Werner Koschan - Déjà vu eines Versagers
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»Unfug, du musst nur irgendwas unternehmen. Warum schreibst du nicht die Geschichte von Holger auf? In einem Buch.«
»In Deutsch hatte ich nur eine knappe Vier, das Buch würde bestimmt miserabel. Außerdem würde sich kein Mensch dafür interessieren.«
»Doch, ich zum Beispiel. Ich finde es sehr spannend. Übrigens, was haben eure Leute gesagt? Wussten die von Holgers Situation?«
»Man vermied in der Familie, über Holger auch nur ein Wort zu verlieren. Von dem Suizidversuch wusste keiner – hätte ich das erzählen sollen? Na also. Aber Reinhold bekam von irgendeiner Seite einen Hinweis und ging wütend an die Decke. Berief den Familienrat ein. Vorsitz und Wortführer Reinhold Lenz, einziges Mitglied der Familie, Oskar Hofmann, mein Alter. Die zwei waren seit ewigen Zeiten dicke Kameraden – meine Anwesenheit wurde großzügig hingenommen, denn niemand wusste von meiner innigen Beziehung zu Holger. In Holgers Wohnung hatte ich seine Wunschdinge gesucht. Die sind ins Heim gebracht worden. Dreitausend Mark hatte ich in bar gefunden und Herrn Göttlich übergeben. Dann hat er mich ins Hospiz gefahren und Holger das Geld gezeigt.
›Der ist es wirklich wert‹, hat er gesagt, dass ich rot bis in die Haarwurzeln geworden bin.
Onkel Reinhold verfügte über beste Beziehungen zu diversen Beamten in sämtlichen Behörden. Verkehrte mit Bankangestellten verschiedener Häuser, mit Privatunternehmern und Juristen der Stadt. Im Familienrat dozierte er nun: ›Mein Bruder, der schwule Hund, war zu allem Übel an einem Sexladen für abartige Männer in der Frankfurter Straße beteiligt. Dieses unsägliche Homo-Kabinett neben einem Laden für Damenwäsche. Beide Läden gehören offiziell einer Laura Sowieso. Deswegen habe ich auch nie erfahren, wovon mein sauberer Bruder lebt, oder wo. Er hauste unangemeldet in einer Wohnung im Industrieviertel, die gehört ebenfalls dieser Laura. Hat mein Bruder sich klug ausgedacht – dort wird so gut wie nie kontrolliert. Zum Glück habe ich meine Leute. Ihr habt recht, darauf hätte ich eher kommen können, aber ich wollte überhaupt nicht wissen, wo dieser Schandfleck unserer Familie abgeblieben ist. Da ich vor ein paar Tagen durch einen puren Zufall erfahren habe, dass der einen Selbstmordversuch unternommen hat und nun in einem Hospiz untergebracht ist, was einen Haufen Geld im Monat kostet, habe ich meine Leute losgeschickt und alles herausbekommen. Gegen diese Laura wird schon ermittelt. Ich habe einen findigen Staatsanwalt an der Hand. Wir wollen doch mal sehen, ob dort nichts zu holen ist. Immerhin bin ich der nächste Verwandte – kein Mensch weiß, wo Renate ist, Gott sei Dank. Wenn Holger (hätte nie gedacht, wie angewidert man einen Namen aussprechen kann) tot ist, bin ich der Erbe und du, Oskar, mein Schwager, mit mir. Zunächst will ich herausfinden, ob der Vermögen hat und wenn, wie viel. Und als zweites muss er sofort aus diesem sündteuren Hospiz heraus. Da sehe ich keine Probleme.‹«
»Du hast das alles ruhig mit angehört, Achim? Ich glaube, ich wäre wild geworden.« Sonja schaute mich wütend an.
»Dazu bestand kein Grund. Nachdem die Sachen von Holgers Wunschzettel ins Hospiz transportiert worden waren, bin ich doch zu Herrn Göttlich gegangen und habe ihm Holgers Geld gegeben. Ich habe erzählt, dass ich rot geworden bin, als Herr Göttlich dies Holger sagte. Danach sind wir in das Betreuerbüro gefahren und Herr Göttlich zog einen Aktenordner aus dem Büroschrank.
›Ich werde das Geld auf das Treuhandkonto einzahlen, das ich für Herrn Lenz führe und auf dem bereits das Geld seiner ehemaligen Konten, die ich aufgelöst habe, eingezahlt ist. Ferner möchte ich Sie davon in Kenntnis setzen, dass Herr Lenz in einem Testament bestimmt hat, dass Sie, Herr Hofmann, der Erbe seines Vermögens sein werden. Allerdings – zur Sicherheit vor der Familie, wie er sich ausdrückte – erst mit Vollendung des 21. Lebensjahres darüber verfügen können. Ich nehme an, dass Sie akzeptieren, wenn ich für Sie als Treuhänder agiere? Sehr schön. Der Laden und die Wohnung gehören sowieso offiziell jener Laura, seiner Geschäftspartnerin. Ich habe dennoch einen Notarvertrag diesbezüglich anfertigen lassen, der die Dame vor allen Repressalien schützen wird. Herr Lenz wünschte dies so. Warum lachen Sie, Herr Hofmann?‹
›Wenn die Familie das erfährt, besonders Reinhold Lenz, gibt es Bürgerkrieg. Sind Sie sicher, dass der Ihnen nicht ans Bein pinkeln kann?‹
›Das darf er sehr gerne probieren. Wenn ich ihm dabei auch nur die kleinste Unregelmäßigkeit nachweisen kann, dann ist es ganz schnell vorbei mit ihm.‹
›Na, ich weiß nicht, der hat ziemlich gute Beziehungen und er kennt Gott und die Welt, Herr Göttlich.‹
Er hauchte die Fingernägel der rechten Hand an und rieb sie am Revers des Jacketts.
›Davon stimmt weder das eine noch das andere. Selbst wenn Reinhold Lenz dies gerne behauptet. Ich dagegen kann auf Unterstützung von ganz oben bauen. Nein, nicht der liebe Gott, Herr Hofmann. Mein Schwager ist Ministerpräsident in diesem schönen Land und im Gespräch für Schloss Bellevue . Es ist schon göttlich, einen möglichen Bundespräsidenten zum Schwager zu haben. Sie würden mir übrigens eine Freude bereiten, wenn Sie diese private Information für sich behielten, Herr Hofmann.‹
›Selbstverständlich, Herr Göttlich. Etwas wüsste ich aber zu gerne.‹
›Und das wäre?‹
›Sie wissen vermutlich von Holger, dass ich im September erst siebzehn Jahre alt werde. Sie reden hingegen mit mir, als wäre ich bereits erwachsen.‹
›Das ist nur verständlich, denn Herr Lenz hat mir von Ihnen und Ihrem Umfeld erzählt. Er hält große Stücke auf Sie. Nach seiner Einschätzung stellen Sie eine löbliche Ausnahme in einer dümmlichen Familie dar. Um Himmels willen, das sind seine Worte, nicht meine. Wenn ich mir anschaue, wie Sie sich geben, glaube ich, er liegt nicht ganz falsch ... Wenn Sie über das Testament bitte ebenfalls mit niemandem reden, auch nicht mit Herrn Lenz selbst. Er möchte nicht, dass in der Familie irgendeine Information über seine Nachlasswünsche vor der Zeit bekannt wird.‹«
»Wie kommt es denn dann«, fragte Sonja, »dass du so abgerutscht bist? Wenn die Menschen dich doch für clever gehalten haben, das passt irgendwie nicht zusammen.«
»Das habe ich dir vorhin schon mal erläutert. Es gibt Männer, die gehen den Bach runter, wenn ihnen die Frau wegläuft. Andere verzweifeln am beruflichen Misserfolg und so mancher am finanziellen. Und bei mir ... ich hatte einfach die Schnauze voll von allem. Mit sechzehn und siebzehn hatte ich ziemlich große Zukunftshoffnungen – der Anfang vom Ende kam rund zwei Jahre später. Jetzt lass mich weiter von Holger erzählen.
Ich fühlte mich natürlich sehr geschmeichelt. Und als nach und nach immer mehr Hintergründe über Holger herauskamen, tagten die beiden Familienoberhäupter permanent. Reinhold Lenz bekam unter Umgehung des Bankgeheimnisses sehr schnell heraus, wie viel Geld Holger mit seinem Laden verdient und welch erhebliche Summe er davon gespart hatte. Das waren begeisternde finanzielle Aussichten. Leider ließ Holger sich regelrecht hängen, ohne den geringsten Lebenswillen zu zeigen. Er wurde recht bald ins sogenannte Sterbehaus umgebettet. Die Aussichten für ein baldiges Ableben schienen gewiss, wie Reinhold bei dem Träger des Hospizes in Erfahrung brachte. Darüber rieb er sich zwar die Hände, aber dass er keine Chance hatte, Holger in eine andere und vor allem billigere Einrichtung zu bringen, brachte ihn und meinen Alten um den letzten Rest Verstand. Wenn sie zusammensaßen und sich berieten, schwelgten sie in Hoffnungen, bald kassieren zu können. Holger enttäuschte sie sogar noch auf dem Sterbebett. Der Winter kam, Weihnachten verging, und selbst den Jahreswechsel erlebte Holger. Er dämmerte einfach nicht schnell genug dahin.
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