Eva-Maria Landwehr - Herr Gars soll heiraten

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Am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges ist der junge schwedische König Gustav II. Adolf auf der Suche nach einer standesgemäßen Braut. Das Räderwerk der Diplomatie wird in Gang gesetzt, Geheimagenten werden ausgesandt, Eheoptionen geprüft. Während auch andere deutsche Fürsten nach dem attraktiven Schwiegersohn schielen, scheint sich der König für Prinzessin Maria Eleonora von Brandenburg entschieden zu haben – wäre da nicht die Mutter der Auserwählten, Kurfürstin Anna, die seine Pläne hintertreibt. Frustriert macht sich der schwedische König schließlich im Frühjahr 1620 auf den Weg nach Berlin, um eine Entscheidung herbeizuführen. Um unerkannt zu bleiben, nimmt er den Namen Adolf Carlsson Gars an…

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Zur Sache selbst: Wie Eurer Königlichen Hoheit mit Sicherheit bekannt ist, besteht der entscheidende Unterschied zwischen einem mitbelehnten Regenten und einem erblich regierenden Herzog darin, dass Ersterer die Aufgaben des Letzteren nur aus wirklich triftigen Gründen noch zu dessen Lebzeiten wahrnehmen kann. Die aktuelle Mitbelehnung der Hohenzollern in Preußen in der Person seiner Durchlaucht, des Kurfürsten Johann Sigismund, deutet auf eine gesundheitsbedingte Führungsschwäche des preußischen Hauses hin. Damit rücken die weniger erfreulichen familiären Hintergründe, die zu einiger Sorge Anlass geben, in das Zentrum aller Überlegungen.

Da wäre zum einen die außergewöhnliche Häufung psychischer Erkrankungen in der weitverzweigten Familie der in Augenschein genommenen Braut. Dieses Phänomen betrifft ausschließlich die mütterliche Linie.

Der Großvater Fräulein Maria Eleonoras, Herzog Albrecht Friedrich von Preußen, der in seinem zweiundsechzigsten Lebensjahr steht, ist seit jeher für alle Höflinge, selbst für die Dienerschaft, nur „der blöde Herr“ . Von Kindesbeinen an geistig zurückgeblieben, haben sich die ihm eigenen wahnhaften Züge und schweren Anfälle von Melancholie mit jedem Lebensjahr verschlimmert. Permanent sieht er sich von Verrat umgeben und fürchtet Mordanschläge, so unter anderem mit Gift, das er sogar in den Hostien des Abendmahls vermutet. Wenn das Durcheinander in seinem Kopf und die widerstreitenden Gefühle in seiner Seele überhandnehmen, kapselt er sich hermetisch von seiner Umwelt ab.

Maria Eleonora von Jülich-Kleve-Berg, die Großmutter der möglichen Braut, die man mit dem Herzog verheiratet hat, ist bei ihrer Ankunft in Preußen ohne Zweifel völlig ahnungslos gewesen. Der Bräutigam hatte sich in seinen Zimmern verbarrikadiert und sich geweigert, seine Braut zu begrüßen, von einer Einwilligung zur Heirat gar nicht zu reden. Seine Räte hatten sich damals ahnungslos und schockiert gegeben, und steif und fest beteuert, dass der Herzog noch vor kurzem kerngesund gewesen sei. Erst der Einwand seiner Ratgeber, dass es dem Kaiser nicht gefallen würde, wenn die junge Braut wie beschädigte Ware zurück nach Hause geschickt würde, hatte einen Sinneswandel herbeigeführt.

Auf der Suche nach den Ursachen für die Auffälligkeit Albrecht Friedrichs haben sich die preußischen Ärzte intensiv mit den herzoglichen Ahnentafeln befasst und akribisch die Namen verhaltensauffälliger Familienmitglieder zusammengetragen. Es ist den Nachforschungen des Herrn von Birkholz zu verdanken, dass man in den Besitz einer Abschrift dieser Liste gekommen ist. Das Ergebnis ist ernüchternd. Je höher man in die Verzweigungen und Verästelungen des preußischen Stammbaums klettert, desto fündiger wird man:

Die Braunschweiger stellen das größte mental angeschlagene Kontingent. Das betrifft Anna Maria von Braunschweig-Calenberg, die Mutter des Herzogs, ihren Großvater Friedrich von Braunschweig-Lüneburg-Calenberg sowie dessen Bruder Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel.

Aber auch die Mutter und die Großmutter Anna Marias, Elisabeth von Brandenburg und Elisabeth von Dänemark, sind in dieser Liste aufgeführt. Fatalerweise scheint auch die väterliche Linie mit dem Großvater Herzog Albrechts, Friedrich II. von Brandenburg-Ansbach, betroffen.

Selbst gesund an Leib und Seele, dürfte sich aber auch im Körper von Albrecht Friedrichs Gemahlin Maria Eleonora ein tückisches Erbe verbergen.

Da steht in vorderster Linie ihr Bruder, Herzog Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg, der als melancholisch und schwermütig bekannt gewesen ist . Bei ihm, der vor fünf Jahren kinderlos verstarb, hatte sich eine ähnliche Symptomatik wie bei seinem preußischen Amtskollegen gezeigt: schwere Melancholie, Verfolgungswahn, die ständige Angst, vergiftet zu werden. Auch bei ihm sind diese ungesunden Dispositionen aus beiden Haupttrieben des Stammbaums gespeist worden.

Sein Großvater väterlicherseits, Johann III., hat als simples Gemüt mit einem kleinen Gehirn gegolten. Seinem Ururgroßvater, Gerhard II. von Berg und Jülich, hatte man wegen seiner psychischen Probleme die Regierungsfähigkeit abgesprochen.

Dass Maria Eleonora von Preußens schwermütige Mutter Maria von Österreich nicht nur die Tochter Kaiser Ferdinands I., sondern auch die Enkelin Johannas, genannt ‚die Wahnsinnige‘, von Kastilien gewesen ist, bedeutet wohl nur einen weiteren passgenauen Stein in diesem Mosaik mentaler Labilität.

Seine geistigen Gebrechen haben Seine Gnaden Albrecht Friedrich von Preußen bewiesenermaßen nicht daran gehindert, sich erfolgreich fortzupflanzen. Herzogin Anna, die Mutter von Fräulein Maria Eleonora, ist eine von fünf gesunden Töchtern. Bedenklich muss jedoch stimmen, dass die einzigen beiden männlichen Nachkommen in Preußen bereits im Säuglingsalter gestorben sind.

Unter Berücksichtigung aller bekannten Fakten muss man also bedauerlicherweise konstatieren, dass in den brandenburgischen Hohenzollern belastetes Blut von fürstlichen Familien aus allen Himmelsrichtungen Europas zirkuliert. Nur an kommenden Generationen wird sich zeigen, wann und an welcher Stelle diese Gebrechen wieder zutage treten werden.

Womit sich der Unterzeichnende gefälligst erlaubt, zum zweiten Punkt der gewünschten Nachforschungen zu kommen:

Mit den Berliner Finanzen ist, das Wortspiel sei erlaubt, kein Staat zu machen. Der Kurfürst hat immense Schulden, die er anteilig von seinem Vater geerbt, in einem gerüttelten Maß aber selbst zu verantworten hat. Bei seinem Regierungsantritt haben die Stände der Kurmark das tiefe Loch von 700 000 Talern, das in der brandenburgischen Kasse klaffte, murrend aufgefüllt. Sie taten dies völlig umsonst.

Seine Gnaden Kurfürst Johann Sigismund ist kein besonnener Wirtschafter und konfrontiert sich nur äußerst unwillig mit den Zwängen einer ökonomischen Hofhaltung. Sparsamkeit und vorausschauende Etatplanung sind seine Sache nicht, nie kommt er mit seiner jährlichen Apanage über die Runden, nie erreicht der Berliner Haushalt ein ausgeglichenes Niveau. Nichtsdestotrotz leistet sich der brandenburgische Hof einen übermäßig aufgeblähten Reisehofstaat, summa summarum 100 Personen, davon 16 Edelknaben und Kammerdiener sowie eine mehrköpfige Kanzlei.

Mit seiner Passion für die Jagd und das Trinken gibt sich der Kurfürst standesüblichen, aber de facto nicht wirklich kostspieligen Ausschweifungen hin. Es ist vielmehr ein konsequentes ‚Über-die-eigenen-Verhältnisse-leben‘ und sein vermutlich angeborenes Talent zur Verdrängung, das ihn in unangenehme und eines Tages vielleicht ausweglose Situationen bringen wird.

Es ist unmöglich einzuschätzen, ob es der fatalistische Sarkasmus des bekennenden Sünders oder bloß kindische Trotzhaltung ist, die ihn seine ungehemmte Prasserei in einem Brief, der unserem Verbindungmann vorlag, als schöne ordentliche und wohlbestallte Staathalterei bezeichnen ließ. Die Momente der Einsicht, in denen Seine Gnaden bereut, die Berliner Hofhaltung zu vernachlässigen und damit Betrug und Bereicherung in sein Haus geholt zu haben, sind jedenfalls rar gesät.

Und so nimmt es nicht Wunder, dass der Unbelehrbare die Mühe scheut, seine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Stattdessen erschließt er alternative, leichter zugängliche Geldquellen. Aus Preußen zieht er regelmäßig Mittel ab, die Brandenburg gar nicht zustehen. Und das, obwohl man in Königsberg seine liebe Not hat, den jährlichen finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem Lehnsherrn Polen nachzukommen.

Ungeniert leiht er sich Geld, bei Verwandten, bei seiner Frau, Ihrer Gnaden Kurfürstin Anna, gelegentlich sogar bei seiner Dienerschaft. Die Angst vor peinlichen Situationen scheint ihm wesensfremd, er hat ein geradezu schlafwandlerisches Talent für das Falsche im falschen Moment: Es wird kolportiert, dass der Kurfürst während der Hochzeitsfeierlichkeiten für seine älteste Tochter Anna Sophia in Braunschweig seinem Schwiegersohn Herzog Friedrich Ulrich noch während der Feierlichkeiten eine größere Summe Geldes abschwatzte.

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