sich zum Beispiel beim Rammeln mit kleinen Mädchen auf dem Junkiestrich infiziert haben – den Mädchen ist es wurscht, woran sie verrecken, Hauptsache Geld für den nächsten Schuss. Und der Herr gibt den Segen zu Hause weiter – es handelt sich ja schließlich nur um eine Schwulenseuche. Und die Leute haben deswegen nicht nur vor mir Angst, sondern ebenso vor dir.‹

Mir sträubten sich die Nackenhaare. ›Vor mir? Wiesoherdenn?‹

›Siehst du, das ist so. Mir sehen die Leute an, was los ist und alle ekeln sich. Solltest du ebenfalls besser tun, glauben ganz besonders die, die wegschielen. Denn du hast das ihrer Vermutung nach wahrscheinlich auch.‹

›Bekommt dir die frische Luft nicht?‹

›Doch, Achim, doch. Genau darum geht es. Die Menschen glauben dem Fernsehen zum Beispiel, wenn gesagt wird, alles sei nur halb so schlimm. Alles unter Kontrolle. Sie wollen glauben, weil man dann nicht denken muss. Somit kann AIDS gar nicht so schlimm sein, wenn man nur brav wegsieht und so einen wie mich nicht beachtet. Du hingegen bist der Teufel in Person. Denn obwohl du ja Bescheid wissen müsstest, lässt du dich von mir sogar unterhaken. Also sollte man dich genauso töten oder wegsperren wie mich. Du bist für die Weg- und Fernsehgucker genauso entartet wie die Ärzte, die sich – Gott sei Dank im Himmel – um uns kümmern. Ebenso wie die Einrichtungen, die uns aufnehmen, wenn sonst niemand sich mehr zu unserer Pflege herablässt. Ein Raucher, dem beide Beine abgenommen werden oder ein Säufer, dem die Leber platzt – alles nicht so schlimm. Alles im Griff. Saufen ist außerdem fast so etwas wie Bürgerpflicht, denk allein an die Steuereinnahmen. Wenn die wegfielen! Ein Gläschen in Ehren, kann ja wohl so schlimm nicht sein. Aber richtig guten Sex haben, das ist immer noch Bäh-Kram. Darüber redet man bestenfalls hinter vorgehaltener Hand. Den haben nur wenige – für Geld. Frag mal ein paar Nutten, was die Kerle ihnen so alles erzählen, wie es zu Hause abläuft. Samstag, Sportschau, Tagesschau, Volksmusik und wenn Vati genug intus hat, die normale allwöchentliche 08/15 Pflichtübung. Das Weib sei dem Manne untertan. Pünktlich das Essen auf den Tisch und Klappe halten. Es darf einfach keine hemmungslose Lust an der Lust geben. Daher darf diese Krankheit ja eigentlich auch nur uns entartete Lustsklaven treffen, das ist schon gerecht. Und dich trifft der Volkszorn, weil du mich begleitest. Denn das ist unnormal! Oder entartet, wie es bei Schicki hieß.‹

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