Edmund Linden - Die Rückseite des Mondes

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Veronika ist eine attraktive und selbstbewusste Lehrerin und lebt seit zehn Jahren mit ihrem Jugendfreund Peter, einem Anwalt, zusammen. In der Schule lernt sie ihren Kollegen Martin kennen, der für sie die große Liebe wird. Sie trennt sich von Peter und heiratet Martin. Als dieser sie aber mit einer Kollegin betrügt, ist sie zutiefst gekränkt und lässt sich scheiden, versinkt danach aber in eine Depression, aus der sie erst mühsam nach Jahren herausfindet, Gespräche mit ihrer Therapeutin und ihren Freundinnen und eine kurze Beziehung mit Joachim, einem Politiker der Grünen, führen dazu, dass sie das Modell der großen Liebe in Frage stellt.

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Es hätte nur noch gefehlt, dass sie zu Alkohol und Schlaftabletten gegriffen hätte. Das konnte sie sich gerade noch versagen. Lieber lag sie nachts schlaflos im Bett, statt wie einige Kolleginnen und Kollegen wie eine Schlaftablette durch die Schule zu laufen oder eine Alkoholfahne mit sich herumzutragen. Wenn man ihr Unglück schon sah, sollte man es wenigstens nicht auch noch riechen.

Ihr Kollege Wörmer - der Wörmer ist ein örmer, sagten die Schüler – war einer dieser Leidensgenossen. Der liebe Gott bzw. seine Eltern hatten ihn nicht gerade mit Schönheit gesegnet, und er hatte seinen eigenen Beitrag geleistet, um diesen Mangel zu vergrößern, indem er jeder körperlichen Anstrengung aus dem Weg ging, sogar der, sich ab und zu ein neues Hemd aus dem Schrank zu holen. So unwahrscheinlich es war, hatte er doch einmal eine Liebesbeziehung gehabt, der seine Freundin ein Ende gemacht hatte. Danach übte er sich in Sarkasmus und ging allen auf die Nerven mit seinen Lieblingssätzen: Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft, oder: Liebe ist eine Krankheit, die man meiden sollte wie die Blattern. Genau dieser Wörmer hatte einen speziellen Sinn für Unglück. Er roch es geradezu und robbte sich an jeden heran, der davon betroffen war. Auch bei Veronika roch er es, und sie roch den alten Schweiß in seinem Hemd.

Noch lästiger war ihr die Annäherung ihrer Kollegin Helena Dobbertin, Spitzname: die fromme Helene. „Gott wendet sein Auge nicht von dir“, meinte die. „Was macht er mit dem anderen?“, fragte Veronika. Diese Frage konnte die fromme Helene nicht beantworten. Stattdessen tröstete sie Veronika mit dem Versprechen: „Gott ist dein Hirte. Er wird dich weiden auf grüner Au.“ Worauf Veronika nichts anderes einfiel, als darauf hinzuweisen, dass sie weder ein Schaf noch ein Rindvieh sei. Wütend blaffte sie dann los:

„In Wirklichkeit glaubst du doch, dass Gott mich zu Recht bestraft hat.“

„So ein Urteil würde ich mir nie erlauben“, empörte sich die fromme Helene. „Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein, sagt Jesus.“

„Was hast du dir denn zuschulden kommen lassen?“

„Wir sind doch alle kleine Sünderlein.“

„Wenn du es sagst.“

Dass sie Martins Untreue so mitnahm, ärgerte Veronika. Dieser Umstand ärgerte sie sogar mehr als Martins Untreue selbst. Dabei war sie, als sie hinter den Betrug kam, entschlossen gewesen, ihm keine Träne nachzuweinen. Sie hatte auch ganz entschlossen Schluss gemacht und ihn aus der Wohnung geschmissen. Zeitweise konnte sie sich sogar dazu aufschwingen, ihn zu verachten. Sie hatte geglaubt, sich auf ihr gesundes Selbstbewusstsein verlassen zu können, das sich in ihrer glücklichen Kindheit entwickelt und durch Erfolge im Studium und Beruf und die zuverlässige Liebe ihres langjährigen Freundes Peter verstärkt hatte. Von all dem war nichts mehr übrig geblieben.

Bis zu der Katastrophe war ihr Leben geradezu unglaubwürdig glücklich verlaufen. Ihre Eltern führten eine glückliche Ehe, die nicht nur Fassade war. Sie liebten sich nach langen Jahren offensichtlich immer noch. Materielle Sorgen kannte ihre Familie nicht. Ihr Vater war Verwaltungschef in der Kleinstadt, in der sie aufwuchs, ihre Mutter hatte eine Apotheke geerbt, in der sie einige Stunden am Tag mitarbeitete, von der sie sich aber auch frei machen konnte, weil sie zuverlässige Mitarbeiterinnen hatte. Ihre Eltern hatten ihren Kindern, Veronikas zwei Jahre älterem Bruder, ihr selbst und dem Nachkömmling, ihrer zwölf Jahre jüngeren Schwester, immer die nötige Freiheit für ihre Entwicklung gelassen, sodass die Kinder sich geborgen, aber nicht eingeengt fühlten. Sir hatten auch keine Einwände vorgebracht, als Veronika nach dem Abitur unbedingt in Hamburg studieren wollte, um sich den Wind der Großstadt um die Nase wehen zu lassen. Das Studium hatte ihr Spaß gemacht und sie hatte die Anforderungen ohne Mühe bewältigt. Französisch und Englisch hatten ihr schon in der Schule gelegen und sie freute sich darauf, ihren künftigen Schülern ihr Interesse an den Sprachen zu vermitteln. Nach zwei Studienhalbjahren in Grenoble und Leicester fühlte sie sich bestens vorbereitet. Ihre freundliche Art verschaffte ihr auch in der Schule schnell die Zuneigung der Schüler und die Wertschätzung ihrer Kolleginnen und Kollegen. Einige Kollegen zeigten auch weitergehende Interessen an ihrer Person, mussten sich aber damit abfinden, dass sie seit der Oberstufenzeit an Peter vergeben war, der jetzt in Hamburg in einer renommierten Anwaltskanzlei arbeitete.

Nach der Trennung von Martin hatte sich Veronika eine Zeit lang Rettung vom Buddhismus erhofft. Ihre Freundin Birgit hatte sie zur Hamburger Gruppe mitgenommen, um sie aus ihrer Erstarrung zu befreien. Sie stand der Sache auch sehr aufgeschlossen gegenüber, versuchte sich in Meditation, Mantrarezitationen und Visualisierungen, hörte Vorträge und befolgte die ethischen Richtlinien der Buddhisten. Es half aber nicht. Es blieb beim rein intellektuellen Erfassen der Lehre Buddhas und der Hochachtung für diese Religion und ihre Anhänger. Eine Befreiung von ihrer erdrückenden Passivität erlebte sie nicht.

Schließlich gab ihr ihre Freundin Sandra den Rat, eine Psychologin aufzusuchen. Veronika lehnte zunächst entschieden ab.

„Ich habe keine Lust, über meine Kindheit zu reden. Meine Kindheit war in Ordnung. Was nicht in Ordnung ist, ist mein jetziges Leben. Oder meinst du vielleicht, da müsste etwas falsch gewesen sein, wenn mich die Sache mit Martin so aus der Bahn wirft? Habe ich vielleicht einen Elektra-Komplex und will meinen Vater heiraten?“

„Ich meine gar nichts der Art“, sagte Sandra. „Ich sage dir nur, du hast ziemlich festgefahrene Vorstellungen von Psychotherapie. Nicht alle Therapeuten sind Freudianer, und meine Therapeutin hat mir geholfen. Ich habe einfach alles erzählt, was mir auf dem Herzen lag.“

„Die hat also nichts weiter getan, als was jede Freundin auch tun kann“, entgegnete Veronika.

„Ich weiß das nicht so genau“, sagte Sandra, „aber wahrscheinlich ist es doch anders, jedenfalls kam es zu einem anderen Ergebnis. Wahrscheinlich gibt es da einen Unterschied: Eine Freundin leidet mit, eine Therapeutin leitet dich irgendwie.“

Sandra hatte mit vierundzwanzig einen Selbstmordversuch unternommen und sich die Pulsadern aufgeschnitten. Zum Glück war sie im letzten Moment entdeckt worden. Danach war sie drei Monate in der Psychiatrie und dann eineinhalb Jahre in ambulanter Behandlung. Jetzt lebte sie offenbar glücklich mit Mann und zwei Kindern in Eimsbüttel.

„Ich kann dir meine Therapeutin empfehlen“, meinte Sandra. „Probier´ es einfach aus! Schlechter als jetzt kann es dir ja kaum noch gehen.“

2

Veronikas Verhängnis war ihr in Gestalt eines attraktiven Kollegen von 35 Jahren begegnet. „Martin“, stellte er sich vor, „Martin Mommsen, nicht verwandt mit dem berühmten Mommsen, trotzdem Deutsch und Geschichte.“ Er gab ihr die Hand. „Vera“, sagte sie, „Vera Mahler, nicht verwandt mit Gustav Mahler und Malermeister Lohmann, Englisch und Französisch.“ Veronika nannte sich seit der 12. Klasse Vera. Veronika klang ihr zu melodisch und niedlich - Veronika, der Lenz ist da. Vor allem verleitete dieser Name allzu viele dazu, ihn zu Vroni abzukürzen und gleich den Toni mit der Vroni folgen zu lassen. Vera, die Wahre, gefiel ihr viel besser. Der Name klang entschiedener und enthielt eine Verpflichtung, der sie sich gern stellen wollte.

Es war Veronikas erster Tag in ihrer neuen Schule in Hamburg, ihr Referendariat hatte sie in Schleswig-Holstein gemacht. Schon vor der ersten Stunde hatte sie Hoheneder, der Schulleiter, den anwesenden Lehrkräften vorgestellt. In den Pausen wurde sie von den Lehrerinnen und Lehrern einzeln freundlich begrüßt. Das Kollegium bot keinen überraschenden Anblick, das übliche Bild von meist etwas älteren mehr oder weniger gehetzt wirkenden Semestern, mehr Pullover- als Krawattenträgern, einigen schick und einigen lediglich praktisch gekleideten Frauen. Martin aber hatte gleich Eindruck auf sie gemacht: Seine aufrechte Haltung, seine klare Stimme und sein durchdringender Blick, der sie wohl einschüchtern sollte, hoben ihn aus der Masse der Lehrer und Lehrerinnen hervor. Er sah gut aus, auffällig gut. Das musste man ihm lassen. Im Rückblick fand sie, dass sie sich bei der Begrüßung gut gehalten hatte.

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