Hans W. Schumacher - Glücksspiel

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Inspiriert von Plätzen meiner Jugend, handelt Das Glücksspiel an Orten, die ich selber besucht oder an denen ich gelebt habe. Die Liebe zu Frankreich und seiner Literatur sind in Handlung und Personen, die Archetypen des französischen Kriminalromans (Maigret!) wiederspiegeln, spürbar.

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Hans W. Schumacher

Glücksspiel

Kriminalroman Reihe Dupont 1

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Inhaltsverzeichnis Titel Hans W Schumacher Glücksspiel Kriminalroman Reihe - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Hans W. Schumacher Glücksspiel Kriminalroman Reihe Dupont 1 Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 1 Die Hauptpersonen Henri Dupont, Angestellter bei der Assurance Internationale Paris (AI) Armida Cecchini, Korrespondentin für Italienisch bei der AI Dr. Gustave Vlassens, Justitiar bei der AI Gasparo Cecchini, Bauunternehmer in Nizza Armida Cecchini, Angestellte bei der AI Guglielmo Celentano, Möbelfabrikant in San Remo Alida Celentano, Sekretärin im Banco Ambrosiano Tancredi Commacchio, Beamter der Guardia di Finanza Amanda Torreggiani, Bankangestellte André Renard, Kriminalkommissar, Paris Paul Lafitte, Inspektor, Assistent von Renard Lafayette, Personalchef der AI in Paris Chabrier, Filialleiter der AI in Cannes Frédéric Lanvin, Hausangestellter Federico Mazza, Leibwächter Gasparo Cecchinis Corinne Cordonnier, Hausangestellte Michel Cordonnier, Hausangestellter Pierre Mallory, Kriminalkommissar in Cannes Marchand, Inspektor, Assistent von Mallory Masini, Kommissar der Polizia Statale in San Remo Molino, sein Assistent Defferre, Kellner Edith Maréchal, Cabaret-Besitzerin in Nizza Marius Barre, Chefredakteur der Zeitung La Voix du Sud Laura Lefèvre Mazzucchelli, Prokurist der Cecchini-Construct Für Jacques, der mich in die schöne Welt des literarischen Mordes einführte

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Impressum neobooks

Die Hauptpersonen

Henri Dupont, Angestellter bei der Assurance Internationale Paris (AI)

Armida Cecchini, Korrespondentin für Italienisch bei der AI

Dr. Gustave Vlassens, Justitiar bei der AI

Gasparo Cecchini, Bauunternehmer in Nizza

Armida Cecchini, Angestellte bei der AI Guglielmo

Celentano, Möbelfabrikant in San Remo

Alida Celentano, Sekretärin im Banco Ambrosiano

Tancredi Commacchio, Beamter der Guardia di Finanza

Amanda Torreggiani, Bankangestellte

André Renard, Kriminalkommissar, Paris

Paul Lafitte, Inspektor, Assistent von Renard

Lafayette, Personalchef der AI in Paris

Chabrier, Filialleiter der AI in Cannes

Frédéric Lanvin, Hausangestellter

Federico Mazza, Leibwächter Gasparo Cecchinis

Corinne Cordonnier, Hausangestellte

Michel Cordonnier, Hausangestellter

Pierre Mallory, Kriminalkommissar in Cannes

Marchand, Inspektor, Assistent von Mallory

Masini, Kommissar der Polizia Statale in San Remo

Molino, sein Assistent

Defferre, Kellner

Edith Maréchal, Cabaret-Besitzerin in Nizza

Marius Barre, Chefredakteur der Zeitung La Voix du Sud

Laura Lefèvre

Mazzucchelli, Prokurist der Cecchini-Construct

Für Jacques, der mich in die schöne Welt des literarischen Mordes einführte

Glücksspiel

Henri Dupont, 26, Junggeselle, Sachbearbeiter für Privathaftpflichtschäden, Buchstabe H bis M, bei der Versicherungsgesellschaft Assurance Internationale blätterte mit der Rechten die Seiten des Buches um, das er las, während er mit der Linken die Kaffeetasse zum Munde führte. Es war Sonntag, er war früh aufgestanden, um sich gleich wieder seiner Poe-Lektüre hinzugeben, die er nach Mitternacht abgebrochen hatte. Die Geschichten Der Goldkäfer, Der entwendete Brief und Maelzels Schachspieler hatte er schon verschlungen, nun vertiefte er sich in Die Morde in der Rue Morgue . Recht hat Poe, dachte er, nachdem er sich etwas mühsam durch das Vorwort, das eine Lobrede auf das analytische Denken enthielt, gearbeitet hatte, es war schändlich, wie wenig sie in seiner Firma davon Gebrauch machten. Er war überzeugt, daß mindestens fünfzig Prozent der Fälle, die über seinen Schreibtisch liefen, versuchter Versicherungsbetrug waren, aber man ließ es hingehen, weil es zu teuer wäre, jedes Mal die Schäden vor Ort in Augenschein zu nehmen. Er hatte selbst schon manche Täuschungsversuche am Schreibtisch aufgedeckt - Unstimmigkeiten bei den Daten und beschriebenen Hergängen, überhöhte Rechnungen, gefälschte Unterschriften -, aber wenn er seinem Vorgesetzten, dem unangenehmen Vlassens, davon Meldung machte, war er zu seiner Verwunderung zuweilen kühl abgefertigt worden: Aber wegen solcher peanuts - es handelte sich immerhin zuweilen um Summen um 2000 Francs und darüberhinaus, aber für die Herren in den oberen Etagen waren das nun mal kleine Fische - werden wir uns doch unsere Kunden nicht vergraulen. Wenn der Versicherungsnehmer Protest einlegt, müssen wir hieb- und stichfeste Beweise vorlegen, bloßer Verdacht hilft uns nicht weiter und für solche Fälle wie eine eventuell gefälschte Signatur einen teuren Schriftsachverständigen heranzuziehen, lohnt meistens den Aufwand nicht.

Dr. Vlassens war Jurist und in der Gesellschaft hoch aufgestiegen, aber das hatte seinem Charakter geschadet. Er hatte sich einen hochfahrenden Ton gegenüber den mittleren und unteren Angestellten angewöhnt, der schlicht unerträglich war.

Aber Kleinvieh macht auch Mist. Wenn Henri an all diese angeblichen Wasserschäden, angebrannten Teppiche, in der Reinigung verdorbenen Pelze dachte, es summierte sich. Er hätte mit seinem analytischen Verstand solche Halunken sofort an Ort und Stelle überführen können, aber man ließ ihn ja nicht. "Ihr Platz ist im Büro," bestimmte Dr. Vlassens, der Henri bei der Berichterstattung nicht einmal einen Stuhl anbot, "für solche Aufgaben haben wir unsere speziell ausgebildeten Detektive."

"Aber," versuchte Henri einmal aufzubegehren und fixierte seinerseits den schönen Justitiar, der die Leute mit seinem Adlerblick in Schach zu halten pflegte, "sich bewußt düpieren zu lassen, ist doch einfach unmoralisch, nicht nur weil die Rechnung die ehrlichen Versicherungsnehmer zahlen müssen, sondern prinzipiell."

Der große Mann antwortete: "Wir sind doch keine Besserungsanstalt, sondern ein Wirtschaftsunternehmen. Das heißt," belehrte er seinen Untergebenen, "unsere Maxime ist Minimierung unseres Risikos - lesen Sie einmal genau das Kleingedruckte - und Vergrößerung des Gewinns. Wir ködern Versicherungsnehmer, indem wir bei kleinen Summen großzügig sind, das schafft Vertrauen: sie kaufen auch noch andere Versicherungen bei uns ein, so gewinnt man Kunden. Bei größeren Beträgen schauen wir ihnen auf die Finger."

Henri zweifelte bei solchen Reden am höheren Sinn seines Berufs. Die Versicherung war ja eine segensreiche und menschenfreundliche Einrichtung, aber sie trat auch zwischen den Menschen und die Wirklichkeit. Für ein regelmäßig entrichtetes Geldopfer brauchte niemand das Mißgeschick mehr zu fürchten, keiner für den Mist, den er machte, selbst geradezustehen. Die Lebensversicherung zum Beispiel war noch grotesker: sie machte aus dem Dahinscheiden eines lieben Angehörigen einen Segen für die trauernden Hinterbliebenen, ja, sie stellte sogar eine ständige Versuchung für sie dar, wenn der Versicherte zu sehr am Leben hing.

Er sah über die noch taufeuchten Dächer hinweg auf die ferne Silhouette des Eiffelturms und den Hügel von Montmartre. Er beglückwünschte sich jeden Tag zu diesem Ausblick. Aber das Beste war doch die Sicht auf das schräg über ihm liegende Mansardenfenster des Nachbarhauses, zu dem eben eine silbergraue Katze von der Regenrinne aus hinaufstieg und mit dem Kopf mauzend gegen die Scheibe stieß. Dupont erwartete, daß nun ein hübsches Mädchen öffnen und sie in ihre Arme nehmen würde, aber es geschah nichts. Die Katze fuhr mit der Pfote am Fensterspalt entlang, mauzte wieder, setzte sich, begann ihren Latz zu glätten und trieb die Fellpflege bis an die Hinterbeine vor. Als Dupont sein Fenster öffnete, zuckte sie zusammen, hielt inne, ließ die rosige Zunge langsam hinter die Lippen gleiten und sah mit gelbem Blick auf ihn hinunter, wobei sie den bearbeiteten Schenkel weit über das Fensterbrett hinausstreckte.

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