Werner Koschan - Déjà vu eines Versagers

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Wer von uns hätte sich nicht schon mal gewünscht, seine im Leben gemachten Fehler korrigieren zu können. Sei es privat, beruflich oder finanziell. Allerdings muss man bedenken, dass jede Änderung zu einem neuen Weg führt und man vermutlich andere Fehler begehen wird, wie Achim Hofmann in dieser Geschichte, der in immer neue haarsträubende Situationen gerät, die mit seinem bisher Erlebten nicht mehr viel gemeinsam haben.

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›Ja, mein Herr. Oder schämst du dich, mit mir gesehen zu werden?‹

›Blödmann, dann hätte ich nicht so oft versucht, dich hier aus dem Loch zu locken. Ich wundere mich nur ein bisschen. Ist irgendetwas Besonderes los?‹

›Nein, Achim. Aber ich fühle mich heute blendend in Form.‹ Holger schwieg einige Zeit. ›Und ich möchte einmal hier raus. Noch einmal unter Menschen sein. Selbst auf die Gefahr hin, dass einige sich vor mir ekeln. Mir ansehen, was mit mir los ist. Jugend sehen, Leben spüren, Stimmen hören, den Atem der Welt schmecken.‹

Ich lachte. ›Nun wirst du richtig poetisch.‹

Holger grinste gelangweilt. ›Stimmt nicht, Poesie ist nichts für meinen Geschmack, Liebesgedichte und so. Ich habe außerdem nie verstanden, deutsche Tiefe für ein echtes Gefühl zu halten. Wenn mir ein Kerl gefallen hat, habe ich ihm das gesagt und direkt gefragt, ob oder ob nicht. Basta. Also keine poetischen Anwandlungen, ich will einfach einmal raus hier und mir alles ansehen. Noch einmal rastloses Feierabendgedränge erleben.‹

›Du sagst, noch einmal erleben. Was würdest du tun, wenn das ginge?‹

›Wenn was ginge?‹

›Na, wenn du dein Leben noch mal ...‹, mit den Händen machte ich eine hilflose Geste, ›... leben könntest?‹

Holger lächelte schwach. ›Wenn du wüsstest, wie oft ich mir in letzter Zeit diese Frage gestellt habe. Wenn ich ehrlich sein soll, ich würde alles genau so machen. Vielleicht würde ich mich hier und da besser beraten lassen. Apropos Tipp. Kleiner, tu mir einen Gefallen. Wenn du irgendwann – egal wobei, eine Chance siehst, einen tollen Gewinn einzustreichen, dann greife zu. Und denke erst hinterher nach, ob es legal sein wird oder nicht. Ich habe immer zugegriffen, ob bei Geld oder süßen Bengels und wozu sollte ich irgendetwas ändern? Ich habe einen Haufen dummer Fehler gemacht. Wenn ich, vorausgesetzt ich hätte diese zweite Chance, nun diesen Haufen dummer Fehler nicht mehr begehen würde, sondern andere? Vielleicht sogar dadurch von einem unbekannten Schlamassel in den nächsten stolperte? Das machte doch überhaupt keinen Sinn. Mein Leben ist das Schönste, das ich mir vorstellen kann. Ich hatte von allem gehörig. Gutes wie Schlechtes. Und das jetzt‹, er wies mit einer lässigen Handbewegung über seinen morbiden Körper, ›ist nicht halb so schlimm, wie du denkst. Die Schmerzen, unter denen ich gelegentlich leide, sind wahrhaftig unangenehm, zum Glück kann man die betäuben. Früher sind die Menschen mit dreißig zufrieden gestorben. Heutzutage quält mancher sich bis siebzig, achtzig, neunzig Jahren durch. In Amerika habe ich Greise gesehen, die waren so fit geblieben und sahen im Sarg aus – unmittelbar vor dem Verbrennen, wie das blühende Leben. Ich bin ausgemergelt. Ich bin krank, halb verfault – und genau so wollte ich sterben. Wenn das denn partout nicht zu vermeiden ist. Aber ich habe auch gelebt, jeden Tag genossen – und besonders jede Nacht.‹ Er ließ die Worte ein wenig wirken. ›Und jetzt möchte ich mit meinem Lieblingsdingenskirchen noch mal Pizza futtern gehen. Was ist nun, gehen wir oder nicht?‹«

5.

»Wir sind da, Sonja. Hier wohne ich. Allerdings müssen wir vier Etagen hinauf Treppen steigen. Einen Fahrstuhl gibt es leider nicht.«

Meine Wohnung lag direkt unter dem Dach und war nicht groß. Wegen der Dachschrägen besaß ich nur niedrige Möbel. Bett, Tisch und Regale. In der Küche stand die Spüle, ein Kühlschrank und ein Herd.

»Möchtest du lieber im Bett oder auf einer Luftmatratze schlafen, Sonja?«

»Ich kann auch auf blankem Boden schlafen. Wenn man mich nur lässt. Das ist egal. Wenn ich aber bitte eine Decke oder einen Mantel haben könnte.«

»Auf dem blanken Boden kommt ja gar nicht infrage. Setz dich an den Tisch, ich suche die Luftmatratze. Muss hier irgendwo sein, können wir dann gemeinsam aufpusten. Möchtest du was trinken?«

»Nein, im Moment nicht. Ich würde gerne die Geschichte von Holger weiter hören. Habt ihr öfter über ein zweites Leben gesprochen?«

»Worüber? Ach so, nein, das war bloß so eine verrückte Idee von mir gewesen, purer Blödsinn. Ich wollte ihn lediglich ein wenig ablenken. Wo zum Teufel ist denn nur diese verfluchte Drecksluftmatratze? Ich weiß, dass hier eine sein muss. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Holger und ich wollten in die Trattoria in der Berliner Straße. Langsam, immer wieder eine kurze Verschnaufpause einlegend, wanderten wir in Richtung Berliner Straße. Die meisten Menschen liefen hastig an uns vorüber, beachteten uns kaum. Nur wenige warfen Holger einen kurzen Blick zu, betrachteten mich abschätzend und schauten sofort weg. Mir missfielen die Blicke, Holger wohl weniger.

›Wie fühlst du dich?‹, fragte er schmunzelnd.

›Das peinlich berührte Wegsehen geht mir auf den Senkel. Was würdest du tun, wenn dich jemand anspricht und fragt, was mit dir los ist?‹

›Wird schon niemand tun.‹

Holger hatte sich bei mir untergehakt und blieb stehen, um Atem zu holen, obwohl wir wirklich langsam schlenderten.

›Wie kannst du dir da so sicher sein?‹

Er winkte hustend ab. ›Meine Blicke sind gefährlich. Mein Atem ist ansteckend. Mein Schweiß ist tödlich.‹

Ich knuffte ihn mit der Schulter. ›Hast du noch alle beisammen? Nun mach mal halblang. Diesen Stuss glaubt dir kein Mensch.‹

Holger schniefte. ›Hast du eine Ahnung. Die Leute haben Angst, sie wissen bloß nicht so genau, wovor eigentlich. Sie wissen, dass es AIDS heißt und von Schwulen und Negern ausgeht – laut BLÖD – Zeitung und Fernsehen. Wenn man uns aus dem Weg geht, ist alles unter Kontrolle. Besteht keine Gefahr. Wie bei den wunderbaren Atomkraftwerken, die sind so was von todsicher, keine Gefahr – der Tod ist allerdings sicher, das stimmt! Es hieß, bei der Atomkraft könnte einmal in zehntausend Jahren – vielleicht – etwas passieren. Am 28. März vor zehn Jahren war der Atomunfall in Harrisburg und vor zwei Monaten, am 26 April ist Tschernobyl hochgegangen – das waren in der Tat kurze 10.000 Jahre. Harrisburg wirst du nicht kennen, da warst du gerade mal sieben. Habt ihr in Physik drüber gesprochen? Na also. Tschernobyl ist doch noch schön frisch. Dürfen die Kinder nicht mehr auf der Wiese spielen wegen der Atomwolke. Es bestehe keine wirkliche Gefahr, ach nee, ist alles in bester Ordnung. Die strahlendsten Pilze gibt es massenweise zu kaufen – wo gerade Pilze besonders gut Strahlung speichern. Aber dies entspringt nur meinem kranken Hirn, muss wohl zu oft Pasta con i funghi gefuttert haben. Und der Strom kommt sowieso aus der Steckdose. Ich bin hingegen eine Gefahr. Vor 20 Jahren hätte man mich für meine Neigung in den Knast gesteckt. Paragraf 175 hieß das beim Adenauer. Und unter dessem Vorbild hätte man mich im KZ vergast. Mit demselben Gas, made in Germany , das Deutschland inzwischen in alle Welt exportiert, weil deutsche Herrenmenschen schon wieder und nach wie vor das beste Gas herstellen, um Untermenschen weltweit umzubringen und damit Hitlers Vermächtnis erfüllen. Jeder nur erreichbare Nazifunktionär wurde doch vom Bundeskasper in die Regierung befohlen, damit der sich ungestraft aufführen konnte wie der letzte Deutsche Kaiser. Glotz nicht so dämlich, Achim. Was glaubst denn du, aus welchen Rattenlöchern die rheinischen Kanaillen ihre Ganovenfreunde an den Wurstkessel geholt haben, damit die endlich belohnt wurden? Nazimassenmörder kamen spät oder am besten erst gar nicht vor Gericht. Nazirichter sprachen noch Recht mit Pensionsanspruch. Nazilehrer führten die Jugend im alten Sinne. Was hat der liebe Konrad sich gefreut, wenn kleine Mädchen vor ihm knicksten wie vor Hitler. Muss ja auch ein feines Gefühl sein. Gestapo und SS-Leute sorgten für Recht und Ordnung und deren Söhne tun das bis heute. Auf schamloseste Nazis wie Lübke, Filbinger und Globke konnte unser Kanzler der Wiederbewaffnung keinesfalls verzichten. Und auch jetzt kann das einfache Volk sich nicht gegen die neuen Nazis wehren, denn die sitzen längst ganz weit oben und müssten sich ja selber abschaffen. Ich sage dir, Achim, bevor das Jahr 2000 beginnt, sitzen in den Parlamenten mehr Nazis als zu Hitlers Zeiten. Deutschland wird garantiert wieder eine führende Kriegsnation sein auf der Welt. Deutsche Soldaten an sämtlichen Fronten vorneweg mit den mörderischsten Waffen, die bei uns zu kaufen sind. Es ist nun mal einfacher, bei der Bundesregierung eine Lieferung Kampfpanzer samt Giftgasgranaten in Krisengebiete durchzudrücken, als eine einzige Woche Rüstungsverzicht zu erreichen. Jedem Diktator das beste Gas, um die Leute, die gegen ihn sind auszumerzen, wie es heißt. Dazu kommt die Hauptsache, dass die Rüstungskonzerne blühen. Deutsche Waffen sind die besten – todsicher. Und alle schneiden sich ein dickes Stück vom Waffengeschäft an Diktaturen ab – Hitler hat es doch grandios begonnen – MAN, Siemens, Degussa, MBB und so weiter, nur ein kleiner Auszug von Namen die für die deutsche Industrie stehen. Ach so, ja, die Arbeitsplätze. Muss man als guter Deutscher großes Verständnis haben, dass an deutschen Arbeitsplätzen gute Herrenmenschen Mordwerkzeuge gegen Untermenschen der Diktaturen in aller Welt bauen. Her mit dem Krempel made in Germany – the best of the world und dem dranhängenden Reibach, dem Geldadel zum Vergnügen – ach, ich schweife ab. Was wollte ich sagen? Ja, für euch da draußen bin ich schon tot. Ich meine nicht dich persönlich, schau mich nicht gleich so pikiert an, Achim. Aber für die Normalen , wie du so schön gesagt hast, bin ich nur eine schwule Sau, die man ausrotten sollte, und die den Steuerzahler viel Geld kostet. So ein Blödsinn, ich bezahle alles selber und ich muss mich bei niemandem entschuldigen.‹

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